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  • Warum heiraten alle, nur ich nicht?
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Erwachet! 1995
g95 22. 10. S. 25-27

Junge Leute fragen sich:

Warum heiraten alle, nur ich nicht?

„Ich wünschte, ich könnte heiraten. Dann wäre ich glücklich“ (Cheryl).a

DER Wunsch zu heiraten ist nur natürlich. Gott stattete Mann und Frau mit einer natürlichen Anziehungskraft aus. Und er richtete die Ehe als dauerhafte Verbindung von Mann und Frau ein (1. Mose 1:27, 28; 2:21-24).

Es ist verständlich, daß du irgendwie entmutigt bist oder dir sogar wie ein Außenseiter vorkommst, wenn du noch nicht verheiratet bist — vor allem wenn viele deiner Freunde bereits verheiratet sind. Wohlmeinende Freunde können dieses Gefühl noch verstärken. „Ich bin 24 Jahre alt, ledig und habe momentan keinen Freund“, sagt Tina. „Aber jeder ist anscheinend so besorgt, weil ich noch nicht verheiratet bin, daß ich schon regelrecht Komplexe habe. Ich komme mir wie eine alte Jungfer vor oder habe das Gefühl, als ob mit mir etwas nicht stimmt.“

Für manch einen scheint das Ledigsein wie eine Mauer zu sein, eine unüberwindbare Schranke, die ihn vom Glück trennt. Mit jedem Jahr, das vorübergeht, ist ihm, als ob eine weitere Reihe Ziegelsteine auf die Mauer gesetzt wird. Der Betreffende hat vielleicht allmählich das Gefühl, unattraktiv zu sein, oder denkt, niemand wolle etwas von ihm wissen. Rosanna, eine junge Frau in Italien, sagte: „Oft fühle ich mich allein und wertlos; wie es aussieht, habe ich keine Chance, einen Mann zu finden.“ Junge Männer können ähnliche Gefühle haben. Frank hatte zum Beispiel den Eindruck, alle seine Freunde seien nach der Heirat interessanter und weltklüger geworden. Er fragte sich, ob die Ehe bei ihm dasselbe bewirken würde.

Steigen in dir ähnliche Gedanken auf? Fragst du dich als Lediger manchmal, ob mit dir irgend etwas nicht stimmt oder ob du wohl ewig dazu verurteilt sein wirst, ledig zu bleiben?

Die Ehe — Mythen und Tatsachen

Beschäftigen wir uns als erstes einmal mit der allgemein verbreiteten Ansicht, die Ehe sei automatisch das Tor zum Glück. Es stimmt, daß die Ehe zu jemandes Glück beitragen kann und oftmals auch beiträgt. Doch allein durch das Verheiratetsein wird man noch nicht glücklich. Selbst die besten Ehen bringen bis zu einem gewissen Grad „Drangsal im Fleisch“ mit sich (1. Korinther 7:28). Glück in der Ehe stellt sich nur durch harte Arbeit und stetige Selbstaufopferung ein. Interessanterweise war Jesus Christus, der größte Mensch, der je lebte, ledig. Und wer würde behaupten wollen, er sei unglücklich gewesen? Wohl keiner. Er hatte Freude, weil er Jehovas Willen tat (Johannes 4:34).

Ein weiterer Mythos ist, daß die Ehe das Heilmittel gegen Einsamkeit ist. Das ist sie nicht! Ein verheirateter Christ klagte: „Meine Frau hat sich mir nie anvertraut und nicht ein einziges Mal mit mir ein sinnvolles Gespräch geführt.“ Manch eine christliche Ehefrau wiederum hat sich darüber beschwert, daß ihr Mann nicht mit ihr redet oder sich scheinbar mehr für seine Arbeit und seine Freunde interessiert als für sie. Leider ist es keine Seltenheit, daß sich jemand einsam fühlt, obwohl er verheiratet ist.

