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  • Warum gibt es Kinder, die mit einem Gebrechen geboren werden?
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Erwachet! 1973
g73 22. 9. S. 28-30

Was sagt die Bibel?

Warum gibt es Kinder, die mit einem Gebrechen geboren werden?

DIE vierjährige Karen starb an Leukämie. Das war ein schwerer Schlag für ihre Eltern. Sie waren praktizierende Katholiken gewesen, doch jetzt gingen sie nicht mehr zur Kirche, weil sie, wie sie selbst sagten, mit der Frage nicht fertig wurden: „Warum widerfährt das einem, obwohl man sich bemüht, ein gutes Leben zu führen?“ (New York Times, 2. Februar 1973).

Karen war mit einem Leiden geboren worden. Die Krankheit wurde allerdings erst erkannt, als das Kind drei Jahre alt war. Vier Prozent aller Neugeborenen in den Vereinigten Staaten weisen ein offensichtliches Geburtsgebrechen auf: Fehlbildungen des Rückenmarks und andere Mißbildungen, Blindheit sowie Herz- und Gehirnschäden. Wenn die Säuglinge ein Jahr alt sind, lassen sich weitere Krankheiten feststellen, so daß die Zahl auf sieben Prozent steigt. Warum werden Kinder mit einem Gebrechen geboren? Wer ist schuld? Was kann man dagegen tun?

Auch in biblischen Zeiten gab es Kinder, die mit einem Gebrechen zur Welt kamen. Die beiden Apostel Petrus und Johannes wirkten an einem Mann, der „vom Schoße seiner Mutter an lahm“ gewesen war, ein Wunder, indem sie ihn heilten. (Apg. 3:1-10) Jesus Christus machte einen Blindgeborenen sehend. Seine Jünger fragten ihn, ob er wegen der Sünden seiner Eltern oder wegen seiner eigenen Sünden blind geboren worden sei. Wie einige Rabbiner, so glaubten offenbar auch die Jünger Jesu, daß ein Kind schon im Mutterleib sündigen könne. Jesus entgegnete, daß der Mann weder zufolge seiner eigenen Sünden noch zufolge der Sünden seiner Eltern blind geboren worden sei, sondern es sei geschehen, „damit die Werke Gottes in seinem Fall kundgemacht würden“. Das bedeutet nicht, daß Gott die Blindheit verursacht hatte, sondern die Blindheit des Mannes gab eine Gelegenheit, die Werke Gottes kundzumachen. — Joh. 9:1-7; Röm. 5:12.

Es kann sein, daß jener Mann wie die kleine Karen wegen einer Chromosomen-Anomalie oder Schädigung der Erbanlage mit einem solchen Gebrechen geboren worden war. Wenn die Eltern an einem schweren Herzfehler leiden, ist das Risiko, daß ihre Kinder einen ähnlichen Fehler aufweisen 21- bis 27mal größer als bei gesunden Eltern. Ein Mann, der an der Bluterkrankheit leidet, vererbt diese Krankheit seinen Enkeln durch seine Töchter. In solchen Fällen trifft die Eltern keine Schuld, denn sie haben keine Macht über diese Ursachen.

Es kann aber auch sein, daß eine Mutter aus Unwissenheit die Geburt eines mit Gebrechen behafteten Kindes verschuldet. So erging es den Frauen, die in der ersten Zeit ihrer Schwangerschaft das Schlafmittel Contergan einnahmen. Die Presse bezeichnete dieses Unglück als „eine der furchtbarsten Arzneimittel-Tragödien der Geschichte“, denn dadurch wurden in verschiedenen Ländern insgesamt 12 000 mißgebildete Kinder geboren; die Hälfte dieser Kinder wiesen so starke Mißbildungen auf, daß sie entweder tot geboren wurden oder nur wenige Stunden oder Tage nach der Geburt starben.

Von den 6 000 „Contergankindern“, die überlebt haben, sind 2 000 bis 3 000 ohne Gliedmaßen oder mit mißgebildeten Gliedmaßen geboren worden. Die Kosten für die lebenslange Betreuung jedes dieser behinderten Kinder sind auf 250 000 Dollar veranschlagt worden. Für solche von den Menschen verschuldeten Tragödien kann man bestimmt nicht Gott verantwortlich machen.

Im Falle der Contergankinder entschieden die Gerichte, daß die Firmen, die das Mittel hergestellt hatten, und nicht die Mütter verantwortlich seien. Aber es gibt viele Geburtsgebrechen, für die die Eltern, insbesondere die Mutter, verantwortlich sein können. Viele Kinder werden zum Beispiel mit einem Gebrechen geboren, weil ihre Mutter sich eine Geschlechtskrankheit zugezogen hatte. So mögen Eltern, die vor oder in der Ehe ausschweifend leben, dafür verantwortlich sein, daß ihre Kinder mit einem Gebrechen geboren werden. Schwangere, die Zigaretten rauchen, riskieren dadurch in erhöhtem Maße, daß ihr Kind tot oder mit Mißbildungen zur Welt kommt. Man hat auch festgestellt, daß zwischen Aspirineinnahme und Geburtsgebrechen eine Beziehung besteht. Eine Schwangere kann sogar durch übermäßige Bemühungen, ihr Gewicht zu halten, ihr ungeborenes Kind schädigen.

