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  • g75 22. 1. S. 13-15
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  • Wie die Tiere über den Winter kommen
  • Erwachet! 1975
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Erwachet! 1975
g75 22. 1. S. 13-15

Wie die Tiere über den Winter kommen

DER Winter stellt unzählige wildlebende Tiere in den nördlichen Ländern vor ein Problem, das sie auf verschiedene Weise lösen. Der Schnee z. B. ist offensichtlich für viele dieser wildlebenden Geschöpfe nichts Lästiges, sondern etwas Willkommenes, denn er dient ihnen als ausgezeichneter Wärmeisolator, als Kälteschutz. Sie sind froh, wenn es zu schneien beginnt.

Wird ein Polarfuchs von einem Schneesturm überrascht, so verkriecht er sich einfach in eine Schneewehe. Er rollt sich zusammen, legt den buschigen Schwanz über die Schnauze und schläft, bis der Schneesturm vorüber ist. Wird dem Waldkaninchen der eisige Wind unangenehm, dann drückt es eine Grube in den Schnee, kuschelt sich hinein und läßt sich einschneien. Durch die Eigenwärme heizt das Kaninchen die Höhle, und der Schnee schützt es vor dem Wind.

Vielen kleinen Nagetieren bietet der Schnee günstige Bedingungen. Unter der Schneedecke sinkt die Temperatur selbst in Alaska oder Sibirien, wo 45 Grad Kälte nichts Außergewöhnliches sind, selten unter minus 6 Grad. Diese kleinen Nager graben Gänge und Höhlen in den Schnee und führen ein geschäftiges Leben, während die Schneedecke sie nicht nur vor Kälte schützt, sondern auch vor vielen ihrer Feinde, die ihnen sonst nachstellen.

Einige Vögel nutzen den Schnee ebenfalls zu ihrem Vorteil aus. Das Schneehuhn zum Beispiel fliegt häufig mit dem Kopf voran in Schneewehen hinein, um darin die Nacht zu verbringen.

Winterschlaf

Viele Tiere können am besten über den Winter kommen, indem sie ihn ganz oder teilweise verschlafen. Wenn es Winter geworden ist und die Menschen auf einem zugefrorenen Teich Schlittschuh laufen, sehen sie nirgendwo Frösche. Die Frösche halten wie viele andere Kaltblüter einen Winterschlaf. Sie suchen sich im weichen Schlamm ihres bevorzugten Weihers eine bequeme Schlafstelle. Aber bevor sie ihren Winterschlaf beginnen, futtern sie tüchtig, so daß sie sich nicht mehr um das Essen zu kümmern brauchen, nachdem sie sich schlafen gelegt haben.

In den nördlichen Ländern sehen sich auch die Schlangen nach einer guten Schlafstelle um, wenn der Winter naht. Sie bevorzugen hohle Baumstämme oder eine Grube unter einem Baumstumpf, aber sie ziehen sich auch gern in eine Felshöhle zurück. Es gibt Höhlen, die als eine Art „Hotel für Schlangen“ dienen. In den Bergen von Pennsylvanien hat man in einem solchen Unterschlupf einmal fast 200 Klapperschlangen und Kupferköpfe gezählt.

Die Schlangen legen sich ein Fettpolster zu, bevor sie schlafen gehen. Während des Winters zehren sie dann von ihrem Fettvorrat. Ein Forscher beobachtete einmal, wie im Spätwinter ein Holzfäller eine große Klapperschlange in ihrer Grube unter einem Baumstamm aufstörte. Das Tier hatte seinen Fettvorrat schon zu einem großen Teil aufgebraucht, so daß ihm, wie der Forscher sagte, „die Haut am Leib schlotterte wie die Haut an den Seiten eines Elefanten“.

