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Erwachet! 1999
g99 8. 1. S. 3-5

Religiöse Intoleranz heute

„Jedermann hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfaßt die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Unterricht, Ausübung, Gottesdienst und Beachtung religiöser Bräuche zu bekunden“ (Artikel 18, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, 1948).

GENIESSEN wir in unserem Land Religionsfreiheit? Die meisten Staaten der Welt stehen dem Anschein nach zu diesem edlen Prinzip, das schon oft in internationale Erklärungen aufgenommen wurde. Allerdings kann man davon ausgehen, daß in etlichen Ländern, wo Intoleranz und Diskriminierung bittere Realität sind, unzählige Millionen keine Religionsfreiheit kennen. Andererseits leben viele in einer multirassischen, multiethnischen oder multireligiösen Gesellschaft, in der Freiheit gesetzlich verbürgt ist und Toleranz als Kulturgut gilt.

Doch selbst in solchen Regionen sehen einige die Religionsfreiheit gefährdet. „Diskriminierung auf Grund von Religion oder Überzeugung existiert in fast allen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ideologischen Systemen und in allen Teilen der Welt“, bemerkte Angelo d’Almeida Ribeiro, ehemaliger Sonderberichterstatter in Fragen religiöser Intoleranz für die UN-Menschenrechtskommission. Kevin Boyle und Juliet Sheen erklären in ihrem 1997 erschienenen Buch Freedom of Religion and Belief—A World Report: „Die Verfolgung religiöser Minderheiten, ... das Verbot von Glaubensansichten und weitverbreitete Diskriminierung ... sind Ende des zwanzigsten Jahrhunderts an der Tagesordnung.“

Von religiöser Diskriminierung sind aber nicht nur religiöse Minderheiten betroffen. Professor Abdelfattah Amor, Sonderberichterstatter für die UN-Menschenrechtskommission, ist der Meinung, daß „keine Religion vor Übergriffen sicher ist“. Es ist durchaus möglich, daß auch in unserem eigenen Umfeld einzelne Religionsgemeinschaften allgemein auf Intoleranz und Vorurteile stoßen.

Verschiedene Formen der Diskriminierung

Religiöse Diskriminierung kann viele Formen annehmen. In manchen Ländern ist nur eine einzige Religion zugelassen, die dadurch faktisch zur Staatsreligion wird. In anderen Ländern werden Gesetze eingebracht, die bestimmte Religionen in ihrem Wirken beschneiden. Wieder andere Länder haben Gesetze erlassen, die willkürlich ausgelegt werden. Man denke nur, wie mißbräuchlich sich ein in Israel beantragtes Gesetz anwenden ließe, das die Einfuhr, das Drucken, die Verbreitung oder den Besitz von Broschüren oder anderem Material, „das zu religiöser Bekehrung veranlassen will“, unter Strafe stellt. Da verwundert es nicht, daß die Zeitung International Herald Tribune meldet: „In Israel werden Jehovas Zeugen schikaniert und angegriffen.“ Ultraorthodoxe Fanatiker brachen dreimal in einen Königreichssaal der Zeugen Jehovas in Lod ein, und zweimal demolierten sie ihn. Die Polizei wollte nicht einschreiten.

In dem Buch Freedom of Religion and Belief werden noch andere Beispiele für Intoleranz aufgeführt: „Ketzerei und Ketzer sind nicht nur eine Erscheinung der Vergangenheit. ... Zurückweisung, Verfolgung und Diskriminierung derer, die einen anderen Weg eingeschlagen haben, sind nach wie vor eine der hauptsächlichen Ursachen für Intoleranz. Die Ahmadijas in Pakistan und die ... [Bahais] in Ägypten, im Iran und in Malaysia sind nur einige Beispiele wie auch Jehovas Zeugen in mehreren Ländern Osteuropas, in Griechenland und in Singapur.“ Ganz offensichtlich ist die Religionsfreiheit in vielen Teilen der Welt bedroht.

Angesichts dessen erklärte Federico Mayor, Generaldirektor der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, daß uns die Welt von morgen „nicht in all ihren Zügen erfreuen“ wird. „Der Wind der Freiheit hat die Glut des Hasses neu entfacht.“ Der Leiter des Menschenrechtszentrums der Universität Essex (Großbritannien) bestätigte diese Befürchtungen mit den Worten: „Alles deutet darauf hin, daß die religiöse Intoleranz ... in der heutigen Welt weiter zunimmt statt abnimmt.“ Die zunehmende Intoleranz bedroht die Religionsfreiheit, womöglich auch die eigene. Warum ist Religionsfreiheit aber so wichtig?

Was steht auf dem Spiel?

„Religionsfreiheit ist eine Grundvoraussetzung für eine Gesellschaft, die man als frei bezeichnen kann. ... Ohne Religionsfreiheit und das Recht, seinen Glauben zu verkünden, kann es keine Gewissensfreiheit und keine echte Demokratie geben“, schrieb der Soziologe Bryan Wilson in seinem Buch Human Values in a Changing World. Und ein französisches Gericht räumte unlängst ein: „Glaubensfreiheit ist eines der fundamentalen Elemente der bürgerlichen Freiheiten.“ Ob man nun selbst religiös ist oder nicht, sollte man doch an der Wahrung der Religionsfreiheit interessiert sein.

Die Haltung eines Landes zur Religionsfreiheit wirkt sich zudem stark auf seinen Ruf und seine Glaubwürdigkeit im Ausland aus. In einem Bericht, der 1997 bei einem Treffen der 54 Mitgliedstaaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa vorgelegt wurde, hieß es: „Die Religionsfreiheit ist einer der höchsten Werte in der Aufstellung der Menschenrechte, weil sie bis ans Innerste der Menschenwürde rührt. Kein System, das diese Rechte verletzt oder deren methodische Verletzung zuläßt, hat legitimen Anspruch auf die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft gerechter und demokratischer Staaten, die die fundamentalen Menschenrechte achten.“

Die Religionsfreiheit läßt sich mit einem Teil des Fundaments von einem Gebäude vergleichen. Andere Freiheitsrechte — bürgerlicher, politischer, kultureller und wirtschaftlicher Art — bauen darauf auf. Wird das Fundament unterhöhlt, leidet das gesamte Bauwerk. Professor Francesco Margiotta-Broglio bringt es auf den Punkt: „Wann immer die [Religions-]Freiheit verletzt wird, sind andere Freiheitsrechte als nächstes bedroht.“ Sollen andere Freiheitsrechte gewahrt bleiben, muß als erstes die Religionsfreiheit geschützt werden.

Um herauszufinden, wie man etwas am besten schützen kann, ist es unabdingbar, der Sache auf den Grund zu gehen. Wo hat die Religionsfreiheit ihren Ursprung? Wie kam sie zustande, und wie hoch war der Preis?

[Bild auf Seite 4]

Religiöse Intoleranz hat eine lange Geschichte

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