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Bewahrt euch in Gottes Liebe
lv Kap. 13 S. 144-159
Ein Junge packt das Überraschungsgeschenk von seinen Eltern aus

KAPITEL 13

Feste und Bräuche, die Gott nicht akzeptieren kann

„Vergewissert euch fortwährend dessen, was für den Herrn annehmbar ist“ (EPHESER 5:10).

1. Was für Menschen zieht Jehova zu sich? Warum müssen sie auf der Hut sein?

JESUS sagte einmal: „Die wahren Anbeter werden den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten; denn in der Tat, der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Johannes 4:23). Hat Jehova solche Menschen gefunden — wie er ja auch dich gefunden hat —, zieht er sie zu sich und zu seinem Sohn (Johannes 6:44). Das ist wirklich eine große Ehre! Wer die biblische Wahrheit liebt, muss sich jedoch immer vergewissern, „was für den Herrn annehmbar ist“, denn der Teufel ist ein gerissener Betrüger (Epheser 5:10; Offenbarung 12:9).

2. Was hält Jehova davon, wenn man versucht, die wahre Religion mit der falschen zu vermischen?

2 Interessant ist in diesem Zusammenhang, was einmal am Berg Sinai passierte. Die Israeliten forderten Aaron auf, für sie einen Gott zu machen. Aaron ließ sich darauf ein und machte ein goldenes Kalb, tat aber so, als ob es Jehova darstellen würde. „Morgen ist ein Fest für Jehova“, verkündete er. Ließ Jehova diese Vermischung von wahrer und falscher Religion durchgehen? Nein. Auf seine Anweisung wurden etwa 3 000 Götzenanbeter getötet (2. Mose 32:1-6, 10, 28). Die Moral für uns? Möchten wir in Gottes Liebe bleiben, dürfen wir „nichts Unreines“ anrühren und müssen eifersüchtig darüber wachen, dass die Wahrheit durch nichts verfälscht wird (Jesaja 52:11; Hesekiel 44:23; Galater 5:9).

3, 4. Warum sollten wir landläufige Feste und Bräuche anhand der Bibel genau unter die Lupe nehmen?

3 Im 1. Jahrhundert bildeten die Apostel ein Bollwerk gegen den Abfall. Doch nach ihrem Tod übernahmen sogenannte Christen, die keine Liebe zur Wahrheit hatten, leider heidnische Feste, Bräuche und Feiertage und hefteten ihnen ein christliches Etikett an (2. Thessalonicher 2:7, 10). Nimmt man einige davon unter die Lupe, fällt einem auf, wie sehr darin der Geist der Welt und nicht der Geist Gottes zum Tragen kommt. Allgemein gesagt durchzieht sie alle ein roter Faden: Sie appellieren an eigensüchtige Wünsche und fördern falsche religiöse Ansichten sowie Spiritismus — markante Wesenszüge von „Babylon der Großen“ (Offenbarung 18:2-4, 23).* Bei alldem darf man auch nicht vergessen, dass Jehova die Entwicklung der widerlichen heidnischen Riten, in denen viele volkstümliche Bräuche wurzeln, von Anfang an mitverfolgt hat. Und ohne Frage findet er sie heute genauso widerlich wie damals. Sollte uns nicht seine Ansicht am wichtigsten sein? (2. Johannes 6, 7).

4 Als echte Christen wissen wir, dass bestimmte Feste und Bräuche für Jehova nicht akzeptabel sind, und deswegen nehmen wir uns fest vor, absolut nichts mit ihnen zu tun zu haben. Schauen wir uns deshalb jetzt noch einmal an, warum Jehova solche Feste und Bräuche anwidern. Das wird uns in unserer Absicht bestärken, konsequent von allem Abstand zu halten, was uns von Gottes Liebe trennen könnte.