Es gibt auch eine Anzahl Warmblüter, die den Winter verschlafen. Das Waldmurmeltier zum Beispiel legt sich einen unterirdischen Bau an, und um nicht gestört zu werden, verschließt es sein Schlafgemach mit Erde, die es am anderen Ende der Höhle loskratzt. Dann rollt es sich zu einer Kugel zusammen und schläft — manchmal sechs Monate lang! Naturforscher haben schlafende Waldmurmeltiere ausgegraben und festgestellt, daß diese Winterschläfer in der Stunde nur ungefähr zwölfmal atmen. Der normale Puls beträgt bei diesem Tier 80 bis 90 Schläge in der Minute. Während des Winterschlafs sind es jedoch höchstens fünf Pulsschläge, und die Körpertemperatur sinkt auf etwa 5 Grad Celsius ab. Das Waldmurmeltier hört und spürt nichts, wenn es einmal schläft. Man kann es beispielsweise über den Boden rollen, ohne daß es aufwacht. So etwas wie Schlaflosigkeit kennt dieses Tier also nicht!

Durch den tiefen Schlaf werden die Winterschläfer offenbar gegenüber vielen Gefahren immun. So hat man einmal einen Igel mehr als zwanzigmal ins Wasser getaucht, ohne daß er ertrunken ist. Wissenschaftler haben einmal ein schlafendes Murmeltier vier Stunden unter reinem Kohlendioxyd gehalten, ohne daß eine Schädigung erkennbar wurde. Die Winterschläfer schlafen so tief, daß sie nur ganz langsam und nur wenn es anhaltend warm ist, aufwachen. Den Rekord im Winterschlaf hat ein junges Backenhörnchenweibchen aufgestellt. Von den 52 Wochen des Jahres verschlief es 33. Es war nun 19 Wochen lang munter und legte sich dann wieder schlafen.

Bärenschlaf

Viele Bären sind im Verhältnis zu den Waldmurmeltieren, den Backenhörnchen, Schlangen, Fröschen usw. keine richtigen Winterschläfer. Bären wachen nämlich während des Winters leicht auf, da ihre Körpertemperatur nicht so weit absinkt wie bei richtigen Winterschläfern; auch ihre Atmung ist fast normal. Da der Bär kein echter Winterschläfer ist, kann man ihn leicht wecken. Es gibt sogar Bären, die während des Winters von allein aufwachen und sich ein paar Stunden oder Tage im Freien herumtreiben.

Natürlich lieben es schlafende Bären nicht, gestört zu werden, auch nicht durch einen Warmlufteinbruch. Wissenschaftler, die im Yellowstone-Nationalpark (dem berühmten Naturschutzgebiet im Nordwesten der Vereinigten Staaten) die Grislybären erforschten, machten die Entdeckung, daß sie stets Höhlen wählen, wo sie sich ungestört fühlen können. Manche Höhlen sind an steil abfallenden Felswänden, und alle sind stets an Nordhängen, so daß kurze Warmlufteinbrüche die Höhle nicht erwärmen und den Schläfer nicht aufwecken. Die Höhlen sind mit Kiefern- und Tannenzweigen ausgelegt und auf diese Weise vorzüglich isoliert. Aber wann beziehen die Grislybären ihr Winterlager?

Die Wissenschaftler, die die Grislybären während einer Reihe von Jahren beobachteten, stellten fest, daß die Tiere erst schlafen gehen, wenn ein Schneetreiben einsetzt. Der Wind verweht dann ihre Spuren, wenn sie ihrer Höhle zustreben. Nach wenigen Stunden sieht man nichts mehr von ihren Spuren. Was würde nun verraten, daß Meister Petz in der Höhle schläft?

Zug nach dem Süden

Wie unter den Menschen einige in wärmere Gegenden reisen, wenn der Winter naht, so ziehen auch viele wildlebende Tiere, besonders Vögel, in dieser Zeit südwärts. Etwa zwei Drittel aller in Nordamerika beheimateten Vogelarten (ungefähr 12 bis 15 Milliarden Vögel) fliegen südwärts — in ihr Winterquartier in den Südstaaten der USA, in Mexiko oder in Zentral- und Südamerika. Die Vögel fliegen natürlich nicht nur südwärts, um der Kälte zu entfliehen, sondern sie fliegen in wärmere Länder, um sich am Leben zu erhalten. In ihren nördlichen Brutgebieten ernähren sie sich von Sämereien, Beeren und Insekten. Aber im Winter ist diese leckere Kost nicht nur rar, sondern für die Nahrungssuche sind auch die Tage zu kurz.

