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  • g73 8. 5. S. 13-14
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  • Ungewohnte Früchte der Tropen
  • Erwachet! 1973
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Erwachet! 1973
g73 8. 5. S. 13-14

Ungewohnte Früchte der Tropen

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Ecuador

ALS wir als Neuankömmlinge zum erstenmal unseren Fuß auf den Boden dieses südamerikanischen tropischen Landes, Ecuador, setzten, war es ein heißer Wintertag im Dezember. Der plötzliche Wechsel nach dem Frostwetter, das wir gerade im Norden verlassen hatten, war großartig, aber er verursachte einen gewaltigen Durst. Wir schätzten es sehr, als uns Carlos, unser Gastgeber, einen Krug mit erfrischendem Obstsaft vorsetzte.

Hm-m! Wie köstlich! Aber was ist das? Wir hatten noch nie etwas Ähnliches gekostet. Unser Gastgeber erklärte uns, daß es Naranjilla-Saft war. Naranjilla ist ein spanischer Name und bedeutet „kleine Orange“. Der Saft hatte einen delikaten Geschmack, der uns an eine Mischung von Ananas-, Orangen- und Apfelsaft mit einem kleinen Schuß Tomatensaft erinnerte. Um diesen guten „Durstlöscher“ herzustellen, hatte Carlos die Frucht geschält, sie in einen Mixer getan, Wasser hinzugefügt und das Ganze dann mit etwas Zucker gesüßt.

Ein paar Tage später sahen wir einige Naranjillas auf einem Marktstand. Sie waren aus ihrer Heimat im Dschungel, der zwischen den hoch aufragenden Anden liegt, hierhergebracht worden. Aus einiger Entfernung sahen sie tatsächlich aus wie kleine Apfelsinen, etwa in der Größe von Mandarinen. Doch als wir näher kamen, sahen sie nicht mehr aus wie Apfelsinen, sondern eher wie glatte Tomaten mit glänzender Schale. Als wir jedoch eine in die Hand nahmen, waren wir überrascht. Wir stellten fest, daß sie einen winzigen Flaum hatte, der hart und spröde war. Welch eine eigenartige Frucht!

Höher in den Anden haben die Bewohner der Sierra etwas, das sie tomate de árbol nennen, die „Baumtomate“, die zusammen mit vielen verschiedenen tropischen Blumen in ihren Patios wächst. Diese Pflanze wird etwa drei Meter hoch und trägt verschiedenfarbige Früchte, deren Färbung vom hellen Orange bis zum tiefen Purpurrot reicht. Die Frucht ist nicht rund wie eine Tomate, sondern länglich, und ist an den Enden wie ein kleiner amerikanischer Fußball geformt. Und der Geschmack? Nun, die Früchte schmecken etwa wie Tomaten, nur viel süßer. Auch als Eingemachtes schmecken sie köstlich.

Andere eigenartige Früchte, die wir kennenlernten

Eine weitere angenehme Erfahrung machten wir, als man uns zum erstenmal ein Getränk vorsetzte, das aus badea gemacht wird. Die Badea wächst an einer Kletterpflanze und sieht aus wie eine kleine gelbe Wassermelone; ihre Haut ist so glänzend, daß man meint, sie sei gerade eingewachst worden. Auch aus ihr kann man ein köstliches Getränk herstellen, das etwa wie Ananassaft schmeckt, aber nicht den scharfen Geschmack der Ananas hat. Wir waren jedoch sehr überrascht als wir feststellten, daß dieses Getränk voller Kerne war, und man uns sagte, wir sollten sie essen, sie seien das Beste daran. Wenn man diese Kerne kaut (sie sind ungefähr so groß wie die Kerne einer Wassermelone), so bekommt das Getränk einen völlig anderen Geschmack, der einen an bestimmte Trauben erinnert, die in der nördlichen Hemisphäre wachsen.

Im Gegensatz zur Naranjilla und zur Badea ist das Aussehen der chirimoya bestimmt unansehnlich. In Form und Größe ähnelt sie einem Baseball, sie ist mattgrün und hat eine schuppige Schale, die an die Haut eines Reptils erinnert. Du kannst dir daher unsere Überraschung vorstellen, als wir zum erstenmal in eine Chirimoya bissen und bemerkten, daß sie wie eine reife Birne schmeckte, die mit Sahne und Zucker gemischt ist, nur viel lieblicher. Auf jeden Fall muß man zugeben, daß man die häßliche Chirimoya genausowenig nach ihrer Schale beurteilen kann wie ein Buch nach seinem Einband.

