Leserbriefe
Vorstellungsgespräche
Vielen Dank für die Veröffentlichung des Artikels „Junge Leute fragen sich: Wie stelle ich mich bei einem Arbeitgeber vor?“ [8. Mai 1983]. Nach Abschluß der Schulausbildung habe ich mich um zahlreiche Stellen beworben. Eine Firma lud mich zu einem Vorstellungsgespräch ein, bei dem ich aber offensichtlich keinen guten Eindruck hinterließ. Später wurde ich von einer anderen Firma zu einem Vorstellungsgespräch gebeten. Diesmal erinnerte ich mich an Ihren Artikel und studierte ihn sorgfältig. Ich beherzigte die darin enthaltenen Vorschläge, daß man sich geschäftsmäßig benehmen sowie ruhig, aufmerksam, höflich, ehrlich und offen sein sollte. Man hatte von mir einen guten Eindruck, und ich bekam die Stelle.
B. O., Nigeria
Erwachet! in der Schule
Ich möchte Sie wissen lassen, wie ich Ihre ausgezeichneten Artikel in der Schule verwendet habe. Im Jahre 1981 nahm ich an einer Wissenschaftsmesse teil, wo ich eine Abhandlung über das Rauchen ausstellte, bei deren Ausarbeitung ich mich auf die Zeitschriften gestützt hatte. Seither habe ich sie so oft in der Schule verwendet, daß ich es gar nicht mehr zählen kann. Wann immer ein Thema besonders zur Sprache kommt, ob in der Klasse oder außerhalb, nehme ich am nächsten Tag eine entsprechende Zeitschrift mit zur Schule. Erwachet! ist in meiner Klasse schon so bekannt, daß meine Klassenkameraden mich danach fragen, sobald wir zu einem Thema Stoff sammeln müssen oder ein Thema zur Diskussion gestellt wird. Ich nehme dann passende Artikel mit zur Schule. Vielen Dank!
L. C., Brasilien
Die katholische Kirche und Maria
Mit der Artikelserie „Die katholische Kirche — Ihre Ansicht über sexuelle Fragen“ [8. November 1985] haben Sie der katholischen Kirche im allgemeinen und der Heiligen Jungfrau Maria im besonderen sehr geschadet. Sie haben geschrieben, durch das Dogma von der immerwährenden Jungfräulichkeit Marias werde der Eindruck erweckt, das Geschlechtliche sei unrein. Das ist eine Irrlehre. Das Dogma von der immerwährenden Jungfräulichkeit vermittelt den Gedanken, daß Maria und Joseph als einzelne vor ihrer Heirat Keuschheit gelobten und diese für immer bewahrten. Später, so sagen Sie, hätte Jesus leibliche Brüder und Schwestern gehabt. Das ist ebenfalls eine Irrlehre. Wenn Jesus noch Brüder und Schwestern gehabt hätte, warum vertraute er, als er am Kreuz starb, seine Mutter dann einem Freund und nicht einem Verwandten an?
D. H., Wisconsin, USA
Sexuelle Beziehungen zwischen Eheleuten sind nicht unrein (Hebräer 13:4). Die Aussage, daß Maria nach der Geburt Jesu sexuelle Beziehungen mit ihrem Mann hatte und von ihm Kinder bekam, ist weder nachteilig noch herabwürdigend. In der Bibel steht nichts darüber, daß Joseph und Maria für immer Keuschheit gelobten. Die „New American Bible“ (eine katholische Übersetzung) sagt in Matthäus 1:25 im Hinblick auf Maria und Joseph: „Er hatte zu keiner Zeit Beziehungen mit ihr, bevor sie einen Sohn gebar, den er Jesus nannte.“ In dieser Übersetzung heißt es in einer Fußnote: „Der Evangelist betont die Jungfräulichkeit der Mutter Jesu vom Augenblick seiner Empfängnis bis zu seiner Geburt. Er beschäftigt sich hier nicht mit der Zeit, die der Geburt Jesu folgte.“
Auf die Tatsache, daß Jesus Brüder und Schwestern hatte, wird in der Bibel mehrmals Bezug genommen, zum Beispiel in Matthäus 12:46, 47, 13:55, 56, Markus 6:3, Lukas 8:19, 20, Johannes 2:12 und 7:3, 5. Die „New Catholic Encyclopedia“ sagt, daß die griechischen Wörter, mit denen das Verhältnis zwischen Jesus und diesen Verwandten beschrieben wird, einen leiblichen Bruder und eine leibliche Schwester bezeichneten. Jesus vertraute seine Mutter höchstwahrscheinlich dem Jünger Johannes an statt seinen leiblichen Brüdern, weil diese derzeit ungläubig waren und Jesus, wie aus Matthäus 12:46-50 hervorgeht, die geistige Verwandtschaft für wichtiger erachtete als die leibliche (Red.).