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  • g95 22. 9. S. 12-14
  • Ist Selbstverteidigung etwas für mich?

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  • Ist Selbstverteidigung etwas für mich?
  • Erwachet! 1995
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Erwachet! 1995
g95 22. 9. S. 12-14

Junge Leute fragen sich:

Ist Selbstverteidigung etwas für mich?

„An unserer Schule gibt es diese schreckliche Bande“, erzählt Jesse. „Wenn sie dir im Flur begegnen und deine Turnschuhe, deine Jacke oder deine Hose haben wollen, dann nehmen sie es sich. Meldest du den Vorfall, fallen sie noch mal über dich her.“

VIELE Jugendliche müssen sich Tag für Tag mit Gewalt auseinandersetzen. In der Zeitschrift USA Today hieß es: „Etwa jeder fünfte Sekundarschüler trägt regelmäßig eine Schußwaffe, ein Messer, ein Rasiermesser, einen Knüppel oder irgendeine andere Waffe bei sich. Viele kommen damit zur Schule.“ Ein Jugendlicher namens Jairo kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. „Unsere Schule war die erste [in der Stadt New York], in der es Metalldetektoren gab“, sagt er, „aber das hindert die Kinder nicht daran, Messer und Waffen mitzubringen. Ich weiß nicht, wie sie sie hineinschmuggeln, aber irgendwie gelingt es ihnen.“

Angesichts der Gefahr, überfallen zu werden, haben viele Jugendliche verständlicherweise darüber nachgedacht, wie sie sich schützen können. Lola bemerkt: „Nachdem ein Mädchen an meiner Schule wegen ihrer Ohrringe erstochen worden war, bot man in der Schule Selbstverteidigungskurse an. Fast alle trugen sich in diese Kurse ein.“ Manche Jugendliche führen Sprays oder andere Waffen mit sich. Die Frage ist: Sind solche Methoden der Selbstverteidigung wirklich ein Schutz?

Kampfsportarten

Man sieht sie ständig im Fernsehen — Kampfsportexperten, die durch die Luft wirbeln und mit der Eleganz eines Tänzers treten und boxen. Innerhalb von Sekunden liegen die Bösewichte regungslos auf dem Boden. Erstaunlich! Kampfsportarten scheinen das Schutzmittel schlechthin zu sein. In Wirklichkeit ist es jedoch ganz anders als im Film. Ein Mann, der jahrelange Erfahrung in Karate hat, sagte: „Eine Kugel reicht schon aus. Falls jemand, der sich in einiger Entfernung befindet, eine Schußwaffe hat, hat man keine Chance. Und es ist auch nicht gerade ideal, wenn man zuwenig Bewegungsfreiheit hat.“

Du mußt dir auch darüber im klaren sein, daß du jede Menge Geld ausgeben und jahrelang hart trainieren mußt, um eine Kampfsportart wirklich zu beherrschen. Und wenn du nicht ständig weitertrainierst, rostest du im Nu ein und kannst die kunstvollen Bewegungen nicht mehr exakt ausführen. Dasselbe trifft auf andere Formen der Selbstverteidigung wie Boxen zu. Außerdem lenkt jemand, der dafür bekannt ist, daß er etwas vom Kämpfen versteht, eher unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich. Rowdys suchen sich denjenigen dann vielleicht sogar als Kampfgegner aus.

In Verbindung mit dem Erlernen von Kampfsportarten gibt es jedoch eine noch größere Gefahr. In der Zeitschrift The Economist hieß es unlängst: „Die meisten — wenn nicht alle — Kampfsportarten sind untrennbar mit den drei großen ostasiatischen Religionen verbunden, dem Buddhismus, dem Taoismus und dem Konfuzianismus.“ In einer anderen Quelle hieß es dazu ergänzend: „Alles bei Karate — jede Bewegung, jedes Gefühl — kann man auf einen Grundsatz des Zen zurückführen.“ Zen ist eine Form des Buddhismus, in der religiöse Meditation großgeschrieben ist. Diese religiösen Wurzeln stellen Christen vor eine schwerwiegende Entscheidung, denn die Bibel sagt in 2. Korinther 6:17: „‚Darum geht aus ihrer Mitte [aus der Mitte der falschen Anbeter] hinaus und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ‚und hört auf, das Unreine anzurühren.‘“