WEIHNACHTEN: GETARNTER SONNENKULT

5. Warum kann Jesus keinesfalls am 25. Dezember geboren worden sein?

5 In der Bibel ist nirgendwo von einer Geburtstagsfeier für Jesus die Rede. Sie erwähnt nicht einmal sein genaues Geburtsdatum. Sicher ist, dass es nicht der 25. Dezember war.* Zu dieser Zeit ist in Bethlehem nämlich Winter, doch wie Lukas schrieb, lebten damals Hirten „draußen im Freien“ und hüteten ihre Schafe (Lukas 2:8-11). Wäre dies das ganze Jahr üblich gewesen, hätte Lukas das nicht extra erwähnt. Da es dort im Dezember aber kalt ist, regnet und schneit, hielt man die Schafe den Winter über im Stall. Es gab also keinen Grund für die Hirten, „draußen im Freien“ zu leben. Dazu kommt, dass sich Joseph und Maria in Bethlehem einfinden mussten, weil Kaiser Augustus eine Volkszählung angeordnet hatte (Lukas 2:1-7). Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Augustus die Juden, die den Römern ohnehin feindlich gegenüberstanden, mitten im Winter in ihre Heimatstädte reisen ließ.

6, 7. (a) Worin wurzeln viele Weihnachtsbräuche? (b) Wieso ist Schenken nicht gleich Schenken?

6 Weihnachten hat seinen Ursprung nicht in der Heiligen Schrift, sondern in alten heidnischen Festen wie den römischen Saturnalien — einer Feier zu Ehren von Saturn, dem Gott des Ackerbaus. Gemäß der Brockhaus Enzyklopädie online war das „Fest zur Geburt Jesu“ rund 300 Jahre nach dessen Tod wahrscheinlich deshalb „auf den 25. Dezember gelegt worden, weil an diesem Tag im Römischen Reich der Geburtstag des Gottes Sol invictus, der ‚unbesiegten Sonne‘, gefeiert wurde . . . Schon zuvor hatten die Anhänger des Mithraskultes an diesem Tag den Geburtstag ihres Gottes Mithras gefeiert . . .“

Echte Christen schenken aus Liebe

7 Bei solchen Anlässen beschenkte man sich und es wurde üppig gegessen, wie es zu Weihnachten heute noch üblich ist. Doch damals wie heute schenkte man meist nicht im Sinn von 2. Korinther 9:7, wo es heißt: „Jeder tue so, wie er es in seinem Herzen beschlossen hat, nicht widerwillig oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.“ Echte Christen schenken aus Liebe. Sie brauchen dazu keinen bestimmten Tag und erwarten auch keine Gegengeschenke (Lukas 14:12-14; Apostelgeschichte 20:35). Außerdem sind sie sehr froh, dass sie mit dem ganzen Weihnachtstrubel nichts zu tun haben und sich nicht — wie viele andere um diese Jahreszeit — in Unkosten stürzen müssen oder sogar verschulden (Matthäus 11:28-30; Johannes 8:32).

8. Waren die Geschenke der Astrologen Geburtstagsgeschenke für Jesus?

8 Manche wenden jetzt vielleicht ein: „Aber haben denn die Weisen aus dem Morgenland Jesus nicht Geburtstagsgeschenke gebracht?“ Nein. In biblischer Zeit war es Brauch, einer bedeutenden Persönlichkeit mit Geschenken Ehre zu erweisen, und genau das taten die Astrologen bei Jesus (1. Könige 10:1, 2, 10, 13; Matthäus 2:2, 11). Übrigens kamen sie gar nicht in der Nacht, in der Jesus geboren wurde. Als sie ihn besuchten, war er bereits einige Monate alt und seine Eltern lebten mit ihm in einem Haus. Er lag also nicht in einer Krippe im Stall.

KANN ICH DA MITMACHEN?
Eine Schwester lehnt es ab, ihren Arbeitsplatz für Weihnachten zu schmücken

Leitprinzip: „ ,Geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ‚und hört auf, das Unreine anzurühren‘; ,und ich will euch aufnehmen‘ “ (2. Korinther 6:17).

