Wenn alle Babys gesund sein werden
ES WÄRE ein Verbrechen, jemanden in einer kalten arktischen Nacht aus seinem Schlafsack und seinem Zelt zu treiben und ihn dürftig bekleidet den Elementen auszusetzen. Desgleichen ist es ein Verbrechen, wenn ein Säugling vorzeitig aus dem warmen, schützenden Mutterleib gestoßen wird, bevor er für die Außenwelt bereit ist. Aber wer oder was ist für dieses abscheuliche Verbrechen verantwortlich?
Die Eltern würden ihrem Kleinen so etwas sicherlich nicht antun. Aber eine Mutter kann das Einsetzen der Wehen weder bei einer normalen Geburt noch bei einer Frühgeburt aufhalten. Selbst Mediziner verstehen nicht genau, was die Wehen auslöst, sei es zum normalen Zeitpunkt oder vorher. Es ist allerdings bekannt, daß gelegentlich Fehlfunktionen auftreten und ein Baby in eine Welt gestoßen wird, für die es noch nicht ausgerüstet ist.
Warum dies geschieht, wird in der Bibel erklärt. Der inspirierte Psalmist schrieb: „Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht, und in Sünde empfing mich meine Mutter“ (Psalm 51:5). Ein rebellisches Geistgeschöpf verleitete die ersten beiden Menschen dazu, sich gegen Gott aufzulehnen, wodurch sie Sünder wurden. Sie verfehlten das Ziel, ihrem Schöpfer gehorsam zu sein. Somit wurden alle ihre Nachkommen in Sünde oder Unvollkommenheit empfangen (Römer 5:12). Die Folgen sind Krankheit und Tod sowie zahlreiche Fehlfunktionen des Körpers, von denen auch das Fortpflanzungssystem betroffen ist, das manchmal seine kostbare Frucht vorzeitig ausstößt.
Eine Welt ohne Frühgeburten
Hätten die Menschen ihre Vollkommenheit bewahrt, gäbe es heute keine Frühgeburten mit all den damit verbundenen Schwierigkeiten. Bald wird aber keine Mutter mehr einen vorzeitig geborenen Säugling zur Welt bringen. Der inspirierte Prophet Jesaja schrieb über diese Zeit und erwähnte die Verheißung unseres liebevollen Schöpfers: „Ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, an das Frühere wird man nicht mehr denken, es kommt nicht mehr in den Sinn“ (Jesaja 65:17, Jerusalemer Bibel).
Des weiteren ist in der Prophezeiung im Bibelbuch Jesaja von den herzerfreuenden Verhältnissen die Rede, die in Gottes neuer Welt herrschen werden: „Nicht soll man fürder darin Weinen und Weheklagen hören. Nicht wird es dort ein Kind von nur wenigen Tagen geben ... Nicht umsonst werden sie sich mühen und nicht Kinder zu jähem Tod gebären; denn sie sind ein Geschlecht der Gesegneten Jahwes, und ihre Sprößlinge bleiben bei ihnen“ (Jesaja 65:19-24, JB).
Wie wunderbar wird es doch sein, wenn alles menschliche Leid und Elend der Vergangenheit angehört, wenn keine intensiven medizinischen Behandlungen und keine Brutkästen mehr nötig sind, um frühgeborene Säuglinge am Leben zu erhalten! Da die menschliche Unvollkommenheit dann durch die einzigartige Lösegeldvorkehrung unseres großen Gottes ausgemerzt sein wird, wird nie mehr ein Baby aus dem Mutterleib gestoßen, bevor es völlig dafür ausgerüstet ist, sich des Lebens in vollstem Maß zu erfreuen (Offenbarung 21:3, 4).
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Du kannst echten Trost finden
◆ Stirbt dein Kind, dann versuche Hilfe und Ermunterung von Freunden und Angehörigen anzunehmen. Vielleicht können dich diejenigen trösten, die selbst Kinder verloren haben.
◆ Du magst an die Auferstehung glauben, aber sei nicht beunruhigt, wenn dir dieser Glaube nicht sofort Trost gibt. Die Wunden heilen im Laufe der Zeit, und schließlich wirst du die Hoffnung schätzen, dein geliebtes Kind wiederzusehen (Jesaja 25:8; 65:23; Johannes 5:28, 29; 1. Korinther 15:25, 26).
◆ Versuche, auf Jehova, den „Gott allen Trostes“, zu vertrauen (2. Korinther 1:3). Er ist es, der die Möglichkeit geschaffen hat, „den zunichte ... [zu machen], der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel“ (Hebräer 2:14).
◆ Wenn du ein Freund der betroffenen Eltern bist, wäre es nicht gut, ihnen zu sagen, sie könnten ja wieder ein Kind haben. Im Moment kann das Baby durch kein anderes ersetzt werden. In diesem Fall ist es das beste, ‘mit den Weinenden zu weinen’ (Römer 12:15). Es kann die Eltern trösten, wenn du mit ihnen trauerst, denn geteiltes Leid ist halbes Leid.
◆ Es ist passend und hilfreich, Trauer zum Ausdruck zu bringen. Laß dir daher Zeit, mit Gefühlen der Trauer fertig zu werden. (Siehe die „Erwachet!“-Ausgabe vom 8. Mai 1986 „Wenn ein geliebter Mensch gestorben ist“ und vom 8. August 1987 „Den Tod eines Kindes verwinden“.)