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  • g75 22. 1. S. 16-26
  • Muß ich an die Evolution glauben?

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  • Muß ich an die Evolution glauben?
  • Erwachet! 1975
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Einschüchterung und „Gehirnwäsche“
  • Keine Antworten
  • Der Ursprung des Lebens
  • Plötzliches Erscheinen komplizierter Lebensformen
  • Die Wirbeltiere
  • Fossilienfunde sprechen gegen Entwicklung
  • Nützlich oder schädlich?
  • Nichts Neues, nur Variationen
  • Variationen begrenzt
  • Ähnlichkeit kein Beweis
  • Nicht wahre Wissenschaft, sondern Märchen
  • Die Fossilien berichten
    Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?
  • Was stimmt mit den Tatsachen überein?
    Erwachet! 1981
  • Warum ist die Evolution umstritten?
    Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?
  • Glaubst du an die Evolution oder an die Schöpfung?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
Erwachet! 1975
g75 22. 1. S. 16-26

Muß ich an die Evolution glauben?

IN DEN letzten Jahren haben die Schulbehörden einiger Bundesstaaten der USA Einspruch dagegen erhoben, daß die Abstammungslehre in den öffentlichen Schulen als Tatsache gelehrt wird. Einer dieser Bundesstaaten ist Kalifornien.

Das kalifornische Kultusministerium entscheidet, was in den Schulbüchern veröffentlicht wird. Aber es erhält auf verschiedenen Gebieten Empfehlungen von Expertenkommissionen. Eine dieser Kommissionen ist der staatliche „Beratungsausschuß für naturwissenschaftliche Erziehung“. Er unterbreitete ein Rahmenprogramm für den naturwissenschaftlichen Unterricht an den öffentlichen Schulen des Bundesstaates.

Der Beratungsausschuß empfahl, die Evolution als Tatsache und nicht als reine Theorie zu lehren. Doch das Kultusministerium war anderer Meinung. Es ordnete an, die Evolution solle als Theorie und nicht als Tatsache gelehrt werden. Es wies auch an, daß in den Schulbüchern die Schöpfung als eine andere mögliche Erklärung für den Ursprung des Lebens erwähnt werden solle, die eine wissenschaftliche Grundlage habe.

Der Beratungsausschuß begehrte auf. Man sagte: „Es besteht kein Zweifel, daß die Evolution eine Tatsache ist. Wir sehen jeden Tag Beispiele dafür. Kein ernsthaft denkender Mensch zieht sie in Frage. Sie ist genauso eine Tatsache wie die Schwerkraft und die Atome.“ Ein Mitglied des Ausschusses verglich den Glauben an die Schöpfung sogar mit solchem Aberglauben wie Astrologie oder mit den Ammenmärchen, der Mond bestehe aus grünem Käse und Störche brächten Babys.

Viele ziehen jedoch die Glaubwürdigkeit der Abstammungslehre in Frage. Einer von ihnen, der die „Beweise“ für die Abstammungslehre nie als endgültig betrachtet hatte, beschloß, Leute zu interviewen, die an die Abstammungslehre glauben. Hier folgen nun seine Beobachtungen und einige Gespräche, die er bei seiner Umfrage mit Anhängern der Abstammungslehre führte.

„Ich bin von der Evolutionstheorie überzeugt“, erklärte mir ein distinguierter Herr, „weil die Wissenschaft die Sache gründlich erforscht hat und sie einmütig als Tatsache anerkennt.“

„Sie haben großes Vertrauen zu Wissenschaftlern“, bemerkte ich.

„Ihre Leistungen sprechen doch für ihre Glaubwürdigkeit, oder denken Sie nicht?“ erwiderte er.

Während meiner Umfrage wurde immer wieder dieser Grund für den Glauben an die Evolution angegeben. Ich stellte fest, daß die meisten nur deshalb an die Evolution glauben, weil man ihnen gesagt hat, daß alle intelligenten Menschen daran glauben.

Eine offensichtlich gebildete Dame in den Vierzigerjahren forderte mich mit der Frage heraus: „Welche Qualifikationen haben Sie, um die Forschungsergebnisse professioneller Wissenschaftler anzufechten?“

„Lassen Sie mich zunächst sagen“, antwortete ich, „daß die Wissenschaftler unter sich selbst uneins sind. Sie streiten sich darüber, wann es geschah, warum es geschah, wie es geschah, wie schnell es geschah und ob es überhaupt geschah.“

„Nun zur Antwort auf Ihre Frage hinsichtlich meiner Qualifikationen“, fuhr ich fort. „Welche Qualifikationen hat ein Richter, der einen Fall untersuchen muß, bei dem es um medizinische Streitfragen geht, über die er keine Sachkenntnis hat? Wenn er vernünftig und objektiv ist, hört er sich die Argumente der Fachleute über das Für und Wider an und entscheidet dann aufgrund ihres Zeugnisses. Wie kann man sonst in diesem Zeitalter der Spezialisierung ein Urteil auf verschiedenen Wissensgebieten fällen?“

„Aber das Thema der Evolution ist so kompliziert“, protestierte sie.

