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Erwachet! 1991
g91 22. 7. S. 3-4

Aids — Der tragische Tribut an Kindern

MILLIONEN haben Bilder von ihnen gesehen und haben ihre Geschichte gehört oder gelesen. Viele waren schockiert, zutiefst erschüttert und konnten die Tränen nicht zurückhalten. Manch einen schmerzt die Erinnerung an das leise, unbeachtete Jammern der Todgeweihten, an den erbärmlichen Anblick sterbender Babys — zwei, drei oder vier in einem Bett. Die meisten sind von ihren Eltern verlassen worden. Daß sie leiden und sterben, ist auf eine schreckliche Krankheit zurückzuführen, die heute weltweit grassiert — Aids.

Die Berichte und Bilder, die im Februar 1990 aus einem europäischen Land live übertragen wurden, schockierten etliche Millionen Zuschauer. Weitere Millionen in aller Welt lasen in Zeitungen und Zeitschriften von der Tragödie. Das Magazin Time meldete: „Bei dem schrecklichen Anblick kann es einem übel werden. In einem Bettchen neben dem andern liegen Säuglinge oder Kleinkinder, die wie Greise aussehen. Ihre Haut ist runzelig, und ihre ausgemergelten Gesichter tragen die deutlichen Kennzeichen des herannahenden Todes.“ „So etwas Schlimmes habe ich noch nie gesehen“, klagte ein Arzt. „Diese Epidemie ist offenkundig das Werk von Ärzten.“

Wie konnte das geschehen? Im Unterschied zu den meisten aidsinfizierten Neugeborenen, die sich das Virus durch die Mutter zuziehen, wurden diese Kinder nicht HIV-positiv geboren. Zu der Tragödie kam es nach der Entbindung, als man schwachen Säuglingen und Frühgeburten Bluttransfusionen gab in der Annahme, sie dadurch zu stärken — eine Maßnahme, die in der Medizin seit langem in Verruf ist. „Ein HIV-positiver Blutspender kann 10, 12 oder mehr Kinder infiziert haben“, sagte ein Arzt.

„Zum ersten Mal in der Geschichte von Aids werden wir mit einer Aidsepidemie unter Kindern konfrontiert“, erklärte Dr. Jacques Lebas, Vorsitzender einer humanitären Ärzteorganisation mit Sitz in Paris.

Im September 1990 veröffentlichte die WHO (Weltgesundheitsorganisation) erstmals alarmierende Zahlen über die weltweite Aidsepidemie unter Kindern. Bis zum Jahr 2000 werden sich nach WHO-Angaben an die zehn Millionen Kinder mit dem Virus infiziert haben, das das erworbene Immundefektsyndrom hervorruft. „Weitaus die meisten von ihnen werden bis zum Jahr 2000 an Aids erkrankt und gestorben sein“, sagte Dr. Michael Merson, Leiter des Globalen AIDS-Programms der Organisation. Man nimmt an, daß es sich Ende des Jahres 1990 bei einem Drittel der auf 1,2 Millionen geschätzten Aidsvollbildfälle um Kinder unter fünf Jahren gehandelt hat.

Ist es da ein Wunder, daß man diese Geißel als Pandemie bezeichnet? Bis Ende 1992 werden HIV-infizierte Mütter rund vier Millionen Kinder geboren haben. Vier von fünf HIV-positiven Neugeborenen erkranken bis zum Alter von fünf Jahren an Aids. Wie Dr. Merson auf einer Pressekonferenz in Genf mitteilte, sterben aidskranke Kinder meist innerhalb von ein oder zwei Jahren.

Experten sagen allein für 1992 150 000 Aidsfälle unter afrikanischen Frauen voraus und zusätzlich 130 000 Fälle unter afrikanischen Kindern. In den Vereinigten Staaten haben HIV-infizierte Frauen bisher laut WHO bis zu 20 000 Kinder zur Welt gebracht. Die in Wellington (Neuseeland) erscheinende Evening Post berichtete in ihrer Ausgabe vom 12. Juli 1989, daß schätzungsweise 140 000 brasilianische Kinder Virusträger sind. „Doch engagierte Bürger befürchten, daß die Schätzung zu niedrig angesetzt ist“, erläuterte die Zeitung. „Ich glaube, diese Gruppe wird, wenn man ihr nicht besondere Aufmerksamkeit schenkt, zu einer Atombombe in der Stadt“, sagte der medizinische Leiter der nationalen Stiftung für die Wohlfahrt Minderjähriger. „Es ist ein äußerst ernstes Problem“, klagte ein bekannter brasilianischer Psychologe.

Die Probleme wachsen

Kann einen die Not der unschuldigen Opfer dieser todbringenden Seuche ungerührt lassen? Man beachte folgenden Bericht: „Wie das Norwegische Rote Kreuz mitteilte, sind in Zentralafrika mindestens 50 Kinder umgebracht worden, weil sie Aids hatten — einige von ihren eigenen Eltern.“ Andere aidskranke afrikanische Kinder werden von ihren Angehörigen verstoßen in dem verzweifelten Versuch, jegliche Verbindung zu einer Krankheit auszulöschen, die mit einem schlimmeren Stigma behaftet ist als Lepra, so der Sunday Star, eine Zeitung, die in Johannesburg (Südafrika) erscheint. „In manchen Gegenden wird Aidskranken und ihren Angehörigen der Zugang zu Wasserstellen und zu Kirchen verwehrt“, schrieb das Blatt.

Doch es gibt noch mehr aufrüttelnde und erschreckende Statistiken. Berichte aus aller Welt schreiben der Aidspandemie zu, direkte Ursache einer weiteren Tragödie zu sein. In den 90er Jahren sind Millionen von Kindern, die nicht mit dem Aidsvirus infiziert sind, zu einem Dasein als Waisen verurteilt. Warum? Weil ihre Eltern an Aids sterben werden. Nach Schätzungen der WHO wird es 1992 weltweit fünf Millionen Aidswaisen geben. „Es ist eine einsetzende Flut. Und wenn wir nicht genug Weitblick haben, um Pflegestellen zu planen, werden wir große Waisenhäuser eröffnen müssen“, sagte ein Experte für Kinderfürsorge.

„Die Tragik ist unfaßbar“, schilderte ein Sozialarbeiter die Situation in einer New Yorker Familie. „Die Mutter ist infiziert, der Vater ist infiziert, das Baby ist krank, die Eltern und das Baby werden sterben, und der 10jährige Junge wird ohne Angehörige zurückbleiben.“

Und Dr. Ernest Drucker vom Medizinischen Institut Albert Einstein in New York traf folgende ernüchternde Feststellung: „Nach dem Tod der Eltern sind die Kinder oft in Sorgerechtsstreitigkeiten verwickelt und werden unter den Angehörigen herumgestoßen, während sie versuchen, mit dem Verlust und dem Aidsstigma fertig zu werden.“

Aids ist auf dem besten Wege, eine der führenden Todesursachen unter Kindern und jungen Menschen zu werden. Unter den Todesursachen bei Kindern von ein bis vier Jahren steht es an neunter Stelle, und bei jungen Menschen bis zu 25 Jahren steht es an siebter Stelle. Im AIDS/HIV Record vom September 1989 hieß es, daß Aids Anfang der 90er Jahre möglicherweise zu den fünf hauptsächlichen Todesursachen gehört. Doch Berichte deuten weltweit auf Unbekümmertheit unter vielen potentiellen Opfern dieser gefürchteten Krankheit hin. Im folgenden Artikel werden bestürzende Fakten genannt.

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