Die Herde rein erhalten
UNSER Hirte ist Jehova Gott, und „wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand“. Sein Sohn, Christus Jesus, ist ebenfalls ein Hirte, wie er es selbst erklärt: „Ich bin der rechte Hirte.“ — Ps. 23:1; 95:7; Joh. 10:11, NW.
Diese zwei Hirten lieben ihre Schafe und wünschen, daß sie ewiges Leben in der neuen Welt erhalten. Da die böse, verderbte, selbstsüchtige, haßerfüllte und vergehende alte Welt zur Vernichtung verurteilt ist, ergeht ein Aufruf an alle mit Schafen vergleichbaren Menschen: „Weichet, weichet, gehet von dannen hinaus, rühret nichts Unreines an! Gehet hinaus aus ihrer Mitte, reiniget euch, die ihr die Geräte Jehovas traget!“ — Jes. 52:11.*
Jehova Gott ist daran interessiert, daß seine Herde, d. h. seine irdischen Diener, rein erhalten werde, weil sie für seinen Namen, sein Wort und seine reine Anbetung einsteht. Er selbst ist lauter, gerecht und heilig, und deshalb werden seine Diener, wird seine Herde ermahnt: „Daher, werdet Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt weiter in Liebe, so wie auch der Christus euch liebte.“ — Eph. 5:1, 2, NW.
Wie Christus Jesus sagte, würden alle Menschen daran, daß wir einander Liebe erweisen, erkennen, daß wir seine Jünger sind. (Joh. 13:34, 35) Wir bekunden Liebe, indem wir selbstlos miteinander handeln, indem wir uns gegenseitig um unser Wohl bekümmern, indem wir uns selbst rein erhalten und unseren Brüdern behilflich sind, rein zu bleiben.
Angenommen aber, eines der Schafe (das zur Organisation Gottes gekommen ist und sich mit Gottes Herde verbunden hat, nachdem es der bösen, verderbten, alten Welt den Rücken kehrte), bekunde nicht mehr Liebe, sondern lasse zu, daß Selbstsucht sich einschleicht und daß es zu den Wegen der Welt zurückkehrt, indem es geschlechtliche Unsittlichkeit oder finanzielle Unehrlichkeit pflegt oder sich sonstwie unabhängig und widerspenstig gegenüber der geistigen Speise gebärdet, die Jehova Gott für sein Volk beschafft, oder auch gegenüber der Art, wie der Predigtauftrag auszuführen ist, der Auftrag nämlich, die gute Botschaft vom Königreich unter der Leitung des treuen und verständigen Sklaven zu predigen (Matth. 24:14, 45-47, NW) — was dann?
Darf eine solche Handlungsweise einfach übergangen werden? Sollten wir das Gefühl haben, wir dürften aus zu großer Liebe eine solche Person durch ein Notiznehmen von ihrer Handlungsweise nicht beleidigen? Sollte zugelassen werden, daß der Betreffende unter Gottes Volk bleibe und andere anstecke und Schmach auf den Namen und die Organisation Jehovas bringe?
Nein, die Schrift enthält viele Beispiele und Aufschlüsse, woraus hervorgeht, daß Jehovas Organisation, und insbesondere die reifen Brüder von jeder Versammlung, die ihre Tätigkeit überwachen, die Pflicht haben, Schritte zu unternehmen, um einen solchen aus ihrer Mitte zu verabschieden. Wenn eine Schuld durch den Mund zweier oder dreier Zeugen festgestellt ist und kein Geist der Reue bekundet wird, so besteht keine andere Wahl, als einem solchen die Gemeinschaft zu entziehen, indem die Versammlung von den Tatsachen unterrichtet wird und deren Glieder angewiesen werden, nichts mit dem Beleidiger zu tun zu haben. Die ganze Versammlung sollte dann in dieser Sache mitwirken, damit, wenn möglich, der willentliche Übertreter den Irrtum seines Weges einsehe. — Röm. 16:17, 18; 1. Kor. 5:1-5; 1. Tim. 1:20.
Wir möchten teilhaben am Triumph der reinen Anbetung und möchten ewiges Leben in Jehovas neuer Welt erlangen. Wir möchten, daß Menschen guten Willens, Gerechtigkeitsliebende, zur Organisation Gottes hingezogen werden. So möge denn ein jeder von uns Sorge tragen, um nichts zu tun, was Schmach auf Jehovas Namen und Organisation bringen könnte, nichts, was Menschen von ihr wegtreiben würde, nichts, was unserem eigenen Eingang in die neue Welt im Wege stünde.
[Fußnote]
In bezug auf Weiteres siehe den Wachtturm vom 1. Mai 1952.