Gesünder durch ein Glas Wasser
ES IST direkt in der Küche zu haben. Gewöhnlich ist es für jeden ohne weiteres erhältlich. Es kostet kaum etwas und sorgt doch für bessere Gesundheit. Es ist einer der wichtigsten Stoffe, die wir unserem Körper zuführen. Es ist frisches, klares Wasser. Allerdings beachten oft nicht einmal gesundheitsbewußte Menschen den Rat, einfach mehr Wasser zu trinken.
Wußtest du, daß Wasser 70 Prozent unseres gesamten Körpergewichts ausmacht? Es ist daher verständlich, warum wir für unsere Körperfunktionen und unsere Gesundheit viel Wasser brauchen.
Zum Glück leisten unsere Nieren ausgezeichnete Arbeit. Sie bestehen aus Millionen kleinster Filter und filtern Schlackenstoffe aus dem Blut; dann führen sie die gereinigte Flüssigkeit wieder dem Blutstrom zu. Man schätzt, daß der Mensch Tausende von Litern Wasser am Tag trinken müßte, wenn die Nieren das Wasser nicht wiederaufbereiten würden.
Aber auch bei gesunden, gut funktionierenden Nieren nimmt die Wassermenge im Körper ständig ab und muß ergänzt werden. Wenn nicht genügend Flüssigkeit da ist, um die Nebenprodukte des Zellstoffwechsels auszuscheiden, können die Körperzellen allmählich durch ihre eigenen Abfallprodukte vergiftet werden.
Erfreulicherweise werden wir durch unsere Nahrung mit einem Großteil des notwendigen Wassers versorgt, da viele Nahrungsmittel in hohem Maße aus Wasser bestehen. Man denke zum Beispiel an Eier. Kaum zu glauben, daß ein Ei zu etwa 74 Prozent aus Wasser besteht. Ein Steak enthält etwa 73 Prozent Wasser und eine Wassermelone sogar 92 Prozent. Dennoch würde es den meisten guttun, mehr Wasser zu trinken.
Michael Boddy erwähnt in der Zeitung Weekend Australian die Erfahrung von Bergsteigern, um die Behauptung zu stützen, daß Übermüdung als Folge einer Zunahme der giftigen Abfallprodukte in den Körperzellen eintreten kann. Er sagt: „Schweizer Bergsteiger konnten den [Mount] Everest wegen Wassermangels nicht bezwingen, wohingegen die britische Expedition unter Sir Edmund Hillary erfolgreich war, weil die Teilnehmer während des Bergsteigens 14 Becher Wasser am Tag trinken mußten.“
Derselbe Autor berichtet über ein von der Harvarduniversität durchgeführtes Experiment, das ebenfalls zeigt, wie wichtig es ist, Wasser zu trinken. Eine kleine Gruppe Sportler wurde angewiesen, flott zu gehen (5 km in der Stunde) und dabei überhaupt kein Wasser zu trinken. Sie liefen etwa 3 1⁄2 Stunden. Dann stieg ihre Körpertemperatur plötzlich auf 39 °C. Kurz darauf brachen sie vor Erschöpfung zusammen.
Eine zweite Gruppe erhielt die gleiche Anweisung. Aber die Sportler durften Wasser trinken, wann immer sie durstig waren, und zwar soviel sie wollten. Sie hielten etwa sechs Stunden durch, und dann war dieselbe Reaktion wie bei der ersten Gruppe zu beobachten.
Darauf wurde eine dritte Gruppe getestet. Diese Sportler wurden jedoch genau überwacht, und man stellte fest, daß sie in 15 Minuten etwa 0,2 Liter Wasser verloren. Dadurch, daß der Wasserverlust jeweils unverzüglich ersetzt wurde, war bei keinem der Sportler ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur zu beobachten. Auch gelangten sie nicht an den Punkt der Erschöpfung. Tatsächlich behaupteten alle Teilnehmer, sie hätten unbestimmte Zeit weiterlaufen können. Anscheinend ist also der natürliche Durst kein sicheres Barometer für das Bedürfnis nach Wasser. Es kann durchaus sein, daß man mehr braucht, als der Durst verlangt.
Vielleicht könnten wir alle etwas Gutes für unsere Gesundheit tun, wenn wir mehr frisches, klares Wasser trinken würden — ein Geschenk Gottes.
[Bild auf Seite 18]
Wenn man mit einer Geschwindigkeit von 5 km in der Stunde läuft, verliert man in 15 Minuten etwa 0,2 Liter Wasser