Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g73 8. 4. S. 13-16
  • Aquädukte — Meisterwerke der Technik

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Aquädukte — Meisterwerke der Technik
  • Erwachet! 1973
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Römische Aquädukte
  • Aquädukte in Portugal
  • Moderne Aquädukte
  • Römische Aquädukte: Baukunst vom Feinsten
    Erwachet! 2014
  • Der überwältigende Aquädukt von Segovia
    Erwachet! 1987
  • Geht der Menschheit das Wasser aus?
    Erwachet! 2001
  • Wasser, das hervorsprudelt, um ewiges Leben zu vermitteln
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2008
Hier mehr
Erwachet! 1973
g73 8. 4. S. 13-16

Aquädukte — Meisterwerke der Technik

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Portugal

STEHT dir soviel Wasser zur Verfügung, wie du brauchst? Manch eine Hausfrau geht mit ihrer täglichen Wasserration auch heute noch sparsam um, weil das Wasser aus nahe gelegenen Flüssen, Quellen oder aus einem entfernten Brunnen geholt werden muß. Andere denken wahrscheinlich nie weiter darüber nach, weil es durch die technischen Fortschritte der heutigen Zeit möglich geworden ist, leicht an Wasser zu kommen. Aber das ist nicht immer so gewesen. Weißt du, wie vor einigen Jahrhunderten viele Stadtbewohner ihr Wasser bekommen haben?

„Durch Aquädukte“, lautet die Antwort. Die Aquädukte der alten Zeit waren gewöhnlich lange, schmale, vollständig abgedeckte Kanäle, die oberirdisch geführt wurden und durch die Wasser von einer natürlichen Quelle in eine Stadt fließen konnte. Das Wasser floß mit Hilfe der Schwerkraft, da der Aquädukt ein leichtes Gefälle von 20 oder 40 Zentimetern pro Kilometer hatte. Wo es Täler gab, war es notwendig, brückenförmige Bauten zu errichten, die das Wasser mit dem gleichen Gefälle weiterleiteten. Wenn der Wasserlauf auf Hügel oder Berge traf, war es erforderlich, einen Tunnel durch den Berg zu bohren.

Offensichtlich waren gute Konstruktionspläne notwendig. Die Bibel berichtet, daß Hiskia, ein König von Juda (745—716 v. u. Z.), den Bau eines hervorragenden Aquädukts leitete, der durch massiven Felsen gehauen wurde. Er benutzte dazu zwei Mannschaften, die von entgegengesetzten Seiten aufeinander zu arbeiteten, bis sie sich in der Mitte trafen. Und dabei handelte es sich nicht etwa um einen kleinen Tunnel, denn seine durchschnittliche Höhe betrug 1,80 Meter und seine Länge 533 Meter, also etwa einen halben Kilometer!

Römische Aquädukte

Die Römer vervollkommneten später die Konstruktion der Aquädukte und bauten eine große Anzahl in allen Teilen ihres riesigen Reiches. Auf weiten Strecken stehen noch Brückenbogen als Denkmäler für Roms Ingenieurkunst. Jeder, der nach Europa kommt, kann sie sehen. Ein alter Aquädukt befindet sich in Pont du Gard bei Nîmes (Frankreich). In Segovia (Spanien) ist ein großartiger, 820 Meter langer Aquädukt zu sehen, der unter Kaiser Trajan (98—117 u. Z.) gebaut wurde und immer noch funktionsfähig ist.

Die Wassermenge, die durch diese Aquädukte geleitet wurde, war ungeheuer groß. Im Jahre 97 u. Z. sollen die neun Aquädukte, die Rom versorgt haben, der Stadt selbst täglich ungefähr 167 000 000 Liter Wasser zugeführt haben und dem Bezirk außerhalb ihrer Mauern weitere 88 000 000 Liter! Damals war das Wasser für die Allgemeinheit kostenlos. Niemand mußte etwas dafür bezahlen. Die Bau- und Unterhaltungskosten wurden im allgemeinen durch Kriegsbeute, aus der Staatskasse oder von einigen wohlhabenden Spendern gedeckt. So kam es, daß das alte Rom für seine öffentlichen Brunnen, Wasserstellen und Bäder bekannt wurde.

Aquädukte in Portugal

Einige der vielen Aquädukte in Portugal wurden von den Römern angelegt, wie die in Beja und in Conimbriga. Die meisten wurden jedoch nach dem fünfzehnten Jahrhundert gebaut. Eine wirklich bemerkenswerte Konstruktion ist der Aquädukt in Vila do Conde, der 1350 u. Z. gebaut wurde und insgesamt 999 elegant geführte Bogen hatte. Einen eindrucksvollen Anblick bietet auch der Aquädukt in Elvas, der aus nicht weniger als vier übereinanderliegenden Bogenreihen besteht, die eine tiefe Schlucht überspannen.