Leitfragen zu gängigen Bräuchen, Festen und Feiertagen:

  • Besteht eine klare Verbindung zu Lehren oder Praktiken der falschen Religion, einschließlich Spiritismus? (Jesaja 52:11; 1. Korinther 4:6; 2. Korinther 6:14-18; Offenbarung 18:4).

  • Kommt einem Menschen, einer Organisation oder einem Staatssymbol übermäßige Ehre zu? (Jeremia 17:5-7; Apostelgeschichte 10:25, 26; 1. Johannes 5:21).

  • Wird eine Nation oder eine Volksgruppe über eine andere gestellt? (Apostelgeschichte 10:34, 35; 17:26).

  • Ist der „Geist der Welt“ spürbar, der Gottes heiligem Geist entgegenwirkt? (1. Korinther 2:12; Epheser 2:2).

  • Könnte ich, wenn ich mitmache, für jemand zum Stolperstein werden? (Römer 14:21).

  • Wenn ich nicht mitmache, wie würde ich anderen respektvoll meine Gründe dafür erklären? (Römer 12:1, 2; Kolosser 4:6).

Zusätzliche Bibeltexte zu dieser Thematik:

  • „[Untreue Israeliten] vermischten sich dann mit den Nationen und begannen ihre Werke zu lernen“ (Psalm 106:35).

  • „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht“ (Lukas 16:10).

  • „[Ihr seid] kein Teil der Welt“ (Johannes 15:19).

  • „Ihr könnt nicht am ‚Tisch Jehovas‘ und am Tisch der Dämonen teilhaben“ (1. Korinther 10:21).

  • „Es ist genug, dass ihr in der vergangenen Zeit den Willen der Nationen vollbracht habt, als ihr in Zügellosigkeiten wandeltet, in Lüsten, übermäßigem Weingenuss, Schwelgereien, Trinkgelagen und gesetzwidrigen Götzendienereien“ (1. Petrus 4:3).

GEBURTSTAGE: WAS DIE BIBEL SAGT

9. Was fällt bei den in der Bibel erwähnten Geburtstagsfeiern auf?

9 Die Geburt eines Kindes war schon immer ein Grund zu großer Freude. Dennoch wird in der Bibel mit keiner Silbe erwähnt, dass man den Geburtstag eines Dieners Gottes gefeiert hätte (Psalm 127:3). Ein Versehen? Nein, denn zwei Geburtstagsfeiern werden durchaus erwähnt: die eines ägyptischen Pharao und die von Herodes Antipas (1. Mose 40:20-22; Markus 6:21-29). Laut der Bibel lag jedoch auf beiden Feiern ein dunkler Schatten, vor allem auf der von Herodes, denn er ließ damals Johannes den Täufer enthaupten.

10, 11. Wie stand das Frühchristentum zu Geburtstagen, und warum?

10 „Im Frühchristentum wurde der G[eburtstag] für heidnische Sitte gehalten“, so heißt es im Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Die alten Griechen zum Beispiel glaubten, jeder habe einen Schutzgeist, der bei der Geburt dabei sei und von da an über ihn wache. „Es bestand eine mystische Beziehung zwischen diesem Geist und dem Gott, an dessen Geburtstag der Betreffende geboren wurde“, erklärt das Buch The Lore of Birthdays [Das Volkswissen über Geburtstage]. Außerdem sind Geburtstage seit eh und je eng mit Astrologie und Horoskopen verknüpft.

FEIERTAGE IM SATANISMUS

Im religiösen Satanismus ist der höchste Tag interessanterweise der Geburtstag. Warum? Satanisten glauben, dass jeder ein Gott ist, wenn er sich als solcher sehen möchte. Den eigenen Geburtstag zu feiern bedeutet also, die Geburt eines Gottes zu feiern. Natürlich haben die wenigsten Menschen eine so krass egoistische Einstellung. Doch in dem Buch The Lore of Birthdays [Das Volkswissen über Geburtstage] heißt es: „Andere Feiertage sind etwas fürs Herz, aber Geburtstage sind etwas fürs Ego.“

