Ein Brief über das Buch „Neue Himmel und eine neue Erde“
DER nachfolgende fesselnde Brief der zweiundzwanzigsten Klasse von Gilead ist an den Präsidenten der Watch Tower Society gerichtet und wird wegen seines allgemeinen Interesses veröffentlicht.
9. November 1953
Lieber Bruder Knorr!
Im Jahre 1919 wurde die neue Erde gegründet! Das ist wirklich für alle Wahrheits- und Gerechtigkeitsliebenden eine glaubensstärkende Tatsache. Als Studenten der 22. Klasse von Gilead sind wir nach Beendigung eines gründlichen Studiums des Buches „Neue Himmel und eine neue Erde“ dem „Geber jeder guten und vollkommenen Gabe“ für diese Vorkehrung sehr dankbar. Wir haben den Wunsch, unseren herzlichen Dank dem „treuen und verständigen Sklaven“ durch Dich zum Ausdruck zu bringen.
Durch das Eröffnungskapitel werden wir zur Wertschätzung gegenüber Jehova, unserem Gott, angeregt, der uns nicht in Unwissenheit läßt oder von der Barmherzigkeit weltlicher Wissenschaftler abhängig macht, sondern uns vielmehr auffordert, Fragen über seine Vorsätze und Verfahrensweise zur Segnung der Menschheit zu stellen. Während wir schnell durch das enthüllende Studium der Schöpfung gingen, das die wundervolle Harmonie echter Wissenschaft mit seinem Worte entfaltete, wurden unsere Fragen mit wirkungsvoller Einfachheit vernünftig und schriftgemäß beantwortet.
Unwiderstehlich wurde dann unsere Aufmerksamkeit auf den Bericht Hesekiels, Kapitel 28, gelenkt, der die auffallende Parallele zwischen der einst treuen, jedoch später verräterischen Handlungsweise des Königs von Tyrus gegenüber Gottes Volk und derjenigen des Erzfeindes, Satans des Teufels, in dem diese Prophezeiung ihre größere Erfüllung findet, im einzelnen bespricht. Welch ein Parallelismus!
Wie spannend diese Wahrheiten auch für uns waren, so übertraf doch die klare Vorstellung von der Aufrichtung und Wirksamkeit der Neuen-Welt-Gesellschaft alles an Freude. Da die „neuen Himmel“ höher als die „neue Erde“ sind, wird ein gerechter Himmel eine gerechte Erde sicherstellen. Wie richtig ist es also, wenn wir uns über die nachweisbare Fähigkeit des geprüften und erprobten Grundsteins, Christus Jesus, freuen! Wenn man seine Handlungsweise mit dem Versagen des ursprünglich „schirmenden Cherubs“, als er unter der Probe stand, vergleicht, hilft es, die feste, ausdauernde und völlig gerechte Eignung des Fundamentes der neuen Welt zu betonen, das anfangs im himmlischen Zion im Jahre 33 n. Chr. gelegt wurde, aber in vollem Umfange, als das Königreich im Jahre 1914 n. Chr. geboren wurde.
Wir folgten der Geschichte der prophetischen Stadt Jerusalem oder Zion bis zu ihrem endgültigen Ende und der lebendigen Beschreibung der Verödung des geistigen Israels, die danach eintrat, und waren so auf die meisterhafte Erklärung aus Jesaja 66 vorbereitet. Die Unfruchtbarkeit und die Verwüstung sind zu Ende! An einem Tage, dem Tag Jehovas, bringt Zion als Universalorganisation im Jahre 1914 eine „Männliches-Kind“-Regierung in den Himmeln hervor. Im Jahre 1919 gebiert sie eine neue Nation, ja, auch ein neues Land! Zufolge der Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft wurde die neue Nation des gesalbten Überrests in das neue Land organisierter Tätigkeit gebracht; somit bilden diese glücklichen Bewohner die „neue Erde“. Die Freude vergrößert sich bei dieser Vorstellung, da wir lernten, daß sich das Land, eine sichtbare Organisation, jetzt ausgedehnt hat, um weitere Bewohner aufzunehmen, die „Fremdlinge“, Menschen guten Willens aus allen Ländern und „den fernen Inseln“. Sie schließen sich der neuen Nation an, um das Land, die Neue-Welt-Organisation, aufzubauen.
