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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1982
  • Zwischentitel
  • Wurzeln der Religiosität verdorren
  • Steuermoral in Griechenland
  • „Verfälschung der Kohlenstoffuhr“
  • Orientierungslos
  • Islam: Geburtstagsfeier verurteilt
  • Das Baby „trinkt“ mit
  • Giftige „Wachhunde“
  • Abschreckende Wirkung?
  • Eine Pflanze mit großer Zukunft?
  • Gigantische Beschleunigung
  • Öl aus Hausmüll
  • Treue Krebse
  • Ersatz für Asbest?
  • Ungewöhnliche Epidemie
  • Babys können mit drei Monaten sehen
Erwachet! 1982
g82 8. 8. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Wurzeln der Religiosität verdorren

◆ „War die ungestüme, vielfach applaudierte Invasion der Jeansgeneration bei den Kirchentagen in Berlin und Hamburg letztlich bloß eine optische Täuschung?“ fragt die Südwest Presse. „Zwei soeben veröffentlichte Studien, die einen dramatischen Rückgang der Besucherzahlen in den Gottesdiensten der beiden großen Konfessionen enthüllen, könnten diesen Schluß nahelegen. Vor allem die Jugend hat sich in der Bundesrepublik Deutschland von den etablierten Kirchen in einem Ausmaß abgewandt, das deren Substanz ernstlich angreift. Die Säkularisierung unserer Gesellschaft treibt auf einen Höhepunkt zu.“ Bei Umfragen des Instituts für Demoskopie Allensbach und von Politologen der Universität Freiburg kam zutage, daß nur „ärmliche“ 2 Prozent der 16- bis 29jährigen Protestanten regelmäßig am „Gottesdienst“ ihrer Kirche teilnehmen (1963: 11 Prozent). In derselben Altersgruppe sind es unter den katholischen jungen Leuten noch 16 Prozent, die den Kirchgang ernst nehmen (1963: 52 Prozent). Die Gesamtziffern, quer durch alle Altersschichten, bieten sich „genauso trist“ dar. Die Zahl der katholischen Kirchgänger rutschte im vergangenen Vierteljahrhundert von 82 auf 45 Prozent ab; bei den evangelischen Gläubigen sogar von 53 auf 14 Prozent. Die Zeitung schreibt weiter: „Ein religiös geprägtes Elternhaus — auch das förderten die Umfragen zutage — wird zusehends rarer, also verdorren die Wurzeln der Religiosität.“

Steuermoral in Griechenland

◆ „Nirgendwo in Europa ist die Steuermoral so schlecht wie im Land der Hellenen“, schreibt Die Welt. Griechische Finanzexperten und Politiker schätzen die nicht erfaßten Steuerbeträge auf umgerechnet sechs Milliarden Mark im Jahr. Während einer Fernsehsendung gaben vor kurzem vier von fünf Befragten zu, daß sie das Steueramt belügen oder gar keine Steuern zahlen. Um die Steuersünder wirkungsvoller zu bekämpfen, hat die Regierung jetzt ein „Büro zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung“ im Athener Finanzministerium eingerichtet. Wer künftig das Finanzamt hintergeht, kann mit einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe rechnen. Finanzminister Drettakis will keine Nachsicht zeigen: „Die Steuerhinterziehung muß als Volkssport ausgerottet werden.“

„Verfälschung der Kohlenstoffuhr“

◆ „Die Datierung alter Funde mit der Kohlenstoff-14-Uhr führt gelegentlich zu einem weit höheren Alter, als nach archäologischen Indizien zu erwarten ist“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (21. 4. 1982, S. 33). Man vermutet zum Beispiel, daß Diskrepanzen durch eine Verunreinigung der Proben mit fossilem Kohlenstoff zustande kommen. „An Funden aus Terqa in Syrien haben jetzt amerikanische Wissenschaftler eine solche Verfälschung der Kohlenstoffuhr erstmals eindeutig nachgewiesen“, bemerkt das Blatt. Ein Stück Holzkohle war mit der Kohlenstoff-14-Uhr auf über 28 000 Jahre datiert worden. Für eine andere Probe wurde dagegen ein Alter von nur 4 100 Jahren bestimmt, was auch mit den archäologischen Befunden in Einklang steht. Wie die chemische Analyse der organischen Bestandteile ergab, enthielt die zu alt eingeschätzte Probe offensichtlich Bestandteile von natürlichem Asphalt, der in dieser Gegend vorkommt. Der Asphalt wurde damals dazu verwendet, Risse in Gefäßen abzudichten und Werkzeuge an Holzstücken zu befestigen (Nature, Bd. 295, S. 517). Die Zeitung schreibt: „Da in fossilem Kohlenstoff das radioaktive Isotop C-14 längst zerfallen ist, kann ein weit höheres Alter der Proben vorgetäuscht werden.“

