Warum der Kampf zur Bewahrung der Lauterkeit?
„Besser ein Armer, der in seiner Lauterkeit wandelt, als wer verkehrter Lippen und dabei ein Tor ist.“ „Er wäge mich auf der Waage der Gerechtigkeit, und Gott wird meine Unsträflichkeit [Lauterkeit] erkennen.“ — Spr. 19:1, Fußn.; Hiob 31:6.
1-3. (a) Wer gab als erster seine Lauterkeit auf, und wie wird dies in der Bibel beschrieben? (b) Wie suchte Satan seine ruchlosen Pläne zu verwirklichen, und wie hat sich dies für das Menschengeschlecht ausgewirkt?
DIE nun überall in der Welt herrschenden gefahrvollen Zustände und der Mangel an Lauterkeit sind kein Zufall. Solches ist ein Teil eines planmäßigen Feldzuges zur Ruinierung des Menschengeschlechts. Eines Feldzuges wessen? so magst du fragen. Wir müssen viele Jahre in der Geschichte zurückgehen, um die Antwort zu finden. Aus der Vergangenheit lesen wir eine Prophezeiung darüber, was mit jenem ersten Geschöpf geschehen wird, das seine Lauterkeit aufgab. Die Bibel erzählt uns die Geschichte. Der Bericht findet sich in Hesekiel 28:13-18:
2 „Du warst in Eden, dem Garten Gottes . . . Du warst ein schirmender, gesalbter Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berge, du wandeltest inmitten feuriger Steine. Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen worden, bis Unrecht an dir gefunden wurde. Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, und du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berge Gottes hinweg und habe dich, du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der feurigen Steine. Dein Herz hat sich erhoben ob deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichte gemacht wegen deines Glanzes; ich habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir sehen. Durch die Menge deiner Missetaten, in der Unrechtlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht; darum habe ich aus deinem Innern ein Feuer ausgehen lassen, welches dich verzehrt hat, und ich habe dich zu Asche gemacht.“
3 Diese Worte waren an den König von Tyrus gerichtet, sind aber eine Prophezeiung hinsichtlich desjenigen, den wir nun als Satan den Teufel kennen. Er war ursprünglich der schirmende Cherub im Garten Eden. Gott übertrug ihm ein heiliges Vertrauensamt, setzte ihn mit Autorität über den Menschen, so daß er sich der Bedürfnisse der Menschheit annehmen und für die Dinge sorgen könnte, die sie brauchte. Der schirmende Cherub bewahrte indes seine Lauterkeit dieser heiligen Vertrauensstellung gegenüber nicht. Wie die Schrift es zeigt, hielt er zu viel auf sich. Unrecht wurde an ihm gefunden. Er dachte, er sollte die Anbetung erhalten, die Gott dem Allmächtigen, Jehova, dem Schöpfer, gezollt wurde. So lehnte er sich auf und begann Böses zu tun, indem er alle Geschöpfe von Gott weg und zu sich hin zu ziehen suchte. Es gelang ihm, das Menschengeschlecht zum Ungehorsam zu verleiten. Adam und Eva waren die ersten Menschen. Sie waren auch die ersten auf Erden, die ihre Lauterkeit Gott gegenüber aufgaben. Von dieser Zeit an war jedes Menschengeschöpf, das gelebt hat, vor die Herausforderung gestellt, ob es seine Lauterkeit vor Gott bewahren könne oder nicht. — 1. Mose 3.
4. (a) Welches ist die große Streitfrage, der jetzt das Universum gegenübersteht? (b) Was war Satans Stellung, nachdem er seine Lauterkeit gegen Gott aufgegeben hatte?
