Sich nicht in die Interessen dieser Welt verwickeln lassen
1. Welche drei Hindernisse stehen der Freundschaft mit Gott im Weg?
UM DIE Königreichsinteressen an die erste Stelle zu setzen, sind nicht nur entschiedene Taten des Gehorsams erforderlich, sondern es ist auch notwendig, daß man sich vom Unrechttun zurückhält. Aus Gottes Wort geht deutlich hervor, daß Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist. „Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, macht sich selbst zu einem Feinde Gottes.“ (Jak. 4:4, NW) Das bedeutet, daß der Christ, der ein Interesse daran hat, den Willen Gottes zu tun, die drei Haupthindernisse zur Freundschaft mit Gott kennenlernen und sie meiden muß. Es sind dies Satan, der Teufel, und seine Dämonen, des Menschen Unvollkommenheiten, was sein Fleisch betrifft, und die Welt, deren Gott Satan ist. — 2. Kor. 4:4; Eph. 6:12; Matth. 26:41.
2. Wie widerstand Jesus der Begierde des Fleisches, der Begierde der Augen und der augenfälligen Schaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat?
2 Jesus selbst anerkannte, daß ‚alles, was in der Welt ist — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die augenfällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben besitzt —, nicht vom Vater, sondern von der Welt stammt‘. (1. Joh. 2:16, NW) Sein Beispiel, sein Widerstand gegen diese Versuchungen, ist für uns vorbildlich. Nachdem er in der Wüste vierzig Tage und Nächte mit dem Studium des Wortes Gottes verbracht hatte, trat Satan mit der Versuchung an ihn heran, die Begierde des Fleisches zu befriedigen, indem er für sich persönlich dadurch ein Wunder wirke, daß er die Steine in der Wüste zu Brot mache, um essen zu können. Jesus wies Satan zurück, indem er sich dem Worte Gottes zuwandte und betonte, daß die geistige Speise von höherem Werte sei als die Speise für das Fleisch. Darauf wurde er versucht, sich selbst zu einem Schauspiel zu machen, indem er der Begierde der Augen nachgeben, das heißt sich von der Zinne des Tempels hinabstürzen sollte. Auf Satans schlaue Verdrehung der Worte der Schrift, Gott würde ihn mit seiner Macht dabei schützen, erwiderte er: „Du sollst Jehova, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.“ Schließlich wurde Jesus große Macht und die Stellung des Herrschers der Regierungen dieser Welt angeboten, wenn er vor Satan einen Akt der Anbetung vollführen würde. Aber er ließ sich nicht in dieser Schlinge fangen, sondern sagte: „Es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.‘“ — Matth. 4:1-11, NW.
3. Welcher Rat wird in Jakobus 4:7 gegeben, und wie können die Schranken überwunden werden?
3 So wie Satan sich vorübergehend von Jesus zurückzog, weil dieser ihm so treulich widerstanden hatte, verhält es sich auch mit uns. „Unterwerft euch also Gott; widersetzt euch aber dem Teufel, und er wird von euch fliehen.“ (Jak. 4:7, NW) Die meisten Leute haben Probleme, die ihnen sehr schwierig erscheinen, und viele wissen sie nur dadurch zu lösen, daß sie sich noch mehr in die Interessen dieser Welt verwickeln. Wenn diese Schranken überwunden werden sollen und sie ein Interesse an der einzig wahren Hoffnung, die für die Menschheit besteht, ersetzen soll, dann muß der feste Griff, mit dem sich diese Welt der Interessen des Menschen bemächtigt hat, gelöst werden.
4. Worüber beklagte sich Martha bei Jesus und unter welchen Umständen?
4 Dieses Erlebnis Jesu und der Rat, den er gab, veranschaulichen, auf welch raffinierte Weise selbst Dinge des Alltagslebens die Gelegenheit zu geistiger Förderung beeinträchtigen und uns in unnötige Nebendinge verstricken können. „Als sie nun weitergingen, kam er in ein gewisses Dorf. Hier nahm ihn eine Frau namens Martha als Gast in ihr Haus auf. Diese Frau hatte auch eine Schwester, Maria genannt, die sich zu den Füßen des Meisters niedersetzte und unablässig seinen Worten lauschte. Martha dagegen ließ sich durch die Besorgung vieler Pflichten ablenken. So trat sie denn hinzu und sprach: ‚Meister, machst du dir nichts daraus, daß meine Schwester mich die Dinge allein besorgen läßt? Sage ihr doch, sie solle mir helfen!‘ Als Antwort sagte der Meister zu ihr: ‚Martha, Martha, du bist besorgt und beunruhigt wegen vieler Dinge. Wenige aber sind nötig oder nur eins. Maria ihrerseits hat das gute Teil erwählt, und es wird nicht von ihr genommen werden.‘“ — Luk. 10:38-42, NW.