Ich entgegnete: „Theodosius Dobzhansky [ein Evolutionswissenschaftler] sagt, ein großer Teil der Arbeit der Wissenschaftler übersteige das Verständnis des durchschnittlichen Laien, das treffe aber nicht auf die Evolution zu. Er sagt, sie gehöre zur Elementarbiologie. Und George Gaylord Simpson [ein anderer berühmter Evolutionist] vertritt die Ansicht, es sei unmoralisch, blindlings an etwas zu glauben, sei es an eine religiöse Lehre oder an eine wissenschaftliche Theorie. Er sagt, jeder habe die Verantwortung, die Forschungsergebnisse von Spezialisten zu prüfen und dann zu entscheiden, und man müsse kein Biologe sein, um das Tatsachenmaterial über die Evolution abzuwägen.“

„Zu viele Menschen“, sagte ich abschließend, „akzeptieren einfach die Meinung anderer und wiederholen deren Ideen papageienhaft, ohne sich die Zeit zu nehmen, die Tatsachen zu untersuchen.“

Als sie sich nicht dazu äußerte, fügte ich hinzu: „Sie wären überrascht, wenn Sie erfahren würden, wie viele Menschen, die an die Abstammungslehre glauben, praktisch nichts darüber wissen.“

Einschüchterung und „Gehirnwäsche“

Bevor ich meine Umfrage bei Personen, die an die Abstammungslehre glauben, von Haus zu Haus durchführte, las ich etwa zwanzig Bücher von Evolutionisten. Doch schon von meiner Studentenzeit an hatte ich mich bemüht, hinsichtlich der wissenschaftlichen Entwicklungen auf diesem Gebiet auf dem laufenden zu bleiben. Aber jetzt untersuchte ich besonders neuere Bücher prominenter Evolutionisten.

Dabei fiel mir auf, daß in diesen Büchern regelrechte Einschüchterungsmethoden und „Gehirnwäsche“ angewendet werden. Typisch dafür ist folgende kurze Zusammenfassung aus zwölf Büchern elf verschiedener Evolutionisten:

Die Abstammungslehre wird von kompetenten Wissenschaftlern allgemein anerkannt. Sie wird von allen verantwortlichen Wissenschaftlern anerkannt. Alle namhaften Biologen stimmen überein, daß sie eine feststehende Tatsache ist. Kein gebildeter Mensch streitet heute ab, daß der Mensch vom Fisch abstammt. Es bestehen keine Zweifel mehr.

Die Beweise sind überwältigend. Keiner, der frei von alten Illusionen und Vorurteilen ist, verlangt nach weiteren Beweisen.

Das ist die übereinstimmende Meinung all dieser Autoren. Aber wenn Behauptungen so summarisch und dogmatisch vorgebracht werden, werden sie verdächtig. Mir scheint, daß Evolutionisten versuchen, Einwände und Nachforschungen mit einem Sperrfeuer einschüchternder Rhetorik abzuwehren.

Aber warum sollte jemand, der eine Theorie in Frage zieht, als inkompetent, ungebildet und als Gefangener alter Illusionen und Vorurteile abgestempelt werden? Würden sich Wissenschaftler, die wirklich Tatsachen anführen können, zu solch unwissenschaftlichen, unvernünftigen Methoden herablassen?

Es stimmt zwar, daß mit dieser „psychologischen Kriegführung“, dieser „Gehirnwäsche“, Gläubige für die Abstammungslehre gewonnen werden. Aber fast all diese Gläubigen sind gewöhnlich hilflos, wenn sie jemandem gegenüberstehen, der dieser Indoktrination widersteht und nach Beweisen fragt.

Keine Antworten

Zum Beispiel fragte ich eine intelligente Dame in einem vornehmen Viertel: „Warum glauben Sie an die Evolution?“

„Weil ich sie zu jeder Zeit beobachte“, sagte sie und wies auf ihren Garten. Doch als ich nach Einzelheiten fragte, errötete sie, und so zog ich mich taktvoll zurück.

An einer anderen Tür sagte mir der ältere Herr, der mir geöffnet hatte, daß wir uns unserer Umwelt anpassen und daß sich diese Anpassungen im Laufe vieler Generationen ansammeln, so daß schließlich neue Arten von Lebewesen entstehen.

„Diese Theorie wird aber heute nicht mehr anerkannt“, sagte ich. „Ihre Sonnenbräune geht nicht auf Ihr Kind über, und die kräftigen Muskeln, die jemand durch Gewichtheben erworben hat, und die Erkenntnis, die jemand durch Studium und Erfahrung über Elektronik erlangt hat, werden nicht vererbt. Vor vielen Jahren glaubte das der Evolutionist Lamarck: Auch Darwin glaubte es. Doch die Evolutionisten wissen heute, daß solche erworbenen Eigenschaften nicht vererbt werden.“

„Wie hätte denn die Evolution sonst vor sich gehen sollen?“ erwiderte er.

„Das hätte ich gern von Ihnen gewußt“, antwortete ich.

Immer wieder kam ich zu dem gleichen Ergebnis. Diejenigen, die an die Abstammungslehre glaubten, waren völlig außerstande, Gründe, Beweise und Tatsachen für ihren Glauben anzuführen. Der Hauptgrund für ihren Glauben war, daß Wissenschaftler an die Evolution glauben und sie lehren.