4 Satan ist eine Kraft zum Bösen, die auf Erden und in den Himmeln losgelassen wurde, und durch seine Übeltat warf er eine Streitfrage auf, welche lautete: Wer ist der Höchste? Er sucht seine Idee durchzusetzen, daß er alle Geschöpfe auf Erden dazu verleiten könne, ihn anzubeten, und daß Gott nicht Geschöpfe auf Erden haben könne, die ihm treu sind und ihm selbst unter Prüfungen dienen werden. Die Frage ist: Kann Jehova sein Urvorhaben, die Erde mit gerechten Geschöpfen zu bevölkern, durchführen? So ist die große Streitfrage eine Frage der Lauterkeit geworden. Obwohl Gott Satan die Macht entzog, obwohl er ihn seiner Stellung als schirmender Cherub enthob, obwohl gesetzlich hinausgetan, war er doch nicht davon verbannt, in dieser Welt anwesend zu sein. Gott setzte eine Zeit fest; er räumte dem Teufel Zeit ein, den Versuch zu machen, seine böse Behauptung zu beweisen. Daher hat Satan seit jener Zeit Einfluß über die Menschen und über die Entwicklung ihrer Zivilisation ausgeübt.
5. Durch welchen Bericht zeigt uns die Bibel, daß Satan an Menschen und Regierungen auf Erden interessiert ist und alle Menschen von Gott wegzulocken sucht?
5 Den Schlüssel zu einem Verständnis hierzu finden wir in der Bibel, im Buche Hiob. In Hiob 1:6-12 lesen wir: „Es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes [die Engel, Mo], um sich vor Jehova zu stellen; und auch der Satan kam in ihrer Mitte. Und Jehova sprach zum Satan: Wo kommst du her? Und Satan antwortete Jehova und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln auf ihr. Und Jehova sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? denn seinesgleichen ist kein Mann auf Erden, vollkommen [untadelig, Mo] und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend. Und der Satan antwortete Jehova und sprach: Ist es umsonst, daß Hiob Gott fürchtet? Hast du nicht selbst ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingezäunt? Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitztum hat sich [seine Herden haben sich, ZB] ausgebreitet im Lande. Aber strecke einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er sich nicht offen von dir lossagen [dir ins Angesicht fluchen, ZB] wird. Da sprach Jehova zum Satan: Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand [Gewalt, SB]; nur nach ihm strecke deine Hand nicht aus. Und der Satan ging von dem Angesicht Jehovas hinweg.“ Dieser Bericht aus der Schrift zeigt klar, daß Satan der Teufel irdische Interessen hat. Um jene Zeit war er auf Erden und verkehrte mit der gefallenen Menschheit, indem er die Erde durchstreifte. Er war der unsichtbare Oberherr. Er hatte Geschöpfe, die ihm dienten. Er organisierte diese Geschöpfe zu verschiedenen Regierungsformen. Ja, heute hat er die Herrschaft über alle Regierungen der Erde inne. Dieses Programm begann er mit Babylon zur Zeit Nimrods, und die Schrift sagt uns, er sei der „Gott dieses Systems der Dinge“. — 2. Kor. 4:4, NW.
6. (a) Wie ist Gottes höchste Stellung seit der Rebellion offenbar geworden? (b) Welche Prüfung ist seit jener Zeit über alle Menschengeschöpfe gekommen?
6 Das im Buche Hiob aufgezeichnete Gespräch zwischen Jehova Gott und Satan zeigt, daß Jehova Gott seine Stellung als der Allmächtige, der Schöpfer, beibehielt. Satan war nicht fähig, all das zu vollbringen, was er Hiob antun wollte, denn Jehova hatte ihn mit Schutz umhegt. Gott war nach wie vor Herr der Sachlage und ging daran, diese Streitfrage zu erledigen. Gott wollte seinen Namen auf der ganzen Erde verherrlichen. Das ist der Grund, weshalb er seine höchste Macht nicht unverzüglich kundtat, indem er Satan tötete, sondern ihn bestehen ließ. (2. Mose 9:16) Von der Zeit Adams und Evas an ist die Prüfung der Lauterkeit vor sich gegangen. Jedes Menschengeschöpf hat in Wirklichkeit Leben oder Tod gewählt. Adam und Eva zerstörten ihre Lauterkeit Gott gegenüber. Ihre Wahl war also Tod. Die Geschichte zeigt, daß sie starben. — 1. Mose 5:5.