Die nächsten zwei wichtigen Feiertage auf dem Kalender der Satanisten sind die Walpurgisnacht (die Nacht zum 1. Mai) und Halloween. Die Encarta schreibt: „Dem Volksglauben nach versammelten sich die Hexen während der Walpurgisnacht und feierten ihre Zusammenkunft mit dem Teufel.“

11 Gottes Diener in alter Zeit lehnten Geburtstagsbräuche allerdings nicht nur wegen ihrer heidnischen und spiritistischen Wurzeln ab, sondern wohl auch aus Prinzip. Warum? Diese bescheidenen Menschen hielten sich nicht für etwas so Besonderes, dass sie ihre Geburt gefeiert hätten (Micha 6:8; Lukas 9:48).* Stattdessen gaben sie Jehova die Ehre und waren ihm für das kostbare Geschenk des Lebens dankbar (Psalm 8:3, 4; 36:9; Offenbarung 4:11).*

12. Wann ist der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt?

12 Alle Menschen, die in Treue sterben, sind in Gottes Gedächtnis gut aufgehoben und ihnen ist das Leben in der neuen Welt sicher (Hiob 14:14, 15). In Prediger 7:1 heißt es: „Ein Name ist besser als gutes Öl und der Tag des Todes als der Tag, an dem man geboren wird.“ Unser „Name“ ist der gute Ruf, den wir uns bei Gott durch unseren treuen Dienst erworben haben. Interessant ist, dass die einzige Feier, die Christen geboten wurde, nicht der Geburtstag ist, sondern ein Todestag — der Todestag Jesu, durch dessen herausragenden „Namen“ unsere Rettung möglich geworden ist (Lukas 22:17-20; Hebräer 1:3, 4).

OSTERN: VERKAPPTER FRUCHTBARKEITSKULT

13, 14. Woher stammen die landläufigen Osterbräuche?

13 Auch Ostern, das als Fest der Auferstehung Christi deklariert wird, hat seine Wurzeln in der falschen Religion. Das fängt schon mit dem Namen an. „Ostern“ ist mit Eostre oder Ostara in Verbindung gebracht worden, einer angelsächsischen Göttin der Morgenröte und des Frühlings. Und was hat es mit den Hasen und den Eiern auf sich? Laut dem Lexikon für Theologie und Kirche wird das Ei als ein „Sinnbild der Auferstehung“ und „des keimenden Lebens“ gesehen, und der Hase gilt schon seit Langem als Symbol der Fruchtbarkeit. Ostern ist also in Wirklichkeit ein Fruchtbarkeitsritus — schlecht getarnt als Fest der Auferstehung Christi.*

14 Kann Jehova es akzeptieren, dass man die Auferstehung seines Sohnes mit einem widerlichen Fruchtbarkeitsritus feiert? Auf keinen Fall! (2. Korinther 6:17, 18). Zumal er uns in der Bibel ja weder geboten noch erlaubt hat, die Auferstehung Jesu überhaupt zu feiern. Geschieht das dann auch noch unter dem Namen Ostern, ist das ein doppelter Treuebruch!

HALLOWEEN: ALLES ANDERE ALS HARMLOS

15. Woher kommt Halloween? Was ist am Datum von diesem Fest interessant?

15 Halloween wird am 31. Oktober, dem Tag vor Allerheiligen, gefeiert. Dieses Fest mit seinen Hexen, Kobolden, grotesken Maskeraden und allem anderen Drum und Dran geht auf die Kelten in Irland und Britannien zurück — und zwar auf das alte Fest Samhain, das am Vollmond, der dem 1. November am nächsten war, gefeiert wurde. „Samhain“ bedeutet so viel wie „Ende des Sommers“ und wie man glaubte, wurde zu dieser Zeit der Schleier zwischen den Menschen und der Geisterwelt gehoben und gute und böse Geister streiften auf der Erde umher. Angeblich kehrten dann auch die Seelen der Toten nach Hause zurück. Um die Besucher aus dem Jenseits zu besänftigen, stellten ihnen die Familien Essen und Trinken hin. Wenn daher heute als Hexen oder Geister verkleidete Kinder von Haus zu Haus ziehen und ein Geschenk verlangen oder andernfalls Streiche androhen, lassen sie damit unwissentlich die alten Samhain-Rituale weiterleben.