Auf dem Campus einer großen Universität führte ein Student das „Zeugnis der Fossilien“ als Beweis für die Evolution an. Er sagte: „Man kann zum Beispiel die Entwicklung des Pferdes aufgrund fossiler Funde vom heutigen Pferd bis zum Eohippus zurückverfolgen. Die Reihenfolge der Fossilien zeigt, wie es die Zehen verlor, längere Hand- und Fußgelenke bekam, neue Zähne zum Grasen entwickelte und immer größer wurde.“

„Sie müssen wissen“, erwiderte ich, „daß Evolutionisten viele Fossilien auslassen müssen, damit sich dieses hübsche Bild ergibt. Sie greifen nur diejenigen heraus, die in ihre Theorie passen, und behaupten, sie seien miteinander verbunden.“

„Sie vereinfachen nur, um Verwirrung zu vermeiden“, sagte der Student.

Ich erwiderte: „Um Verwirrung zu vermeiden, verschleiern sie die Tatsachen, und sie vereinfachen so weit, daß man schon von Fälschung sprechen kann.“

Genau das sagt Simpson, nämlich daß die Übervereinfachung der Fossilienfunde vom Pferd an Fälschung grenze. Und der Naturforscher I. Sanderson schreibt:

„Dieses hübsch und nahtlos zusammengesetzte evolutionistische Bild von der fortlaufenden Entwicklung der Zähne, von der Rückbildung der Zehen und der zunehmenden Größe und der Verlängerung der Hand- und Fußgelenke ist jetzt unglücklicherweise unglaubwürdig geworden.

Es sind so viele Seitenzweige zutage getreten und so viele Zwischenformen fehlen völlig, daß wir jetzt nur sagen können, daß die klassische Beschreibung nicht mehr als eine Anleitung für die möglichen Stufen der Entwicklung des heutigen Pferdes ist.

Doch das Zeugnis der Fossilien ist immer noch der „Hauptzeuge“ der Evolution. Simpson schreibt: „Den direkten Beweis für die Wahrheit der Evolution muß schließlich das Zeugnis der Fossilien liefern.“

Der Ursprung des Lebens

Aus dem Zeugnis der Fossilien kann man jedoch überhaupt nicht entnehmen, daß sich das Leben so entwickelte, wie es sich die Wissenschaftler vorstellen. Es fehlen die Tatsachen, die Beweise.

Das Problem ist für Evolutionisten nichts Neues. Schon vor über hundert Jahren hatte Charles Darwin, der „Vater“ der modernen Abstammungslehre, mit diesem Problem zu kämpfen. Er entledigte sich dieses Problems ganz einfach in dem abschließenden Satz seines Buches Die Entstehung der Arten, indem er den Ursprung des Lebens Gott zuschrieb und sagte, „daß der Schöpfer den Keim alles Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder gar nur einer einzigen Form eingehaucht hat“.

Jahrzehnte vergingen. Aber es ließen sich einfach keine Beweise finden. Später gab A. C. Seward zu, daß uns die Fossilienfunde „nichts über den Ursprung des Lebens berichten“. Das hat sich bis heute nicht geändert. Zwar kündigen sensationshungrige Journalisten von Zeit zu Zeit an, die Erschaffung des Lebens im Laboratorium stehe unmittelbar bevor, doch selbst wenn das wahr wäre, würde das nur zeigen, daß es einen Schöpfer geben muß und daß das Leben nicht von selbst entsteht.

Die Tatsachen zeigen, daß die Fossilienfunde überhaupt nichts über die angebliche Entwicklung mikroskopischen Lebens aussagen. Ein Lehrbuch für Universitäten gibt zu: „Wir wissen immer noch wenig über die Entwicklung der Protozoen [Einzeller].“

Plötzliches Erscheinen komplizierter Lebensformen

Das erste Zeugnis der Fossilien, das überzeugend klingt, ist in den Gesteinsschichten der Zeit zu finden, die von Geologen als Kambrium bezeichnet wird. Vor dieser Zeit sind die Gesteinsschichten über unermeßliche Zeiträume hinweg unverändert geblieben. Aber in diesen älteren Schichten sind die vermuteten Fossilien rar. Und über ihre Gültigkeit wird heute unter Wissenschaftlern heiß diskutiert.

Aber in den kambrischen Gesteinsschichten treten plötzlich Fossilien in großer Fülle und Vielfalt auf, hoch spezialisiert und komplex. Der Hauptzeuge der Evolutionisten — die Fossilienfunde —, der so lange geschwiegen hat, wird plötzlich sehr gesprächig. Ich frage mich: „Hatte er die ganze Zeit Kehlkopfentzündung, oder hatte er nichts zu sagen?“ Ich denke an die Worte Simpsons, der dieses plötzliche Auftreten unzähliger Fossilien als „ein großes Geheimnis in der Geschichte des Lebens“ bezeichnet.

Doch gewähren wir den Evolutionisten die „Urzeugung“ des Lebens, die sie mit Hilfe der Fossilienfunde nicht nachweisen können und auch in ihren Laboratorien nicht nachvollziehen können. Gewähren wir ihnen dieses erste Fünkchen Leben, das sie nicht ausfindig machen können. Gestehen wir ihnen auch die phantastischen Fortschritte von jener ersten mikroskopischen Lebensform zu dem plötzlichen Erscheinen Tausender und aber Tausender hochspezialisierter Lebensformen im kambrischen Gestein zu. Wenn wir ihnen all das einräumen, können sie dann mit Hilfe des Zeugnisses der Fossilien wenigstens einige Antworten auf die Frage geben, wie sich spätere Lebensformen entwickelt haben sollen?

