Die Macht und Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus
1. An welche grossen Wahrheiten erinnerten sich diese drei Zeugen später, während sie über die Umgestaltungsszene nachsannen?
DIESE drei Jünger, Petrus, Jakobus und Johannes, waren gut über die Schrift unterrichtet, nicht nur in der Kenntnis der Prophezeiungen, sondern ihre Herzen waren auf den grossen Gott des Himmels abgestimmt, und sie hatten von Jesus viel gelernt. Als sie somit seine Umgestaltung sahen, war dies kein schnell entschwindendes Bild. Sie waren auf einen hohen Berg gestiegen, waren müde und schläfrig. Doch wurden sie völlig wach, ihr Blick blieb unverwandt an der wunderbaren Szene haften, und sie hörten ferner etwas von dem, was geredet wurde. Wie oft werden sich diese drei Männer jene blendende Herrlichkeit wieder ins Gedächtnis zurückgerufen haben, jenen Strahlenglanz, den sie nie mehr vergessen konnten; wie werden sie dessen Sinn erwogen, Prophezeiung mit Prophezeiung, Verheissung mit Verheissung verknüpft und, als Krönung des Ganzen, wiederum die Stimme Gottes vernommen haben! In Mose sahen sie das Gesetz dargestellt, den Bund, die theokratische Organisation, das Königreich, die Befreiung der Nation und die sichere Übersiedlung in das Verheissene Land. Mose bedeutete für sie all dieses, und noch viel mehr. In Elia erblickten sie den treuen Befürworter der reinen und wahren Anbetung, einen echten Hasser falscher Anbetung, einen Verfechter des Dienstes Jehovas, einen Tadler von Königen, Vernichter falscher Priester, Zurückbringer der Toten und einen, der ohne menschliche Entscheidung aus dem irdischen Dienst weggenommen wurde. Dann sahen sie den Sohn Gottes in Herrlichkeit, und sie wussten, diese Herrlichkeit gehörte dem Christus Gottes. Die Vision, denn eine solche war es, veranschaulichte für sie bestimmt im Kleinen, ja fast in Bildform, doch nicht ohne Leben, den Sohn des Menschen in Herrlichkeit und im Besitz seiner Königreichsmacht. In welch besserer Weise oder Art hätten sie dies sehen können, denn alles war in dieser Vision verkörpert!
2. Gibt uns das Gespräch der drei in der Vision Licht? Warum?
2 Ausserdem fand das Gespräch zwischen Mose, Elia und Jesus statt. Und wovon redeten sie? Wahrscheinlich von vielen nicht aufgezeichneten Dingen, doch wissen wir, dass sie Jesu Weggang in Jerusalem besprachen. (Luk. 9:31, NW) Daher interessiert es uns, zu erfahren, was dies mit einschloss. Es ist nötig, uns daran zu erinnern, dass erst eine Woche zuvor Jesus zu seinen Jüngern offen gesagt hatte: „Der Sohn des Menschen muss viele Leiden ertragen und muss verworfen werden von den älteren einflussreichen Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten und getötet und am dritten Tage auferweckt werden.“ (Luk. 9:22, NW) Die Verwendung des Wortes „Weggang“ gibt uns viel Licht und ist sehr wichtig. In der King-James-Bibel wird das Wort „Hinscheiden“ gebraucht, in der Menge-Bibel „Lebensausgang“, was nicht den vollständigen Gedanken enthält. Wenn das Wort „Hinscheiden“ gebraucht wird, denken wir nur an den Tod, während Weggang den Gedanken des Fort- und Irgendwo-Hingehens in sich schliesst. Das griechische Wort, von dem die deutschen Wörter „Weggang“, „Lebensausgang“ und „Hinscheiden“ übersetzt worden sind, ist éxodos. Wenn wir den Gedanken des Exodus oder „Auszuges“ betrachten, so enthält er mehr als das Wort „Hinscheiden“.
3. Welchen Weggang erlebte Mose? und waren andere mit dabei?
3 Mose und die vorbildliche theokratische Nation erlebten einen Exodus oder Auszug. Er wurde erlangt auf der Grundlage der Verheissung Jehovas, des Todes der Erstgeborenen Ägyptens, des geschlachteten Lammes und gesprengten Blutes. Tod trat in Erscheinung in Verbindung mit den Erstgeborenen Ägyptens und dem geschlachteten Lamme, das Mose vertrat. Ihr Auszug war ihr Hinscheiden, bedeutete aber auch den Weggang Moses, der Christus vorschattete. Befreiung wurde nicht nur Mose zuteil, sondern mindestens zwei Millionen weiterer Menschen. Es war ihr Weggang, ihr Auszug, ein Exodus, eine Abreise. Das hebräische Buch Exodus, d. h. 2. Mose, enthält einen Bericht über die ersten Etappen in der Erfüllung der Verheissung, die Jehova den Treuen vor den Tagen Moses machte und die sich auf das Wachstum Israels von einer Familie zu einer Nation bezog. Ihr Auszug war die Herbeiführung der Befreiung, während welcher Zeit sie keine bleibende Stadt hatten, sondern von Satans Welt her unterwegs waren, um in ihr Erbteil zu gelangen. Jehova rief sein Volk aus Ägypten heraus und bildete schliesslich aus ihnen ein Königreich.
