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Erwachet! 1988
g88 8. 10. S. 6-8

Warum Aids so tödlich wirkt

UM BESSER zu verstehen, wie man sich vor Aids schützen kann, muß man wissen, warum die Krankheit so tödlich wirkt. Warum ist diesem Virus schwerer beizukommen als anderen?

Viren sind die kleinsten aller Krankheitserreger — erheblich kleiner als Bakterien. Unterschiedliche Viren verursachen unterschiedliche Krankheiten wie Grippe, Kinderlähmung und die allgemeine Erkältung. Sobald ein Virus einen Wirt gefunden hat, tötet es die Zelle, oder es „schläft“ dort, um irgendwann später wieder tätig zu werden. Beim Aidsvirus kann es fünf oder mehr Jahre dauern, bis erste Symptome auftreten.

Warum so todbringend?

Das Aidsvirus ist deshalb so tödlich, weil es Schlüsselzellen angreift und unwirksam macht, darunter bestimmte weiße Blutzellen, die der Körper erzeugt, um Infektionen abzuwehren. Hauptsächlich durch diese weißen Blutzellen, die sogenannten T-4-Lymphozyten, wehrt sich der Körper gegen Infektionskrankheiten.

Wenn Aidsviren jene Lymphozyten unwirksam machen, können diese ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen. Das Immunsystem des Körpers ist lahmgelegt. Infektionen mit bislang harmlosen Erregern sind jetzt lebensgefährlich. Es kann sich dabei um andere Viren, um Parasiten, Bakterien oder Pilze handeln sowie um verschiedene Formen von Krebs.

Da der Körper gegen Infektionen wehrlos ist, schreiten die Krankheiten ungehindert fort und führen zum Tod. Diese Erreger bezeichnet man als opportunistisch. Sie nutzen die Gelegenheit aus, daß das Immunsystem des Körpers stark geschwächt ist. So kann ein Aidskranker an mehreren Infektionen gleichzeitig erkranken.

Anfangs kommt es bei Aids zu folgenden Symptomen: anhaltende und unerklärliche Müdigkeit; monatelange Lymphknotenschwellungen; ständiges Fieber oder Nachtschweiß; anhaltende Diarrhöe; unerklärlicher Gewichtsverlust; verfärbte, nicht heilende Wunden auf der Haut oder den Schleimhäuten; anhaltender, unerklärlicher Husten; ein dicker weißlicher Belag auf der Zunge oder im Rachenraum; es kommt leicht zu blauen Flecken und zu Blutungen. Diese anfänglichen Symptome werden auch unter dem Begriff „Aids Related Complex“ oder ARC zusammengefaßt.

Wenn Aids voll entwickelt ist, treten tödliche Krankheiten auf. Zu den bekannteren gehören Lungeninfektionen, die durch parasitäre Keime wie Pneumocystis carinii verursacht werden, und das Kaposi-Sarkom, ein Hautkrebs, der auch innere Organe angreift. Das Aidsvirus kann außerdem in das Gehirn gelangen und Lähmungen, Blindheit, Schwachsinn und schließlich den Tod herbeiführen. Dr. Richard T. Johnson, Professor der Neurologie an der John-Hopkins-Universität, sagte: „In den Vereinigten Staaten ist bei mindestens 1 Million Menschen das Gehirn vom HIV [Aidsvirus] befallen.“

Das Vollbild der Aidserkrankung wird begleitet von Schmerzen und unkontrollierbarem Gewichtsverlust. Folglich wird der Körper schwächer und schwächer, bis schließlich der Tod eintritt. In Afrika, so die Zeitschrift The Lancet, hat man Aids „als ‚Schlankheitsleiden‘ bezeichnet — ein Begriff, der auf den beträchtlichen Gewichtsverlust hindeutet, der mit der Diarrhöe einhergeht“. Vom Ausbruch der Krankheit bis zum Tod kann ein Jahr oder weniger vergehen, aber es können auch Jahre verstreichen.

Ein hartnäckiges Virus

Es gibt einen weiteren Faktor, weshalb das Aidsvirus gefährlicher ist als andere. Es weist eigene Überlebensmodelle auf, die bei anderen Viren unüblich sind.

Das Grippevirus hält sich im Menschen beispielsweise nur ein paar Tage oder Wochen und regt die Bildung von Antikörpern an, die das Opfer vor einer weiteren Infektion mit diesem speziellen Virus schützen. Wenn sich eine Epidemie ausgebreitet hat, verschwindet sie wieder. Die Grippepandemie von 1918 dauerte nur etwa ein Jahr. Das Gelbfiebervirus ist auf die Moskitos angewiesen, deren Zahl sich aber mit den Jahreszeiten verringert. Auch die Pocken verschwinden wieder, nachdem sie sich rasch über einen anfälligen Bevölkerungsbereich ausgebreitet haben.

Doch das Aidsvirus hält sich allem Anschein nach ständig. Es bleibt lebenslang im Menschen und räumt seinen Platz nicht von selbst. Das Opfer kann sich von der vollentwickelten Aidskrankheit nicht erholen und demnach keine Immunität aufbauen, wodurch ein erneutes Auftreten der Krankheit verhindert würde.

Darüber hinaus offenbart das Aidsvirus eine auffällige Wandlungsfähigkeit seines genetischen Aufbaus, was die Entwicklung eines Impfstoffs erschwert. Außerdem mutieren Viren meist, d. h., sie verändern ihren Charakter. So gibt es zum Beispiel viele verschiedene Arten von Grippe- und Erkältungsviren. In Afrika und anderswo ist bereits ein zweiter Aidsvirustyp entdeckt worden. Für jeden Typ könnte ein anderer Impfstoff erforderlich werden.

Aber warum hat sich Aids so stark verbreitet? Welches Verhalten hat dazu beigetragen, daß es sich unauffällig in die Menschheitsfamilie einschleichen konnte?

[Kasten auf Seite 7]

FAKTOREN, DIE AIDS VORSCHUB LEISTEN

Gemäß der britischen Ärztezeitschrift The Lancet ziehen sich jedes Jahr über 300 Millionen Menschen in der ganzen Welt sexuell übertragbare Krankheiten zu wie Gonorrhöe, Syphilis, Herpes und Chlamydieninfektionen. Diese können den Körper schwächen und ihn aidsanfälliger machen. Auch der Genuß von Entspannungsdrogen oder von Rauschgift kann die Widerstandskraft des Körpers gegen Aids mindern.

In unterentwickelten Ländern fehlen außerdem zufolge der Armut gute Nahrung und eine angemessene medizinische Betreuung, was dem Aufbau von Abwehrkräften des Körpers entgegenwirkt. In jenen Gebieten ist die gesundheitliche Verfassung Hunderter Millionen Menschen bereits unter dem normalen Niveau, so daß sie für das Virus eine leichte Beute sind.

[Bild auf Seite 7]

Weiße T-Zellen des Immunsystems bekämpfen normalerweise schädliche Eindringlinge

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