Über die Zeit, in der auf dem Land Pflanzen ins Dasein kamen, schweigt das Zeugnis der Fossilien nicht, sondern es gibt viel Aufschluß. Doch es sagt absolut gar nichts über die „primitiven“ Arten aus, von denen die Pflanzen abstammen sollen. Ein Biologe sagte, Evolutionisten müßten einfach glauben, daß diese vermutlichen Vorfahren existiert haben.

Es gibt auch keine Fossilien „primitiver“ Insekten. Insekten erscheinen plötzlich, hoch entwickelt und in großer Vielzahl im Zeugnis der Fossilien, und dennoch sagt man uns, sie müßten sich im Laufe von Zigmillionen Jahren entwickelt haben. Und welche Grundlage hat man dafür?

Es gibt keine Grundlage für diese Annahme — absolut keine. Von diesen angeblichen Vorstufen sind keine Fossilien zu finden. So wird in der Encyclopædia Britannica (1974) zugegeben: „Die Fossilienfunde geben keinen Aufschluß über den Ursprung der Insekten.“ Und der einzige Grund, weshalb eine solch lange Zeit für die Entwicklung der Insekten angegeben wird, ist, daß die Evolutionstheorie sie verlangt. Und so wird sie von Evolutionisten verbindlich festgesetzt.

Die Wirbeltiere

Erzählt uns der Hauptzeuge, die Fossilienfunde, etwas mehr über die Entwicklung der Wirbeltiere? Das sind die Tiere, die ein Rückgrat, eine Wirbelsäule, haben.

Nein, seltsamerweise schweigt auch hier das Zeugnis der Fossilien — das heißt vom Standpunkt der Evolution aus seltsamerweise. Zum Beispiel waren die Fische auf einmal da. Evolutionisten werden sich noch nicht einmal darüber einig, von wem sie abstammen. Nach ihren eigenen Behauptungen liegt zwischen dem ersten vermuteten Fisch und dem ersten tatsächlichen Fischfossil eine Kluft von über 100 000 000 Jahren. Warum 100 000 000? Weil man festlegte, daß die Evolution so lange braucht, um etwas mit einer Wirbelsäule zu „entwickeln“.

Aber welche Fossilien dieser angeblichen Vorfahren der Fische wurden aus dieser langen Zeit gefunden? Wieder antwortet die Encyclopædia Britannica (1974): „Die fossilen Überreste geben jedoch keinen Aufschluß über den Ursprung der Wirbeltiere.“ Sie erschienen plötzlich, in großer Vielfalt und in sehr komplizierten Formen.

Wollen wir jedoch das 100 000 000 Jahre dauernde Schweigen übersehen. Aus den Fischen entwickelten sich die Amphibien, heißt es. Aber auch über diesen kritischen Punkt schweigt das Zeugnis der Fossilien. Selbst der verführerische Lungenfisch wird nicht als Bindeglied zwischen den Fischen und den Amphibien anerkannt.

Als nächstes kamen nach der Abstammungslehre die eierlegenden Reptilien. Was sagt der Hauptzeuge über ihre Vorfahren? In dem Buch Die Reptilien lesen wir: „Eine der enttäuschendsten Lücken in den fossilen Belegen zur Stammesgeschichte der Wirbeltiere ist die, daß so wenig aus den frühesten Tagen der Kriechtiere erhalten blieb, aus der Zeit, als das beschalte Ei sich entwickelte.“ Und da wir gerade von Eiern reden: Nachdem ich solche Geständnisse über das völlige Fehlen von Beweisen gelesen habe, muß ich zu dem Schluß kommen, daß die Evolution hier wohl „ein Ei“ gelegt hat.

Es gibt auch keine Fossilien aus der Zeit, in der nach Ansicht der Evolutionisten Millionen Jahre später einige Reptilien zu Säugetieren und andere zu Vögeln wurden. Simpson gibt zu, daß die fossilen Funde von Säugetieren und Vögeln aus den 75 000 000 Jahren, in denen die großen Veränderungen stattgefunden haben sollen, „kärglich“ sind.

Zum Schluß noch schnell ein paar Beispiele für das Zeugnis der Fossilien über die Evolution der Säugetiere einschließlich des Menschen: „Unglücklicherweise sagen uns die Fossilfunde nur sehr wenig über diejenigen Tiere, welche wir als die ersten echten Säugetiere erachten“ (Die Säugetiere, S. 37). „Leider sind die fossilen Zeugnisse, die uns die Entwicklung der Menschenaffen zeigen könnten, noch äußerst unvollständig. . . . Leider sind die Frühstadien des menschlichen Evolutionsprozesses in ein geheimnisvolles Dunkel gehüllt“ (Die Primaten, S. 14, 177). „Selbst diese verhältnismäßig junge Geschichte [die Entwicklung affenähnlicher Geschöpfe zum Menschen] ist an vielen Stellen ungewiß; Experten sind oft untereinander uneins über grundlegende Dinge und über Einzelheiten“ (Mankind Evolving, S. 168).

Fossilienfunde sprechen gegen Entwicklung

Offensichtlich gibt es in der angeblichen Entwicklung all dieser Hauptgruppen der Lebewesen unglaubliche Lücken. Es ist immer wieder das gleiche Lied: Die Fossilienfunde schweigen über die Vorfahren. In einigen Fällen ist es vielleicht verständlich. Aber ist es nicht mehr als Zufall, wenn dieses Schweigen in jeder größeren Kategorie von Lebewesen herrscht?