Gebrauch von Waffen

Was ist jedoch zum Mitführen von Schußwaffen oder Messern zu sagen? Es kann dir wirklich ein Gefühl der Sicherheit geben. Aber dieses Sicherheitsgefühl kann fatal sein, wenn du unnötige Risiken eingehst oder Ärger provozierst. Die Bibel sagt warnend: „Was ... den betrifft, der nach Schlechtem forscht, über ihn wird es kommen“ (Sprüche 11:27). Und falls du ohne dein Dazutun in Schwierigkeiten gerätst, wird sich die Situation ganz sicher verschärfen, wenn du eine Waffe ziehst. Du könntest umgebracht werden — oder sogar selbst jemanden umbringen. Wie würde Gott, der Quell des Lebens, über dein Vorgehen denken, wenn du Gewalt hättest vermeiden können? (Psalm 11:5; 36:9).

Natürlich haben einige nicht wirklich vor, ihre tödlichen Waffen einzusetzen. Sie sagen vielleicht, sie würden eine Waffe nur bei sich tragen, um Belästiger zu verscheuchen. Aber in der Zeitschrift Health hieß es: „Ausbilder an der Waffe sind sich einig: Man sollte sich keine Waffe zulegen, wenn man nicht vorhat, sie zu gebrauchen. Zum Bluff mit einer Waffe herumzufuchteln kann einige Angreifer in die Flucht schlagen, andere jedoch wird es nur noch mehr reizen.“

Wie steht es mit „ungefährlicheren“ Waffen wie Sprays? Abgesehen davon, daß sie in einigen Gegenden gesetzlich nicht erlaubt sind, haben diese Waffen erhebliche Nachteile. Statt einen drogensüchtigen Angreifer außer Gefecht zu setzen, machen sie ihn unter Umständen nur noch wütender. Es kann sogar passieren, daß der Wind die Chemikalien in dein Gesicht bläst und nicht in das Gesicht des Angreifers — vorausgesetzt, du kannst das Spray überhaupt so schnell hervorholen. Wenn der Angreifer sieht, daß du in deinen Taschen herumwühlst, denkt er vielleicht, daß du eine Waffe herausziehen willst, und beschließt möglicherweise, selbst zu aggressiveren Methoden zu greifen. Ein Kriminalbeamter sagte deshalb: „Es gibt keine Garantie dafür, daß es mit einem Gasspray [eine Sprühdose mit Chemikalien] oder irgendeiner anderen Waffe funktionieren wird oder daß man sie rechtzeitig zur Hand hat. Waffen sind niemals eine Hilfe. Man verläßt sich zu sehr darauf.“

Die gottgefällige Ansicht über Waffen

Gewalt war auch in den Tagen Jesu eine echte Bedrohung. In einem seiner berühmtesten Gleichnisse, das im allgemeinen das Gleichnis vom barmherzigen Samariter genannt wird, geht es um einen Raubüberfall (Lukas 10:30-35). Jesus forderte seine Jünger nicht auf, sich mit Schwertern auszurüsten, weil sie sich damit schützen sollten. Vielmehr führte dies dazu, daß er den Grundsatz prägte: „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Matthäus 26:51, 52; Lukas 22:36-38).

Wahre Christen tragen daher keine Waffen, mit denen sie ihren Mitmenschen schaden könnten. (Vergleiche Jesaja 2:4.) Sie befolgen den biblischen Rat in Römer 12:18: „Wenn möglich, haltet, soweit es von euch abhängt, mit allen Menschen Frieden.“ Bedeutet das, daß man völlig wehrlos ist? Ganz und gar nicht!

Weisheit — besser als Waffen

Es überrascht dich vielleicht, daß dir in einer Epoche, in der es scheinbar für alles ein passendes Gerät gibt, ein Mittel für die Verteidigung zur Verfügung steht, das weit wirkungsvoller ist als irgendeine von Menschen gemachte Vorrichtung. In Prediger 9:18 lesen wir: „Weisheit ist besser als Kampfgeräte.“ Diese Weisheit bedeutet mehr, als nur bestimmte Verhaltensregeln zu kennen. Sie schließt die Anwendung biblischer Grundsätze ein und kann oft dabei helfen, eine gefährliche Situation von vornherein zu vermeiden.