7. Was für Verluste erlitt Hiob in der Prüfung der Lauterkeit?
7 Hiob war ein Mann von Gottergebenheit, und er ist ein hervorragender Fall eines Menschen, der seine Lauterkeit Gott gegenüber in der Prüfung bewahrte. Als Jehova den Schutzzaun, mit dem er Hiob umgeben hatte, aufhob, erlitt Hiob große Verluste. Er erlitt den Verlust seines Viehbestandes, von dem etliches durch einen Sturm zugrunde ging, anderes gestohlen wurde. Er verlor seine Knechte, die von umherziehenden Plünderern erschlagen wurden. Seine Kinder, sieben Söhne und drei Töchter, waren bei einem Festmahl beisammen, als ein Sturm entfesselt wurde, der ihr Haus zerstörte, wobei sie umkamen. Mit allem Reichtum und allen Besitzungen Hiobs war es aus. Doch hatte Hiob noch keinen Körperschaden erlitten. — Hiob 1:13-19.
8-10. (a) Was tat Satan als nächstes, nachdem er verfehlt hatte, durch die Anfangsprüfungen Hiob in seiner Lauterkeit zu erschüttern? (b) Welchen Lauf schlug Hiob ein, und mit welchen Ergebnissen?
8 Der Bericht in Hiob geht weiter, und es heißt im zweiten Kapitel: „Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jehova zu stellen; und auch der Satan kam in ihrer Mitte, um sich vor Jehova zu stellen . . . Und Jehova sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? denn seinesgleichen ist kein Mann auf Erden, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend; und noch hält er fest an seiner Lauterkeit, wiewohl du mich wider ihn gereizt hast, ihn ohne Ursache zu verschlingen. Und der Satan antwortete Jehova und sprach: Haut um Haut, ja, alles, was der Mensch hat, gibt er um sein Leben. Aber strecke einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, ob er sich nicht offen von dir lossagen wird. Und Jehova sprach zum Satan: Siehe, er ist in deiner Hand; nur schone seines Lebens. Und der Satan ging von dem Angesicht Jehovas hinweg, und er schlug Hiob mit bösen Geschwüren, von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel. Und er nahm einen Scherben, um sich damit zu schaben; und er saß mitten in der Asche. Da sprach sein Weib zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Lauterkeit? Sage dich los von Gott und stirb!“ — Hiob 2:1-9, Fußn.
9 So wurde er auf eine persönliche Probe gestellt. Er erlitt Schmerzen und empfand Unbehagen. Satan benutzte Hiobs Frau in dem Versuch, ihn in seiner Lauterkeit zu erschüttern und ihn zu entmutigen, indem sie ihm sagte, er solle sich doch von Gott lossagen und sterben. Bestimmt war dies eine sehr große Prüfung. Dann traten noch drei seiner sogenannten Freunde auf den Plan. Auch sie trösteten ihn nicht. Sie begannen, ihn aller Art des Unrechttuns anzuklagen. Hiob harrte in all den Prüfungen, die über ihn persönlich kamen, aus. Er bewahrte seine Lauterkeit. Wir finden seine Worte in Hiob 27:5: „Bis ich verscheide, werde ich meine Unsträflichkeit [Lauterkeit] nicht von mir weichen lassen.“
10 Ja, er wankte niemals, auch nicht eine Minute, im Glauben und in der Ergebenheit Jehova gegenüber. Jehova erhielt ihn am Leben und ließ nicht zu, daß der Teufel ihn tötete. Er ließ hierüber einen Bericht aufzeichnen, der bis zu diesem Tage bestanden hat. Der Bericht zeigt, daß Jehova Hiob wegen seiner Lauterkeit segnete. In Hiob 42:10, 12 heißt es: „Und Jehova wendete die Gefangenschaft Hiobs, als er für seine Freunde betete; und Jehova mehrte alles, was Hiob gehabt hatte, um das Doppelte. Und Jehova segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang.“