Der berühmteste Aquädukt des Landes befindet sich in Lissabon; er ist immer noch in Betrieb, und der bemerkenswerte Anblick, den er bietet, wird von Touristen und Einheimischen gleichermaßen geschätzt. Im Jahre 1731 u. Z. erließ König D. João eine Verfügung zum Bau dieses Aquädukts. Er wurde wirklich benötigt, denn die Beschaffung von Wasser war zu jener Zeit tatsächlich ein tägliches Problem.

Versetze dich einmal in die Verhältnisse, in denen sich Lissabon vor etwa 250 Jahren befand: Fast jeder muß zur zentralen Stadtwasserstelle gehen, um seine tägliche Wasserration zu holen. Es gibt nur verhältnismäßig wenige, hochprivilegierte Privatverbraucher, die ihren eigenen Brunnen haben. So gehen wir mit zwei Tonkrügen in der Hand zu der öffentlichen Stadtwasserstelle. Wie viele Menschen dort schon versammelt sind!

Obwohl die meisten Leute geduldig warten, bis sie an der Reihe sind, sind einige rücksichtslos und versuchen durch Stoßen und Schieben, an den anderen vorbeizukommen. Fast täglich kommt es zu Schlägereien und Zänkereien, und einige Leute sind schon getötet worden! Schließlich haben wir die Wasserstelle erreicht, wir sehen zu, daß wir unsere Krüge füllen, und gehen schnell von der Menge fort. Uns kommt der Mann, der für die Wasserstelle verantwortlich ist, in den Sinn, und wir müssen ehrlich zugeben, daß er keine leichte Aufgabe hat. Froh gehen wir nach Hause, dankbar, daß wir unsere Tagesration haben — nur acht Liter für alle unsere Bedürfnisse!

Kein Wunder, daß es den Einwohnern Lissabons eine höchst willkommene Nachricht war, zu hören, daß an einem Aquädukt gearbeitet werden sollte. Die Baukosten wurden dadurch bestritten, daß eine Sondersteuer auf den Kauf solch grundlegender Waren wie Salz, Olivenöl, Wein, Fleisch und Stroh erhoben wurde. Als der Aquädukt schließlich zwanzig Jahre später vollendet war, floß frisches Wasser in großer Menge aus den 18 Kilometer entfernten Quellen bei Caneças in die Stadt.

Das Wasser wird jetzt durch Hügel hindurch und über viele Schluchten und Täler transportiert. Das Aquäduktsystem ist vergrößert worden, um das Wasser durch Zubringer mit einer Gesamtlänge von 58 Kilometern über insgesamt 127 Brückenbogen herbeizuholen Wie majestätisch wirken doch die 35 hohen Brückenbogen, die das Alcântaratal in Lissabon überspannen, wobei der größte Brückenbogen in der Mitte 33 Meter breit und 70 Meter hoch ist, so hoch wie ein 22stöckiges Gebäude! Welch ein Kontrast ist es doch, wenn man heute diesen alten, nachts gut beleuchteten Aquädukt in Lissabon sieht, der sich über den Stadtrand erstreckt, und die modernen, breiten Straßen, die unter seinen Bogen herführen! Passenderweise wird er der „Águas-Livres-Aquädukt“ genannt, was „Aquädukt der freien Wasser“ bedeutet, um auszudrücken, wie das Wasser ungehindert der Bürgerschaft zufließt.

Komm mit uns, um diesen Aquädukt einmal von innen anzusehen. Wir werden auf die hohen Bogen gebracht, die über das Alcantaratal führen, und sind überrascht zu erfahren, daß der Aquädukt auch als Gehweg für Fußgänger diente, die über das Tal gelangen wollten. Auf beiden Seiten des Wasserkanals befindet sich ein Geländer, das Fußgänger davor schützen soll, über den Rand zu fallen.

Bis jetzt können wir jedoch kein Wasser sehen, weil der Wasserlauf ganz abgedeckt ist. In regelmäßigen Abständen sehen wir kleine quadratische Türme auf dem Aquädukt, von denen jeder eine Tür hat, durch die man zu dem Wasser selbst gelangen kann. Wenn wir eine dieser Türen öffnen und einen Blick nach innen werfen, sehen wir das frische Wasser durch den Kanal fließen. Und wie schnell es fließt! Zu unserer Überraschung können wir in den abgedeckten Teil gelangen und befinden uns nun tatsächlich im Innern des Aquädukts.

