Was ist die Lösung?
„ZUNEHMEND vertritt man die Ansicht, das Wohlergehen der Menschheit — und vielleicht sogar das Überleben der Spezies Mensch — hänge von unserem Können ab, neu auftauchende Krankheiten zu erkennen. ... Was würde mit uns geschehen, wäre das HI-Virus plötzlich durch die Luft übertragbar? Und was spricht dagegen, daß in Zukunft eine vergleichbare Infektion auf diesem Weg übertragen wird?“ (D. A. Henderson, der einen bedeutenden Beitrag zur Ausrottung der Pocken leistete, gegenüber einer Gruppe von Wissenschaftlern in Genf [Schweiz], 1993).
Wie lassen sich neu auftauchende Krankheiten erkennen? Ein Frühwarnsystem für Epidemien von Tropenkrankheiten ist das globale Netzwerk, das aus 35 Laboratorien besteht, die der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Bericht erstatten. Eine Umfrage an diesen Forschungsstätten ergab jedoch, daß nicht einmal die Hälfte die nötige Ausrüstung besaß, um die japanische Enzephalitis, das Rift-Tal-Fieber oder Hantaviren zu ermitteln — alle drei führen zum Tod. Nur 56 Prozent waren imstande, Gelbfieber zu diagnostizieren, eine durch Moskitos übertragene Viruskrankheit, die Erbrechen, Leberversagen und innere Blutungen hervorruft. In Kenia starben 1992 mindestens 28 Menschen an Gelbfieber, bevor die Ärzte die Krankheit diagnostizierten. Sechs Monate lang waren die Ärzte der Meinung gewesen, ihr Kampf gelte der Malaria.
Eine weitere Schwachstelle in den Überwachungsprogrammen ist das Unvermögen, das Auftauchen von schleichenden Viruskrankheiten zu erkennen. Das HI-Virus beispielsweise kann sich in einem Infizierten verbergen, wird auf andere übertragen und manifestiert sich dann vielleicht erst zehn Jahre später als Aids. Die gegenwärtige Aidspandemie flammte fast gleichzeitig auf 3 Kontinenten auf und dehnte sich rasch auf 20 Länder aus. Ganz offensichtlich wurde nicht rechtzeitig davor gewarnt.
Viele Wissenschaftler blicken trotz der Probleme zuversichtlich in die Zukunft und sprechen optimistisch von bahnbrechenden Entdeckungen und Fortschritten, zu denen es in den nächsten Jahren ganz sicher kommen werde. Die International Herald Tribune berichtete: „Wissenschaftler sagen, die beste Aussicht auf einen Durchbruch biete die Biotechnologie, die Manipulation von Erbmaterial in lebenden Zellen. In Biotechnologie-Firmen tätige Wissenschaftler hoffen, Zellen zu entwickeln, die eine antibiotische Substanz herstellen, was eine neue Generation von gentechnisch hergestellten Antibiotika bedeutet.“
Die Sache hat jedoch auch ihre Schattenseiten. Die Gentechnik hat es ermöglicht, in ein harmloses Virus Gene einzuschleusen, worauf diese Gene an Menschen weitergegeben werden können. Diese Technik kann nutzbringend eingesetzt werden, indem sie die Herstellung sogenannter gentechnisch hergestellter Antibiotika vielleicht tatsächlich möglich macht. Sie kann jedoch auch für üble Zwecke mißbraucht werden.
Zum Beispiel könnten Gene des Ebola-Virus versehentlich oder absichtlich in ein anderes Virus eingeschleust werden, zum Beispiel in das Grippevirus oder das Masernvirus. Das tödliche Virus könnte sich durch Husten oder Niesen ausbreiten. Dr. Karl Johnson, der sein Leben lang Viren wie das Machupo- und das Ebola-Virus erforscht hat, sagte, es könne bald so weit sein, daß „irgendein Verrückter mit einer Ausrüstung für ein paar tausend Dollar und einem Biologiestudium in der Tasche einen Bazillus entwickelt, gegen den das Ebola-Virus fast zur Bedeutungslosigkeit verblaßt“. Andere Biologen teilen seine Besorgnis.
Die Lösung
Die mit Infektionskrankheiten verbundenen Probleme zu lösen ist nicht lediglich eine Sache der Entwicklung neuer Arzneimittel. Armut, Krieg, Drogenmißbrauch, überbevölkerte Städte, eine ungesunde Lebensweise, Verschmutzung, die Zerstörung der Umwelt und Flüchtlinge — all diese Probleme stehen mit Krankheiten in Verbindung und müssen ebenfalls gelöst werden. Seien wir ehrlich. Ist es wahrscheinlich, daß der Mensch diese komplexen Probleme löst?
Gottes Wort gibt folgende Warnung: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.“ Auf wen sollten wir dann vertrauen? Der Bibeltext lautet weiter: „Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat, dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, gerichtet ist, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Allein Jehova, der Schöpfer des Menschen, kann die großen Probleme der Menschheit lösen (Psalm 146:3-6).
In Verbindung mit Jesu großartiger Prophezeiung über „das Zeichen ... des Abschlusses des Systems der Dinge“ werden in der Bibel, Jehovas inspiriertem Wort, die schrecklichen Krankheiten, die unsere Generation heimsuchen, vorausgesagt. Jesus sagte, es werde „an einem Ort nach dem anderen Seuchen“ geben (Matthäus 24:3-8; Lukas 21:10, 11).
Die Bibel weist jedoch auch auf eine Zeit hin, wo Gottes Königreich über die Erde herrschen wird und „kein Bewohner ... sagen [wird]: ‚Ich bin krank‘“ (Jesaja 33:24; Matthäus 6:9, 10). Deshalb haben diejenigen, die auf Jehova vertrauen, allen Grund zu glauben, daß gehorsame Menschen bald für immer von den tödlichen Krankheiten befreit werden, die die Menschheit heute quälen, und auch von den dazu beitragenden Problemen. Wahre Christen schätzen die Bemühungen der Mediziner in dem schwierigen Kampf gegen tödliche Mikroben. Doch sie wissen, daß die endgültige Lösung hinsichtlich Krankheiten und Tod bei Gott liegt, ‘der all unsere Krankheiten heilt’ (Psalm 103:1-3; Offenbarung 21:1-5; 22:1, 2).
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Die Bibel sagt eine Zeit voraus, wo niemand sagen wird: „Ich bin krank“