Andere sehen in der Ehe hingegen eine Möglichkeit, den Problemen im Elternhaus zu entfliehen. Eine junge Ehefrau sagte: „Meiner Meinung nach hätten mir meine Eltern die Gelegenheit geben müssen, erwachsen zu werden. Aber sie erlaubten mir nicht, einen Freund zu haben oder auszugehen ... Wenn sie mir eine Chance gegeben hätten, hätte ich wahrscheinlich nicht mit 16 geheiratet. Aber so wollte ich es ihnen beweisen.“

Vielleicht fühlst du dich zu Hause zu eingeengt. Aber die Ehe bringt Verpflichtungen mit sich, die jemandes persönliche Freiheit erheblich einschränken können. Überlege dir, was es bedeutet, berufstätig zu sein, Rechnungen zu bezahlen, Renovierungs- und Reparaturarbeiten in der Wohnung beziehungsweise am Auto zu erledigen, zu kochen, zu putzen, zu waschen und möglicherweise sogar Kinder zu erziehen (Sprüche 31:10-31; Epheser 6:4; 1. Timotheus 5:8). Viele Jugendliche sind völlig überfordert, wenn sie sich den Verpflichtungen gegenübersehen, die mit dem Erwachsenenleben verbunden sind.

Manche denken auch, die Ehe sei der Schlüssel zur Beliebtheit. Aber es ist nicht gesagt, daß andere gern mit dir oder deinem Partner zusammen sind, nur weil du verheiratet bist. Man wird dich — ob verheiratet oder unverheiratet — mögen, wenn du freundlich, großzügig und selbstlos bist (Sprüche 11:25). Selbst wenn man als Ehepaar in den Kreis verheirateter Freunde etwas besser hineinpaßt, dürfen ein Mann und eine Frau nicht vergessen, daß sie „e i n Fleisch“ sind (1. Mose 2:24). Ihre Hauptsorge sollte darin bestehen, wie sie miteinander auskommen, und nicht, wie sie sich mit ihren Freunden verstehen.

Für die Ehe bereit?

Auch wenn all das ganz vernünftig zu sein scheint, wirst du natürlich mitunter dennoch deprimiert sein. Ein alter Spruch lautet: „Hinausgeschobene Erwartung macht das Herz krank“ (Sprüche 13:12). Tony zum Beispiel war schier am Verzweifeln, weil er noch ledig war. Er war beinahe soweit, daß er die Nächstbeste geheiratet hätte. Auch Sandra war jedesmal niedergeschlagen, wenn sie hörte, daß sich bei jemandem eine Freundschaft anbahnte; sie fragte sich dann immer, wann sie wohl einmal die Glückliche sein würde.

Frage dich jedoch, bevor du in Trauer versinkst: „Bin ich wirklich für die Ehe bereit?“ Falls du noch ein Teenager bist, muß die Frage, offen gestanden, wahrscheinlich entschieden verneint werden. Die meisten Teenagerehen in den Vereinigten Staaten scheitern innerhalb von fünf Jahren.b Selbstverständlich sind einige Jugendliche für ihr Alter außergewöhnlich reif und durchaus in der Lage, eine erfolgreiche Ehe zu führen. Aber das muß nicht unbedingt bedeuten, daß du heiraten solltest. Hast du dir ehrlich darüber Gedanken gemacht, ob du bereit bist, den Verpflichtungen einer Ehe nachzukommen?

Eine ehrliche Selbsteinschätzung kann ziemlich aufschlußreich sein. Wie steht es zum Beispiel um deine Reife und dein Verantwortungsbewußtsein? Kannst du dein Geld zusammenhalten, oder gibst du es sofort mit vollen Händen aus? Zahlst du Rechnungen pünktlich? Kannst du einer geregelten Arbeit nachgehen oder einen Haushalt führen? Kommst du gut mit anderen aus, beispielsweise mit deinen Arbeitskollegen oder deinen Eltern, oder liegst du ständig mit ihnen im Clinch? In diesem Fall wird es dir sehr schwer fallen, mit deinem Ehepartner zurechtzukommen.

Als Teenager kommst du eventuell zu dem Schluß, daß dir noch ein paar Jahre Erfahrung fehlen, bis du die nötige Reife und die Festigkeit erlangt hast, die einen guten Ehemann oder eine gute Ehefrau ausmachen. Wenn du dir dieser Tatsache bewußt bist, hilft dir das wahrscheinlich, deine Erwartungen zu ändern und den Gedanken an eine Heirat erst einmal aufzuschieben. Das kann dir helfen, zumindest vorläufig ‘in deinem Herzen noch fester zu stehen’, was deinen ledigen Stand angeht (1. Korinther 7:37).