11. War Jehova grausam, zuzulassen, daß Hiob so schwer geprüft wurde?
11 Einige mögen behaupten, Jehova habe hier etwas recht Grausames getan, zuzulassen, daß dieser Mann, der doch ein guter Mann war, so viel leiden mußte. Stimmt dies aber? Sicherlich nicht. Es war nicht Jehova Gott, der die Prüfung über ihn brachte. Jehova Gott war nicht für die über ihn gekommenen Leiden verantwortlich. Gott ließ sie zu, und Hiob erhielt einen Segen daraus. Wir sehen, sein Erlebnis endete damit, daß er zuletzt mehr hatte als am Anfang. Er gewann etwas, weil er Gunst bei Gott erhielt. Er war ein erprobter, geprüfter Knecht Jehovas, und die Bibel redet gut über ihn, was eine Gewähr dafür ist, daß er eine Auferstehung in Gottes neuer Welt der Gerechtigkeit erhalten wird.
12. Welches Verständnis erlangen wir durch ein Betrachten des Berichts über Hiob?
12 Satan, der Grausame, führte diese Leiden herbei. Es sollte durch diese Aufzeichnung bekannt werden, daß er es ist, der all die Prüfungen und Leiden über all die Geschöpfe bringt, die heute auf Erden sind. Wir gewinnen etwas durch diese Aufzeichnung, durch das, was Hiob durchmachte, denn sie gereicht zu unserem eigenen Nutzen, indem sie uns die eigentliche Streitfrage erkennen hilft. Wenn wir die große Streitfrage nicht verstehen, die zwischen Jehova Gott und Satan aufgeworfen ist, die Streitfrage der Oberherrschaft, können wir auch die Bibel nicht verstehen. Sie hilft uns auch erkennen, wie wir unsere Lauterkeit bewahren sollten, und zeigt das Ergebnis für jene, die ihre Lauterkeit bewahren.
BEISPIELE
13, 14. Müssen alle Menschen, die Gottes Anerkennung gewinnen werden, durch dieselben Prüfungen gehen wie Hiob?
13 Können wir erwarten, daß alle Menschen, die auf Erden leben, durch eine Prüfung gehen müssen, die so schwer ist wie jene Hiobs, um Jehovas Gunst und Leben zu erlangen? Nein, das nicht, doch worin auch immer die Prüfung bestehe, die über uns kommt, müssen wir unsere Lauterkeit bewahren, wenn wir Leben erlangen möchten. Wir müssen in vollständiger Treue gegenüber Gott dem Höchsten ausharren. — Matth. 10:22.
14 In Hebräer 11 finden wir eine Aufzählung der Namen treuer Menschen, die ausgeharrt haben. Diese Menschen bewahrten ihre Lauterkeit, damit sie zur „Auferstehung“ hingelangen und Leben erlangen möchten. Nicht alle von ihnen hatten dieselben Prüfungen, doch alle von ihnen bewahrten ihre Lauterkeit. Laßt uns sehen, was einige dieser Menschen taten.
15, 16. Wie bewahrten Abel und Henoch ihre Lauterkeit?
15 Der zuerst erwähnte ist Abel, ein Mann von großem Glauben, der Gott anbetete und seine Lauterkeit bewahrte, indem er Gott ein rechtes Opfer darbrachte. Wegen seines Glaubens und seiner Anbetung Gottes wurde er von seinem Bruder ermordet. Er bewahrte seine Lauterkeit bis hinab zu seinem Tode. — 1. Mose 4:3-11.