4. In welcher Weise hatte Elia einen Weggang, und lebt er im Himmel?
4 Elia hatte einen Exodus, obwohl sein Weggang wieder ganz anders war. Die Aufzeichnung besagt: „Und es geschah, während sie gingen und im Gehen redeten, siehe da, ein Wagen von Feuer und Rosse von Feuer, welche sie beide voneinander trennten; und Elia fuhr im Sturmwind auf gen Himmel. Und Elisa sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und seine Reiter!“ (2. Kön. 2:11, 12) Dieser Weggang sollte nicht so verstanden werden, als ob Elia im Himmel noch in leiblicher Gestalt tätig wäre, denn Paulus sagt in Hebräer 11:13 (NW): „Alle diese starben im Glauben, obwohl sie die Erfüllung der Verheissungen nicht empfingen, sondern sie sahen sie von ferne.“ Der Herr Jesus sagte: „Überdies ist kein Mensch in den Himmel aufgefahren als der, welcher vom Himmel herabkam, der Sohn des Menschen.“ (Joh. 3:13, NW) Jehova ordnete den Weggang Elias auf diese Weise an, um etwas Grösseres hinsichtlich des noch künftigen Elia darzustellen und vorzuschatten.
5, 6. Erwartete Jesus nur ein Hinscheiden in Jerusalem? Wie wissen wir es?
5 Der Mose und der Elia von der Vision besprachen den Weggang Jesu, nicht bloss seinen Tod, wobei er das irdische Werk durch sein Sterben verliess und es damit ein Ende hätte, sondern ein Ausziehen zu etwas anderem, zu einer Zukunft, ja zur Ewigkeit, die vor ihm lag. Er hatte gesagt, er werde am dritten Tage auferstehen, und hatte bei einer Gelegenheit erklärt: „Wie denn, wenn ihr sehen werdet den Sohn des Menschen dahin auffahren, wo er zuvor war?“ (Joh. 6:62, NW) Sein Tod war ein siegreicher Tod und bedeutete Rettung für jene in der Welt, die auf seine Stimme hören. Der Weggang Christi Jesu bedeutet die Freisetzung grosser Scharen Gefangener. Daher zitiert Paulus: „Als er zur Höhe hinaufstieg, führte er eine Menge gefangen; er hat Gaben an Menschen gegeben.“ (Eph. 4:8, NW) König David hatte prophetisch geschrieben: „Der Wagen Gottes sind zwanzigtausend, ja Tausende und aber Tausende; der Herr ist unter ihnen wie am Sinai, im Heiligtum. Du bist aufgefahren in die Höhe, du hast Gefangene weggeführt; du hast Gaben empfangen unter den Menschen, ja auch unter den Widerspenstigen, damit Jehova Gott bei ihnen wohne.“ (Ps. 68:17, 18, AS) Hier beachte man auch die Worte des Apostels: „Gemäss der Wirksamkeit der Kraft seiner [Gottes] Stärke, mit welcher er gewirkt hat im Falle des Christus, als er ihn aus den Toten auferweckte und ihn sitzen liess zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern, hoch über jeder Regierung und Autorität und Macht und Herrschaft und über jedem genannten Namen.“— Eph. 1:19-21, NW.
6 Der Weggang Jesu Christi bedeutete, dass er diese Erde durch den Tod verliess und dann durch seinen Vater aus den Toten auferweckt und zu der herrlichen Stellung in himmlischer Majestät erhöht wurde. Die Verheissung war ergangen: „Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer [Heiliger] die Verwesung sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.“ (Ps. 16:10, 11) Im Falle Jesu Christi bedeutete also der Weggang viel mehr als nur sein Hinscheiden.
7. Welche weitere Einzelheit der Umgestaltungsszene diente zur Bestätigung der Prophezeiung?
7 Mit der Umgestaltungsszene ist noch mehr verbunden, denn um dieses überaus herrliche Schauspiel zu krönen, wird eine weitere Bestätigung gegeben. Während die Wolke sich bildete und sie schützend zu bedecken begann, „wurden sie furchterfüllt. Und eine Stimme kam aus der Wolke, die sprach: ‚Dieser ist mein Sohn, der auserwählt worden ist. Höret auf ihn.‘ “ (Luk. 9:34, 35, NW) Kein Wunder, wenn Petrus in späteren Jahren schreibt: „Er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als Worte wie diese an ihn ergingen.“ (2. Pet. 1:17, NW) Erst wenn wir alle diese einzelnen Züge zu einem grossartigen Ganzen verflechten, beginnen wir wirklich zu verstehen, wie es kam, dass diese drei Apostel den Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit, im Königreich, im Besitze seiner Macht und Majestät sahen. Jehova bestätigte das Wort, das er durch Mose und die Propheten gesprochen hatte. „Höret auf ihn“, sagte die Stimme Jehovas. „Auf ihn sollt ihr hören“, war durch Mose gesagt worden. Dann, kurz nach Jesu Weggang, rief Petrus aus: „Auf ihn sollt ihr hören gemäss allem, was er zu euch redet. In der Tat, irgendeine Seele, die auf jenen Propheten nicht hört, wird aus dem Volke ausgerottet werden.“ (Apg. 3:22, 23, NW) Statt dass jetzt Mose zu Gottes Volk sprach, war die Autorität auf Christus Jesus übergegangen. Der Gesetzesbund endete, und ein neuer Bund begann.