5. (a) In welcher Hinsicht bekundete Martha einen Mangel an Wertschätzung, und inwiefern erwählte sich Maria das bessere Teil? (b) Wie kann jemand heute dem Beispiel Marias folgen?
5 Wie es damals Brauch war und noch heute in vielen Familien Brauch ist, veranlaßte der Geist der Gastfreundschaft Martha, für ihren hervorragenden Gast ein reichhaltiges Mahl zu bereiten und für viele weitere Dinge besorgt zu sein, die dazu bestimmt waren, seinen Aufenthalt in ihrem Heim genußreicher und angenehmer zu gestalten. Als Folge ging sie indes — wegen der ernsten Aufmerksamkeit, die sie all diesen einzelnen Dingen widmen mußte — einiger Segnungen verlustig, die ihr aus dem Besuch Jesu hätten erwachsen können. Jesus tadelte sie nicht wegen ihrer Gastfreundschaft, noch sagte er zu Martha, sie hätte müßig dasitzen und überhaupt nichts tun sollen, um seinen physischen Bedürfnissen zu dienen. Doch beachte man, was er sagte: „Wenige Dinge aber sind nötig oder nur eins.“ Da dies Marthas Heim war und sie einen Gast zu betreuen hatte, war es gemäß seiner an Martha gerichteten Ermahnung richtig, daß sie etwas zum Essen für ihn und ihre Hausgenossen bereitmachte, doch waren vielseitige Vorbereitungen für diesen Anlaß nicht nötig. Maria hatte deshalb das bessere Teil erwählt, indem sie den Wert erkannte, den sie aus Jesu Gegenwart erlangen konnte. Hätte Martha dieselbe Wertschätzung gehabt, so hätte sie sich damit begnügt, nur das Wichtigste bereitzumachen und weniger notwendige Dinge für eine andere Gelegenheit aufzusparen, wenn sie nicht diese Gelegenheit hätte, die Worte Jesu zu hören. Marias Einstellung dagegen, ihr Trachten nach Königreichsaufschluß, ist das Beispiel, dem Menschen in dieser geistig hungernden Welt zu folgen gut tun würden. Wenn jemand mit nährendem geistigem Aufschluß ins Haus kommt, täten die Glieder dieses Hauses gut, die unwesentlichen Dinge, die bei einer anderen Gelegenheit getan werden könnten, wenigstens vorübergehend, beiseite zu lassen, um sich all das zunutze zu machen, was sie aus dem Besuch dieses Vertreters der theokratischen Herrschaft Gottes lernen können.
6. Welche selbstischen Interessen zu verfolgen, sollte man bei der Ausübung der Religion vermeiden, wie warnte Jesus davor, und wann dürfen persönliche Interessen berücksichtigt werden?
6 Wer das zu tun verfehlt, könnte dem unter Dornen gesäten Samen gleich werden: „Den man unter die Dornen gesät hat, ist jener, der das Wort hört, aber die Sorgen dieses Systems der Dinge und die trügerische Macht des Reichtums ersticken das Wort, und er wird unfruchtbar.“ (Matth. 13:22, NW) Andererseits sollten Christen ihre Religion nicht einfach um eines persönlichen Gewinnes willen ausüben. Es gibt Personen, die sich als Nachfolger Jesu Christi ausgeben und sich wegen gewisser Vorteile, die sie dadurch gewinnen mögen, einer besonderen Kirche anschließen. Andere glauben, sie können durch ihre Religion Einfluß bei Gott gewinnen oder sonstwie einen persönlichen Vorteil erlangen. Deshalb Interesse an einer Religion zu haben entspringt der Selbstsucht, und man sollte das vermeiden, gleichwie Jesus jene warnte, die ihn am nächsten Tage aufsuchten, nachdem er sie auf übernatürliche Weise mit Brot und Fisch gespeist hatte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen saht, sondern weil ihr von den Broten aßet und gesättigt wurdet. Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt, die der Sohn des Menschen euch geben wird, denn auf diesen hat der Vater, Gott, sein Siegel der Anerkennung gelegt.“ (Joh. 6:26, 27, NW) Persönliche Interessen müssen und dürfen nur dann berücksichtigt werden, wenn man sie so überwacht und beherrscht, daß dadurch die Interessen des Königreiches Gottes gefördert werden.
