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Erwachet! 1989
g89 22. 2. S. 24-25

Japan überbrückt die Inlandsee

Von unserem Korrespondenten in Japan

FÜR die Überquerung der Seto-Inlandsee in Japan benötigt man mit der Fähre eine Stunde. Am 10. April vergangenen Jahres wurde jedoch die Seto-Ohaschi-Brücke dem Verkehr übergeben. Sie verbindet zwei der Hauptinseln Japans, Hondo und Schikoku, miteinander, wodurch sich die Fahrzeit auf weniger als zehn Minuten reduziert.

Diese Annehmlichkeit ist allerdings nicht ganz billig. Pro Überquerung sind 5 500 Yen zu entrichten. Aber in Anbetracht der Gesamtkosten nimmt sich das noch sehr bescheiden aus: Der Bau kostete 1 130 Milliarden Yen und 17 Menschenleben. Die Bauzeit betrug etwa zehn Jahre oder neun Millionen Arbeitstage. Für dieses kostspielige Projekt muß es gute Gründe gegeben haben.

Zum einen ist der Verkehr zwischen den beiden Inseln nicht mehr von dem unsicheren Wetter abhängig. Im Jahre 1955 sank eine Fähre, wobei 168 Menschen ihr Leben verloren. Außerdem betrachtet man die Brücke als einen Segen für die Insel Schikoku, wo hauptsächlich Landwirtschaft betrieben wird, da diese nun mit Hondo, der größten Insel Japans, verbunden ist. Bei einem Fahrpreis von 380 Yen pro Person ist eine Überquerung mit der Bahn zweifellos sehr preiswert.

Man spricht zwar von einer Brücke, doch handelt es sich eigentlich um eine 9,4 Kilometer lange Aneinanderreihung von Brücken und Hochstraßen, die über fünf Inseln hinweg die Seto-Inlandsee überqueren. Dazu gehören drei Hängebrücken, zwei Schrägkabelbrücken, eine Fachwerkträgerbrücke und die sie verbindenden Brückenstraßen. Eine der Hängebrücken, die Minami Bisan-Seto Ohaschi, ist die längste doppelstöckige Hängebrücke der Welt, die sowohl für Schienenverkehr als auch für Kraftfahrzeuge ausgelegt ist.

Tetsuo Yamane von der Hondo-Schikoku-Brücken-Aufsicht kann einige interessante Einzelheiten vom Bau der Brücke erzählen, da er 13 Jahre an diesem Projekt gearbeitet hat und mit für die Unterkonstruktion verantwortlich war.

„Das schwierigste überhaupt war“, wie Herr Yamane erklärte, „das Legen der Unterwasserfundamente. Wir haben unter Wasser den Fels gesprengt und das Bett mit einem Greifbagger freigelegt. Senkkästen oder Schalungsrahmen von der Größe eines zehnstöckigen Gebäudes wurden auf einer Schiffswerft gebaut und an die Baustelle geschleppt. Dort wurden sie heruntergelassen, mit Steinen gefüllt und mit Beton ausgegossen, wobei man ein neuentwickeltes Betonmischboot mit Namen Century einsetzte.“

Die Arbeiter mußten mit den widrigsten Umständen fertig werden. „Die Fundamente sind etwa 50 Meter tief unter Wasser gelegt worden“, fuhr Herr Yamane fort. „Hinzu kommt noch, daß der Gezeitenhub an der Baustelle mit einer Geschwindigkeit von 5 Knoten sehr stark war. Das ist etwa so, als würde man bei einer Windgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern arbeiten. Die ausgebaggerten Stellen und die Senkkästen konnten nur bei Gezeitenwechsel inspiziert werden. Die Sicht unter Wasser war gleich Null. Schon 10 oder 20 Meter unter der Oberfläche sieht man praktisch nichts mehr. Die zu untersuchenden Stellen wurden mit Unterwasserscheinwerfern angeleuchtet und aus einer Entfernung von 50 Zentimetern fotografiert oder mit Video gefilmt.“

Da sich die Brücke im Seto-Inlandsee-Nationalpark befindet, mußte man darauf achten, daß sie mit der Landschaft eine Einheit bildet. Das Motiv der „gesamten Landschaftsgestaltung ist das eines japanischen Gartens mit Schrittsteinen im Wasser“, erklärte Professor Toshiaki Ohta, der an der Planung der Brücke beteiligt war.

Auch eine Einheit anderer Art wurde erreicht. Im letzten März übergab man den unterseeischen Seikantunnel, der Japans nördlichste Insel Hokkaido mit Hondo verbindet, dem Verkehr. Mit der Eröffnung der Seto-Ohaschi-Brücke ist die letzte noch fehlende Verbindung zwischen den vier japanischen Hauptinseln Hokkaido, Hondo, Schikoku und Kiuschu hergestellt worden. Ein langgehegter Traum der Japaner ist in Erfüllung gegangen.

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