8, 9. (a) Wie zeigt Paulus seine Erkenntnis und sein Verständnis von dieser Vision? (b) Wie wichtig ist die Stimme Jesu Christi in dieser Hinsicht?
8 Es scheint, dass die Worte des Apostels Johannes in seinem ersten Kapitel von der Umgestaltungsszene beeinflusst worden waren. „So wurde das WORT Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie einem einziggezeugten Sohn von einem Vater her gehört.“ (Joh. 1:14, NW) Vielleicht wurden manche dieser Dinge, von denen Johannes spricht, im Gedanken an die herrliche Vision geschrieben. Dann gibt es eine weitere Bestätigung, welche die Wichtigkeit der Umgestaltung und ihre Veranschaulichung des Königreiches und der Majestät des Königs zeigt. Man höre die Worte des Paulus: „Gott, der vor langem bei manchen Gelegenheiten und auf mancherlei Weise mittels der Propheten [Moses, Elias und anderer] zu unsern Vorfahren redete, hat am Ende dieser Tage zu uns geredet durch einen Sohn [‚Höret auf ihn!‘], den er zum Erben aller Dinge einsetzte [‚Dieser ist mein Sohn!‘] . . . Er ist der Widerschein seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens selbst, und er trägt alle Dinge durch das Wort seiner Macht, und nachdem er eine Reinigung für unsere Sünden bewirkt hat [in den Tod ging], setzte er sich zur Rechten der Majestät in den Höhen [vollendete seinen Exodus oder seinen „Weggang“].“ — Heb. 1:1-3, NW.
9 Paulus fährt fort und erklärt, dass er sonst zu niemand gesagt habe: ‚Du bist mein Sohn‘, sondern, wenn er seinen Erstgeborenen hervorbringt, anerkennt er ihn und ruft alle Engel auf, ihn anzubeten; und Paulus folgt diesen Worten mit einem Zitat aus Psalm 45, um zu beweisen, dass er der Gesalbte ist und immerdar bestehen wird. Dann braucht er ähnliche Worte wie Petrus: „Deshalb ist es für uns notwendig, den Dingen, die wir gehört haben, mehr als die gewohnte Aufmerksamkeit zu schenken, damit wir nie weggetrieben werden. Wie werden wir entrinnen, wenn wir eine Errettung von solcher Grösse vernachlässigt haben, indem sie durch unsern Herrn verkündigt zu werden begann?“ (Heb. 2:1, 3, NW) So vieles aus den Schriften des Paulus an die Hebräer widerspiegelt die Umgestaltungsszene. Selbst der Stimmton des Gedankens steigt für sie zu grosser Höhe an, gibt in echtem Empfinden die Herrlichkeiten des neuen Bundes wieder und weist auf die Abendzeit des alten Bundes hin. Wie grossartig aber der Sonnenaufgang des neuen, und die so beleuchteten himmlischen Aussichten! Die Umgestaltungsszene zeigt die Herrlichkeit Moses und Elias und wie diese dann in Ehren entschwindet, wie aber die Stimme der Autorität vom Himmel her ertönt, den Sohn anerkennt und gebietet, dass er jener sei, auf den sie hören müssen. Ja, wenn auch Jehova in den vergangenen Zeiten durch die Propheten redete, wird er doch jetzt durch seinen Sohn reden. Die Stimme Jesu Christi ist für Gottes Volk wie die Stimme Jehovas. Gesegnet sind deine Augen, wenn sie sehen, und deine Ohren, wenn sie hören, denn diese Wahrheiten werden viel Trost und Freude bringen.
PROPHETISCHE BEDEUTUNG
10. Schattet die Umgestaltungsszene etwas Grösseres vor, und was bestätigt sie?
10 Obwohl diese grossartige Erscheinung für die drei Apostel und die Urkirche wie auch für die Treuen seither so eindrucksvoll und bedeutsam war, so ist dies doch nicht das Ende, denn sie bedeutet weit mehr für uns heute. Warum? Die einfache Antwort ist, dass wir nun zu der tatsächlichen Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus gekommen sind, und dass sein Königreich in seiner Macht hier ist. Der König, Christus Jesus, hat bei seinem ersten Kommen noch nicht geherrscht. Denken wir daran, dass die Umgestaltung nur eine Vision war, obwohl sie bestimmt grossartigere kommende Dinge veranschaulichte. Die Schrift und die Tatsachen weisen auf das zweite Erscheinen unseres Herrn hin, wann er in der Herrlichkeit des Vaters kommt, um die Welt zu regieren. Eines ist sicher, nämlich dass die Umgestaltungs-Vision das prophetische Wort Jehovas bestätigt, ihm Leben gibt und so beredt zu uns spricht. Petrus sagt: „Demzufolge haben wir das prophetische Wort befestigter, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Orte scheint, bis der Tag anbricht und ein Morgenstern aufgehe in euern Herzen.“ — 2. Pet. 1:19, NW.
11. Wann wird die glorreiche Erscheinung Christi Tatsache sein? Führe Schrifttexte an, die es zeigen und die dartun, wer sie sehen wird.