Orientierungslos

◆ Der Deutsche Lehrerverband hat sich sehr besorgt über die „Orientierungslosigkeit“ unter Schülern — und teilweise bereits auch unter Lehrern — geäußert. „Es gibt unübersehbare Alarmzeichen. Das Rechtsbewußtsein ist in Gefahr!“ sagte der Präsident des Verbandes warnend. Unter den Schülern nehme die Bereitschaft zur Mißachtung des Staates, seiner Gesetze und seiner Einrichtungen zu. Mit dem schwindenden Rechtsbewußtsein gehe eine immer offenere Bejahung von Gewalt einher. Der Lehrerverband verweist im Hamburger Abendblatt in diesem Zusammenhang auf jüngste Meinungsumfragen: Danach sind mehr als die Hälfte der 17- bis 23jährigen der Ansicht, man müsse leider manchmal auch zur Gewalt greifen, um Aufmerksamkeit für berechtigte Forderungen zu erregen“. Immer häufiger würden sich Schüler, aber auch Lehrer, an gewalttätigen Demonstrationen beteiligen. Wesentliche Ursachen für diese besorgniserregende Entwicklung an den Schulen sieht der Verband unter anderem in der Gestaltung der Schulbücher und nicht zuletzt im Einfluß sogenannter Liedermacher und Rocksänger. Vorzugsweise würden „Rockpoeten“ verehrt, die zum Aussteigen, zu Häuserbesetzungen oder sogar zur Anarchie aufriefen.

Islam: Geburtstagsfeier verurteilt

◆ Einer der höchsten Würdenträger Saudi-Arabiens, Scheich Abdelasis bin Abdallah bin Baz, hat in Mekka in einem religiösen Erlaß (Fatwah) die Abschaffung der Geburtstagsfeier Mohammeds, des sogenannten Maulid-Festes, gefordert. Der Geburtstag Mohammeds wird seit tausend Jahren alljährlich in der islamischen Welt mit Freudenschüssen, Feuerabbrennen und anderem Lärm begangen. Die Stimme des Scheichs hat großes Gewicht unter den Moslems, denn er ist Vorsitzender eines wichtigen Komitees der ständigen islamischen Konferenz, des Zusammenschlusses aller 42 islamischen Staaten. Er spricht von „Häresie, die von Praktiken der Feinde Gottes inspiriert ist“, und ruft alle Ulemas (religiöse Rechtsgelehrte) auf, vor diesem ketzerischen Brauch zu warnen. Der Bonner General-Anzeiger bemerkt dazu: „Weder des eigenen noch anderer Geburtstage gedenken Moslems im allgemeinen. So ist auch der Mohammed-Geburtstag tatsächlich nichts echt Islamisches.“ Den sunnitischen Moslems, der Mehrheit der Mohammedaner, liegt die Tradition, den Geburtstag des Propheten zu feiern, allzu nahe bei dem Weihnachtsfest der Christenheit.

Das Baby „trinkt“ mit

◆ Untersuchungen der Freien Universität Berlin haben erneut bestätigt, daß Kinder von Müttern, die an Alkoholismus leiden und auch in der Schwangerschaft den Alkoholkonsum nicht entscheidend drosseln, großen Entwicklungsrisiken ausgesetzt sind. Die dreijährige Studie wies gemäß der Westdeutschen Allgemeinen eine Vielfalt von Krankheitssymptomen bei alkoholgeschädigten Kindern nach. Sie reichen von Eßstörungen über Entwicklungsverzögerungen bis zu Sprachstörungen und Auffälligkeiten des Verhaltens mit ausgeprägter Hyperaktivität sowie Konzentrationsstörungen. Eine Minderung der Intelligenz und der Sprachentwicklung wurde ebenfalls festgestellt. (Vergleiche Erwachet! vom 8. März 1981, Seite 30.)