Richtige Vorbereitung auf die Ehe

Wie sieht es jedoch aus, wenn du meinst, die „Blüte der Jugend“ bereits überschritten zu haben und jetzt für die Ehe bereit zu sein? Stehen nur wenige als zukünftige Ehepartner zur Auswahl oder bekommst du jedesmal, wenn du dich für jemand interessierst, einen Korb, dann kann das sehr frustrierend sein. Heißt das jedoch zwangsläufig, daß niemand etwas von dir wissen will? Keine Spur! König Salomo hatte bei einem jungen Mädchen, in das er sich verliebt hatte, absolut keine Chancen — und er war einer der reichsten und weisesten Männer, die je lebten! Woran lag das? Das Mädchen empfand einfach keine Zuneigung zu ihm (Hoheslied 2:7). Ebenso könnte der Grund in deinem Fall darin liegen, daß du bis jetzt noch niemand getroffen hast, zu dem du wirklich paßt.

Denkst du, daß du nicht gerade eine Schönheit bist und daß dich deswegen keiner anziehend findet? Gutes Aussehen hat schon seine Vorteile, aber es ist nicht das Wichtigste im Leben. Stimmt es nicht, daß unter den Verheirateten in deinem Bekanntenkreis die unterschiedlichsten Größen, Staturen und Schönheitsgrade vertreten sind? Außerdem wird ein wirklich gottesfürchtiger Mensch in erster Linie daran interessiert sein, wie „die verborgene Person des Herzens“ aussieht (1. Petrus 3:4).

Natürlich solltest du auf jeden Fall auf dein Aussehen achten; es ist absolut angebracht, wenn du versuchst, das Beste aus dir zu machen. Ein schlampiges Äußeres kann anderen einen falschen Eindruck von dir vermitteln.c Deine Art, Gespräche zu führen, oder unangenehme Charakterzüge können andere abschrecken, bevor sie dich überhaupt kennenlernen. Reife Freunde oder deine Eltern können dir sagen, ob du in dieser Hinsicht noch etwas an dir arbeiten mußt. Die Wahrheit ist vielleicht nicht angenehm, aber wenn du sie akzeptierst, kann dir das helfen, dich zu ändern und dadurch für andere anziehender zu werden (Sprüche 27:6).

Letztendlich hängt dein Wert als Mensch jedoch nicht davon ab, ob du verheiratet bist oder nicht. Wirklich zählt, wie Gott dich sieht, und er „sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:7). Daher solltest du dich nicht in erster Linie aufs Heiraten konzentrieren, sondern darauf, Jehovas Wohlgefallen zu erlangen. Versuche, deine Gedanken und deine Gespräche nicht zu sehr von deinem Heiratswunsch beherrschen zu lassen. Achte sorgfältig auf deinen Umgang, auf die Musik, die du dir anhörst, und auf die Unterhaltung, die du dir aussuchst.

Der Wunsch zu heiraten wird sich freilich nicht einfach in Luft auflösen; gerate aber nicht in Panik. Übe Geduld (Prediger 7:8). Statt deinen ledigen Stand zu verwünschen, solltest du die Freiheit und die Möglichkeiten, die sich dir bieten, voll nutzen, um Gott ohne Ablenkung zu dienen (1. Korinther 7:33-35, 38). Irgendwann kommt dann der Tag, an dem auch du heiraten wirst — vielleicht sogar früher, als du denkst.

[Fußnoten]

a Einige Namen wurden geändert.

b Siehe den Artikel „Junge Leute fragen sich: Zu jung geheiratet — Kann unsere Ehe trotzdem glücklich werden?“ in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. April 1995.

c Für konkretere Empfehlungen in dieser Hinsicht siehe Kapitel 10 und 11 in dem Buch Fragen junger Leute — Praktische Antworten, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

[Bild auf Seite 26]

Man kommt sich schnell wie ein Außenseiter vor, wenn alle Freunde heiraten

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