16 Es werden dort noch andere Menschen erwähnt, die vor der Flut lebten: Henoch und Noah. Diese Männer lebten inmitten böser Menschen, die sie an Zahl weit übertrafen. Sie waren umgeben von Einflüssen, welche auf das Tun des Bösen hinzielten, standen aber fest im Glauben und in der Untadeligkeit. Henoch war einer der Propheten Gottes und legte Zeugnis für Jehova ab. Gott nahm Henoch hinweg, bewahrte ihn, beschützte ihn vor Schaden und Verletzung von seiten der Bösen, die ihn umgaben. — 1. Mose 5:18-24; Judas 14.
17. Was für Prüfungen der Lauterkeit kamen über Noah, und wie führte seine Treue zum Leben?
17 Noah wandelte in den Wegen Gottes und glaubte das, was Gott zu ihm gesagt hatte. Er bekundete seinen Glauben daran, indem er eine Arche baute, obwohl es seit der Erschaffung des Menschen auf Erden niemals geregnet hatte. (1. Mose 2:5, 6) Wahrscheinlich wurde er beständig geschmäht und von den Leuten seiner Tage verspottet, vielleicht sogar dafür verfolgt. Dennoch bewahrte er seine Lauterkeit vor Gott, und weil er dies tat, war er einer von denen, die durch die Flut hindurchlebten und noch am Leben waren, als die Arche sich wieder auf der Erde niederließ. Noah war ein Prediger der Gerechtigkeit. — 1. Mose 6 bis 9; 2. Pet. 2:5.
18, 19. Beschreibe einige der Erfahrungen Abrahams, Isaaks und Jakobs, die sie im Bewahren ihrer Lauterkeit machten.
18 Dann lesen wir von Abraham, Isaak und Jakob, von Männern, die fern von ihrem Heimatland im Glauben ausharrten. Abraham wurde von Gott in ein fremdes Land gesandt, und er gedachte nicht, in sein eigenes Land zurückzukehren, wo er sich gewisser Bequemlichkeiten hätte erfreuen können. Weil Gott es ihn geheißen hatte, zog er an diesen fremden Ort. Dort gründete er eine Familie. Als Gott ihm gebot, seinen Sohn zu opfern, war er bereit, von diesem inniggeliebten Sohne zu scheiden, weil es Gottes Wille war. Abraham kämpfte gegen Ungerechtigkeit. Stets betete er den lebendigen Gott an. Er lehrte seinen Sohn Isaak die Gottesanbetung, und Isaak war treu, indem er mit seinem Vater im Dienste Gottes zusammen wirkte. Gott gebrauchte Abraham und Isaak zur Schaffung mancher prophetischer Bilder, welche im ersten Buche Mose zu finden sind.
19 Isaak wiederum lehrte seinen Sohn die rechte Art und Weise der Gottesanbetung. Jakob, sein treuer Sohn, war der Vater der Nation Israel. Auch er ertrug Leiden zu seinen Lebzeiten. Er erlitt viel Ungemach wegen seines Zwillingsbruders Esau, der überhaupt keinen wahren Glauben an Gott bekundete. Auch zog Jakob hinab nach Ägypten und lebte dort bis zur Zeit seines Todes, wobei er stets dem entgegenblickte, was Gott verheißen hatte. — 1. Mose 27:41; 48:21.