EINE UNGETRÜBTE HOCHZEIT: WIE?

16, 17. (a) Warum sollte ein Brautpaar sichergehen, dass ortsübliche Hochzeitsbräuche keine biblischen Grundsätze verletzen? (b) Was sollte man zum Beispiel beim Brauch des Reiswerfens bedenken?

16 In „Babylon der Großen“ wird bald „keine Stimme eines Bräutigams und einer Braut“ mehr gehört werden (Offenbarung 18:23). Warum nicht? Weil es „Babylon die Große“ dann nicht mehr gibt und damit auch nicht ihre spiritistischen, unreinen Bräuche, die eine Ehe bereits am Tag der Hochzeit überschatten könnten (Markus 10:6-9).

17 Hochzeitsbräuche sind von Land zu Land verschieden. Manche erscheinen auf den ersten Blick vielleicht unbedenklich, wurzeln aber in babylonischen Sitten und Gebräuchen, die dem Hochzeitspaar oder den Gästen Glück bringen sollen (Jesaja 65:11). Ein solcher Brauch ist das Werfen von Reis (ersatzweise auch Konfetti oder anderes). Diese Tradition beruht wahrscheinlich auf dem Glauben, man könne Geister durch Nahrungsmittel besänftigen und sie so davon abhalten, dem Brautpaar Böses anzutun. Außerdem ist der mystische Zusammenhang zwischen Reis und Fruchtbarkeit, Glück und Langlebigkeit seit jeher bekannt. Alle, die in Gottes Liebe bleiben möchten, werden mit solchen unreinen Bräuchen logischerweise nichts zu tun haben wollen (2. Korinther 6:14-18).

18. Welche biblischen Grundsätze sind für ein Paar, das eine Hochzeit plant, und für die Hochzeitsgäste richtunggebend?

18 Diener Jehovas vermeiden auch sonst alles, was einer Hochzeit die Würde nehmen oder das Gewissen mancher belasten könnte. Beispielsweise halten sie keine Reden mit sarkastischen Bemerkungen oder zweideutigen Anspielungen und erlauben sich keinen Jux oder Streich, der für das Brautpaar und andere peinlich sein könnte (Sprüche 26:18, 19; Lukas 6:31; 10:27). Sie arrangieren auch keine aufwendige Traumhochzeit, sondern bleiben mit ihrer Feier im Rahmen und machen daraus keine „Zurschaustellung der Mittel“ (1. Johannes 2:16). Falls du eine Hochzeit planst, vergiss nicht: Jehova möchte, dass du auf deinen großen Tag immer gern und ohne Bedauern zurückschauen kannst.*

ZUTRINKEN: HAT ES RELIGIÖSEN HINTERGRUND?

19, 20. Was kann man über den Ursprung des Zutrinkens lesen? Warum kommt diese Sitte für Christen nicht infrage?

19 Bei Hochzeiten oder sonstigen Anlässen wird gern angestoßen. Das Schweizer Lexikon sagt: „Aus dem röm[ischen] Trankopfer an die Götter durch Übertragung auf den Gast hat sich die Sitte des Zutrinkens entwickelt . . .“ Bei einem solchen „Trankopfer“ wurde gemäß einem weiteren Nachschlagewerk „den Göttern eine geheiligte Flüssigkeit dargebracht“, und zwar „gegen einen Wunsch, ein Gebet, zusammengefasst in den Worten ‚Langes Leben!‘ oder ‚Auf deine Gesundheit!‘ “ (International Handbook on Alcohol and Culture, 1995).