11 Auch hier ist etwas Künftiges, ein Ausblick auf ein grosses Ereignis. Paulus sagt: „Denn was ist unsere Hoffnung oder Freude oder Ruhmeskrone — nun, seid nicht tatsächlich ihr es? — vor unserm Herrn Jesus bei seiner Gegenwart?“ (1. Thess. 2:19, NW) Jesus sagte: „Denn es ist dem Sohne des Menschen bestimmt, zu kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln.“ (Matth. 16:27, NW) „Und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und grosser Herrlichkeit.“ (Matth. 24:30, NW) „Wenn der Sohn des Menschen kommt in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen.“ (Matth. 25:31, NW) Diese Zeit der Herrlichkeit lag in der Zukunft, und Paulus zeigte, dass, wenn auch die Verheissung des prophetischen Wortes besagte, dass alle Engel dem Sohne untertan sein müssten, doch diese Zeit aus bestimmtem Grunde erst noch kommen sollte. (Hinsichtlich einer Erklärung siehe Hebräer 2:8-15, NW.) Die Herrlichkeit des Königs Christus Jesus soll beim zweiten Erscheinen vollständig sein, und diese Zeit ist jetzt hier. Jehova Gott wird ihn wiederum, diesmal dem ganzen Volke, als seinen Sohn, den König der neuen Welt, kundtun.
12. In welcher Weise ist die Macht Christi in diesen letzten Tagen kundgeworden? Welche Botschaft ergeht an die Welt, und warum?
12 Der König regiert im Himmel und vom Himmel her, denn die zweite Gegenwart ist eine vollendete Tatsache. Seine Autorität und Kraft ist bereits kundgeworden, indem er Satan samt seinen Dämonen aus dem Himmel hinausgeworfen und seine Macht gebrochen hat, und indem sein Volk aus der Gefangenschaft Babylons befreit wurde, so dass Hunderttausende sich nun ihrer Freiheit erfreuen. Zufolge seiner Leitung und Macht sind diese Befreiten bewahrt worden, ungeachtet all des konzentrierten Hasses, der sich wider sie erhebt. Die Verkündigung der Aufrichtung des Königreiches wird immer lauter und wird jedes Jahr in weiter abgelegenen Gebieten vernommen, und ehe das Werk vollendet ist, wird kundgeworden sein, dass dies die wichtigste und hervorragendste Proklamation in der Welt ist. Dieses Werk des Predigens der guten Botschaft muss vollbracht werden, ehe das Ende kommt. Ja, das telos-Ende, denn wenn das Zeugnis unter den Nationen vollendet ist, wird die grösste Zeit der Drangsal folgen, die diese Welt je gekannt hat, da Gott die Erde mit einem Fluche schlagen wird. „Ehe der Beschluss gebiert — wie Spreu fährt der Tag daher —, ehe denn über euch komme die Glut des Zornes Jehovas, . . . Suchet Jehova, alle ihr Sanftmütigen des Landes, . . . suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas.“ — Zeph. 2:2, 3
13, 14. (a) Wie wird das Eliawerk getan? (b) Erkläre Apostelgeschichte 3:19-22 in diesem Zusammenhang.
13 Die Botschaft an die Bevölkerung der Erde erheischt, dass die Menschen aufgesucht und deutlich auf diese gefahrvollen Tage aufmerksam gemacht werden, damit sie die Nähe des vollständigen Endes des alten Systems erkennen. Ehe Jehovas Zorn kommt, sollten jene, die Rettung wünschen, Werke hervorbringen, welche Barmherzigkeit und Vergebung eintragen. Reue ist nötig. Gedenket der Verheissung Jehovas: „Ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag Jehovas kommt, der grosse und furchtbare.“ (Mal. 4:5) Das Werk, das Elia tat, bestand darin, die Bewohner zur Reue über ihre Übeltaten zu veranlassen. Jehova hat seine Rücksichtnahme und Barmherzigkeit gegenüber der ganzen Bevölkerung dieser Welt dargetan, indem er seine Diener unter seiner Leitung aussandte, um vor der drohenden Vernichtung zu warnen. Um zum Leben errettet zu werden, müssen jene, welche die Botschaft hören, auf die Gebote Gottes achten, wie sie durch den König Christus Jesus zum Ausdruck gebracht werden.
14 Lasst uns nun kurz das Wort prüfen, das Petrus nach Pfingsten äusserte. „Bereuet daher, und kehret um, damit eure Sünden ausgetilgt werden, so dass Zeiten der Erquickung kommen von der Person Jehovas, und dass er den für euch bestimmten Christus aussende, Jesus, den zwar der Himmel aufbehalten muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit redete. In der Tat, Mose hat gesagt: ‚Jehova Gott wird euch aus euern Brüdern einen Propheten erwecken gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören, gemäss allen Dingen, die er zu euch redet.‘ “ (Apg. 3:19-22, NW) Dieses Wort muss Anwendung haben, wenn die Erfüllung des grossen Tages der Wiederherstellung, die Zeit der Königreichsherrschaft, gekommen ist; das Königreich Gottes also lehrend, verbindet Petrus Mose mit Elia und Christus.
