Für theokratische Kriegführung Heiligkeit bewahren
THEOKRATISCH ist das, was mit der göttlichen Herrschaft übereinstimmt. Die Kriege, die heute von den Nationen der Welt gekämpft werden, sind nicht theokratisch, denn sie werden weder von Gott hingegebenen Dienern noch auf seinen Befehl und gemäß seinen Regeln ausgefochtena.
Die Kriege der Nation Israel im Altertum waren jedoch theokratisch. Jene Nation schuldete Gott für ihr Bestehen Dank, und sie war auch von ihm organisiert worden. Er gab ihr seine Gesetze und befahl ihr, wann sie kämpfen sollte und wie. Ihre Kriege waren keine Eroberungs- und Vergeltungskriege, sondern Vernichtungskriege, die auf Jehovas Geheiß gekämpft wurden. Wegen dieser Tatsache gab Jehova den Israeliten wiederholt den Sieg angesichts überwältigender feindlicher Überlegenheit.
Heute stehen wir als christliche Zeugen Jehovas auf Gottes Geheiß ebenfalls in einer Kriegführung, die theokratisch ist. Als die rechte Art von Soldaten ist uns befohlen worden, „am Erleiden von Ungemach“ teilzunehmen. Jedoch sind wir verschieden von weltlichen Nationen und sogar von den Dienern Jehovas des Altertums; denn wir verwenden keine fleischlichen Waffen. Wir werden das nicht einmal in Harmagedon tun. Wir werden einfach dastehen und die Rettung Jehovas sehen, wenn Christus und seine himmlischen Armeen im Schlußkrieg über Satan und seine Mächte siegen. — 2. Tim. 2:3; 2. Chron. 20:17.
Wie das stets bei Christen der Fall war, sind „die Waffen unserer Kriegführung nicht fleischlich, sondern mächtig von Gott zum Überwinden starker Verschanzungen“. Wir sind mit der vollständigen Waffenrüstung Gottes bekleidet und besitzen als einzige Angriffswaffe „das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist“. — 2. Kor. 10:4; Eph. 6:11, 17, NW.
In auffallendem Gegensatz zum Benehmen heidnischer Soldaten im Kriege mußten die israelitischen Soldaten sich in jeder Weise rein halten, und auch ihre Lager mußten sauber sein. Da Geschlechtsbeziehungen jemanden nach dem Gesetz Moses zeremoniell unrein machten, konnten israelitische Soldaten keine sexuellen Beziehungen mit ihren Ehefrauen oder Kebsweibern pflegen, solange sie sich in theokratischer Kriegführung befanden. Die Gegenwart der Priester an der Front, die mit silbernen Trompeten bliesen und dadurch das Signal für den Angriff gaben, obgleich sie selbst an eigentlichen Kämpfen nicht teilnahmen, betonte fernerhin die Heiligkeit der theokratischen Kriegführung in jener Zeit.
Als christliche Krieger müssen wir heute ebenfalls unsere Heiligkeit für die theokratische Kriegführung bewahren. Wir haben durch das Opfer Christi eine geheiligte Stellung vor Gott und müssen uns deshalb körperlich, moralisch und geistig rein halten. Wir können nicht die Teilnahme an theokratischer Kriegführung als Entschuldigung für einen liederlichen Lebenswandel gebrauchen. Wir ahmen auch nicht die Teilnahme an den mittelalterlichen Kreuzzügen nach, die jede Art loses Benehmen mit der Entschuldigung rechtfertigten, sie kämpften für eine ‚heilige Sache‘. Als Soldaten für Jehovas Sache müssen wir uns heilig erweisen, denn er ist heilig.
Da unsere Kriegführung im Interesse der Heiligkeit und Rechtfertigung Jehovas ausgeführt wird, ist sie heilig und bildet für uns eine heilige Verpflichtung. Satans Systeme der Dinge sind unrein, und wir dürfen keinen Teil von ihnen berühren. Besonders müssen wir darauf achten, daß wir unsere heilige Kriegführung nicht aus dem Auge verlieren, ohne Rücksicht darauf, wie sich die Nationen dieser Welt bekriegen, gleichgültig, wie religiös und wertvoll ihre Kriege ihnen erscheinen mögen, wie im Falle des Krieges gegen den gottlosen Kommunismus. Wenn wir unser Lager rein erhalten, abgesondert leben und unsere Heiligkeit bewahren, wird Jehova immer mit uns sein, indem er uns Gewißheit über unseren Sieg und unseren Eingang in seine neue Welt der Gerechtigkeit schenkt.
[Fußnote]
a Einzelheiten im Wachtturm vom 15. Januar 1955.