20 Es stimmt schon, viele Leute sind sich dessen nicht bewusst und halten das Zutrinken nicht für eine religiöse oder abergläubische Geste. Doch die Sitte, das Glas zu erheben, kann durchaus als Bitte an den „Himmel“, eine übermenschliche Macht, angesehen werden — nur dass die Art, wie sie gestellt wird, nicht im Einklang mit der Bibel ist (Johannes 14:6; 16:23).*

„IHR, DIE IHR JEHOVA LIEBT, HASST DAS BÖSE“

21. Welche populären Veranstaltungen sind nichts für Christen, auch wenn sie keinen religiösen Charakter haben? Warum?

21 Im Zuge des rapiden Werteverfalls — direkt oder indirekt gefördert durch „Babylon die Große“ — werden in manchen Ländern jedes Jahr Karnevale, Festivals und Paraden veranstaltet, bei denen auf obszöne Weise hemmungslos getanzt oder sogar ein schwul-lesbischer Lebensstil zur Schau gestellt wird. Wäre es für jemand, der Jehova liebt, in Ordnung, sich so etwas anzuschauen oder dabei zu sein? Würde er damit zeigen, dass er das Böse wirklich hasst? (Psalm 1:1, 2; 97:10). Am besten hält man es da mit dem Psalmisten, der betete: „Lass meine Augen an dem vorübergehen, was zu sehen wertlos ist“! (Psalm 119:37).

22. Wann ist es dem Gewissen des Einzelnen überlassen, ob er bei etwas mitmacht oder nicht?

22 In jedem Fall muss ein Christ aufpassen, nicht den Eindruck zu erwecken, er würde etwas Unbiblisches mitmachen. Paulus schrieb: „Ob ihr esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes“ (1. Korinther 10:31; dazu auch der Kasten „Kluge Entscheidungen treffen“). Es gibt allerdings auch Feste und Bräuche, die eindeutig keinen religiösen, politischen oder patriotischen Hintergrund haben und durch die keinerlei biblische Grundsätze verletzt werden. In solchen Fällen muss jeder selbst entscheiden, was er tut. Dabei nimmt er aber Rücksicht auf die Gefühle anderer und achtet darauf, ihnen keinen Grund zum Stolpern zu liefern.

GOTT IN ALLEM EHREN

23, 24. Wie könnten wir jemandem Jehovas gerechte Maßstäbe gut vermitteln?

23 Manchen kommt unser biblischer Standpunkt vielleicht extrem oder lieblos vor, denn für sie sind Feste und Feiertage in erster Linie schöne Gelegenheiten, sich mit der Familie und Freunden zu treffen. Wir könnten sie freundlich darüber aufklären, dass es auch uns als Zeugen Jehovas viel bedeutet, mit der Familie oder mit Freunden zusammen zu sein, und wir dazu das ganze Jahr über immer wieder Gelegenheiten nutzen (Sprüche 11:25; Prediger 3:12, 13; 2. Korinther 9:7). Nur möchten wir uns aus Liebe zu Gott und seinen gerechten Maßstäben diese schönen Stunden nicht durch Bräuche verderben, die ihm ein Dorn im Auge sind. (Dazu auch der Kasten „Am meisten Freude schenkt die wahre Anbetung“.)

AM MEISTEN FREUDE SCHENKT DIE WAHRE ANBETUNG

Jehova ist der „glückliche Gott“, und er möchte, dass seine Diener glücklich sind (1. Timotheus 1:11). Das sagt er uns durch diese Bibelworte:

  • „Wer guten Herzens ist, hält beständig Festmahl“ (Sprüche 15:15).

  • „Ich habe erkannt, dass es nichts Besseres für sie gibt, als sich zu freuen und zeitlebens Gutes zu tun, und auch, dass jeder Mensch essen und trinken und Gutes sehen sollte für all seine harte Arbeit. Es ist die Gabe Gottes“ (Prediger 3:12, 13).

  • „Was den Freigebigen betrifft, für freigebige Dinge hat er Rat erteilt; und zugunsten freigebiger Dinge wird er selbst sich erheben“ (Jesaja 32:8).

  • „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich [Jesus] will euch erquicken. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Matthäus 11:28, 30).

  • „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32).

  • „Jeder tue so, wie er es in seinem Herzen beschlossen hat, nicht widerwillig oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber“ (2. Korinther 9:7).

