Fragen von Lesern
● Wäre es richtig, wenn Christen zur Empfängnisverhütung zur Sterilisation Zuflucht nähmen?
Wir können uns in dieser Angelegenheit von dem Grundsatz leiten lassen, der in dem von Gott durch Mose gegebenen Gesetz niedergelegt ist. Wir wissen, daß ein Angehöriger der Priesterfamilie Aarons, dessen Hoden zerstoßen waren, nicht als Priester dienen konnte; auch durfte niemand mit verstümmelten Geschlechtsorganen in die Versammlung Jehovas kommen. Und Gott war so sehr um den Schutz der Fortpflanzungsorgane des Mannes besorgt, daß einer Frau, die im Verlaufe eines Streites zwischen ihrem Mann und einem anderen Mann ihre Hand ausstreckte und dessen Schamteile ergriff, um ihn zeugungsunfähig zu machen, die Hand abgehauen werden mußte. (3. Mose 21:17-20; 5. Mose 23:1; 25:11, 12) Wenn Gott also um die Fortpflanzungsfähigkeit seines Vorbildvolkes Israel so besorgt war, ist er es bestimmt auch um die seiner geistlichen Israeliten, da er ihnen ja das Recht verliehen hat, Eltern zu sein und ihre Nachkommen in der Furcht Gottes zu erziehen.
Wenn jemand, der, bevor er zur Erkenntnis der Wahrheit kam, sterilisiert wurde, Harmagedon überlebt, müßte Gott durch Christus, den König der Menschheit, ein Wunder wirken, um ihn zu befähigen, an der Erfüllung des Fortpflanzungsauftrages teilzunehmen.
Es gibt heute verschiedene andere Methoden zur Empfängnisverhütung, doch schweigt sich die Gesellschaft darüber aus und überläßt diesbezüglich die Entscheidung jedem Ehepaar selbst. (Siehe Der Wachtturm, 1. Juli 1951, S. 207; 1. Juni 1953, S. 350.) Es wäre jedoch völlig verkehrt, wenn jemand dächte, er sei berechtigt, sich sterilisieren zu lassen, um für den Königreichsdienst frei zu sein und sich nicht um Familienpflichten und Kindererziehung kümmern zu müssen. Wenn ihm so daran gelegen ist, von Familienpflichten frei zu sein, dann bleibe er doch ledig und mache sich, wie Jesus sagte, wegen des Königreiches Gottes zu einem Eunuchen. (Matth. 19:12, NW) Jemand, der sich sterilisieren läßt, tut seinem Ehepartner, der vielleicht eines Tages Kinder haben möchte und dazu auch berechtigt ist, Unrecht. Er mag denken, er sei dadurch vor den Prüfungen und Versuchungen des Teufels in dieser Hinsicht gefeit; dafür setzt er sich aber in genau derselben Richtung anderen Prüfungen und Versuchungen aus. Das beste ist, wir machen von den Kräften und Funktionen, die Gott unserem Körper verliehen hat, durch eine normale Lebensweise Gebrauch.
Wenn jemand sterilisiert wurde, bevor er zu einem Verständnis der Wahrheit gelangte, dann möge er aus Jesaja 56:3-7 Trost schöpfen.
● Wer war der Vater Salathiels (Schealtiels, NW)? Gemäß dem biblischen Bericht in Matthäus 1:12 war es Jechonia, gemäß Lukas 3:27 jedoch Neri. Wie können die beiden Geschlechtslinien in diesem Punkt in Übereinstimmung gebracht werden? — H. H., USA.
Im 6. Kapitel des Buches „Dein Wille geschehe auf Erden“ heißt es in Abschnitt 3 (siehe Der Wachtturm vom 15. Juli 1959, S. 436) richtig: „Ehe sich die Geschlechtslinie von Joseph und Maria bei König David schließlich vereinen, treffen sie sich bei Zorobabel (Serubbabel) und dessen Vater Salathiel“. Wie Matthäus berichtet, war Salathiel der direkte Sohn des Königs Jechonia oder Jojakin. Wieso war er denn der Sohn des Neri? Er war insofern der Sohn Neris, als er dessen Tochter geheiratet hatte, und so war er eigentlich der Schwiegersohn Neris. Aber die Hebräer sprachen von einem Schwiegersohn als von einem Sohn, wie zum Beispiel auch Joseph, der direkte Sohn Jakobs, von Lukas als der Sohn des Eli bezeichnet wird, weil Joseph mit Maria, der Tochter Elis, verheiratet war. — Luk. 3:23.
Es ist in diesem Zusammenhang interessant, festzustellen, daß es im Cambridge-Manuskript von Beza, das durch das internationale Symbol „D“ gekennzeichnet wird, in Lukas 3:27 heißt: „der Sohn Jechonias“, nicht Neris.