Aus einem vor kurzem veröffentlichten Bericht über die Folgen von Inzest geht hervor, daß in gewissen Fällen die Mutter daran schuld ist, wenn ihr Kind Geburtsgebrechen aufweist. In der Bibel wird Blutschande scharf verurteilt. Nach dem Gesetz Mose mußte sie mit dem Tode bestraft werden. (3. Mose 18:8-17) In der Tschechoslowakei verglich ein medizinischer Forscher Kinder, die aus einer Verbindung zwischen Blutsverwandten hervorgingen, mit Kindern, die von den gleichen Müttern geboren wurden, aber deren Vater kein Blutsverwandter gewesen war. Die Studie lieferte „den schlagenden Beweis dafür, daß das Risiko bei Kindern, die einer Verbindung zwischen Blutsverwandten entspringen, unerhört groß ist“, und zeigte „einwandfrei einen Zusammenhang zwischen Inzucht und Kindersterblichkeit, Geburtsgebrechen sowie dem Intelligenzgrad“ (Newsweek, 9. Oktober 1972). Diese Forschungsergebnisse heben die Wahrheit des biblischen Grundsatzes hervor: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten; denn wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleisch Verwesung ernten.“ — Gal. 6:7, 8.

Etwas vom Traurigsten in Verbindung mit Kindern, die mit Geburtsgebrechen geboren werden, ist die Tatsache, daß ihre Eltern sich dann oft fragen, warum Gott das zugelassen oder verursacht habe, wie im Fall der kleinen Karen, als wäre er an ihrem Unglück schuld. Andere, die ein solches Kind haben, sind fatalistisch geworden und glauben, es sei Gottes Wille oder das Unglück sei eine gerechte Strafe. Wieder andere erklären, wenn ein mißgebildetes Kind früh stirbt, Gott habe es bei sich im Himmel haben wollen.

Aber Jehova Gott, der Schöpfer, kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Als er die ersten Menschen schuf, machte er sie vollkommen, denn alle seine Werke sind vollkommen. (5. Mose 32:4) Als unsere Ureltern sündigten, wurden sie nicht nur unvollkommen und bezahlten für ihre Sünde mit dem Leben, sondern alle ihre Nachkommen, die danach geboren wurden, waren unvollkommen und trugen den Todeskeim in sich. (Röm. 5:12) Ob ein Kind mit Geburtsgebrechen zur Welt kommt oder nicht, hängt zum Teil davon ab, von welcher Art diese Unvollkommenheit ist. Nicht alle Schwangeren, die in der ersten Zeit ihrer Schwangerschaft Contergan einnahmen, brachten mißgebildete Kinder zur Welt, sondern nur die, die auch eine Schädigung der Erbanlage aufwiesen. Und wie wir gesehen haben, gibt es auch andere Faktoren, die dazu beitragen mögen.

Wir lesen in der Bibel, daß „Gott Liebe ist“ und daß er durch das Loskaufsopfer Jesu Christi und das Königreich Christi die Möglichkeit geschaffen hat, daß die Menschen wieder Vollkommenheit erlangen können. Unter der Herrschaft dieses Königreiches wird es keine Tränen, keine Trauer, keinen Schmerz und keinen Tod mehr geben — die Menschen werden also von allen körperlichen und geistigen Gebrechen befreit werden. Sogar die Toten werden auferweckt und dieser Segnungen teilhaftig werden. — 1. Joh. 4:8; Joh. 5:28, 29; Apg. 24:15.

Was gilt es bis dahin zu tun? Durch ein sorgfältiges Beachten der Gesetze Gottes und das Bekunden praktischer Weisheit kann man viel dazu beitragen, daß die Gefahr, ein mißgebildetes Kind zur Welt zu bringen, auf ein Minimum beschränkt wird. Heute gibt es für Ehewillige die Möglichkeit, sich über die Erblichkeitserwartungen aufklären zu lassen, so daß sie wenigstens bis zu einem gewissen Grad wissen, welches Risiko sie eingehen, wenn sie Kinder haben.

Und was kann geschehen, wenn ein solches Unglück eine Familie bereits getroffen hat? Man sollte ein solches Kind als Herausforderung betrachten, der man sich gewachsen zeigen möchte. Wie? Indem die übrigen Familienglieder Selbstlosigkeit, Fürsorge, Geduld und Ausdauer bekunden; alle sollten soviel wie möglich dazu beitragen, daß das behinderte Kind sich trotz seiner Behinderung des Lebens freuen kann; sie sollten ihm gegenüber so handeln, wie sie möchten, daß man ihnen gegenüber handelt.

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