Selbst Darwin klagte schon vor langem über die Lücken im Zeugnis der Fossilien. Er sagte sogar, diese Lücken seien ein guter Grund dafür, seine Theorie abzulehnen. Aber er verteidigte seinen Standpunkt, indem er seinen eigenen Hauptzeugen als unglaubwürdig hinstellte. Er behauptete, die Fossilien hätten sich geändert, seien unvollständig und viele lebende Organismen, besonders solche ohne harte Teile, würden einfach keine Fossilien hinterlassen. Viele Evolutionisten suchen heute bei den gleichen Entschuldigungen Zuflucht.

Die Wahrheit hingegen ist, daß es viele unveränderte Gesteinsschichten gibt. Und es gibt viele Fossilien von „weichen Teilen“, zum Beispiel von Haut, von Würmern, Quallen und Federn. Außerdem, warum gibt es so viele Fossilien von „vollständigen“ Lebensformen und so wenige von „sich entwickelnden“ Lebensformen?

Ich muß daraus schließen, daß nur wenige Tatsachenbereiche so auffallend gegen die Evolution sprechen wie das Zeugnis der Fossilien.

Heute werden Mutationen als Beweis für die Evolution angeführt. Aber sind sie das wirklich? Ein Bekannter von mir trat ganz energisch dafür ein.

Doch bevor ich über unsere Unterhaltung berichte, möchte ich eine Gewohnheit erwähnen, die ganz ähnlich ist wie der Vorwurf, nur Dumme würden nicht an die Evolution glauben. Mein Bekannter hat Biologie als Hauptfach studiert und ist gerade aus dem College gekommen. Seine Erklärungen sind durchsetzt von solch vielsagenden Wörtern wie homozygot, heterozygot, Translokation, Inversion, haploid, diploid, polyploid, Mitose, Meiose und Desoxyribonukleinsäure.

Es war offensichtlich, daß er mit Wonne solch hochtönende Wörter verwendete und mich auf diese Weise einzuschüchtern suchte. Doch mit scheueinflößenden Vokabeln kann man keine Theorie beweisen. Sie wird dadurch höchstens noch verdächtiger.

Nützlich oder schädlich?

„Mutationen verursachen Veränderungen im genetischen Material, das für die Vererbung verantwortlich ist“, erzählte er mir und fügte hinzu: „Durch die natürliche Auslese bleiben die vorteilhaften Veränderungen erhalten, und während sie sich im Laufe vieler Generationen ansammeln, entwickeln sich neue Arten.“

„Aber“, entgegnete ich, „Mutationen sind doch blinde, wahllose, zufällige Änderungen der Erbanlagen. Können durch solche ungelenkten Veränderungen hochkomplizierte Strukturen verbessert werden?“

Er antwortete: „Es stimmt, daß die meisten Mutationen schädlich und die wenigsten nützlich sind.“ Dann gebrauchte er eine Veranschaulichung, die er in irgendwelchen evolutionistischen Schriften gefunden hatte, und sagte: „Es ist so, als würden Sie Ihr Auto mit Steinen bewerfen. Die meisten Steine werden Schaden anrichten, aber der millionste Stein mag den Vergaser an der richtigen Stelle treffen und seine Einstellung verbessern. So ist es auch mit den Mutationen.“

Ich fragte mich, ob ich mich wohl gern mit einer Million Steine bewerfen lassen würde, um eine fragwürdige Verbesserung in meinem Körper zu erzielen. Ich erklärte ihm daher: „Bis der millionste Stein den Vergaser ,verbessert‘, haben die vorherigen 999 999 Steine den Kühler zertrümmert, die Batterie zerschlagen, die Kabel abgerissen, die Zündkerzen zerbrochen, die Windschutzscheibe eingeschlagen, die Instrumente am Armaturenbrett entzweigebrochen und die Karosserie und den Benzintank zerbeult.“ Und die nächste Million Steine würde wahrscheinlich auch den Vergaser zertrümmern.

„Nein“, entgegnete er, „hier tritt jetzt die natürliche Auslese ein. Sie wird die schädlichen Mutationen ausmerzen.“

„Das würde den Evolutionisten gefallen“, sagte ich, „aber sie wissen es besser. Die meisten Mutationen sind rezessiv und häufen sich in einem ,Genpool‘ an. In späteren Generationen treten sie dann wiederholt hervor, und die Folge ist ein verkrüppelter oder nicht lebensfähiger Organismus. Die Anhäufung von Mutationen in den Erbanlagen wird von vielen Vererbungswissenschaftlern für Degeneration, das Altern und den Tod verantwortlich gemacht. Sie fürchten sogar, daß der Mensch dadurch in eine Art biologischen ,Lebensabend‘ gerät.“

„Es ist eine Tatsache“, fuhr ich fort, „daß in einigen Büchern seitenweise erbliche Krankheiten und Mißbildungen aufgeführt werden, verursacht durch Mutationen, die nicht durch natürliche Auslese ausgemerzt worden sind. Dazu gehören Diabetes, Anämie, Farbenblindheit, die Bluterkrankheit,Taubstummheit, Albinismus, Klumpfuß, Hasenscharte, Zwergwuchs, grüner Star, geistiges Zurückbleiben . . .