7. Wie kann ein fehlgelenktes Interesse an Gesundheitsfragen ernsten Schaden anrichten, und in welcher Lage kann es den Unachtsamen führen?
7 Das persönliche Interesse, das jemand an seiner Gesundheit hat und das nicht nach der rechten Richtung hin gelenkt wird, kann seinen Wunsch nach der wahren, geistigen Heilung ersticken. Wenn dieses Interesse das Denken dermaßen erfüllt, daß jemand unter Ausschaltung der Wahrheit des göttlichen Wortes nur diesem nachstrebt, dann schadet sich der Betreffende viel mehr, als ihm sein Körperleiden schaden könnte. Wegen dieses Verlangens nach Gesundheit verfehlen heute viele, die Warnung Jesu in bezug auf jene zu beherzigen, die den Anspruch erheben, Wunderkräfte zu besitzen. „Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‚Meister, Meister, prophezeiten wir nicht in deinem Namen und trieben in deinem Namen Dämonen aus und vollbrachten in deinem Namen viele machtvolle Werke?‘ Und doch werde ich ihnen dann erklären: Nie habe ich euch gekannt! Hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!“ (Matth. 7:22, 23, NW) Diese Worte sollten zu ernstem Zweifel an sogenannte Glaubensheiler Anlaß geben und sollten jemanden, der ehrlich nach Gesundheit trachtet, veranlassen, seine diesbezüglichen persönlichen Interessen anhand der Wahrheit des Wortes Gottes richtig einzuschätzen, ehe er sich hoffnungslos durch diese raffinierte, trügerische „Begierde des Fleisches“ verstricken läßt.
8. Wie wurde die Wundergabe des Heilens in biblischen Zeiten angewandt, und auf welche Weise beleuchtet dies die sogenannten Glaubensheiler der heutigen Zeit?
8 Eine sorgfältige Prüfung des Wortes Gottes offenbart, daß Heilungen, die in früheren Zeiten bewirkt wurden, nicht an denen vollzogen wurden, die schon zur Versammlung gehörten. Obwohl der Apostel Paulus die Gabe des Heilens besaß, sagte er doch zu Timotheus: „Trinke nicht länger Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deiner häufigen Krankheitsfälle willen.“ (1. Tim. 5:23, NW) Er bewirkte in diesem Falle keine Heilung. In einem anderen Briefe an Timotheus sagte er: „Trophimus habe ich in Milet krank zurückgelassen.“ (2. Tim. 4:20) Hier haben wir wiederum sein Zeugnis, daß er keine Wunderheilung vollführt hatte. Auch geschahen solche Heilungen nicht innerhalb der Christenversammlung. Als offenkundigen Beweis dafür, daß solche schon vor seiner Zeit als ein Zeichen für Außenstehende gewirkt worden waren, beachte man die folgenden Worte Jesu: „Auch gab es viele Aussätzige in Israel zur Zeit Elisas, des Propheten; doch keiner von ihnen wurde gereinigt als nur Naaman, der Syrer.“ (Luk. 4:27, NW) Ferner wurden Christen — im Gegensatz zum allgemeinen Brauch, wie er unter „Glaubensheilern“ heute gepflegt wird — ermahnt, für die Anwendung ihrer Wundergaben kein Geld anzunehmen. Als Jesus seine Jünger aussandte, sagte er zu ihnen: „Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet.“ — Matth. 10:8, NW. Siehe auch den Bericht in 2. Könige 5:15-27.
9. Was offenbarte Paulus über die Wundergaben des Geistes, und welche ausgeglichene Ansicht über gesundheitliche Fragen sollten Christen haben?