Jairo, der eingangs über die Gewalttätigkeiten an seiner Schule berichtete, hält sich zum Beispiel aus Schwierigkeiten heraus, indem er die Worte der Bibel aus 1. Thessalonicher 4:11 in die Praxis umsetzt: ‘Setzt es euch zum Ziel, ein stilles Leben zu führen und euch um eure eigenen Geschäfte zu kümmern.’ Er sagt: „Wenn man sieht, daß es gleich einen Kampf geben wird, darf man sich nicht einmischen, sondern muß nach Hause gehen. Einige lungern herum und geraten dadurch in Schwierigkeiten.“

„Der beste Schutz für mich ist, jeden wissen zu lassen, daß ich eine Zeugin Jehovas bin“, bemerkt Lola. „Ich werde dann in Ruhe gelassen, denn die anderen wissen, daß ich für sie keine Bedrohung sein werde.“ „Es reicht jedoch nicht, nur zu sagen, man sei ein Zeuge“, meint Eliu noch dazu. „Die anderen sollten auch sehen, daß man anders ist.“ Christen dürfen „kein Teil der Welt“ sein (Johannes 15:19). Hüte dich jedoch davor, den Eindruck zu vermitteln, du würdest dich für etwas Besseres halten (Sprüche 11:2). Ein Jugendlicher formulierte es so: „Beweg dich in der Schule nicht so, als ob sie dir gehören würde.“ Das könnte Groll hervorrufen. Ein christlicher Jugendlicher namens Luchy erzählt: „Ich bin freundlich und unterhalte mich mit meinen Klassenkameraden; aber ich benehme mich einfach nicht so wie sie.“

Auch deine Kleidung ist wichtig. „Ich pass’ auf, daß ich nichts anhabe, was die Aufmerksamkeit erregen könnte“, sagt ein Jugendlicher. „Ich denke, ich muß nicht die teuerste Markenkleidung tragen, um gut auszusehen.“ Wenn man den Rat der Bibel befolgt und sich mit Bescheidenheit kleidet, wird einem das helfen, sich unauffällig zu verhalten und Schwierigkeiten zu vermeiden (1. Timotheus 2:9).

Wenn du mit Gewalt konfrontiert wirst

Was kannst du jedoch tun, wenn jemand trotz all deiner Bemühungen dir gegenüber gewalttätig werden will? Versuche zuerst, den Grundsatz aus Sprüche 15:1 anzuwenden: „Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab, aber ein Wort, das Schmerz verursacht, läßt Zorn aufkommen.“ Das hat Eliu in der Schule praktiziert. Er sagt: „Manchmal darf man provozierende Bemerkungen einfach nicht so ernst nehmen. Oftmals verursacht die eigene Reaktion die Schwierigkeiten.“ Wenn du dich weigerst, ‘Böses mit Bösem zu vergelten’, kannst du vielleicht bewirken, daß eine Situation nicht außer Kontrolle gerät (Römer 12:17).

Falls Diplomatie jedoch nichts nützt, mußt du Schutzmaßnahmen ergreifen. Wenn Jugendliche deine Turnschuhe oder irgendwelche wertvollen Gegenstände haben wollen, gib sie ihnen! Dein Leben ist weit kostbarer als die Dinge, die du besitzt (Lukas 12:15). Wenn es so aussieht, als ob der andere gleich gewalttätig wird, dann geh weg — besser noch, lauf weg! „Ehe ... der Zank ausgebrochen ist, zieh dich zurück“, heißt es in Sprüche 17:14. (Vergleiche Lukas 4:29, 30; Johannes 8:59.) Wenn du nicht entkommen kannst, bleibt dir vielleicht nichts anderes übrig, als dir den Angreifer, so gut es geht, vom Leib zu halten. Erzähle danach unbedingt deinen Eltern davon. Wahrscheinlich können sie dir auf die eine oder andere Weise helfen.

Wie in der Bibel vorhergesagt, leben wir in einer Zeit voller Gewalttat (2. Timotheus 3:1-5). Wenn du eine Waffe bei dir trägst oder Karateschläge erlernst, wirst du deswegen nicht sicherer sein. Sei umsichtig. Wende göttliche Weisheit an, wenn Schwierigkeiten auftauchen. Vor allem glaube an Jehova, und vertraue auf ihn. Wie der Psalmist kannst du mit Zuversicht beten: „Von dem Mann der Gewalttat wirst du mich befreien“ (Psalm 18:48).

[Bild auf Seite 13]

Kampfsportarten sind für Christen keine Lösung

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