„Aber . . .“

Ich unterbrach ihn. „Bevor Sie reden, noch einen Gedanken zu Ihrem Vergleich mit dem Auto und den Steinen.“

Nichts Neues, nur Variationen

Ich fuhr fort: „Selbst wenn man einräumt, daß durch einen Stein der Vergaser richtig eingestellt werden könnte, würde daraus nie ein neuer entstehen. Aus einem einfachen Vergaser würde kein Doppelvergaser, und es entstände auch kein Einspritzmotor. Durch Mutationen kann das Alte verändert, aber nichts Neues geschaffen werden. Nun, was sagen Sie jetzt?“

„Daß es Beispiele für vorteilhafte Mutationen gibt. Man kann tatsächlich beobachten, wie die Entwicklung stattfindet.“

Er nannte drei Beispiele. Eines war der Birkenspanner. Er sagte, es gebe eine dunklere Variation dieses Falters, die sich in Industriegebieten immer mehr ausbreite. Die dunklere Form kann auf den verrußten Baumstämmen von Vögeln nicht so leicht gefunden werden. Dann gibt es einige mutierte Fliegen, die gegenüber DDT resistent sind und überleben, wenn alle anderen Fliegen sterben. Und schließlich erwähnte er einige Bakterien, von denen es Mutanten gibt, die gegen Antibiotika resistent sind und von denen resistente Populationen abstammen.

Aber der Birkenspanner in seiner dunkleren Form vermehrt sich nicht nur in Städten, sondern auch in Landgebieten, wo die Baumstämme nicht von Ruß geschwärzt werden. Die dunkle Variation ist einfach widerstandsfähiger und kann unter den gegenwärtigen Verhältnissen besser überleben. Und sie ist immer noch ein Falter.

Die Mutanten von Fliegen und Bakterien überleben, das stimmt. Aber sie sind nicht so fruchtbar und leben nicht so lange wie die ohne Mutationen. Die Mutanten sind in Wirklichkeit genetische Krüppel oder Mißgeburten. Doch haben sie sich wirklich verbessert, nur weil sie durch irgendeine Besonderheit in ihrem Organismus überleben konnten? Sind dadurch neue Lebensformen entstanden?

Ein Tauber kann den Lärm eines Großstadtflughafens ertragen und „überleben“, während seine Nachbarn, die ein normales Gehör haben, ausziehen. Ein Mann, dem die Füße amputiert worden sind, braucht sich nicht vor Fußpilz zu fürchten, während sich normale Personen vorsehen müssen. Aber Taube und Amputierte haben keinen verbesserten Organismus. Genausowenig ist das bei den Mutanten von Fliegen und Bakterien der Fall.

Wenn mein Freund solche Mutationen sieht, beobachtet er keine Evolution. Er beobachtet nur Variationen innerhalb einer Familie von Lebewesen. Das ist auch alles, was die Dame sieht, die sagte, sie glaube an die Evolution, weil sie draußen in ihrem Garten zu beobachten sei. Und das ist auch alles, was der Vorsitzende des kalifornischen „Beratungsausschusses für naturwissenschaftliche Erziehung“ sieht, wenn er behauptet, die Evolution sei eine Tatsache, weil man Beispiele dafür jeden Tag sehe.

Variationen begrenzt

Es ist unverantwortlich anzunehmen, daß die Variation der Farbe eines Falters beweise, daß sich der Mensch aus dem Fisch entwickelt habe. Das ist nichts weiter als dummes Gerede von Evolutionisten. Unter den Lebewesen gibt es ständig Variationen, aber diese Variationen schaffen keine neuen Organismen.

Wird sich die Buschrose jemals zu einer Eiche entwickeln, nur weil es so viele Variationen der Rose gibt? Nein, sie bleibt immer eine Rose.

Hochspringer sind einmal 1,80 m hoch gesprungen, aber heute liegt der Rekord bei 2,30 m. Bedeutet das, daß sie sich so lange verbessern werden, bis spätere Generationen 23 m hoch springen?

Langstreckenläufer haben sich so weit verbessert, daß sie 1 500 m in etwas über 3 1⁄2 Minuten laufen. Beweist das, daß sie diese Strecke eines Tages in 3 1⁄2 Sekunden schaffen werden?

Niemand käme auf die Idee, daß ständig bessere Leistungen erzielt werden können. Und so sehr sich auch die Sportler verbessern mögen, sie werden sich doch nie in andere Geschöpfe verwandeln. Genausowenig kann man zu dem Schluß kommen, daß Fliegen sich so lange verändern werden, bis sie sich zu Adlern entwickelt haben, nur weil sie gegen Gift resistent sind. Auch werden Birkenspanner nicht so lange ihre Farbe ändern, bis sie schließlich Flugechsen werden.

Alles hat seine Grenzen. Geschwindigkeit hat eine Grenze, und Kälte hat eine Grenze. Und wenn wir das anerkennen, was die Fossilienfunde so deutlich aussagen, dann haben auch Variationen ihre Grenze. Lebewesen verändern sich, aber sie bleiben immer innerhalb ihrer Art. Sie verändern sich nicht in etwas anderes.

Eine weitere interessante Unterhaltung fand statt, nachdem ich in einer Universität einer Vorführung beigewohnt hatte. Bei der Vorführung ging es um die Radiokarbonmethode, und der Professor, der sie erklärte, erwähnte, wie lange es schon Menschen auf Erden gäbe, und bezog sich dabei auf die Evolution.