9 Nachdem diese Wundergaben ihren Zweck erfüllt hatten, indem Gottes Macht an Jesus, seinem Vertreter, und an seinen Jüngern als den ersten Gliedern der Christenversammlung kundgeworden war, waren sie nicht mehr notwendig und wurden nicht mehr verliehen. Paulus spricht davon, wenn er sagt: „Die Liebe versagt nie. Ob es aber Gaben des Prophezeiens seien, sie werden weggetan; ob Zungen, sie werden aufhören; ob es Erkenntnis sei, sie wird weggetan werden.“ (1. Kor. 13:8, NW) Die größte Gabe des Geistes ist heute die Gabe der Predigttätigkeit, die allen aufrichtigen Personen zu verleihen Gott als gut befunden hat, und zwar ungeachtet ihres Alters, ihrer Nationalität, Rasse oder Stellung im Leben. (Apg. 2:17, 18) Aus diesem geht hervor, daß selbst persönliche Interessen, wie Gesundheit oder Leibesübungen, den Königreichsinteressen untergeordnet werden müssen. Leibesübungen und die normale Pflege der eigenen Person sind wichtig, aber Paulus weist auf folgendes hin: „Körperübungen sind von geringem Nutzen, aber Gottergebenheit ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges wie künftiges Leben in sich birgt.“ (1. Tim. 4:8, NW) Dies verlangt eine gut abgewogene Ansicht des Christen, wobei er sich nicht selbst vernachlässigt, doch trotz dieser persönlichen Interessen auch die Pflichten nicht vernachlässigt, die mit seinem christlichen Dienstamt verbunden sind.
10. Welche unreife Ansicht über das Werk der Zeugen Jehovas haben gewisse Personen, und was veranlaßt manchmal zu dieser Einstellung?
10 Ein falsches Verhältnis zwischen den verschiedenen Interessen veranlaßt zu einer falschen Einstellung, zu einer falschen Ansicht der Dinge. „Die Lampe des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge einfältig [aufrichtig, NW] ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Sieh nun zu, daß das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist.“ (Luk. 11:34, 35) Es gibt Menschen, die die Tätigkeit der Zeugen Jehovas betrachten, und da sie sich vor Körperschaden oder vor Kritik fürchten, folgern sie, sie selbst könnten das nicht tun. Durch diese „Begierde der Augen“ geraten sie direkt in die Schlinge des Gottes dieser Welt. (Spr. 29:25; Matth. 10:28) Das zeigt deutlich, daß man in der Erkenntnis und im Verständnis des Wortes Gottes Reife erlangen muß. Es bedeutet, daß jemandes Glaube durch eine regelmäßige geistige Kost gestärkt werden muß. Jemand, der diesen Glauben nicht hat, mag sich selbst einreden, es sei für ihn vorteilhafter, sich der Taufe zu entziehen als sich genau an Gottes Willen zu halten und sich im Wasser untertauchen zu lassen. Ein solcher Mensch mag glauben, er könne kein Zeuge Jehovas sein, weil er nicht genügend Glauben hat, entsprechend zu handeln. Er mag verfehlen zu erkennen, daß Glaube aus Erkenntnis hervorgeht; wahrscheinlich hat er keine Anstrengungen gemacht, sich diese Erkenntnis bezüglich der Bedeutung und des Grundes der Taufe anzueignen. Zuerst muß die Grundlage für die Erkenntnis gelegt werden, und dann ergibt sich aus der Anwendung dieser Erkenntnis der Glaube.
11. Warum ist Erkenntnis eine notwendige Grundlage, auf der man der Verstrickung in die Machenschaften dieser Welt widerstehen kann?
11 Dasselbe ist der Fall in bezug auf die Teilnahme am Zeugniswerk. Es gibt Personen, die nicht den nötigen Widerstand leisten, um nicht in diese Welt verstrickt zu werden, wenigstens nicht so viel, daß sie sich die Erkenntnis aneignen, die sie als notwendige Grundlage haben müssen. Mit dieser Erkenntnis aus dem Worte Gottes wächst der Glaube und mit dem Glauben auch die Fähigkeit und der Wunsch zu predigen. „Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab. Denn die Schrift sagt: ‚Keiner, der seinen Glauben in ihn setzt, wird enttäuscht werden.‘ … Denn ‚jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird errettet werden‘. Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne jemand, der predigt? Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht ausgesandt worden sind?“ (Röm. 10:10-15, NW) Gestärkt durch ihren neugeborenen Glauben, wird eine solche Person erkennen, daß ihre Predigttätigkeit in doppelter Hinsicht rettende Kraft hat. Paulus wies auf dies hin, wenn er sagte: „Gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst. Bleibe bei diesen Dingen, denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene erretten, die auf dich hören.“ — 1. Tim. 4:16, NW.
12. Welchen Dienst den Menschen guten Willens zu leisten, sind Jehovas Zeugen verpflichtet, und in welcher Geistesverfassung muß dieser Dienst getan werden?