Zu lernen, wie Jesaja 65:25 auch jetzt insofern anzuwenden ist, als die „neue Erde“ frei von aller Schmutzigkeit, tierischer Bestialität und jeder bösartigen Neigung ist, die für unsere Mitmenschen schädlich sind, steigert die Wertschätzung für uns, unter der Neuen-Welt-Gesellschaft zu leben und zu arbeiten.
Das Buch schlägt einen Ton der Dringlichkeit an und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf Lukas 21:20, 21. Es beleuchtet die prophetische Bedeutung des „abscheulichen Dings, das Verödung verursacht“ im Hinblick auf ‚Jerusalem, das von lagernden Truppen umzingelt ist‘. Ein energischer Appell wird an alle gerichtet, dem Lauf der treuen Christen zu folgen, die, als die römischen Heere Jerusalem im Jahre 66 n. Chr. zuerst umzingelten, dies mit Recht als das Zeichen hinnahmen, das Jesus voraussagte, und zu den Bergen flohen. Sollte das nicht den besorgten Leser wach machen, eiligst in Gottes Organisation, die Neue-Welt-Gesellschaft, zu fliehen? Besonders, wenn er heute sieht, wie die linksstehenden totalitären Kräfte, die sich innerhalb des neuzeitlichen „abscheulichen Dings“, der Allianz zwischen abtrünniger Religion und den Vereinten Nationen, befinden, wider das gegenbildliche Jerusalem aufgestellt sind?
In optimistischem Ton gibt uns das letzte Kapitel eine aufklärende Vision von der Funktion der Neuen-Welt-Gesellschaft nach Harmagedon. Ihre Glieder werden als Pioniere auf die gereinigte Erde treten und unter der Leitung der Neuen-Welt-Gesellschaft gewaltige Wiederaufbauprojekte durchführen. Das Leben in dem entstehenden Paradies wird nie langweilig werden, sondern wird tägliche Freude bedeuten, indem es ständig von der Liebe Gottes und seines Königs und seiner Mitmenschen durchwärmt sein wird. Diese umgewandelte Erde wird niemals enden, sondern wird vom Schöpfer der „neuen Himmel und der neuen Erde“ aufbewahrt werden, um ein ewiges Denkmal zu bleiben, das von der Rechtfertigung seiner universellen Oberhoheit und seines heiligen Namens zeugt.
Wir glauben, daß dieses Buch ein Mittel ist, um in der Zeit vor Harmagedon viele Tausende zur Neuen-Welt-Gesellschaft zu leiten, damit sie sich mit ihr verbinden. Wir freuen uns sehr über seinen auffallenden Titel, über seine konkreten Hoffnungen und über die Fülle von Schriftbeweisen, über seine farbigen Illustrationen und über seine Tabelle geschichtlicher Daten, und wollen mit allen anderen Brüdern der Neuen-Welt-Gesellschaft dieses neueste Handbuch im Haus-zu-Haus-Dienst anbieten. Wir sind davon überzeugt, daß es sich vorzüglich dazu eignen wird, mit ihm Heimbibelstudien abzuhalten. Aber wir glauben auch, daß sich dieses Buch besonders in den Versammlungen als vorteilhaft erweisen wird. Dort werden durch eine Prüfung des Inhalts der Glaube und die Wertschätzung aller Mitverbundenen der Neuen-Welt-Gesellschaft vertieft.
Unser eigenes Studium dieses Buches ließ uns mit vermehrtem Glauben und Eifer auf die Zeit blicken, da wir in vermehrtem Maße jenen, die seufzen und jammern, helfen können, Jehovas „neue Himmel“ wertzuschätzen und ewiges Leben als Teil seiner gerechten „neuen Erde“ zu erlangen.
Deine Mitarbeiter für die Interessen der Neuen-Welt-Gesellschaft,
DIE STUDENTEN
DER 22. KLASSE VON GILEAD