Als der Professor gefragt wurde, welche Grundlage er für seinen Glauben an die Evolution habe, sagte er: „Nun, man kann Schädel aneinanderreihen, angefangen vom Fisch bis zum Menschen, und die Ähnlichkeit der nebeneinanderliegenden Schädel ist verblüffend. Diese Ähnlichkeit kann kaum Zufall sein, vielmehr zeigt sie, daß sich eines aus dem anderen entwickelt hat.“

„Haben sie das wirklich?“ fragte ich, da mir das ein Trugschluß, eine falsche, irreführende Bemerkung zu sein schien.

Er blickte mich überrascht an; er hatte meine Frage nicht verstanden. Ich drückte mich daher deutlicher aus: „Haben sich die Tiere in dieser Aufstellung wirklich in dieser Reihenfolge entwickelt? Ich habe diese Aneinanderreihung von Schädeln schon in verschiedenen Museen gesehen, wo sie als Beweis für die Evolution ausgestellt war, aber es wird gewöhnlich angedeutet, daß dies nicht die richtige Reihenfolge sei, in der sich die Lebewesen entwickelt hätten.“

„O ja, das ist richtig“, antwortete der Professor. „Das ist nur eine Veranschaulichung der Ähnlichkeit, die zwischen verschiedenen Gruppen besteht.“

Ähnlichkeit kein Beweis

Darauf fragte ich: „Zeigt das nicht, daß Ähnlichkeit kein Beweis für die Evolution ist? Ähnlichkeit ist durchaus kein Zeichen dafür, daß ein Lebewesen vom anderen abstammt.“

Er lächelte. Ich war sein Gast, und er war ein höflicher Gastgeber.

„Mir scheint es“, fuhr ich fort, „daß Evolutionisten sehr launisch sind. Sie führen Ähnlichkeit als einen Beweis für die Evolution an, wenn es ihnen paßt, aber lehnen sie ab, wenn es nicht in ihre Vorstellung paßt. Zum Beispiel hat der Krake ein Auge, das eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Menschenauge hat. Doch kein Evolutionist behauptet, daß sie miteinander verwandt sind.“

„Außerdem“, fügte ich hinzu, „sind Fische und Insekten nicht miteinander verwandt, und doch gibt es bei beiden Gruppen Lebewesen, die ähnliche lichterzeugende Organe haben. Neunaugen, Moskitos und Blutegel sind nicht verwandt und haben doch ähnliche koagulationshemmende Stoffe, die verhindern, daß das Blut ihrer Opfer gerinnt. Fledermäuse und Delphine haben ähnliche Sonarsysteme. Nichtverwandte Fische und Insekten haben Augen mit zwei Brennpunkten, um in der Luft und unter Wasser sehen zu können.“

Ich fuhr fort: „Nicht miteinander verwandte Organismen haben ähnliche Mechanismen und Instinkte für den Winterschlaf, für die Wanderung, für das Sichtotstellen, für Giftstacheln oder Giftzähne und für die Fortbewegung durch Rückstoßantrieb. Um die Abstammungslehre anzunehmen, müßten wir glauben, daß diese erstaunlichen Dinge, die durch blinden Zufall kaum einmal entstehen könnten, unabhängig voneinander vielfach durch blinde und zufällige Mutationen in nicht miteinander verwandten Organismen entstanden wären. Die Wahrscheinlichkeit, daß solche Dinge auch nur einmal entstanden sind, ist unendlich gering. Aber die Evolutionisten behaupten, daß es immer wieder geschehen sei, und das rein zufällig. Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung hat die Evolution zweifellos keine Chance!“

„Sie sind ja ganz aufgeregt“, sagte der Professor. Wir lachten beide.

„Ich habe nichts dagegen, über die Abstammungslehre als Theorie zu diskutieren“, erwiderte ich. „Was mich nur aufregt, ist, daß die Evolutionisten so dogmatisch und so arrogant sind, daß sie auf ihre Autorität pochen und andere als dumm hinstellen, wenn sie nicht alles schlucken, was sie ihnen sagen.“

„Wissenschaftler sind auch nur Menschen“, entgegnete er. „Sie haben ihre persönliche Meinung und gehen oft weiter, als es die Tatsachen rechtfertigen.“

Nicht wahre Wissenschaft, sondern Märchen

Seine Worte erinnerten mich an das Geständnis von Dunn und Dobzhansky in dem Buch Heredity, Race and Society: „Wissenschaftler unterliegen, wie alle anderen Menschen, oft der Versuchung, eine bestimmte Ansicht zu beweisen oder vorgefaßte Vorstellungen zu bekräftigen.“

Sullivan schrieb in seinem Buch The Limitations of Science, daß Wissenschaftler nicht „immer die Wahrheit sagen oder versuchen, es zu tun, auch nicht, wenn es ihr Fachgebiet betrifft. Es ist bekannt, daß sie gelogen haben, aber nicht, um der Wissenschaft zu dienen, sondern gewöhnlich, um [ihre eigenen] religiösen oder antireligiösen Vorurteile zu rechtfertigen.“

Evolutionisten haben aber auch die Angewohnheit, entscheidende Schwierigkeiten schnell mit aus der Luft gegriffenen Spekulationen abzutun. Ohne Beweise anzuführen, bezeichnen sie erstaunliche Umwandlungen von einer komplizierten Lebensform in eine andere als Tatsache, so daß man den Eindruck hat, hier sei ein Märchendichter am Werk gewesen.

Mit einer Handbewegung läßt der Evolutionist eine Schuppe zu einer Feder oder einem Haar werden. Eine Flosse wird zu einem Bein, das bei der Schlange irgendwie wieder verschwindet, aber sich dann beim Vogel in einen Flügel, beim Pferd in einen Huf, bei der Katze in eine Pfote und beim Menschen in eine Hand umwandelt. Solche „Erklärungen“ sind reinste Märchen.

