Wir beobachten die Welt
Indiens HIV-Stamm
Wissenschaftler vom Nationalen Aids-Forschungsinstitut in Pune (Indien) haben in Zusammenarbeit mit einem Forscherteam, das unter der Leitung von Dr. Max Essex vom Harvard-Aids-Institut stand, den in Indien am häufigsten vorkommenden HIV-Stamm isoliert. Es handelt sich um HIV-1C, und er soll fünf- bis zehnmal leichter übertragbar sein als HIV-1B, der in Europa und Amerika verbreitet ist. Dr. Essex sagte gemäß dem Indian Express, daß die Verbreitungsrate von HIV in Indien wahrscheinlich viel höher ist als in vielen anderen Teilen der Welt. Der Wissenschaftler Dr. V. Ramalingaswami bemerkte, daß von den wenigen Impfstoffen, die auf eine Vorbeugung gegen Aids hoffen lassen, keiner bei HIV-1C wirksam ist.
Hilfe bei Dürre in Simbabwe
In den letzten Jahren haben Jehovas Zeugen oft in Katastrophengebieten Hilfe geleistet. Ihr christlicher Geist ist besonders in Entwicklungsländern wie Simbabwe vonnöten, wo viele Regionen von einer Dürre heimgesucht worden sind. Liebevollerweise wurden große Mengen Nahrung und Kleidung gespendet, und das Zweigbüro der Watch Tower Society in Simbabwe konnte diese Güter an Zeugen Jehovas und deren Freunde in entlegenen Gebieten des Landes verteilen. Außer Lebensmitteln und Kleidung spendeten simbabwische Zeugen Geld im Wert von umgerechnet 7 500 Dollar, und die Watch Tower Society stellte weitere 20 500 Dollar zur Verfügung, damit die Hilfsaktion ausgeführt werden konnte. Die Gesellschaft und die betroffenen Zeugen brachten ihre tiefe Dankbarkeit für die Großzügigkeit und die Liebe ihrer christlichen Brüder zum Ausdruck.
Gemeinsame Wurzeln?
Der Pariser Zeitung International Herald Tribune zufolge wurde in der einflußreichen Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica behauptet, daß „Gott durch so verschiedene Bücher wie den Koran der Muslime, die Weden der Hindus und die Bhagawadgita sowie die heiligen Texte des chinesischen Taoismus und des japanischen Schintoismus gesprochen haben könnte“. In dem Artikel wurde angedeutet, daß diese und andere religiöse Schriften „nicht lediglich literarische oder philosophische Werke sind, sondern vielmehr ‚Offenbarungen‘, das heißt, Gott sprach durch den Menschen“. Da die Artikel der Zeitschrift von Zensoren des Vatikans inoffiziell überprüft werden, ist die Frage aufgekommen, ob diese Ansichten den Standpunkt des Papstes widerspiegeln. Die Tribune merkte dazu an, daß Johannes Paul II. in seinem Buch Die Schwelle der Hoffnung überschreiten sagt, die Kirche suche in anderen Religionen nach einer Art gemeinsamen Wurzel in bezug auf die Lehren der Kirche.
Seit 100 Jahren brennendes Feuer gelöscht
Vor über 100 Jahren brach in einem ungenutzten Kohlenflöz in China ein Feuer aus, das bis vor kurzem gebrannt hat. Das Feuer erstreckte sich auf eine Fläche von rund sechs Quadratkilometern und verzehrte jährlich 300 000 Tonnen Kohle. Viele Jahre lang bemühte man sich vergeblich, den Großbrand in den Griff zu bekommen. Doch unlängst soll es Feuerwehrmännern gelungen sein, das Feuer zu löschen. Durch Sprengungen schufen sie Löcher und schütteten Sand, Steine und Wasser hinein, um die Flammen zu ersticken.
Bluthochdruck und Gedächtnisverlust
„Wie eine neue Studie ergeben hat, besteht bei Männern mittleren Alters mit Bluthochdruck eine größere Wahrscheinlichkeit, im Alter von Ende 70 in der Gedächtnisleistung und im Urteils- und Konzentrationsvermögen beeinträchtigt zu sein“, berichtete die Zeitschrift Psychology Today. Bei einer Erhöhung des systolischen Blutdrucks um einen Wert von 10, so hat man festgestellt, nimmt die Wahrscheinlichkeit einer verminderten Hirnfunktion um 9 Prozent zu. „Wir wissen, daß Bluthochdruck mit Schlaganfällen und Herzkrankheiten in Verbindung steht“, sagte Dr. phil. Lenore Launer, die Leiterin der Studie. „Jetzt haben wir noch einen weiteren Grund, etwas gegen hohen Blutdruck zu unternehmen.“
Die Kommunikationskluft
Der in Brisbane (Australien) erscheinenden Zeitung The Courier-Mail zufolge hat eine aktuelle Umfrage ergeben, daß jugendliche Schüler selten, wenn überhaupt, mit ihrem Vater ernsthafte Gespräche führen. Die meisten Teenager würden täglich weniger als 15 Minuten mit ihrem Vater verbringen, mit ihrer Mutter dagegen würden sie sich täglich etwa eine Stunde unterhalten. Nur vereinzelt würden Eltern mit ihren Kindern über Moral sprechen oder überprüfen, welche Fernsehsendungen oder Videos sich ihre Kinder ansehen. Gespräche zwischen Vater und Sohn seien oft recht oberflächlich, es gehe meistens um Autos und Sport. Die Gespräche mit der Mutter würden sich zumeist um Freunde, Schule und Geselligkeiten drehen, aber kaum um ernstere Angelegenheiten. In vielen Fällen beschränke sich die Kommunikation zwischen Vater und Tochter auf bloßes Scherzen und Necken.