  • „Die Frucht des Geistes [ist] Liebe, Freude, Frieden, . . . Freundlichkeit, Güte“ (Galater 5:22).

  • „Die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit“ (Epheser 5:9).

24 Einige Zeugen konnten denen, die Näheres wissen wollten, mit Gedanken aus Kapitel 16 in dem Buch Was lehrt die Bibel wirklich?* Klarheit verschaffen. Ziel ist dabei immer, den anderen nicht mit Argumenten zu erschlagen, sondern sein Herz zu gewinnen. Die Bibel sagt: „Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt“ (Kolosser 4:6). Wir bleiben also gelassen, respektvoll und freundlich.

25, 26. Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, einen starken Glauben und tiefe Liebe zu Jehova zu entwickeln?

25 Als Diener Jehovas haben wir einen gut fundierten Glauben und wissen genau, warum wir etwas mitmachen oder nicht (Hebräer 5:14). Ihr lieben Eltern, bringt euren Kindern deshalb bei, wie sie aus biblischen Grundsätzen die richtigen Schlüsse ziehen können. So helft ihr ihnen, einen starken Glauben zu entwickeln, den sie dann auch verteidigen können, und gebt ihnen die Sicherheit, dass Jehova sie liebt (Jesaja 48:17, 18; 1. Petrus 3:15).

26 Alle, die Gott „mit Geist und Wahrheit“ anbeten, distanzieren sich von unbiblischen Festen und Bräuchen. Doch nicht nur das, für sie steht auch in jedem Lebensbereich eine Eigenschaft obenan, die heute generell nicht mehr hoch im Kurs steht: Ehrlichkeit. Wie wir im nächsten Kapitel aber sehen werden, ist das, was Gott uns rät, immer das Beste.

Dazu auch der Kasten „Kann ich da mitmachen?“. Informationen zu bestimmten religiösen Feiertagen und Feiern findet man im Index der Wachtturm-Publikationen (Herausgeber: Jehovas Zeugen).

Nach der biblischen Chronologie und der Geschichtsschreibung wurde Jesus wahrscheinlich im Jahr 2 v. u. Z. im jüdischen Monat Ethanim (September/Oktober) geboren. (Dazu auch Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1, Seite 1341, Herausgeber: Jehovas Zeugen.)

Dazu auch der Kasten „Feiertage im Satanismus“.

Unter dem Gesetzesbund musste eine Frau nach einer Geburt Gott ein Sündopfer darbringen (3. Mose 12:1-8). Dieses gesetzliche Erfordernis erinnerte die Israeliten nachdrücklich daran, dass Eltern die Sünde an ihre Kinder weitervererben, und es half ihnen, der Geburt eines Kindes den richtigen Stellenwert zuzuordnen und sich von heidnischen Geburtstagsbräuchen nicht anstecken zu lassen (Psalm 51:5).

Eostre (oder Eastre) war auch eine Fruchtbarkeitsgöttin. Gemäß dem Dictionary of Mythology „gehörte ihr ein Hase im Mond, der Eier liebte, und sie wurde manchmal mit einem Hasenkopf dargestellt“.

Dazu auch die drei Artikel über Hochzeiten und andere Geselligkeiten im Wachtturm vom 15. Oktober 2006, Seite 18—31.

Dazu auch Der Wachtturm, 15. Februar 2007, Seite 30, 31.

Herausgeber: Jehovas Zeugen.

KLUGE ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN

Es gibt Situationen, in denen es besonders auf unsere Liebe zu Jehova ankommt und darauf, dass man biblische Grundsätze gut verstanden hat. Ein Beispiel: Ein Mann, der kein Zeuge Jehovas ist, möchte, dass seine Frau, eine Zeugin Jehovas, an einem Feiertag zu Verwandten zum Essen mitgeht. Manche Christen würden da kein Problem sehen, andere schon. Entschließt sich die Schwester, ihren Mann zu begleiten, würde sie natürlich auf keinen Fall den Anschein erwecken wollen, als würde sie mitfeiern; es sollte klar sein, dass sie einfach nur zu einem netten Essen mitgekommen ist.

