Etwas Wichtigeres als Geld
„Unser System von Leistungsanreizen baut bis zum heutigen Tag fast vollständig auf Belohnungen in Form von Geld auf“ (Psychology Today).
NANCY und Howard hatten nach ihrer Heirat 1989 große Pläne. Sie wollten ein Haus, ein Kind und neue Autos haben und eine große Reise machen. Ihr Einkommen hätte ihnen das ermöglicht. Doch plötzlich waren beide arbeitslos. Das Geld, das sie für die Anzahlung des Hauses gespart hatten, mußte nun für Miete ausgegeben werden.
Bei solch unsicheren Zukunftsaussichten mußten sie all ihre Pläne aufgeben — auch den Wunsch nach einem Kind. „Ich glaube nicht, daß wir in fünf Jahren wieder dort sind, wo wir einmal waren“, sagte Nancy. „Alles ist weg, und ich weiß nicht, ob wir es je wiederbekommen.“
Dies veranschaulicht gut die verheerenden Auswirkungen der Arbeitslosigkeit. Es zeigt allerdings auch die trügerische Macht des Geldes. Was heute da ist, kann morgen verschwunden sein. Realistisch sagt die Bibel dazu: „Ehe du dich’s versiehst, hat dein Reichtum Flügel bekommen und entschwindet deinen Augen wie ein Adler, der zum Himmel aufsteigt“ (Sprüche 23:5, Die Gute Nachricht).
Den flüchtigen Charakter des Geldes als gegeben hinzunehmen ist einfacher gesagt als getan. „Geld ist die universelle Maßeinheit“, hieß es in Psychology Today hinsichtlich der allgemeinen Einstellung zum Geld. „Wir bewerten damit und denken sogar in diesen Kategorien.“ Das zwanghafte Geldanhäufen hat selbst bei Wohlhabenden zu chronischer Unruhe, Depressionen und anderen Krankheiten geführt.
Die Bedeutung der Weisheit
Doch es gibt etwas, was wichtiger ist als Geld. Die Bibel erklärt in Prediger 7:12, worum es sich dabei handelt: „Weisheit dient zum Schutz, ebenso wie Geld zum Schutz dient.“ Dann wird in dem Vers gezeigt, inwiefern die Weisheit dem Geld überlegen ist: „Weisheit [erhält] ihre Besitzer am Leben.“
Weisheit schließt die Fähigkeit ein, unter schwierigen Umständen ein gesundes Urteilsvermögen zu bekunden. Wenn wir mit der Arbeitslosigkeit konfrontiert werden, sollte uns unser gesunder Menschenverstand sagen, daß der wirkliche Wert des Lebens nicht in Mark und Pfennig gemessen wird. Ein gesundes Urteilsvermögen wird uns auch helfen, unsere Prioritäten richtig zu setzen.
Wo liegen unsere Prioritäten?
Was setzen wir in unserem Leben an die erste Stelle? Ist die Arbeit mehr wert als die Ehe? Ist das Haus mehr wert als die Kinder? Ist das Geld mehr wert als die Gesundheit? Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, die sich auf unser System von Leistungsanreizen stützen, auf unsere Prioritäten. Wenn wir vor finanziellen Problemen stehen, werden diese Prioritäten unser Handeln bestimmen. Worauf sind unsere Prioritäten ausgerichtet?
Jesus Christus sagte: „Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind“ (Matthäus 5:3). Beachten wir, daß Jesus hier zeigt, daß das Geistiggesinntsein ein Bedürfnis ist, eine Priorität, nicht nur etwas Zweitrangiges, dem man nachstreben kann, nachdem man sich eine rundherum gesicherte Existenz aufgebaut hat.
Es ist bestimmt nicht einfach, den geistigen Bedürfnissen den Vorrang einzuräumen, wenn man vor der Herausforderung steht, in materieller Hinsicht für eine Familie zu sorgen. Diejenigen, die das dennoch tun, sind, wie Jesus sagte, glücklich. Sie sind zwar bemüht, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sind aber relativ frei von den ‘bitteren Schmerzen’, die daher rühren, daß man das Geld an die erste Stelle setzt (1. Timotheus 6:10, Zink). Für solche Personen sind auch die Worte Davids tröstlich, die in Psalm 37:25 aufgezeichnet sind: „Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen noch seine Nachkommen nach Brot suchen.“
Die geistigen Bedürfnisse befriedigen
Geistige Bedürfnisse sind dem Menschen angeboren. Er benötigt mehr als nur Nahrung, Kleidung und Obdach. Das Geistiggesinntsein geht weiter und richtet sich an Fragen wie: „Warum bin ich hier?“ und: „Wohin steuert die Welt — und mein eigenes Leben?“
Die Angst vor einer „wirtschaftlichen Apokalypse“ hat vielen ihre geistigen Bedürfnisse zum Bewußtsein gebracht. In der Zeitschrift Newsweek heißt es: „Die Verkäufe von prophetischen Büchern — Bücher, die die gegenwärtigen Ereignisse als biblische Zeichen des Endes der Welt erklären — liegen 50 bis 70 Prozent höher als im vergangenen Jahr.“ Doch zur Befriedigung der geistigen Bedürfnisse muß man nach genauer Erkenntnis suchen, statt rein menschlichen Spekulationen zu folgen.
Wir laden alle ein, Gottes Wort, die Bibel, zu untersuchen. Sie enthält praktische Weisheit, die einem hilft, mit den Sorgen des Lebens fertig zu werden. Darüber hinaus kann die Bibel einem genau erklären, was unsere ‘kritischen Zeiten, mit denen man schwer fertig wird’, zu bedeuten haben (2. Timotheus 3:1). Wer eine kostenlose Bibelbetrachtung wünscht, kann an den Herausgeber dieser Zeitschrift schreiben. Mehr denn je ist es jetzt an der Zeit, in Gottes Wort, der Bibel, nach praktischer Weisheit für die Gegenwart und genauer Erkenntnis über die Zukunft zu suchen.
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Geistige Werte sind hoch einzuschätzen