Auch sie sind „Kriegsopfer“
● In unserem Jahrhundert haben die Kriege einen entsetzlichen Tribut an Menschenleben gefordert. Im Zweiten Weltkrieg sind nicht nur Millionen Soldaten gefallen, sondern auch unzählige Zivilisten sind in den kriegführenden Ländern ums Leben gekommen, insbesondere durch Bombenangriffe, die beide Seiten unternahmen, indem sie Städte mit einem sogenannten „Bombenteppich“ belegten. Kriegsopfer sind auch die Witwen, deren Mann gefallen ist, und die Waisen, die ihren Vater im Krieg verloren haben.
Es gibt aber noch weitere Kriegsopfer, denen man bisher kaum Beachtung geschenkt hat. Es sind die vielen Frauen, deren Verlobter im Krieg gefallen ist. In keinem Staat werden sie entschädigt wie zum Beispiel die Witwen, die eine Rente erhalten. Aber viele dieser Frauen sind ihr Leben lang ohne Mann geblieben. Und als Unverheiratete haben sie gewöhnlich noch höhere Einkommensteuern bezahlen müssen.
Millionen Frauen haben nicht heiraten können, weil so viele Männer im Krieg gefallen sind. Es sind einfach nicht genügend Männer für alle heiratsfähigen Frauen vorhanden. Im Zweiten Weltkrieg sind zum Beispiel rund drei Millionen deutsche und siebeneinhalb Millionen russische Soldaten gefallen. Nach dem Krieg konnten Millionen Frauen in diesen Ländern wegen Männermangels keinen Ehepartner finden. Die seelische Not dieser Frauen kann man nicht mit Ausdrücken abtun wie „Frauenüberschuß“, als wäre das etwas Natürliches. Dieser „Überschuß“ war etwas völlig Unnatürliches, hervorgerufen dadurch, daß zahllose heiratsfähige Männer im Krieg gefallen sind.
Der Mensch kann dieses gewaltige Problem nicht lösen. Es ist eines der vielen Probleme, die nur Gott lösen kann, und er wird es auch in seiner neuen Ordnung tun.