Es wäre klug, wenn die Schwester ihrem Mann schon vorweg respektvoll erklärt, dass sie nichts mitmachen wird, was mit dem Feiertag zu tun hat, und es deshalb zu peinlichen Situationen kommen könnte. Vielleicht verschiebt ihr Mann den Besuch ja dann auf einen anderen Tag (1. Petrus 3:15).

Was ist aber, wenn er trotzdem darauf besteht, dass sie mitkommt? Vielleicht überlegt sie sich, dass ihr Mann ja nach der Bibel für die Familie zu sorgen hat (Kolosser 3:18). Und jetzt findet das Essen eben nicht zu Hause statt, sondern bei Verwandten. Eventuell ergibt sich dabei sogar ein schönes Gespräch über die Bibel. Zudem ist das Essen an sich ja nicht verkehrt, nur weil es an einem Feiertag gegessen wird (1. Korinther 8:8). Die Schwester könnte es als eine ganz normale Mahlzeit ansehen, würde dabei aber zum Beispiel keine Feiertagsgrüße austauschen, keine Lieder mitsingen und auch nicht anstoßen.

Begleitet die Schwester ihren Mann zu einem solchen Essen, wäre es gut, wenn sie außerdem berücksichtigt, wie es auf andere wirken könnte. Würden sie daran Anstoß nehmen, dass sie gerade an diesem Tag ihre Verwandten besucht, die keine Zeugen sind? (1. Korinther 8:9; 10:23, 24).

Die Frage ist auch, ob die Familie die Schwester zu Zugeständnissen drängen würde. Da man ja Missstimmung vermeiden möchte, kann das zu einer echten Gefahr werden! Es wäre also wichtig, das Ganze vorher gut zu durchdenken, das Pro und Kontra abzuwägen und natürlich dem eigenen christlichen Gewissen zu folgen (Apostelgeschichte 24:16).

Kann ich Weihnachtsgeld annehmen?

In der Zeit um Weihnachten bekommen Berufstätige von ihrem Arbeitgeber oft Geschenke oder Sonderzahlungen. Muss man das als Christ kategorisch ablehnen? Nicht unbedingt. Nimmt man Weihnachtsgeld oder ein Weihnachtsgeschenk an, geht der Arbeitgeber nicht zwangsläufig davon aus, dass man Weihnachten feiert. Vielleicht will er einfach die Belegschaft am Firmengewinn beteiligen oder ihre Leistungen des letzten Jahres honorieren und einen Anreiz für weitere gute Arbeit geben. Außerdem lässt er ja allen Mitarbeitern etwas zukommen, auch Juden, Muslimen und anderen — egal, ob sie Weihnachten feiern oder nicht. Somit schließt allein der Zeitpunkt oder die Bezeichnung für ein Geschenk nicht von vornherein aus, dass man es als Zeuge Jehovas annimmt.

Selbst wenn uns jemand direkt zu einem religiösen Feiertag etwas schenkt, geht er dabei nicht automatisch davon aus, dass wir dasselbe glauben wie er. Vielleicht kommt zum Beispiel ein Arbeitskollege oder ein Verwandter und sagt: „Ich weiß, ihr feiert kein Weihnachten, aber ich möchte dir trotzdem gern was schenken.“ Kann man es als Zeuge Jehovas mit seinem Gewissen vereinbaren, ein solches Geschenk anzunehmen, würde man sich einfach bedanken, ohne irgendwelche Feiertagsgrüße zu erwidern (Apostelgeschichte 23:1). Man könnte dann zu einer weniger sensiblen Zeit seinen Standpunkt höflich erklären.

Will jemand mit seinem Geschenk jedoch nur beweisen, dass man es mit dem Glauben nicht so genau nimmt oder bei materiellen Vorteilen Zugeständnisse macht, dann lehnt man am besten ab. Für uns gilt: Wir wollen Jehova nie halbherzig ergeben sein! (Matthäus 4:8-10).

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