Ursache für Verkehrsunfälle
Eine vom brasilianischen Verkehrsministerium veröffentlichte Studie zeigt, daß ungefähr 90 Prozent der Verkehrsunfälle auf einen Fehler oder auf Unachtsamkeit der Fahrer zurückzuführen sind. Gemäß dem Bericht werden Fahrer bei schönem Wetter oder auf geraden Strecken oft zu selbstsicher. Aus dem Bericht geht auch hervor, daß Autounfälle auf Grund von schlechten Straßenverhältnissen und Defekten am Fahrzeug in Brasilien jährlich zu 25 000 Toten und 350 000 Verletzten führen.
Plünderung der Ozeane
„In einem erbitterten Wettkampf bei der Suche nach neuen und potentiell einträglichen Arzneimitteln nehmen ‚Bio-Erkunder‘, die für Pharmaunternehmen arbeiten, zu viele Organismen aus den Ozeanen, ohne die Folgen zu bedenken“, heißt es in dem Magazin New Scientist. Wie Mary Garson, Meeresbiochemikerin an der Universität von Queensland (Australien), sagte, werden 98 Prozent der gesammelten Proben weggeworfen, ohne gründlich analysiert worden zu sein. Beispielsweise gewann man aus 450 Kilo Eichelwürmern und 2 400 Kilo Schwämmen nur 1 Milligramm einer Substanz zur Bekämpfung von Krebs; 1 600 Kilo Seehase lieferten 10 Milligramm eines Peptids für die Behandlung von Melanomen, und 850 Kilo Muränenleber waren nötig, um nur 0,35 Milligramm Ciguatoxin zu Untersuchungszwecken zu isolieren. „Wir dürfen nicht einfach große Mengen eines Organismus aus dem Ozean nehmen — so nützlich er auch ist —, es sei denn, wir sind sicher, daß wir ihn nicht auslöschen“, sagte Mary Garson.
Zufällig entdeckter Planet
Der Amateurastronom George Sallit aus Bradfield, einem Dorf in England, hat unlängst mit einem in seinem Gartenhäuschen aufgestellten Teleskop einen kleinen Planeten entdeckt. „Es war purer Zufall“, räumte er ein. „Ich machte Aufnahmen, und als ich näher hinsah, erkannte ich, daß auf den Bildern ein Planet war, der langsam seine Position veränderte.“ Sallit 1, wie der neue Planet genannt wird, hat einen Durchmesser von nur etwa 30 Kilometern und ist rund 600 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Seine Bahn liegt zwischen der von Mars und Jupiter. Bei dem 30-Zentimeter-Teleskop handelte es sich gemäß der Londoner Times um ein computergesteuertes Modell für 7 000 Dollar mit einer für das Hubble-Weltraumteleskop entwickelten Software. In unserem Sonnensystem kann es durchaus Tausende solcher kleinen Planeten oder Asteroiden geben.
Reisanbauer überrascht
Seit Jahren spritzen Reisanbauer in Asien ihre Felder frühzeitig und ausgiebig, um Wicklerlarven zu töten, die die Blätter der Reispflanzen dezimieren. Neuere Experimente lassen jedoch darauf schließen, daß die Reispflanzen bis zur Hälfte der Blätter verlieren können, ohne daß sich das irgendwie negativ auf den Reisertrag auswirkt. Eine Anzahl vietnamesischer Bauern ließen sich überreden, auf das frühzeitige Spritzen, bei dem 30 bis 50 Prozent der gesamten in Asien verwendeten Pestizide eingesetzt werden, zu verzichten, und sie stellten fest, daß die Ernte überhaupt keinen Schaden nahm.
Religion und Politik unten durch
Der Zeitung The Australian zufolge hat „der typische australische Jugendliche“ weder an Politik noch an Religion echtes Interesse. Zu diesem Schluß kam man nach einer Umfrage unter 13- beziehungsweise 16jährigen Schülern, die von Dr. Jennifer Bowes, Lehrbeauftragte an der Universität Sydney, ausgewertet wurde. Die Dinge, die bei den Jugendlichen zählen, sind im folgenden ihrer Wichtigkeit nach aufgelistet: „enge Freundschaften, eine gute Ausbildung, ein sicherer Arbeitsplatz, die Förderung von Talenten, eine enge Verbindung zu den Angehörigen, die Bewahrung der Erde für spätere Generationen, Tierschutz, eine schöne Wohnung, Auslandsreisen, ein hohes Einkommen, gegen Umweltverschmutzung aktiv werden, Heiraten, Engagement für Benachteiligte, Engagement für das eigene Land, Leisten eines wertvollen Beitrags für die Gesellschaft, Ausüben eines gewissen Einflusses auf andere“. Ganz unten auf der 18 Punkte umfassenden Wertskala stand: „Ausleben religiöser Grundsätze“ und „politisches Engagement“.