20. Inwiefern war Joseph ein Beispiel im Bewahren der Lauterkeit in Zeiten der Drangsal und der Wohlfahrt?
20 Auch Joseph, der Sohn Jakobs, wird im 11. Kapitel des Hebräerbriefes erwähnt. Seine Treue und Lauterkeit bieten ihm die Gewähr für eine Auferstehung. Er litt viel, bewahrte aber stets seine Lauterkeit gegenüber Gott und behielt Gottes gerechte Grundsätze im Sinn. Er wurde durch seine eigenen Brüder in die Sklaverei verkauft. Als er unten in Ägypten als Sklave diente, suchte ihn die Frau seines Herrn zu einer unmoralischen Tat zu verleiten, doch war er nicht dazu bereit. Diese Frau sorgte dafür, daß er ins Gefängnis kam. Dort, im Gefängnis, bewahrte er den Glauben, und Gott führte ihn schließlich aus jenem Orte wieder hinaus und bediente sich seiner. In Verbindung mit Pharaos Traum zollte Joseph Gott öffentlich Lob. Gott sorgte dafür, daß Joseph eine erhöhte Stellung unter der Bevölkerung Ägyptens erhielt. Ob er aber im Gefängnis oder in hoher, herrschender Stellung in Ägypten war, erhob sich in seinem Sinn doch keine Frage darüber, wer der Höchste sei oder was er in Verbindung mit der Anbetung Jehovas tun wollte. Bis hinab zur Zeit seines Todes behielt er im Sinn, daß Gott in seinem Leben zuerst kam. So harrte er in Lauterkeit aus. — 1. Mose 39:9; 41:16; 50:19-26.
21. Wie bekundete Mose seine Lauterkeit Gott gegenüber?
21 Mose besaß großen Glauben. Durch die Tochter des Pharao war er im Glanze Ägyptens erzogen worden. Er hätte sich zur Dämonenanbetung, zum Reichtum, zur Freude des königlichen Hofes entscheiden können, doch nein, er hielt sich zu den bedrückten Kindern Gottes, zur Nation Israel, seiner Nation. Er wies den Reichtum und die Herrlichkeit Ägyptens von sich und riskierte schließlich mehrmals sein eigenes Leben, indem er vor den tyrannischen Pharao Ägyptens trat. Furchtlos richtete er Gottes Gerichtsbotschaft wider Ägypten aus, da er wußte, daß Gott mit ihm war. Gott errettete ihn, zusammen mit der Nation Israel, aus Ägypten. Seine Auferstehung ist ihm zugesichert, weil er treu an seiner Lauterkeit festhielt und der Seite Jehovas der großen Streitfrage öffentlich Lobpreis zollte. — 2. Mose 2:10; 10:28; 14:13-26.
22, 23. Nenne andere Männer von Lauterkeit in Israel und führe Beispiele ihres Kampfes für Gerechtigkeit an.
22 In Hebräer 11 werden noch weitere Menschen erwähnt, Menschen, die im Verheißenen Lande lebten, wie Gideon, Barak, Simson, Jephtha, David und Samuel. Diese Menschen unterstützten alle Jehovas Anbetung, doch ging es nicht ohne Widerstand ab. Gideon riß die Baalsaltäre nieder. Mit einer kleinen Schar, aber mit der Hilfe Jehovas, wurden die Midianiterheere vernichtet. Das Volk wünschte, daß er als König über sie herrsche, doch lehnte er dies ab, indem er sagte, Jehova regiere, und so erhöhte er den Namen Jehovas auf Erden. — Richt. 6:1 bis 8:28.
23 Simson setzte sein Vertrauen in Jehova, und Gott gab ihm Kraft zum Kampfe gegen Dämonenanbeter und zur Befreiung des Volkes Gottes. Simson war es, der den Tempel des Fischgottes der Philister niederriß. (Richter 16) Auch Barak kämpfte einen guten Kampf um die reine Anbetung, indem er wider ein zahlreiches Kanaaniterheer kämpfte und dabei sein Leben riskierte. (Richter 4) Diese Männer bewahrten ihre Lauterkeit vor Gott. Dasselbe taten Jephtha und David; stets stützten sie Gottes Seite der Streitfrage und verfochten die reine Anbetung. — Richter 11; 1. Samuel 17 u. ff.
