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  • Schritt für Schritt aus dem Burn-out
  • Erwachet! 2014
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • 1. PRIORITÄTEN FESTLEGEN
  • 2. DAS LEBEN VEREINFACHEN
  • 3. AM ARBEITSPLATZ GRENZEN ZIEHEN
  • 4. KRAFT TANKEN
  • Ausgebrannt — Bin ich der nächste?
    Erwachet! 1995
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Erwachet! 2014
g 9/14 S. 4-7

TITELTHEMA

Schritt für Schritt aus dem Burn-out

Anil schaffte es Schritt für Schritt aus dem Burn-out

ANIL konnte einfach nicht mehr. Den neuen Job hatte er sich ausgesucht, weil er vorankommen und mehr verdienen wollte. Jetzt arbeitete er oft bis in die Nacht und an den Wochenenden, manchmal 80 Stunden die Woche. „Auf der Arbeit ging es ziemlich chaotisch zu“, erzählt er, „und die ganze Verantwortung lastete auf mir. Ich dachte: ‚Was hab ich mir bloß eingehandelt? Wenn ich da nichts ändere, geh ich kaputt.‘ “ Anil steuerte gewaltig auf ein Burn-out zu.

Burn-out am Arbeitsplatz ist nicht einfach nur Müdigkeit oder Druck durch den täglichen Berufsstress. Man befindet sich vielmehr in einem chronischen Erschöpfungszustand, fühlt sich permanent frustriert und völlig kraftlos. Wer an Burn-out leidet, neigt dazu, sich innerlich von seiner Arbeit zu distanzieren, verliert die Motivation und kann nicht mehr viel leisten. Laut Studien treten auch zahlreiche emotionale und körperliche Begleiterkrankungen auf.

Warum sind manche ausgebrannt? Ein Faktor ist oft ein zu hohes Arbeitspensum. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage erwarten Arbeitgeber häufig von ihren Angestellten, mehr zu arbeiten, und das nicht selten für weniger Geld. Durch die moderne Kommunikationstechnik ist man ständig überall erreichbar, auch für den Job. Das verwischt die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben. Bei manchen wird Burn-out noch begünstigt durch Angst vor Kündigung, mangelnde Kontroll- und Einflussmöglichkeiten am Arbeitsplatz oder unfair empfundene Behandlung. Auch dass Vorgesetzte Aufgaben und Ziele nicht klar definieren oder man Ärger mit Kollegen hat, trägt dazu bei.

Burn-out kann auch hausgemacht sein. Manche laden sich für die Karriere oder ein besseres Einkommen immer mehr Arbeit auf. Bei solchen Leuten ist völlige Überlastung mehr oder weniger vorprogrammiert und der Weg zum Burn-out geebnet.

Was, wenn man bereits Burn-out hat? Vielleicht fühlt man sich den Umständen hoffnungslos ausgeliefert und meint, man könne nichts an der Situation ändern. Wenn man sich aber mit den folgenden vier Lösungsansätzen auseinandersetzt, wird man bestimmt feststellen, dass man mehr tun kann, als man denkt.

1. PRIORITÄTEN FESTLEGEN

Eine glückliche Familie

Was ist das Wichtigste im Leben? Bei vielen stehen sicher Familie und eine gute Gesundheit an erster Stelle. Doch genau das wird wahrscheinlich zu kurz kommen, wenn man ausgebrannt ist.

Man muss seine Prioritäten klar definiert haben, damit es einem möglich ist, schwierige Entscheidungen zu treffen und Kompromisslösungen zu finden. Vielleicht bemerkt man ja, dass man durch die Arbeit auf ein Burn-out zusteuert, denkt aber möglicherweise: „Ich kann meinen Job nicht aufgeben oder weniger arbeiten. Ich brauch das Geld!“ Klar, jeder braucht Geld. Aber ist Geld alles? Wiegt ein höheres Gehalt das auf, was für mich eigentlich das Wichtigste ist?