15. Zu welchem Zweck kommt Christus in der Herrlichkeit Jehovas, und wie wissen wir, dass er gegenwärtig ist?
15 In der Herrlichkeit Jehovas erscheint Christus Jesus zum zweiten Mal, um zu richten und zu herrschen. Es steht geschrieben: „Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehova, stark und mächtig! Jehova, mächtig im Kampf! . . . Jehova der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit!“ (Ps. 24:8, 10) Die Herrlichkeit Jehovas ruht auf Christus. „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung.“ (Kol. 1:15, NW) Das folgende prophetische Wort geht nun in Erfüllung: „Meine Augen haben den König, Jehova der Heerscharen, gesehen . . . Heilig, heilig, heilig ist Jehova der Heerscharen, die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit!“ (Jes. 6:5, 3) Der Tag ist schliesslich gekommen, da alles, was in den Prophezeiungen geschrieben worden ist, geschehen soll. Die Tage zur Erfüllung jeder Vision sind da. (Hes. 12:23) Manche Zeichen und Wunder sind bereits geschehen, und noch mehr sollen folgen, denn der Sohn Gottes und König der Welt ist hier, und alles, was durch Mose, Elia und für den Messias vorgeschattet und verheissen worden ist, wird nun eintreten.
16. Was sind einige der Zeichen und Wunder, die als Folge seiner Macht und Gegenwart nun offenkundig sind?
16 Der Überrest der Gesalbten ist zusammengebracht. Hunderttausende der „andern Schafe“ sind bereits eingesammelt, und die alte Welt ist gewarnt worden. Neue Systeme der Dinge nehmen ihren Anfang. Gottes geliebter Sohn ist im Himmel auf den Thron erhoben, und der Herrscher der alten Welt samt seinen Dämonen ist beseitigt und erniedrigt worden. Die falsche Religion ist blossgestellt, und die Klasse des „reichen Mannes“ befindet sich in Qualen. Die wahre Anbetung hat ihre Wiederherstellung erfahren. Die Königreichsbotschaft wird allenthalben bekanntgemacht. Einheit herrscht unter Jehovas Volk. Die theokratische Organisation ist nun wiederhergestellt, und viele weitere Wunder sind geschehen, die zu erwähnen zu zahlreich wären. Auch vergesse man nicht die wunderbaren Dinge, die noch eintreten sollen: Babylon die Grosse wird gänzlich vernichtet; den Kriegen wird ein Ende bereitet; aller Ungerechtigkeit und jeder Art der Bosheit wird Einhalt getan, und alle Dinge, die der Mensch durch Ungehorsam verlor, werden völlig zurückgegeben, und die wiederhergestellte Menschheit wird endlosen Frieden und Freude, Glück und Leben finden. Der Friedefürst wird die Macht innehaben. Welch ein glücklicher, herrlicher Tag! Wer könnte mit seiner guten Botschaft zurückhalten?
17. Sollen wir fortfahren, die Warnung vor der Welt erschallen zu lassen, ehe die Vernichtung kommt? Warum?
17 In diesen letzten Tagen hat sich Jehovas Volk mit dem Eliawerk befasst, besonders von 1878 bis 1918, zu welchem Zeitpunkt in das Werk eingegriffen wurde, so dass jener Teil des Königreichsdienstes damals endete. Kurz danach kam Gottes Volk aus dem Zustand erzwungenen Schweigens heraus und tat mächtigere Werke, gleichwie Elisa die Tätigkeit fortsetzte, nachdem Elia seinen Dienst beendet hatte; in der Tat setzte Elisa das Werk Elias fort, indem er, im Einklang mit Elias Geboten, Hasael zum König über Syrien und Jehu zum König über Israel salbte. (1. Kön. 19:15; 2. Kön. 8:8-15; 9:1-10) Obwohl Elia das Werk, soweit es ihn betraf, beendete, war es doch Elisa, der dessen Vollendung herbeiführte. So geschieht es in diesen letzten Tagen: obwohl im Jahre 1918 gegen den Dienst Elias als solchen eingeschritten wurde, vollendet doch Jehova durch sein Volk noch das Werk des Warnens, das zu tun ist, ehe die Vernichtung kommt.
18. Erfuhr der Überrest der Gesalbten in diesen letzten Tagen einen Weggang oder nur ein Hinscheiden?
18 Ferner glauben wir, dass im Jahre 1918 die Heiligen, die geschlafen hatten, auferweckt und zu himmlischer Herrlichkeit erhöht worden sind, um immerdar bei ihrem Herrn zu sein. Die Heiligen, die jetzt noch auf Erden leben, werden beim Tode in einem Augenblick verwandelt, um mit dem zurückgekehrten Herrn vereint zu werden. Ihr Hinscheiden wird ein Auszug (Exodus) sein, ein Weggang. Ja, auch sie werden viele Dinge erleiden, werden verschmäht, werden aber, ohne im Tode zu schlafen, verwandelt und zu himmlischer Herrlichkeit auferweckt werden, um für immer zur Rechten des Vaters zu sein. Die Glieder des gesalbten Überrests, die heute noch im Fleische sind, befinden sich nicht auf einem buchstäblichen Berg, sind aber bei denen, welche auf dem Berge Zion das Lied Moses und des Lammes singen, welches bestimmt ein Lied der Lobpreisung und Danksagung für die Befreiung ist. — Off. 14:1-3.
19. Sehen wir, wie in der glorreichen Erfüllung der Umgestaltungsszene der Grössere-als-Mose Menschenmengen frei macht? Erkläre es.