24. Wieso ist das Leben Samuels ein ausgezeichnetes Beispiel des Ausharrens und der Lauterkeit?
24 Samuel war ein Prophet, nicht ein Kriegsmann; auch er verfocht treulich die reine Anbetung Gottes Jehovas. Er war noch ein Junge, ein bloßes Kind, als er in Gottes Dienst eintrat. Er erduldete all die Prüfungen, die über ihn kamen, da er in den Tagen des ersten Königs lebte, des bösen Königs Saul, der ein untreuer König in Israel war. Samuel rügte den König wegen der Bosheit und des Ungehorsams, die er an den Tag legte. Samuel schämte sich der gerechten Grundsätze Gottes nicht. Dieser Prophet trat auf und sagte dem König, er sei im Unrecht; er hatte keine Angst. Bis hinab zur Zeit seines Todes harrte auch er in Lauterkeit gegen Gott aus. — 1. Sam. 2:11; 13:14; 25:1.
25. Was für Prüfungen kamen über Menschen von Glauben, wie sie in Hebräer 11:33-39 erwähnt werden?
25 Alle diese treuen Männer der alten Zeit wirkten für die Bewahrung der reinen Anbetung Gottes und hielten an ihrer Lauterkeit fest. Jeder gab ein Beispiel des Ausharrens. Es gab noch andere solche. Die Bibel redet gut von ihnen. Sie zeigt, daß sie durch viele Prüfungen hindurch ausharrten, durch verschiedenerlei Prüfungen, die nicht alle von gleicher Art waren, aber das, was immer an Prüfungen über sie kam, erduldeten sie und bewahrten ihre Lauterkeit. Allerdings waren sie gering an Zahl im Vergleich zu der großen Erdbevölkerung; sie waren in der Minderheit. Die meisten der Erdbewohner fielen ab oder wußten überhaupt nie etwas von der Anbetung Gottes Jehovas. Dies war eine Folge von Selbstsucht, von falscher Belehrung oder der Ausübung von Gewalt, um sie in Schach und unter Satans Herrschaft zu halten. — Heb. 11:33-39.
26. (a) Warum ist der Mangel an Lauterkeit bei den meisten Israeliten so erstaunlich? (b) Was widerfuhr ihnen?
26 Selbst unter dem Volke Israel, jenem Bundesvolke Gottes, herrschte ein erstaunlicher Mangel an Lauterkeit. In Verbindung mit jenem Volke hatte Gott persönlich mit seinem eigenen Finger auf Tafeln von Stein geschrieben. Dies hätte den Menschen Scheu einflößen und sie überzeugen sollen, daß Jehova Gott der Höchste ist. Sie willigten ein, dem Gesetz Gottes zu gehorchen, und Gott traf Vorkehrungen, daß sie es tun konnten, denn das Gesetz wurde aufbewahrt und in der Bundeslade umhergetragen. Gott sorgte dafür, daß es zu festgelegten Zeiten, als sich das Volk in Jerusalem versammelte, vorgelesen wurde. Gemäß Gottes Anordnung mußte der König eine Abschrift des Gesetzes haben und sollte es lesen und befolgen. Es war aller Grund vorhanden, weshalb jenes Volk Gottes Gesetz hätte halten und die Lauterkeit bewahren sollen, denn es hatte eingewilligt, dies zu tun; aber als Nation versagte es. Immer und immer wieder lehnte sich das Volk auf. Schließlich veranlaßte Gott, daß die Nation, weil sie Gottes Wort von sich gewiesen hatte und ihre Lauterkeit nicht seiner Belehrung entsprechend bewahrte, im Jahre 607 v. Chr. vernichtet wurde. Nur ein kleiner Überrest hielt zur wahren Anbetung Gottes. Ein solcher war da und bildete das Werkzeug, durch das die reine Anbetung Gottes direkt bis zur Zeit Christi Jesu fortgesetzt wurde. — 2. Mose 31:18; 19:8; 5. Mose 17:18; 30:15-20; 31:11; Jer. 34:12-22; 39:1, 2.
Richte mich, Jehova! denn in meiner Lauterkeit habe ich gewandelt; und auf Jehova habe ich vertraut, ich werde nicht wanken. Prüfe mich, Jehova, und erprobe mich; läutere meine Nieren und mein Herz! Denn deine Güte ist vor meinen Augen, und in deiner Wahrheit wandle ich. — Psalm 26:1-3.