Die Gefahr ist, dass man die Prioritäten anderer auf sein eigenes Leben überträgt. Der Arbeitgeber hat wahrscheinlich andere Prioritäten als man selbst. Wenn für andere zum Beispiel die Arbeit das Wichtigste im Leben ist, muss das bei einem selbst noch lange nicht so sein.

GRUNDSATZ AUS DER BIBEL: „WENN JEMAND AUCH NOCH SO VIEL GELD HAT, DAS LEBEN KANN ER SICH DAMIT NICHT KAUFEN“ (LUKAS 12:15, HOFFNUNG FÜR ALLE [HFA])

2. DAS LEBEN VEREINFACHEN

Eine einfache Mahlzeit

Um weniger Stress und mehr Zeit für das zu haben, was einem wirklich wichtig ist, gibt es verschiedene Optionen. Man könnte die Arbeitszeit reduzieren, den Chef fragen, ob er die Arbeitsanforderungen verändern kann, oder sich sogar einen anderen Job suchen. Egal, wie man entscheidet, man muss sich darauf einstellen, dass sich die finanzielle Situation verändern kann und man seinen Lebensstil anpassen muss. Doch es ist zu schaffen und vielleicht sogar einfacher, als man denkt.

In vielen Ländern will einem eine konsumorientierte Gesellschaft einreden, Glück würde mit dem Einkommen und dem Besitz zusammenhängen. Doch das stimmt nicht. Ein einfaches Leben mag viel unbeschwerter und befriedigender sein. Um sich auf so ein Leben vorzubereiten, könnte man damit beginnen, Kosten zu reduzieren, etwas zurückzulegen, Schulden klein zu halten beziehungsweise abzuzahlen. Man sollte auch die Familie mit einbeziehen und zusammen überlegen, wie man das gemeinsam erreicht.

GRUNDSATZ AUS DER BIBEL: „WENN WIR ZU ESSEN HABEN UND UNS KLEIDEN KÖNNEN, SOLLEN WIR ZUFRIEDEN SEIN“ (1. TIMOTHEUS 6:8, HFA)

3. AM ARBEITSPLATZ GRENZEN ZIEHEN

Sieht man sich einem unrealistisch hohen Arbeitspensum oder anderen unlösbaren Problemen am Arbeitsplatz ausgesetzt, sollte man mit dem Chef sprechen. Wenn irgend möglich kann man Lösungsvorschläge unterbreiten, die für einen selbst, aber auch für den Arbeitgeber akzeptabel sind. Es ist wichtig, dem Chef zu versichern, dass man sich weiterhin bei der Arbeit engagieren möchte. Er muss wissen, was man bereit ist zu tun; man muss aber auch klar und deutlich zu verstehen geben, wozu man nicht mehr in der Lage ist.

Ein Mann zeigt auf seine Armbanduhr

Vorausdenken und realistisch sein ist gefragt. Möchte man weniger arbeiten, bedeutet das normalerweise eine Gehaltskürzung. Es kann auch sein, dass der Chef mit Kündigung droht. Man sollte sich vorher gut überlegen, wie man dann reagiert. Solange man noch nicht arbeitslos ist, hat man nämlich bessere Chancen, einen neuen Job zu finden.

Selbst wenn man mit dem Arbeitgeber eine vernünftige Lösung gefunden hat, kann es sein, dass einem doch wieder mehr Arbeit aufgehalst wird. Was dann? Wichtig ist, dass man sich selbst an die Absprachen hält. Damit hat man eine gute Ausgangsbasis dafür, vom Chef dasselbe zu erwarten, zum Beispiel, was das vereinbarte Arbeitspensum betrifft.

GRUNDSATZ AUS DER BIBEL: „EUER WORT JA BEDEUTE EINFACH JA, EUER NEIN NEIN“ (MATTHÄUS 5:37)

4. KRAFT TANKEN

Sind auf der Arbeit die größten Probleme geklärt, gibt es wahrscheinlich trotzdem weiter Stress, schwierige Kollegen und unangenehme Situationen. Also braucht man unbedingt ausreichend Ruhe und Entspannung. Für sich und die Familie findet man da bestimmt Möglichkeiten, die nicht viel Geld kosten müssen.