Eines Tages, als wir mit einem Bekannten an dem Karren eines Verkäufers vorbeigingen, blieb unser Freund stehen und kaufte Früchte, die er guabas nannte. Diese Früchte sind lang, grün und flach und sind gebogen wie eine Säbelscheide. Unser Freund nahm eine Guaba in die Hand und schlug sie gegen eine Hauswand, um ihre feste Hülle aufzubrechen. Und siehe da! In ihrem Innern lagen zwölf bis zwanzig Klümpchen schneeweiße Wolle, und jedes Klümpchen enthielt einen großen glänzendschwarzen Kern. Der angenehme süße Geschmack der Guabas überzeugt einen völlig: Dies muß die Original-Zuckerwatte der Tropen sein!

Wahrscheinlich das bekannteste Heilmittel für geringere Leberleiden ist hier in Ecuador ein Getränk, das aus einer Frucht gewonnen wird, die als tamarindo oder Tamarinde bekannt ist. Und solltest du dich auf dem Markt nach Tamarinden umsehen, dann suche nach Früchten, die wie große Bohnen in braunen Hülsen aussehen und etwa fünfzehn bis zwanzig Zentimeter lang sind. Die Hülse ist allerdings im Innern nicht mit Bohnen gefüllt, wie du erwarten würdest, sondern mit einer klebrigen Substanz, die ganz ähnlich aussieht wie das Fruchtfleisch von Pflaumen, und darin befinden sich natürlich die Kerne. Ein Getränk aus dieser Frucht schmeckt recht gut, ein bißchen wie Apfelsaft. Denke aber daran, daß es sich dabei um ein mildes Abführmittel handelt. Doch wenn du das wünschst, wirst du zugeben, daß es wirklich eine wohlschmeckende Medizin ist!

Die bekannteste aller Tropenfrüchte

Die Papaya, die auch in den Subtropen zu finden ist, ist wahrscheinlich die Frucht, die in Ecuador am häufigsten auf den Tisch kommt. Einige halten sie zwar irrtümlich für eine Melone, aber sie wächst nicht an einer Kletterpflanze. Statt dessen wächst sie in Büscheln in der Krone eines palmenähnlichen Baumes. Papayas sind unterschiedlich groß. Große Papayas wiegen sieben Kilogramm oder mehr.

Außen ist diese Frucht dunkelgrün, und während sie reift, wird sie an manchen Stellen allmählich gelb. Das Fruchtfleisch ist dunkelgelb oder manchmal hellrosa oder rot. Im Gegensatz zu den meisten anderen Früchten hat die Papaya im Innern eine Höhlung, in der viele kleine Kerne an das Fruchtfleisch geheftet sind, die man aber leicht abkratzen kann. Das Fruchtfleisch ist süß und saftig und schmeckt ganz köstlich, es sei denn, du hast zufällig eine schlechte bekommen, die einen unangenehmen herben Geschmack hat. Gewöhnlich haben die kleineren diesen herben Geschmack; die größeren schmecken am besten.

Die Menschen in diesem Land essen viel Papayas, doch nicht nur, um die Frucht zu genießen, sondern auch aus Gesundheitsgründen. In den Tropen benötigt der Körper viel Flüssigkeit, um gesund und stark zu bleiben, und die Papaya liefert diese Flüssigkeit in einer reinen, angenehmen Form. Sie ist auch ein ausgezeichnetes Mittel für die Verdauung. Man kann leicht feststellen, daß dies wahr ist, wenn man nach einer reichhaltigen Mahlzeit ein oder zwei Scheiben Papaya ißt. Man vermeidet damit die üblichen Beschwerden, die sich einstellen, wenn man viel und reichhaltig gegessen hat. Auch hierfür gibt es eine vernünftige medizinische Erklärung. Ernährungswissenschaftler haben festgestellt, daß die Papaya viel von einem Enzym enthält, das „Papain“ genannt wird, und dieses hilft bei der Verdauung von Proteinen.

Eine gute Bekannte erklärte uns, wie sie von dieser Eigenschaft der Papaya auf eine andere Weise guten Gebrauch macht. Sie legt Fleisch ein paar Stunden lang, möglichst über Nacht, in Papayasaft, und sie hat festgestellt, daß das Fleisch dadurch schön zart wird. Auch das ist dem Enzym zuzuschreiben, das in dieser Tropenfrucht vorhanden ist.

Jetzt sind wir keine Neulinge mehr in diesem schönen tropischen Land mit seinen vielen Arten von Vögeln, Blumen und Früchten. Die Früchte, die uns am Anfang so eigenartig und ungewohnt vorkamen, sind uns nun ganz vertraut geworden — wie alte Freunde deren Gesellschaft wir ganz besonders schätzen. Wenn auch du sie besser kennenlernen möchtest, dann besuche uns doch einmal!

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