Stickstoffhaltige Ausscheidungen, die von Fischen einstmals in Form von Ammoniak ausgeschieden wurden, werden von Amphibien als Karbamid (Harnstoff) ausgeschieden, bei den Reptilien aber dann in Harnsäure umgewandelt und bei den Säugetieren wiederum in Karbamid. Säugetiere modifizierten ihre Schweißdrüsen angeblich zu milcherzeugenden Brüsten und brachten Junge hervor, die durch einen anderen Zufall gleichzeitig die instinktive Weisheit entwickelten, an den Brüsten zu saugen.

Manchmal hatte ich den Eindruck, solche Erklärungen würden nicht in vollem Ernst gegeben. Sie müssen Spaß machen, dachte ich. Aber sie meinen es ernst. Sie machen keinen Scherz. Sie erkennen Märchen als wahre Wissenschaft an.

Kein Wunder, daß in ihren Büchern so häufig steht „Es könnte gewesen sein“, woraus nach vielfacher Wiederholung „Es muß gewesen sein“ wird. Möglichkeiten werden zur Wahrscheinlichkeit, und diese wiederum wird zur Gewißheit. Vermutungen entwickeln sich zu Dogmen. Spekulationen werden zu Schlußfolgerungen. Eine hochtönende Sprache entwickelt sich zu „Beweisen“.

Das sind keine echt wissenschaftlichen Methoden. Aus dieser Gehirnwäsche entwickelt sich blinder Glaube an die Evolution. Gleichzeitig entwickelt sich auch das arrogante, autoritäre Auftreten, das dazu dient, aufrechtzuerhalten, was nicht zu beweisen ist. Verallgemeinernde Erklärungen werden als Keule gegen Ungläubige benutzt und vielleicht auch, um die Priester der Abstammungslehre und ihre Unterstützer in ihrem Glauben zu stärken.

Aber solche Märchen sind für viele Eltern, deren Kinder zur Schule gehen, nicht überzeugend. Zu Hause mögen diese Eltern ihre Kinder die Schöpfung lehren, während die Lehrer in der Schule die Evolution lehren. Eines ist sicher: Einer von ihnen lügt.

Wenn die Abstammungslehre in der Schule nur als Theorie gelehrt und die Schöpfung als wissenschaftlich begründete Alternative anerkannt würde, dann würde das Kind mit dem Widerspruch leichter fertig. Aber Evolutionisten kämpfen auf Biegen und Brechen gegen die Einführung einer anderen Vorstellung. Angeblich aufgeklärte Wissenschaftler und Erzieher, Evolutionisten, versuchen, jeden Gedanken zu unterdrücken, der nicht in Übereinstimmung mit ihrer vorgefaßten Meinung ist. Einst bestanden sie auf dem Recht, die Evolutionstheorie lehren zu dürfen; jetzt suchen sie zu verhindern, daß etwas anderes gelehrt wird.

Evolutionisten weigern sich auch, ihr schwerwiegendes Dilemma hinzunehmen: nämlich daß die Fossilienfunde zeigen, daß die Evolution eine unzureichende Erklärung für das plötzliche Erscheinen komplizierter Lebensformen ist. Der Schöpfungsbericht dagegen stimmt genau mit den Funden überein, widerspricht aber den Gefühlen der Evolutionisten. Sie können einfach nicht mit dem Gedanken fertig werden, daß sie im Irrtum sein könnten, daß es einen Schöpfer geben könnte, eine Macht, die intelligenter wäre als ihr Gehirn, jemand, der die Lebewesen auf seine eigene Weise hervorgebracht hätte.

Statt daher fair zu sein, versuchen Evolutionisten im allgemeinen, das Zeugnis der Fossilien anzufechten. Sie beschimpfen und beleidigen diejenigen, die ihnen ihre Märchen nicht abnehmen. Und sie vergleichen den Glauben an die Schöpfung mit dem Glauben daran, daß Störche Babys bringen. Wie eine religiöse Hierarchie im finsteren Mittelalter erklären sie ex cathedra (verbindlich), die Evolution sei eine Tatsache, und verstoßen alle, die ihren Glauben nicht annehmen, in die Finsternis der Unwissenheit.

Die Evolution ist für ihre Anhänger eine heilige Kuh. Aber heiligen Kühen wird durch den Fortschritt der Wahrheit ihr Heiligenschein genommen. Wie ein Hammer wird die Wahrheit schließlich die Altäre zerschmettern, auf denen falsche Ideen verehrt werden. (Eingesandt.)

[Herausgestellter Text auf Seite 17]

Warum glauben viele daran?

[Herausgestellter Text auf Seite 18]

Keine Hilfe von Fossilienfunden

[Herausgestellter Text auf Seite 21]

Läßt sich die Evolution durch Mutationen erklären?

[Herausgestellter Text auf Seite 23]

Weitere Trugschlüsse

[Bild auf Seite 20]

Über die Abstammung der Affen sagen Evolutionisten, die Fossilienfunde seien hoffnungslos unvollständig.

[Bild auf Seite 24]

Evolutionisten vergleichen Mutationen mit der Auswirkung, die das Bewerfen eines Autos mit Steinen hat; der millionste Stein könnte den Vergaser treffen und die Einstellung verbessern.

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