Eine Frau nimmt sich Zeit zum Entspannen und liest

Freundschaften und Interessen außerhalb der Arbeit dürfen nicht vernachlässigt werden. Man sollte sich selbst nicht darüber definieren, welche Arbeit man hat und wie viel man leistet. Warum nicht? In dem Buch Your Money or Your Life (Geld oder Leben) heißt es: „Der Mensch ist viel mehr wert als die Arbeit, mit der er sein Geld verdient.“ Wenn die eigene Identität und das Selbstwertgefühl hauptsächlich von der Arbeit abhängen, wird es schwierig, dem Job einen niedrigeren Stellenwert im Leben zu geben.

GRUNDSATZ AUS DER BIBEL: „BESSER EINE HAND VOLL RUHE ALS BEIDE HÄNDE VOLL MÜHE UND GREIFEN NACH WIND“ (PREDIGER 4:6, ZÜRCHER BIBEL)

Kann man den Weg aus dem Burn-out schaffen? Auf jeden Fall! Anil, mit dem dieser Artikel begann, hat es geschafft. Er sagt: „Ich fragte meinen ehemaligen Chef, ob er mich wieder einstellt. Und es hat tatsächlich geklappt. Natürlich war es mir ziemlich peinlich, meine alten Kollegen wiederzutreffen, denen ich von meinem tollen neuen Job vorgeschwärmt hatte. Und die Umstellung machte sich auch in meinem Geldbeutel bemerkbar. Aber ich bin innerlich zur Ruhe gekommen. Und ich habe mehr Zeit für meine Familie und für alles andere, was mir wirklich wichtig ist.“

DER WEG AUS DEM BURN-OUT

Wayne und Marie sind Anfang 30. Sie sind verheiratet und leben in den USA.

Wie kam es zum Burn-out?

Wayne: Wir hatten mehrere Geschäfte und steckten bis über beide Ohren in Schulden. Mein Ziel war, alles so zu strukturieren, dass wir angenehm leben und Geld verdienen konnten, ohne viel arbeiten zu müssen. Ich wollte weniger Stress. Aber genau das Gegenteil passierte.

Was hatte das für Folgen?

Wayne: Wir merkten, dass das, wofür wir so schwer arbeiteten — was Schickes zum Anziehen, ein größeres Haus und teure Reisen —, uns überhaupt nicht glücklich machte. Ich fühlte mich völlig ausgelaugt und war zu nichts mehr zu gebrauchen.

Marie: Das Ganze schadete meiner Gesundheit und unsere Beziehung litt. Wir kamen nicht mehr miteinander klar.

Was war nötig, um das Leben zu vereinfachen?

Wayne: Wir überdachten unser Leben und unsere Ziele. Dann reduzierten wir die Betriebskosten. Ich gab mein modern eingerichtetes Büro auf. Wir fuhren auch nicht mehr das Auto, das ich am liebsten gefahren hätte. Ich gründete einen Ein-Mann-Betrieb und hielt alles bewusst einfach. Wir versuchten unsere Ausgaben zu senken und dann auch niedrig zu halten.

Marie: Das Leben zu vereinfachen war gar nicht so schwer, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir aßen nicht mehr so oft auswärts, sondern eher zu Hause. Wir gingen spazieren, was gut für unsere Gesundheit war. Schließlich fingen wir an, Teilzeit zu arbeiten und uns ehrenamtlich zu engagieren.

Wie ist es heute?

Marie: Es dreht sich nicht mehr alles ums Geldverdienen. Wir konzentrieren uns jetzt mehr auf das, was uns wirklich wichtig ist. Und wir beide halten wieder gut zusammen.

Wayne: Das Leben ist entspannter. Wir sind viel glücklicher.

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