Giftige „Wachhunde“

◆ Ein Südafrikaner aus Langnedoc vermarktet das Sicherheitsbedürfnis seiner Mitmenschen auf eine besonders außergewöhnliche Weise: Er vermietet für knapp 50 Mark hochgiftige Schlangen — Puffottern und Kobras — als „Wachhunde“ für Büros, Läden und Häuser. Ein großes Schild mit dem Hinweis, daß das betreffende Gebäude durch Giftschlangen gesichert ist, wird gleich mitgeliefert. Kehrt der Eigentümer z. B. aus dem Urlaub zurück, entfernt der Schlangenvermieter seine genügsamen Schlangen wieder kostenlos. Wie der Berner Zeitung zu entnehmen ist, haben schon zahlreiche Farmer und Stadtbewohner von seinen Diensten Gebrauch gemacht und scheinen sehr zufrieden zu sein.

Abschreckende Wirkung?

◆ Da nur noch 3 Prozent der amerikanischen Raucher die Warnungen auf Zigarettenpackungen und in der Werbung beachten, wurden jetzt dem Kongreß neue Gesetze vorgelegt, die verschärfte Werbebestimmungen für die Zigarettenindustrie enthalten. Gemäß den Düsseldorfer Nachrichten sind Zusätze wie „Achtung: Zigarettenrauchen ist eine wichtige Ursache von Herzkrankheiten“ oder „Achtung: Zigarettenrauchen ist die Ursache Nummer eins für Emphyseme und Lungenkrebs“ vorgesehen. Weitere Aufdrucke, die alle drei Monate ausgewechselt werden sollen, um die Aufmerksamkeit der Raucher zu gewinnen, lauten wie folgt: „Warnung: Zigarettenrauchen kann den Tod durch Herzkrankheiten, Krebs oder Emphyseme verursachen“ und „Raucher: Die sofortige Einstellung des Rauchens reduziert die Gesundheitsgefahren stark, ganz gleich, wie lange Sie geraucht haben.“ Zwei andere Vorschläge warnen schwangere Frauen vor „Fehl- und Frühgeburten, Untergewicht der Babys und Geburtsschäden“. Es wird erwartet, daß es im Kongreß zu harten Auseinandersetzungen über diese Gesetzesvorschläge kommen wird.

Eine Pflanze mit großer Zukunft?

◆ Im Frühjahr fand in Khartum (Sudan) die erste Jojoba-Konferenz statt, an der zahlreiche afrikanische und arabische Staaten sowie internationale Organisationen teilnahmen. Es ging um die Frage: Kann die „Superpflanze“ Jojoba die Lage in vielen Entwicklungsländern verbessern? Wie der Rheinischen Post zu entnehmen ist, ist Jojoba eine immergrüne Buchsbaumart, die bislang nur im Nordwesten Mexikos und im Südwesten der USA bekannt ist. „Sie wurzelt sehr tief im Boden, wird bis zu 150 Jahre alt und ist weitestgehend immun gegen schädliche Umwelteinflüsse wie Trockenheit, Versalzung des Bodens und sogar Feuer“, schreibt das Blatt. Sie eignet sich als Begrünungspflanze für trockene Böden und kann dazu beitragen, das Vordringen der Wüste zu stoppen. Die Pflanze weist einen hohen Proteingehalt auf und läßt sich als Futtermittel verwenden. Wertvoll sind vor allem die Jojobanüsse, aus denen man ein hochwertiges Pflanzenöl gewinnen kann.

Gigantische Beschleunigung

◆ Die schnellste Rohrpostanlage der Welt wird gegenwärtig für das Atominstitut der österreichischen Universitäten entwickelt. Wie Die Presse meldet, werden die Kapseln dabei in 18 Tausendstelsekunden eine Strecke von 6,5 Metern zurücklegen und eine Spitzengeschwindigkeit von 3 456 km/h erreichen. Mit der neuen Super-Rohrpost wird es möglich sein, schnell Proben mit chemischen Elementen zu Meßzwecken aus dem Kernreaktor herauszubekommen. Die Anlage beruht auf folgendem Prinzip: Unter Überdruck stehendes Helium wird plötzlich „entspannt“ und katapultiert die Kapsel aus dem Inneren eines Kernreaktors. Dabei kommt es zu der gigantischen Beschleunigung.

