Sie beseitigte alle ihre religiösen Bilder
EINE Zeugin Jehovas machte in Verbindung mit ihrer Tätigkeit, andere Menschen in der biblischen Wahrheit zu unterweisen, in New Jersey folgende freudige Erfahrung:
„Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich gebeten, eine Frau aufzusuchen, die eine italienische Ausgabe des Buches Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies erhalten hatte; ihre Tochter, die es ihr geschenkt hatte, studierte mit Jehovas Zeugen die Bibel. Die Frau, die schon vierundsiebzig Jahre alt war, freute sich über meinen Besuch, weil ich ihre Sprache sprach, und bat mich sofort, einzutreten. Das Paradies-Buch hatte sie sorgfältig durchgelesen.
Sie wohnte direkt neben der katholischen Kirche; diese Wohnung hatte sie absichtlich genommen, damit sie es nicht weit zur Kirche hätte, denn sie ging dreimal täglich dahin. Der Küchentisch stand voll von Heiligenbildern, die mit Blumen geschmückt waren und vor denen Kerzen brannten. Als ich einen Blick in das Schlafzimmer warf, bemerkte ich überall Heiligenbilder. Ich dachte bei mir: ,Ach Jehova, wie werde ich der Frau die Wahrheit nur begreiflich machen können?‘ und betete im stillen, daß er mir zeigen möge, wie ich dieser Frau, die so aufrichtig war, helfen könnte. Darauf sagte die Frau ganz offen: ,Was in diesem Buch [dem Paradies-Buch] über Bilderverehrung steht, über die Seele und über den Tod, kann nicht stimmen; ich habe mein Leben lang in der Bibel gelesen, und ich verstehe sie. Ihr müßt die falschen Propheten sein, deren Kommen Jesus für die letzten Tage vorhergesagt hat, denn wenn ihr diese Propheten nicht seid, wer sollte es dann sein?‘
Ich entgegnete nur: ,Was Sie sagen, zeigt, daß Sie das, was Sie gelesen haben, verstanden und daß Sie auch darüber nachgedacht haben; auch verstehen Sie offensichtlich, wie das Paradies verlorenging und wie man es wiedererlangen kann. Sie sind sogar mit der Auferstehungshoffnung vertraut.‘ (Sie hatte zwei Monate zuvor einen Sohn verloren.) Ich machte ihr den Vorschlag, sie jede Woche zu besuchen und eine Stunde lang mit ihr das Buch zusammen mit der Bibel zu besprechen, um zu ermitteln, wie Gott über diese Fragen denkt. Ich sagte ihr, daß sie dann leicht erkennen könne, wer die falschen Propheten seien, allerdings wären es nicht die Zeugen Jehovas, das könne ich ihr jetzt schon garantieren. ,Wer denn?‘ fragte sie. Ich entgegnete, in wenigen Monaten würde sie das wissen.
Wir führten jeden Montagnachmittag unser Studium durch. Als ich feststellte, daß sie nur die ,Christlichen Griechischen Schriften‘ besaß, kaufte ich eine vollständige Bibel für sie. Im Laufe von drei Wochen hatte sie die ganzen ,Hebräischen Schriften‘ durchgelesen. Sie war tief betrübt, weil sie darin gelesen hatte, daß Gott das Volk Israel wegen seiner Bilderverehrung verurteilt hatte. ,Warum hat er es deswegen verurteilt?‘ fragte sie. ,Ist es denn verkehrt, Bilder zu verehren? Dann würde ja auch die katholische Kirche nicht richtig handeln; Papst, Priester und Nonnen! Ach nein, das kann doch nicht sein!‘ Ich lenkte ihre Aufmerksamkeit immer auf die Worte Jesu und seiner Apostel. Darauf sagte sie jeweils: ,Wenn Sie mich irreführen, werde ich das Jehova sagen. Sie werden das Leben verlieren und auch ich, dann wird keiner von uns beiden ins Paradies kommen!‘
Weil das Gewissen sie zu plagen begann, ging sie nur noch einmal täglich zur Kirche. Sie suchte sich zu rechtfertigen, weil sie immer noch zur Kirche ging, aber ich wies sie auf Offenbarung 18:4 hin und auf die Notwendigkeit, sich davon zu trennen. Allmählich begann sie zu begreifen; und wenn sie klagte, sie sei ganz verwirrt, empfahl ich ihr zu beten, ich sagte, sie solle durch Jesus zu Jehova beten, dann würde ihr geholfen werden.
Als sie das erstemal in den Königreichssaal kam, war sie entsetzt, daß es darin keine Bilder gab, daß man nicht niederkniete usw. ,Das kann doch nicht das richtige sein!‘ rief sie aus. Sie sagte, sie werde nie, nie mehr hierherkommen. Ich fragte sie, ob sie weiterstudieren möchte. ,Ach ja‘, entgegnete sie, ,Sie können mich doch jetzt nicht im Stich lassen. Ich erwarte jetzt von der katholischen Kirche nichts mehr. Ich gehe ja nur noch sonntags dahin.‘
Ich wußte, daß die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! ihr helfen würden, Gottes Willen zu verstehen und so war es auch; sie waren die geistige Arznei, die sie benötigt hatte. Als ich eines Tages wieder zu ihr kam, waren alle Heiligenbilder vom Küchentisch verschwunden. Sie fragte mich, ob mir etwas aufgefallen sei; ich entgegnete: ,Natürlich, Sie haben doch die Bilder weggetan.‘ Sie weinte und sagte: ,Falsche Propheten sind alle Religionsgemeinschaften, die sich nicht auf Jehovas Wort stützen und die nicht Jesus Christus nachfolgen! Ich werde das Kreuzzeichen nie mehr machen!‘
Sie sagte, sie sei jetzt sehr glücklich. Auch wollte sie die Bilder aus ihrem Schlafzimmer entfernen. Ich machte ihr den Vorschlag, sie einfach wegzuwerfen; aber sie entgegnete, dann würde die Hauswirtin sie wieder aus dem Mülleimer herausholen. Ich fragte sie, ob ich sie weggeben sollte; das wollte sie auch nicht. Daher fragte ich sie, was sie denn damit anfangen wolle. Sie entgegnete: ,Beseitigen Sie sie.‘ Ich umarmte sie und sagte, das würde ich gern für sie tun. Als ich in der darauffolgenden Woche zu ihr kam, hatte sie alle säuberlich zusammengepackt, sogar das Medaillon, das ihr so viel bedeutet hatte. Sie sagte, es müsse auch verschwinden. Ich nahm alles mit und vernichtete es.
Jetzt besucht sie sonntags jeweils den öffentlichen Vortrag und das Wachtturm-Studium. Sie hat sich auch schon am Predigtdienst beteiligt. Zeugen Jehovas, die in ihrer Nähe wohnen, sind immer so nett und bringen sie zu den Zusammenkünften mit.“