19 Welch ein wunderbarer und erstaunlicher Weggang heute! Auf Grund des vergossenen Blutes des Lammes Gottes ziehen Scharen um Scharen im Gehorsam gegen Jehovas Gebote unter der Leitung des Grösseren-als-Mose aus der alten Welt der satanischen Herrschaft aus und verlassen sie gänzlich. Das Licht, das auf die wunderbare Erfüllung der Umgestaltungsszene fällt, dringt bis nach den äussersten Teilen der Erde hin. „Ich sah einen andern Engel aus dem Himmel herabkommen mit grosser Autorität, und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet.“ (Off. 18:1, NW) Dieser Engel kündet den Untergang Babylons der Grossen an, und diese Proklamation ergeht heute. Gleichzeitig ertönt eine Stimme aus dem Himmel, und dies in nicht unbestimmter Weise, welche spricht: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht teilhaben wollt mit ihr an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ (Off. 18:4, NW) Dieses Gebot des neuen Königs der Erde ist ähnlich wie der in Jesaja 49:9 geäusserte Befehl: „Sage zu den Gefangenen: Gehet hinaus!“ Vergesst nicht das Wort Jehovas hinsichtlich seines Sohnes: „Höret auf ihn!“ Jene, die das nicht tun, werden aus der Mitte des Volkes abgeschnitten werden.
20. Welchen Befehl erlässt der König in Herrlichkeit in Verbindung mit dem Fall Babylons der Grossen? Was geschieht, wenn dies nicht beachtet wird?
20 Behaltet im Sinn, dass Jehova keine Drohung ergehen lässt, denn dies braucht er nicht zu tun. Er besitzt volle Erkenntnis: „der ich von Anfang an das Ende verkünde.“ (Jes. 46:10) Indes warnt er Personen vor kommendem Unheil, denn er weiss, zu welchem Ende eine gewisse Handlungsweise unvermeidlich führen wird. In diesen letzten Tagen hat er klar gezeigt, dass „Babylon die Grosse gefallen ist“. Die grosse satanische Organisation soll gänzlich zerstört werden. Dieser Beschluss Gottes Jehovas ist unwiderruflich. Was werden also die Unterstützer dieser bösen Organisation jetzt tun? Da ist nur eines zu tun: „Bereuet daher, und kehret um, damit eure Sünden ausgetilgt werden.“ (Apg. 3:19, NW) „Höret auf die Stimme des Messias Jehovas, des neuen Königs der Erde. „Geht aus ihr hinaus, mein Volk.“ (Off. 18:4, NW) Es ist bestimmt, dass Plage um Plage über die grosse mystische Stadt Babylon kommen wird. Übersehet nicht, was in den Tagen Moses mit Ägypten geschah, und nun ist ein Grösserer-als-Mose hier. „Geht aus ihr hinaus!“ lautet der Befehl. Jene von Jehovas Zeugen, die nun entronnen sind, schauen sie an und sehen in dieser grossen Stadt das, wovon Jehova Gott weiss, dass es darin existiert. Was sehen sie? Nun, einen Wohnplatz der Dämonen, ein Versteck jedes unreinen und verhassten Vogels, leidenschafterregenden Wein, der Herrschern angeboten wird, damit geistige Hurerei begangen werde, Kaufleute der Erde, welche Babylon zu geschäftlichem Gewinn benutzen, und dies kraft ihres schamlosen Luxus. Hinsichtlich einer weiteren Enthüllung siehe Offenbarung 18.
21. Können irgendwelche von Jehovas Kindern zum Teil in seiner Organisation, zum Teil ausserhalb derselben sein? Was sollten Unentschiedene jetzt tun?
21 An jene, die sich mit dem unflätigen Babylon vermengen und in den Ebenen Babylons wohnen, an euch ergeht das Wort Jehovas, sie zu verlassen, ehe ihr von ihren Plagen empfängt und mit ihr untergeht. Auch könnt ihr nicht mit einem Fuss in Gottes Organisation und mit dem andern im mystischen Babylon sein. „Was für Einklang besteht zwischen Christus und Belial? Oder welches Teil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?“ „ ‚Darum gehet aus ihrer Mitte hinaus, und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ‚und höret auf, Unreines anzurühren‘.“ (2. Kor. 6:15-17, NW) Lass die düsteren Dinge dieser üblen Welt ganz beiseite, komm in die Organisation Gottes und atme dort die klare, reine, unverdorbene geistige Luft ein. Öffne deine Augen des Verständnisses weit, und sieh den herrlichen König Jehovas in seiner Majestät und Macht, seiner Ehre und Pracht. Mit vollem Glauben blicke unverwandt auf den Grösseren-als-Mose, der grosse Scharen in die neue Welt hineinführt. Möge das Bewusstsein von der zweiten Gegenwart des Herrn Jesus dein Herz und deinen Sinn von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes reinigen und dich zu vollkommener Heiligkeit in Gottesfurcht führen. Erkenne sodann, dass wir im Dienste des Geliebten Gottes, seines eigenen Sohnes, des ‚Auserwählten‘, stehen.