12 Um aufrichtige Menschen zu befähigen, das richtige Gleichgewicht bezüglich der verschiedenen Interessen zu erlangen und um des Königreiches willen alles andere beiseite zu schieben, sendet Jehova Gott seine Zeugen bis an die Enden der Erde. Durch den Propheten Jesaja ließ er ihnen schon vor Jahrhunderten gebieten: „Zieht aus, zieht aus durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg! Bahnet, bahnet die Straße. Reinigt sie von Steinen. Erhebt ein Signal für die Völker.“ (Jes. 62:10, NW) Die Steine des Anstoßes, die den Menschen im Wege sind, die sich aufrichtig für den Dienst Gottes interessieren, räumen wir nicht in der Absicht weg, diesen Menschen zu schaden oder ihre Glaubensansichten zu verspotten. Damit ein Königreichsverkündiger das, was den Menschen im Wege steht, erkennen kann, muß er eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes haben, und um diese „Steine“ wegräumen zu können, muß er seine Stellung vertrauensvoll einnehmen und seine Arbeit mit Takt und im Gleichgewicht tun. Der Prediger sagt sich, daß sein Zuhörer von dem ehrlichen Wunsch nach besseren Zuständen beseelt ist und aufrichtige Liebe zur Gerechtigkeit hat. Deswegen wird er eher an seinen Verstand appellieren, als ihm Angst einzujagen. Wenn er sich so verhält, wird er seinen guten Mut nicht sogleich verlieren, wenn die angesprochene Person den eigentlichen Zweck seines Besuches nicht erkennt. Jehovas Zeugen verfolgen nicht die Absicht, einfach zu beweisen, daß ihre Ansicht recht ist. Ihr Interesse läuft darauf hinaus, jene aufrichtige Liebe zu bekunden, die Gott zu seinen Schafen hat. Dabei verfolgen sie das Ziel, die Wahrheit aus Gottes Wort auf eine Weise darzureichen, daß die Zuhörer sie annehmen oder wenigstens angeregt werden, die herzerfreuende, gute Botschaft vom Königreich etwas näher ins Auge zu fassen. Dadurch werden sie die richtige Vision von diesem Königreich erhalten und erkennen, wie wichtig es ist, dessen Interessen zu dienen. Das wird Menschen guten Willens eine Hilfe sein, sich der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas zu nähern, damit sie noch mehr von der lebengebenden Hoffnung auf Gottes neue Welt erfahren und sich dadurch besser wappnen, um die Königreichsinteressen an die erste Stelle zu setzen.
13. Welches Musterbeispiel gab Jesus, und wie ahmen Jehovas Zeugen ihn nach?
13 Diesen Lauf hat uns Jesus Christus — sozusagen als Musterbild, dem wir folgen sollen — vorgezeichnet. Laut den Worten des Paulus sagte er: „Siehe! ich bin gekommen (in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun.“ (Heb. 10:7, NW) Während seiner ganzen Dienstzeit machte Jesus Gottes Interessen zu seinen eigenen Interessen. Er gab sich seinem Vater völlig hin und ließ sich zur Symbolisierung dieses Aktes im Wasser taufen. So gab er allen, die die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzen würden, ein Beispiel. Vollständige Hingabe an Gott und darauf die Wassertaufe bilden die notwendige Voraussetzung für den, der Gottes Willen tun möchte. Wie Jesus predigte, so predigen auch sie in Erfüllung der Worte Jesu: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Auch werden sie sich nicht durch Einwendungen, Spott oder Verfolgung beiseite ziehen lassen. Sie werden weiterhin predigen, bis das Ende kommt.
14. Weshalb fahren Jehovas Zeugen fort, in vielen Wohnungen vorzusprechen, und wie lange soll das Werk fortgesetzt werden?