Öl aus Hausmüll

◆ Zwei an der Universität Cambridge (England) tätige Wissenschaftler haben eine Methode zur Gewinnung von Rohöl aus Hausmüll entwickelt. In der von den beiden Forschern konzipierten Pilotanlage werden derzeit — so ist dem Münchner Merkur zu entnehmen — aus Plastik-, Papier-, Karton-, Gemüse- und Textilabfällen pro Tag drei Barrel (477 Liter) Öl gewonnen. Die Londoner Financial Times errechnete, daß sich etwa zehn Tonnen Müll in rund 26 Barrel (4 135 Liter) Öl verwandeln lassen. Es stehe zwar noch nicht fest, ob die Qualität des Öls für die Benzinproduktion ausreiche, meinte einer der Wissenschaftler, doch könne es auf jeden Fall in Kraftwerken und zum Heizen eingesetzt werden. Das in Manchester gewonnene Öl sei von guter Qualität und umweltfreundlich, da es weder Schwefel noch Stickstoff enthalte.

Treue Krebse

◆ Grundsätzlich sind Krebse sowohl in Freiheit als auch im Aquarium zu zweit anzutreffen. Ein Beitrag in der Zeitschrift Biologie in unserer Zeit beschäftigt sich mit der Treue dieser Tiere. Haben sich ein erwachsenes Krebsweibchen und ein Krebsmännchen „gefunden“, dann bleibt das Paar für die Dauer seines immerhin ein Jahr währenden Lebens zusammen und setzt bis zu sieben Generationen Krebse ins Wasser. Beobachtungen der Harlekin-Garnele ergaben, daß sich der männliche Krebs — ausdauernd und unbeirrt durch andere Weibchen — sogar auf die Suche macht, wenn das Weibchen entfernt wird. Es gibt unterschiedliche Erklärungen für die Treue der Krebse.

Ersatz für Asbest?

◆ Materialforscher der Universität von Kalifornien (Los Angeles) haben offenbar einen Ersatzstoff für die — ihrer krebsauslösenden Wirkung wegen in Verruf geratenen — Asbestfasern gefunden. Wie Der Spiegel meldet, gelang die Entdeckung bei der Überprüfung von Abfällen, die bei der Gewinnung und Zurichtung von Marmor und Schiefer anfallen. Wird der Steinstaub gemischt und geschmolzen, so bilden sich glaswollähnliche Fasern, die alkalischen Stoffen widerstehen. Mit dieser Eigenschaft könnten die Fasern Asbest ersetzen, der in großen Mengen zur Herstellung von Wasserrohren eingesetzt wurde.

Ungewöhnliche Epidemie

◆ Die Zeitschrift Selecta macht auf eine Epidemie in den USA aufmerksam: Besonders jüngere homosexuelle Männer erkrankten an einer ungewöhnlichen Zytomegalie-Virus-Infektion. Die Fachzeitschrift schreibt: „Die Letalität des Syndroms ist hoch: Rund zwei Drittel der Betroffenen starben.“ Bis Ende 1981 registrierte die zuständige Gesundheitsbehörde bereits 160 Fälle. Wöchentlich kommen fünf bis sechs weitere hinzu. Die ungewöhnliche Infektion hängt offenbar mit einer gewissen Abwehrschwäche zusammen, und man nimmt an, daß die Ursachen hierfür mit stimulierenden Aufputschpräparaten in Verbindung stehen, die immunschwächend wirken und mit denen insbesondere in den Großstädten Homosexuelle experimentieren.

Babys können mit drei Monaten sehen

◆ Das Sehvermögen des Menschen scheint nach drei Monaten weitgehend entwickelt zu sein. Versuche mit drei Monate alten Babys haben erwiesen, daß diese auf entsprechende Reize ansprachen. Es ist anzunehmen, so meldet die Fachzeitschrift diagnostik, daß das Rhodopsin, ein Bestandteil des Sehpurpurs, bereits bei einmonatigen Kindern vorhanden ist, das System der visuellen Empfindungen sich jedoch erst in den folgenden beiden Monaten voll ausbildet.

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