22. Müssen wir hingehen in die Welt, und zu welchem Zweck? und wie können wir rein bleiben und reine Sinne haben?
22 Es mag uns alle drängen, ungestüm auszurufen: ‚Lasst uns hier bleiben. Ziehen wir überhaupt nicht in die Welt hinaus!‘ Dies aber dürfen wir nicht, denn wir müssen die gute Botschaft vom Königreich denen von der Welt ausrichten und ihnen entrinnen helfen. Bestimmt aber können wir diese Vision Tag und Nacht festhalten in unserm Sinn, um sie nie zu vergessen. Dann werden unsere Sinne rein und hell sein, auch wenn der Dienst Jehovas uns veranlasst, hinzugehen nach allen Arten von Orten und Verhältnissen. Ja, wie wahr ist es doch, dass selbst in Elendsvierteln der Grossstädte schöne Blumen blühen und ihren süssen Duft ausströmen. Ebenso können Jehovas Zeugen selbst dort dienen, wo die Häuser und Viertel unsauber sind und vielleicht Schmutz sie rings umgibt, vielleicht gar inmitten unangenehmer Gerüche. Diese Dinge aber und viele andere Verhältnisse, die für das Fleisch unangenehm sind, halten die Treuen nicht zurück, noch beflecken sie sie, denn ihr Sinn ist auf das Königreich und seine Schönheiten gerichtet. In der Tat leben sie für das Königreich mit seiner Reinheit, Heiligkeit und seinem Segen. Daher fahren Jehovas Zeugen fort, zum Himmel aufzuschauen, denn von dorther kommt eure Freude, eure Rettung und euer Leben.
BESTÄTIGUNG DES WORTES
23. Wie verstehen wir den Umstand, dass durch die Umgestaltungsszene in der Erfüllung das prophetische Wort „befestigter“ wird?
23 Während wir so ein gewisses Verständnis von der Umgestaltungsszene in ihrer kleineren und grösseren Erfüllung erlangen, wie leicht fällt es uns da, die ferneren Worte des Petrus anzunehmen und zu verstehen, nachdem er uns etwas von der Vision erzählt hat! Er sagt: „Demzufolge haben wir das prophetische Wort befestigter, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Orte scheint, bis der Tag anbricht und ein Morgenstern aufgehe in euern Herzen.“ (2. Pet. 1:19, NW) Wenn wir Zeugen dessen sind, wie Jehova, der Allmächtige, die Ereignisse leitet und tatsächlich die Vision zuerst vor den Blicken der Jünger in Erscheinung treten lässt — denn niemand anders als er tat es —, und wenn er dann bei der zweiten Gegenwart die Kette wunderbarer Ereignisse erstehen lässt, diesmal durch die direkte Vermittlung seines geliebten Sohnes, dann ist das prophetische Wort „befestigter“. Es ist, als ob Gott seine Unterschrift dazu gegeben hätte. Ja, was er zu tun verheissen hat, geschieht nun. Sein Wort ist unser einziges Licht. „Dein Wort ist Leuchte meinem Fusse und Licht für meinen Pfad.“ (Ps. 119:105) „Denn das Gebot ist eine Leuchte, und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“ (Spr. 6:23) „Grossen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie.“ (Ps. 119:165, Fussn.) „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe [zum vollkommenen Tage, AS].“ (Spr. 4:18) Nicht der blosse Besitz einer Bibel ist das, was zählt. In der Tat ist es nicht nur das so wertvolle Lesen derselben, was den zu gehenden Weg zeigt, sondern eher das regelmässige, zielbewusste Studium der Bibel. Es ist ein „prophetisches Wort“, und dass wir sehen sollten, wie es sich erfüllt, ist daher vernünftig.
24. Erkläre, welches andere hellglänzende Licht wir ausser dem Worte Gottes, das eine Lampe ist, besitzen, das Gottes Vorsätze beleuchtet?
24 Ohne das prophetische Wort wären wir bestimmt in einem traurigen Zustand, da wir in einer dunklen, unsauberen, schmutzigen, ja unflätigen Welt leben und nicht wüssten, warum die Verhältnisse immer schlimmer werden, und wir wüssten auch nicht, was wir tun oder wohin wir gehen sollten. Wie barmherzig und freundlich ist unser himmlischer Vater doch gewesen und ist es noch, indem er seinen Kindern ein Verständnis seines prophetischen Wortes gewährt! Wie eine Lampe ist es stets vor uns; wir können es ergreifen und so den Weg sehen, den wir einschlagen sollen. Es brennt heller, während die üblen Zustände dunkler werden. Dank aber sei Jehova, denn wir haben nicht nur ein Licht für unsern Pfad, sondern besitzen heute etwas viel Grösseres und Grossartigeres. Ja, sieh, in der Ferne vor dir, am Horizont, kannst du nicht den Morgen golden und glänzend heraufdämmern sehen? Oh, welch ein wunderbarer, prächtiger Anblick, denn bald wird die Sonne in ihrer Kraft und Klarheit aufgegangen sein und wir werden im Tageslicht weiterwandeln! Der neue Tag fängt eben an, durch die Düsternis dieser bösen Welt hindurchzustrahlen und etwas von ihrer Finsternis zu verscheuchen. Schon jetzt wird viel von unserem Königreichsdienst im Lichte des neuen Tages getan. Der Herrscher der Finsternis nähert sich seinem Ende; denn ebenso wie der Morgensonnenschein die Finsternis der Nacht zerteilt, so wird der herrliche Sohn Gottes als der König der neuen Welt alle Systeme der Ungerechtigkeit verschwinden machen. Diese Dinge erkennend, frohlocken wir und singen das Lied Moses und des Lammes.
25, 26. (a) Wer ist der Tagesstern, und wie wissen wir, dass er nun aufgegangen ist? (b) Warum entspringt die Prophezeiung nicht einer privaten Enthüllung?
