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  • Herodes Antipas, „jener Fuchs“
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 15. 3. S. 173-174

Herodes Antipas, „jener Fuchs“

KÖNIG Herodes der Große machte, wie schon bemerkt, auf seinem Sterbebett ein neues Testament, gemäß welchem er die Hälfte seines Herrschaftsgebietes seinem Sohne Archelaus und je ein Viertel seinen Söhnen Philippus und Herodes Antipas zurückließ. Das Viertel oder das „Vierfürstentum“ des Herodes Antipas bestand aus Galiläa und Peräa, wo Jesus sehr viel predigte. Während sowohl Philippus wie Herodes Antipas „Tetrarchen“ oder „Herrscher über den vierten Teil“ einer Provinz waren, wurde der Ausdruck auch auf irgendeinen untergeordneten Distriktsherrscher oder Territorialfürsten angewandt. (Lukas 3:1, NW) In diesem Zusammenhang sei vermerkt, daß, obwohl Herodes Antipas in Markus 6:14 als „König Herodes“ bezeichnet wird, er nicht ein König im selben Sinne wie Herodes der Große war.

Herodes Antipas scheint ein Schwächling gewesen zu sein, dessen Wunsch es war, Menschen zu gefallen, und sein Weib veranlaßte ihn zu Kompromissen, was schließlich seinen Fall herbeiführte. In gewisser Hinsicht könnte er mit König Ahab verglichen werden, und sein Weib war bestimmt eine zweite Isebel, denn sie haßte Johannes den Täufer ebensosehr, wie Isebel das Vorbild des Johannes, den Elia, haßte. — Matth. 17:10-13.

Herodes Antipas, enttäuscht darüber, daß sein Vater auf dem Sterbebett sein Testament geändert hatte, begab sich nach Rom, in der Hoffnung, mehr Ehre und Gebiet zu gewinnen, und zwar ging er nicht nur einmal, sondern mehrmals. Doch alles umsonst. Während eines seiner Besuche in Rom wurde er eingeladen, im Hause eines seiner Stiefbrüder, des Philippus, zu weilen (nicht zu verwechseln mit einem anderen Stiefbruder, Philippus, dem Tetrarchena), der seine eigene Nichte Herodias geheiratet hatte. Sie war von dem Ehrgeiz beseelt, Königin zu werden, und begann seine Empfindungen mit solchem Erfolg aufzureizen, daß Herodes sie bei seiner Rückkehr nach Galiläa mitnahm, wodurch es nötig wurde, daß er sich trennte von seinem ersten Weibe, der Tochter des arabischen Königs Aretas, die in den Palast ihres Vaters zurückkehrte.

Diese ehebrecherische Verbindung, welche die Juden empörte, blieb von Johannes dem Täufer nicht unbeachtet, und während des Jahres, da er predigte, sagte er zu Antipas wiederholt: „Es steht dir nicht zu, die Frau deines Bruders zu haben.“ Die schuldige Herodias wollte, daß er dafür getötet werde, aber Antipas wollte nicht weiter gehen, als Johannes gefangenzuhalten, denn er „hegte Furcht vor Johannes, da er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann sei, und er behielt ihn in Sicherheit. Und nachdem er ihn verhört hatte, war er in großer Verlegenheit, was er tun sollte, hörte ihn aber dennoch weiterhin gern an“. — Mark. 6:17-20, NW.

Jawohl, Antipas fuhr fort, Johannes gern anzuhören, bis er sich bei einer Geburtstagsfeier unwillentlich zur Hinrichtung des Johannes verpflichtete, dies aber nur, weil es ihm wichtiger war, seinen Ruf als das Leben eines Gerechten zu retten. „In Anbetracht der Eide und der an seinem Tische Liegenden“ gab er also Befehl, Johannes zu enthaupten, um der Forderung zu entsprechen, die seine Stieftochter Salome auf das Geheiß ihrer Mutter Herodias gemacht hatte. — Mark. 6:21-28, NW.

Als Antipas von den Wundern hörte, die Jesus wirkte, folgerte er, Johannes sei aus den Toten auferstanden, und er war begierig, ihn zu sehen. (Matth. 14:1, 2; Luk. 9:7-9) Als gewisse Pharisäer Jesus Schrecken einjagen wollten, indem sie ihm sagten, Antipas suche ihn zu töten, gab er ihnen eine scharfe Antwort, die sie Antipas, „jenem Fuchs“, übermitteln sollten. — Luk. 13:31, 32.

Herodes Antipas kam schließlich tatsächlich dazu, Jesus zu sehen, als Pilatus die Verantwortung, Jesus Recht widerfahren zu lassen, abzuwälzen suchte, indem er ihm Jesus zusandte. Seine Neugierde wurde aber nicht befriedigt, denn Jesus wirkte keine Wunder; in der Tat, Jesus beantwortete nicht einmal seine Fragen. Enttäuscht und die heftigen Anklagen bemerkend, welche die jüdische Geistlichkeit gegen Jesus erhob, machte Antipas mit, als seine Soldaten sich über Jesus lustig machten, und darauf sandte er seinen Gefangenen an Pilatus, die höhere Instanz, soweit es Rom betraf, zurück. Bis zu jener Zeit waren Pilatus und Herodes Antipas Feinde gewesen, offenbar wegen gewisser Anklagen, die Antipas aus Neid wider Pilatus erhoben hatte; jetzt aber wurden sie schnell Freunde. — Luk. 23:7-12.

Wiederum hatte Antipas zugelassen, daß zufolge seines Wunsches, Menschen zu gefallen, ein Diener Jehovas geopfert wurde, und diesmal kein Geringerer als Gottes Sohn.

Während die Jahre vergingen, ermattete Antipas in seinem Bemühen, den Königstitel und weiteres Gebiet zu gewinnen, nicht aber Herodias. Als sie bemerkte, daß ein neuer Kaiser, Kaligula, in Rom zur Macht kam, ließ sie ihrem Gatten keine Ruhe, bis er einverstanden war, es nochmals zu versuchen. Statt aber mehr zu gewinnen, verlor er alles. Berichte, die darauf anspielten, Antipas schmiede Verrat, erreichten den Kaiser zur gleichen Zeit, da Antipas und Herodias eintrafen. Weil sie die Anklagen nicht befriedigend widerlegen konnten, wurde Antipas verbannt und sein Vermögen und Gebiet anderen gegeben. Herodias erwählte es sich aus freien Stücken, mit ihrem Mann zu gehen, doch muß ihm dies ein kleiner Trost gewesen sein in Anbetracht der Tatsache, daß sie es gewesen war, die zu seinem Sturz geführt hatte. Er hatte zu oft auf sie gehört!

[Fußnote]

a Beiläufig bemerkt, heiratete Salome, die Tochter des enterbten Philippus, ihren Onkel namens Philippus, den Tetrarchen, den Stiefbruder ihres Vaters. Solche Wechselheiraten waren unter den Herrschern namens Herodes an der Tagesordnung.

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