14 Während sie an Zahl zunehmen und ihre Besuche in den Wohnungen der Leute häufiger werden, werden sie dennoch weiterhin bei ihnen vorsprechen, weil sie erkennen, daß es für ihre Zuhörer Leben bedeutet, Gottes Königreich als ihre Hoffnung anzuerkennen und anzunehmen. Sie verstehen, daß einem jede Gelegenheit geboten werden muß, diese gute Botschaft zu hören und anzunehmen. Auch erkennen sie, daß nicht alle Glieder eines Haushalts ihre Besuche gleich auffassen. Während eine Person dagegen sein mag und es den Zeugen untersagt, wiederzukommen, mag es sein, daß ein anderes Glied derselben Familie einen Rückbesuch willkommen heißt. Im Vertrauen auf diese Möglichkeit setzen Jehovas Zeugen ihre mühevolle, liebreiche Tätigkeit für die fort, die in Wahrheit Gottes Schafe sind. Alle Schafe müssen gefunden werden, und das kann nicht geschehen, wenn man nur ein- bis zweimal bei ihnen vorspricht. Die Beharrlichkeit der göttlichen Suchmethoden wird in Jeremias Prophezeiung beschrieben, wenn es dort heißt: „Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht Jehova, daß sie sie fischen; und danach will ich zu vielen Jägern senden, daß sie sie jagen von jedem Berge und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.“ (Jer. 16:16) Daß das Werk weitergehen muß, bis alle Schafe aus dieser alten Welt herausgesammelt sein werden, geht aus der Antwort auf eine Frage, die Jesaja vor Jahrhunderten stellte, klar hervor. „Und ich sprach: Wie lange, Herr [Jehova]? Und er sprach: Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist, und Jehova die Menschen weit entfernt hat, und der verlassenen Orte viele sind inmitten des Landes.“ — Jes. 6:11, 12.
15. Auf welche Weise wird jemand bestimmt in die Interessen dieser Welt verwickelt werden, und wie kann man dies vermeiden?
15 Die Menschen, die dazu neigen, der Denkweise, den Bräuchen und den Idealen der gegenwärtigen Welt zu folgen, werden bestimmt von den Ängsten und Sorgen dieser Welt verschlungen werden und werden ihrer Stellung vor Gott verlustig gehen sowie der Fähigkeit, die sie besitzen mögen, um denen behilflich zu sein, die dringend der Hilfe bedürfen. Niemand sollte sich betören oder durch Furcht zu der verhängnisvollen Ansicht dieser Welt bringen lassen, daß Menschen durch eigene Anstrengungen überleben können oder überleben werden und daß es überhaupt keine Lösung gebe, wenn nicht die Menschen eine Lösung dieser Probleme ausarbeiten würden. Das göttliche Wort der Wahrheit zeigt deutlich, daß dies eine Zeit feuriger Prüfungen ist, und die Werke jedes Menschen werden in dieser Zeit des Endes durch tiefgreifende Prüfungen offenbar werden. Nur indem der Christ unbedingt das Gleichgewicht bewahrt und die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzt, kann er der Verwicklung in die Interessen dieser Welt widerstehen und als wirkliches Bollwerk gegen die steigende Flut des gottlosen Materialismus, der jetzt die Erde überflutet, standhalten.
16. Auf welche weitere Art kann man Leistungsfähigkeit im Predigtdienst erlangen, und welche Ansicht muß stets bewahrt werden?
16 Wenn die Worte eines Christen überzeugend wirken sollen, so muß dieser Christ den Äußerungen seines Glaubens gemäß leben. Er muß in seinem Leben beständig die Grundsätze anwenden, die er aus Gottes Wort kennenlernt, und muß dann diese Erkenntnis fortwährend zu mehren suchen. Er sollte danach trachten, daß, im Hinblick auf die Förderung der theokratischen Interessen, jeder Tag zählt, indem er notwendige Arbeit nicht ungetan und keine Gelegenheit ungenutzt läßt, die Schranken der Mißverständnisse niederzureißen, die der Gott dieses Systems der Dinge um Jehovas Vorhaben aufgebaut hat. Wer die Königreichsinteressen an die erste Stelle setzt, wird nicht sorglos wandeln, indem er nur deshalb einige Stunden im Felddienste verbringt, weil er dies als eine Pflicht ansieht. Er wird erkennen, daß das vollständige Ende dieses Systems nahe ist und daß alle, die darin verharren, umkommen werden. Er wird erkennen, daß fleißige Anstrengungen und gesteigerte Leistungsfähigkeit erforderlich sind, um die Arbeit zu vollenden, nämlich die Menschen guten Willens zu warnen, damit sie sich aus den Schlingen dieser Welt herauswinden und an den Ort der Zuflucht fliehen, den Jehova in seiner Liebe bereitet hat. Wer das tut, wird sich selbst einen Platz in dieser gerechten, neuen Welt sichern und wird das unaussprechliche Vorrecht und die Freude haben, von Jehova zur Verherrlichung seines Namens gebraucht zu werden und das einzig richtige Beispiel zu geben, dem Menschen guten Willens folgen können, nämlich die Interessen des Königreiches Gottes, Jehovas, in ihrem Leben an die erste Stelle zu setzen.
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