25 Weil das prophetische Wort, dass Satans Welt bestimmt enden wird, uns so bestätigt ist, stimmen wir in das „Spottlied“ ein. Auch werden wir zuversichtlich zu den Gefangenen sagen: „Gehet hinaus!“ Nur Jehovas unverdiente Güte ermöglicht dies. Dieser Aufschluss bedeutet nicht bloss ein intellektuelles Verständnis, sondern er muss tief in unsere Herzen dringen. „Und ein Morgenstern aufgehe in euern Herzen.“ Der Herr Jesus Christus ist der „glänzende Morgenstern“, und er ist es, der den neuen Tag ankündet. „Die Sonne der Gerechtigkeit [wird] aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln.“ (Mal. 4:2) Weit zurück im Jahre 1918 erkannten einige der Gesalbten des Herrn, dass der König gegenwärtig war, und einige Jahre später wussten sie in ihren Herzen, dass er als Richter zu seinem Tempel gekommen war, und so veröffentlichten sie diesen Aufschluss allen vom Volke Jehovas, und Tausende weiterer sahen den Herrn im Tempel. Im Jahre 1925 wurde dann die Tatsache und Wahrheit erkannt, dass das Königreich, ‚das männliche Kind‘, geboren worden war. (Off. 12:5) Wie die Herzen des Volkes Gottes da frohlockten! Sie sangen vor lauter Freude. Sie wussten, der König und das Königreich waren hier, und sie haben nicht aufgehört, zu singen und die gute Botschaft vom Königreich laut hinauszurufen. Vor dreissig Jahren sahen sie diese Dinge deutlich und glaubten sie. Der Morgenstern war in ihren Herzen aufgegangen, und er kann in den Herzen anderer Zeugen Jehovas aufgehen, wenn sie ihren Sinn völlig auf die Dinge des Königreiches richten.
26 Jene, die zuerst nach dem Königreiche trachten, werden von Jehova und Christus Jesus geehrt werden, und ihre Vorrechte und Verantwortlichkeiten werden vermehrt. Solche, deren Herzen völlig auf das Königreich Gottes gerichtet sind, werden auf den König der neuen Welt hören und seinen Geboten gehorchen. Jehova Gott und Christus Jesus sind die Direktoren, Führer und Lehrer. Sie sind es, welche die Prophezeiungen formulieren. Weder ein Mensch noch eine Gruppe von Menschen könnte dies tun. Petrus sagt, dass ‚keine Prophezeiung der Schrift irgendeiner privaten Enthüllung entspringe‘. Der Grund ist offensichtlich. „Denn Prophezeiung wurde niemals durch Menschenwillen gebracht, sondern Menschen sprachen von Gott aus, so wie sie von heiligem Geist [voran-]getragen wurden.“ — 2. Pet. 1:20, 21, NW.
27. Zeige kurz, wie die Umgestaltungsszene in der Erfüllung gesehen wird.
27 In der grossartigen Erfüllung schauen wir also zum Himmel auf, von woher Gottes gesalbter König herrscht, denn er herrscht jetzt nicht von einem erhabenen irdischen Berge aus, sondern wir sind „gekommen zum Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Myriaden von Engeln in allgemeiner Versammlung, und zu der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zum geistlichen Leben von vollkommengemachten Gerechten, und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes . . . Sehet zu, dass ihr ihn nicht anfleht, nicht zu reden!“ (Heb. 12:22-25, NW) Durch Glauben sehen wir nun den über die Massen glorreichen König in seiner Schönheit und Herrlichkeit, wie er hinleuchtet bis nach den äussersten Teilen der Erde; und durch seine Herrlichkeit werden Leute von allen Nationen erleuchtet. Als der eine, der dafür verantwortlich ist, dass die Warnung vor der kommenden Schlacht und dem Tage der Rache an alle Nationen ergeht, offenbart er die Erfüllung aller Prophezeiungen, die niedergeschrieben sind, und veranlasst die Umgestaltung von Herz und Sinn grosser Scharen von Menschen. Er ist es auch, der Jehovas gerechte Grundsätze stützt, und der erklärt, wie sie durch das Gesetz vorgeschattet sind. All dies und noch viel mehr ist vereint in der Person des geliebten Sohnes Jehovas, des erwählten Königs der neuen Welt.
28. Wie sollte uns der Anblick und die Erkenntnis darüber berühren?
28 Jehova Gott und Christus Jesus bestätigen ihr Wort, indem sie veranlassen, dass es sich zu erfüllen beginnt. Gesegnet deine Augen, wenn sie diese wunderbaren Geschehnisse sehen. Wenn du sie siehst, so danke in Demut dem Hocherhabenen, Majestätischen für seine unverdiente Güte. Sei glücklich, dass du auf dem Berge Zion stehst und Zeuge bist einer Erfüllung dieser hellglänzenden, überaus herrlichen Umgestaltungsszene; und möge die Freude und das Vorrecht, sie zu sehen, uns helfen, uns in der Furcht Gottes zu reinigen, um unsere Hoffnung auf die neue Welt zu befestigen. Blicke darauf selbstlos den vielen Tausenden in der Welt entgegen und sage zu den Sanftmütigen, die noch gefangen sind, „Gehet hinaus!“, denn der Auszug hat schon begonnen.