Viele Vögel müssen auf ihrer Reise nach dem Süden eine weite Strecke zurücklegen. Der in Europa beheimatete Weiße Storch verbringt zum Beispiel den Winter in Südafrika. Interessanterweise ziehen die jungen Störche, die den Flug noch nie gemacht haben, zuerst weg, und kein älterer Vogel zeigt ihnen den Weg. Der Weiße Storch fliegt somit jedes Jahr eine Strecke von rund 22 000 km, um in sein Winterquartier zu gelangen und wieder zurück. Mit Recht sagt die Bibel über den Instinkt des Storches, den dieser von Gott empfangen hat: „Der Storch am Himmel kennt die Zeit des Abflugs“ (Jer. 8:7, The New English Bible). Die Methoden, die die wildlebenden Tiere anwenden, um über den Winter zu kommen, machen dem Schöpfer dieser Tiere alle Ehre.

Außerdem darf man nicht vergessen, daß viele der südwärts fliegenden Vögel weite Strecken über das Meer zurücklegen und kaum eine Gelegenheit haben, sich auszuruhen. Der Goldregenpfeifer, der den Sommer in der Tundra Alaskas verbringt, fliegt im Herbst rund 4 800 Kilometer weit über den Stillen Ozean nach Hawaii. Und als wäre Hawaii noch nicht weit genug, fliegt dieser Vogel weitere 4 000 Kilometer südwärts — nach den Marquesasinseln. Nicht selten kommt es vor, daß er dann nochmals 800 Kilometer weit fliegt, um auf den Tuamotuinseln im Südpazifik zu überwintern.

Andere Möglichkeiten, über den Winter zu kommen

Nach dem Süden auszuweichen mag eine der besten Methoden sein, um über den kalten Winter zu kommen, aber Tieren, die nicht fliegen können, ist das nicht möglich. Sie lösen ihr Winterproblem anders. Sie legen Futtervorräte an. Das Rothörnchen z. B., das Pilze über alles liebt, sammelt im Sommer einen Vorrat davon. Dann legt es sie auf die obersten Zweige eines Baumes zum Trocknen aus. Darauf speichert es sie als Wintervorräte an einem trockenen Ort.

Vielen Tieren wächst auch ein Winterpelz, der sie vor der Kälte schützt. Zu diesem Pelz gehört ein seidenweiches Unterhaar.

Lange bevor der Mensch anfing, Mäntel mit lufthaltigem Material zu füttern, wurde beim Hirsch das Prinzip, daß Wärme durch ruhige Luft nur sehr langsam abwandert, bereits angewandt. Im Herbst wirft der Hirsch den dünnen Sommerpelz ab, und dann wächst ihm ein Winterpelz, bei dem jedes Haar hohl ist. Eingehüllt in diesen luftgefüllten Mantel, macht dem Hirsch auch die schärfste Winterkälte nichts aus; an solchen Tagen sucht er höchstens tiefer im Wald hinter Kiefern und Fichten Windschutz.

Während es dem Hirsch passieren kann, daß er im tiefen Schnee einsinkt, besteht für den „Schneeschuhhasen“ diese Gefahr nicht. Warum nicht? Wenn der Winter näher rückt, wachsen an den Pfoten dieses Hasen steife weiße Haare. Liegt dann Schnee, so gleitet dieser Hase mit seinen dicken, stark behaarten Pfoten über den Schnee, ohne einzusinken; dieser mag noch so hoch liegen.

In den nördlichen Breiten werden jeden Winter zahllose Tiere mit der Kälte und den eisigen Winden fertig. Sie mögen in einer Höhle oder unter dem Schnee schlafen oder sich über der Schneedecke tummeln. Es ist einfach erstaunlich, zu sehen, wie die Tiere über den Winter kommen!

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