Stell dir vor, der Tunnel ist 4 Meter hoch! Neben der Wasserrinne ist ein schmaler Gehweg gebaut worden. Er wird von Arbeitern benutzt, die irgendwelche Schäden reparieren müssen. In einer Vertiefung in der Wand steht ein kleiner Tonkrug, und man bietet uns einen Probeschluck von dem Wasser an. Oh, wie erfrischend es ist, und wie gut es schmeckt! Das fließende Wasser ist nicht sehr tief, nur etwa 20 Zentimeter, und der Wasserlauf selbst ist nicht mehr als ein Meter breit. Der Aquädukt endet schließlich mitten in der Stadt in einem Wasserspeicher. Natürlich bezieht Lissabon sein Wasser nicht mehr nur durch diesen Aquädukt, da schon lange moderne Systeme die Methode der Schwerkraft ersetzt haben.

Ein weiterer Hinweis auf die Wasserverteilung in vergangenen Tagen sind die vielen öffentlichen Wasserstellen, die in Lissabon immer noch in Benutzung sind. Als die Wasserzufuhr größer wurde und die Bevölkerung wuchs, wurden viele gute öffentliche Wasserstellen gebaut. Interessanterweise verraten Dokumente im Rathaus von Lissabon viel über die Methoden, die man im achtzehnten Jahrhundert anwandte, um das Wasser zu verteilen.

An jeder öffentlichen Wasserstelle gab es eine Anzahl Männer, die die behördliche Genehmigung hatten, Trinkwasser zu den Wohnungsinhabern zu bringen. Dazu benutzten sie ein 30-Liter-Faß aus Holz, das sie auf dem Rücken trugen. Es wurde auch nichttrinkbares Wasser von Haus zu Haus verkauft, aber die Wasserverkäufer, die versuchten, dieses Wasser als Trinkwasser zu verkaufen, erhielten schwere Strafen. So begann der Brauch, das Wasser zu bezahlen, das in die Wohnungen geliefert wurde. In Lissabon gibt es sogar noch heute einige öffentliche Waschwannen, die diejenigen, die zu Hause kein fließendes Wasser haben, benutzen können, um die Wäsche ihrer Familie zu waschen. Viele benutzen auch noch öffentliche Bäder.

Moderne Aquädukte

Verglichen mit den Aquädukten des Altertums, die meistens aus Stein, Holz oder sogar aus Bambus gebaut wurden, sind die modernen Aquädukte gewaltige technische Leistungen, und es mögen Kanäle, Pipelines und Tunnel dazu gehören. Mit der Ausdehnung und Entwicklung von Städten, deren Bevölkerungszahl in die Millionen geht, ist die Fähigkeit des Menschen, genügend Wasser zu beschaffen, auf die Probe gestellt worden. Hervorragende Leistungen auf diesem Gebiet sind in den Staaten New York und Kalifornien zu sehen.

Die Stadt New York ließ den gigantischen Catskill-Aquädukt erstellen, der täglich 2 000 000 000 Liter Wasser in diese Stadt befördert. Es wurde eine Kommission gebildet, die die Wasserversorgung von etwa vierzehn Städten in Südkalifornien sicherstellen soll. Das Ergebnis war der beachtenswerte Colorado-Aquädukt, der das Wasser mit Hilfe von Pumpen etwa 390 Kilometer weit über verschiedene Bergketten leitet. Dieses Projekt erforderte unter anderem den Bau von drei Betonstaudämmen und fünf großen Pumpstationen, die das Wasser insgesamt 493 Meter hochpumpen. Gegenwärtig wird im Staate Kalifornien an einem Projekt gearbeitet, das jede zivile technische Leistung, die jemals vollbracht wurde, um Wasser zu transportieren, in den Schatten stellen wird.

Zweifellos erkennt jeder, daß Wasser lebenswichtig ist. Weißt du aber, daß es mehr als e i n e Art „Wasser“ gibt?

Einer samaritanischen Frau, die an einen Brunnen gekommen war, um ihre tägliche Wasserration zu schöpfen, sagte Jesus Christus: „Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder durstig werden. Wer auch immer von diesem Wasser trinkt, das ich ihm geben will, der wird überhaupt nie durstig werden, sondern das Wasser, das ich ihm geben will, wird in ihm zu einer Wasserquelle werden, die hervorsprudelt, um ewiges Leben zu vermitteln.“ — Joh. 4:13, 14.

Mit diesem „Wasser“ sind Gottes Vorkehrungen, ewiges Leben durch Jesus Christus zu erlangen, gemeint. Viele haben zu ihrer ewigen Freude diese symbolischen „Wasser“ gefunden. Wir hoffen, daß auch du begierig sein wirst, nach diesem „Wasser des Lebens“ zu suchen und es zu finden. — Offb. 22:1.

    Deutsche Publikationen (1950-2023)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2023 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen