Handelt in allen Dingen gemäß dem Wege Jehovas
„Und wenn ihr zur Rechten, oder wenn ihr zur Linken abbieget, so werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, wandelt darauf!“ — Jes. 30:21.
1. Wie können wir zur Erkenntnis Gottes gelangen? Und welche Fragen bedürfen einer Antwort?
NUR wenn wir Jehova, den großen Lebengeber, erkennen, haben wir die Hoffnung, dauerndes Leben zu erhalten. Wir müssen seine uns betreffenden Anweisungen kennen, müssen wissen, was er von uns verlangt, müssen den Weg kennen, den wir nach seinem Willen gehen sollen. Darum sagte der Psalmist David: „Lehre mich, Jehova, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfade.“ (Ps. 27:11) Obwohl die Wege Gottes für viele dunkel und rätselhaft sind, wird jemand, der aufrichtig und demütig nach Erkenntnis forscht, Gottes Weg deutlich erkennen, da er so klar bezeichnet ist, daß man ihm folgen kann. Wir können durch die Betrachtung des Universums und der Welt, in der wir leben, etwas über Jehova erfahren. Dann sehen wir, daß er ein schöpferischer Gott ist, ein Gott von unbegrenzter Macht, ein Gott von Weisheit und Erkenntnis. Wie aber lautet sein Name? Was ist die Bestimmung des Menschen? Warum gibt es fortgesetzt Schwierigkeiten und Trübsal auf Erden? Kommen diese Dinge von Gott? Die Antworten auf solche Fragen über den vor uns liegenden Weg können wir nur dadurch finden, daß wir uns Gottes geoffenbartem Wort, der Bibel, zuwenden.
2. (a) Was für ein Gott ist Jehova? (b) Wie sollten wir uns verhalten?
2 Durch sein Wort offenbart sich uns Jehova als der Allmächtige, der Herrscher des Universums, der, obwohl er alle Macht besitzt, doch barmherzig, liebreich und gütig ist. Er ist aber nicht nur ein schöpferischer Gott, ein Gott der Tat und der Arbeit, sondern er hält — wie seine Prophezeiungen es zeigen — seine festgelegten Zeiten genau ein. (Pred. 3:17) Er ist nicht ein Gott, der uns seine Wege geheimhielte, ein Gott, der vor den Menschen verborgen bleiben will, sondern vielmehr wünscht er, daß wir ihn erkennen und wissen, was er von uns verlangt, damit wir ewiges Leben erlangen. Petrus sagte: „Er ist geduldig mit euch, weil er nicht wünscht, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern wünscht, daß alle zur Reue gelangen.“ (2. Pet. 3:9, NW) Wenn wir also von Jehova zu lernen suchen, wird er uns beistehen und uns auf den rechten Pfad weisen, wenn wir nach rechts oder links abirren. Wir sollten uns so benehmen wie ein Kind gegenüber seinen Eltern, indem wir um Verständnis bitten und der rechten Führung folgen, die wir erhalten. So wie ein Kind seinen Vater und seine Mutter nachzuahmen sucht, sollen wir die rechten Grundsätze Jehovas und seiner Weibesorganisation genau befolgen. Wenn wir auf diese Weise handeln, werden wir finden, daß Jehovas Weg nicht nur ein leicht erkennbarer Weg ist, der uns deutlich gezeigt wird, so daß wir ihm folgen können, sondern auch ein Weg der Gerechtigkeit. Somit gibt die Neue-Welt-Übersetzung (engl.) das in Psalm 27:11 aufgezeichnete Gebet Davids wie folgt wieder: „Unterweise mich, o Jehova, in deinem Wege und führe mich wegen meiner Feinde auf dem Pfade der Geradheit.“
3. Weshalb handeln wir weise, wenn wir auf Jehova vertrauen?
3 Als unser Schöpfer weiß Jehova, was unseren besten Interessen dient. Er sieht die Dinge von einem weit höheren, erhabeneren Gesichtspunkte aus als wir. Er kann die Fallgruben und Gefahren erkennen, und zwar lange, ehe wir sie sehen. Seine Weisheit stützt sich nicht auf die beschränkte Weisheit und die Erfahrungen, die die Menschen in nur etwa fünfzig Jahren sammeln können, sondern auf jahrtausendealte Erkenntnisse. Daher hat Jehova Gott zu Recht die Stellung als unser Richter, unser Gesetzgeber und unser König inne. Da wir unter ihm stehen und in bezug auf das Leben von ihm abhängig sind, sollten wir bestimmt tiefes Interesse daran finden, ihm wohlzugefallen, indem wir alles seinem Wege gemäß tun. Das können wir in der Zuversicht tun, daß Jehova uns auf dem Wege führen wird, der für uns nicht nur segensreich ist, sondern auch zur Ehre seines Namens gereicht. Das sollte unser Lebensziel sein, nämlich auf irgendeine Weise unserem Gott aktiven Dienst darzubringen und ihm Ehre zu bereiten. In Psalm 23 (NW) wird uns gesagt: „Jehova ist mein Hirte … Er leitet mich auf den Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.“ Wir tun gut, dieser Führung unter der Leitung des Großen Hirten so willig zu folgen, wie Schafe der weisen, zuverlässigen Führung eines Hirten folgen. In Sprüche 3:5-7 (NW) lesen wir: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand (dein eigenes Verständnis). Beachte ihn auf allen deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerade machen. Werde nicht weise in deinen Augen. Fürchte Jehova und wende dich vom Bösen ab.“
4. Wie können wir wissen, was die Zukunft bringt?
4 Viele Leute denken, daß sie, solange sie ein rechtes Leben führen und sich von schlechten Dingen fernhalten, auch auf dem Wege Jehovas wandeln, und das sei alles, was zu tun sei. Doch mag es sein, daß sie nur eine geringe biblische Erkenntnis haben. Wenn man sie über die Zukunft befragt und über Gottes Vorhaben mit der Erde hinsichtlich gläubiger Menschen, werden sie antworten: ‚Das weiß nur Gott.‘ Allerdings weiß es Gott, doch verleiht er diese Kenntnis auch denen, die sie begehren. Die Worte in Amos 3:7 versichern uns dies: „Denn der Herr, Jehova, tut nichts, es sei denn, daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe.“ Jehova hat seine Vorsätze seinem Volke durch die Blätter seines Wortes geoffenbart. Einer der vielen Texte, die über die Zukunft der Erde sprechen, findet sich in Psalm 37:11 (NW) und lautet: „Aber die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, und sie werden sich in der Tat an Fülle von Frieden ergötzen.“ Dieser Aufschluß ist für uns aufgezeichnet worden, damit wir ihn lesen und studieren und so das Vorhaben Jehovas erkennen können.
5. Genügt es, ein rechtes Leben zu führen, um Gott zu gefallen?
5 Jesus erkannte, daß Gott nicht nur von ihm verlangte, ein rechtes Leben zu führen, sonst hätte er das stille Leben, das er als Zimmermann bis zum Alter von dreißig Jahren führte, einfach fortsetzen können. Er wußte, daß der persönliche Dienst für den Schöpfer ebenfalls dazu gehörte, die Dinge gemäß Jehovas Weg zu tun, und dafür gab er uns ein Beispiel. Wenn wir diesem Beispiel folgen, erlangen wir ein Verständnis des Wortes Gottes sowie die große Freude, die aus dem Dienst für ihn herrührt. In Sprüche 3:13-18 (NW) lesen wir darüber: „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen gewinnt … Länge der Tage trägt sie in ihrer Rechten … Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und wer sie festhält, wird glücklich genannt.“ Gott will nicht, daß dieses Glück der Gotteserkenntnis auf eine Klasse von Geistlichen beschränkt sei, sondern macht es allen zugänglich, die wahre Weisheit und Verständnis durch ein Studium der Bibel zu erlangen suchen. Es zu erfassen und uns zu eigen zu machen bedarf der Anstrengungen auf unserer Seite, doch wenn wir diese machen und weiterhin an der Weisheit festhalten, werden wir glücklich sein.
6. Glaubte Jesus an viele Wege, auf denen man Gott dienen kann?
6 Jehova hat nicht viele verschiedene Wege vorgesehen, auf denen man ihm nach Lust und Laune auf eine Weise dienen könnte, die den Neigungen des Ichs entspricht. Ist Gott denn verpflichtet, den Menschen mit allem, was sie gerade wünschen, zu dienen? Oder sind wir rechtmäßigerweise die Diener unseres Schöpfers? Wir können nicht blindlings unseren eigenen Neigungen folgen und dabei den Weg zu finden hoffen, der Gott wohlgefällt. Überall, wohin wir blicken, sehen wir wieder eine andere Religion, eine andere Weltanschauung, eine andere Theorie über das Leben. Viele Menschen glauben selbstgefällig, daß irgendeine Art der Anbetung recht sei und alle denselben Lohn erhalten werden. Aber das hat Jesus nicht gelehrt. In Matthäus 7:13, 14 (NW) sagt er uns: „Breit und geräumig ist der Weg, der ins Verderben führt, und viele gibt es, die auf ihm dort hingehen. Doch schmal ist die Pforte und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige gibt es, die sie finden.“ Daß sich dies nicht nur auf Ungläubige oder auf Heiden bezieht, geht aus seinem weiteren Kommentar hervor: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Meister, Meister‘, wird in das Königreich der Himmel hineingelangen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ (Matth. 7:21, NW) Mit Bezug auf die religiösen Führer seiner Tage bemerkte Jesus ferner: „Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerottet werden. Laßt sie nur. Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ Wenn wir die Grube der Vernichtung meiden möchten, müssen wir unsere Augen offenhalten, um den Weg zu sehen, den zu gehen Jehova uns anweist. Es ist dies nicht ein Weg geteilter religiöser Ansichten oder menschlicher Philosophien, sondern Jehovas Weg der Wahrheit und ein Pfad der Geradheit. — Matth. 15:13, 14, NW.
7. Stelle die Handlungsweise Kains und Abels einander gegenüber.
7 Durch all die Jahrhunderte hindurch ist den Menschen immer die Wahl gelassen worden, sich so oder so zu entscheiden. Um auf den Pfad zu gelangen, den Jehova vorzeichnet, spornte Jeremia uns an, uns nach den alten Pfaden wahrer Gottesanbetung zu erkundigen. Gewisse Menschen mögen diesen Pfaden allerdings vor Jahrhunderten gefolgt sein, aber die gerechten Grundsätze Jehovas und das, was Jehova von uns im Hinblick auf ausschließliche Ergebenheit verlangt, hat sich nicht verändert. Abel erwies sich als ein Glaubensmann. Er handelte der Art und Weise entsprechend, wie Gott handelte, und erlangte so Gottes Anerkennung. Wenn wir den Bericht über seine Art der Gottesanbetung lesen, können wir sehen, daß nicht bloß die Religiosität eines Menschen zeigt, daß er den rechten Weg gefunden hat. Kain und Abel brachten beide Opfer dar; beide waren anscheinend demselben Gott ergeben, aber Abel brachte sein Opfer so dar, wie es dem Wege Gottes entsprach. Doch selbst als Kain sah, daß sein Opfer nicht annehmbar war, lehnte er es ab, sich zu ändern, und handelte direkt dem Wege Gottes zuwider, indem er seinen Bruder tötete. Statt demütig mit seinem Gott zu wandeln, rebellierte Kain und wurde ein umherirrender Flüchtling, der von seinen eigenen Angehörigen ausgeschlossen wurde. — Heb. 11:4; 1. Mose 4:1-16.
8. Ist Bildung oder eine gewisse Stellung nötig, damit man annehmbaren Gottesdienst darbringen kann?
8 Jahrhunderte später sahen sich zwei Männer vor die Frage der rechten Anbetung gestellt. Beide waren in weltlicher Weisheit sehr gebildet, doch nur einer erkannte an, daß man nach höherer Weisheit handelt, wenn man die Dinge dem Wege Jehovas gemäß tut. Als die Frage über die Gottesdienstfreiheit vor Pharao erhoben wurde, wies er sie ab und schrie: ‚Wer ist Jehova, daß ich sein Volk ziehen lassen sollte?‘ Er verhärtete sein Herz und verschloß seinen Sinn vor der Bitte Moses, ihm Zeit für religiöse Andacht zu geben. Pharao herrschte wie ein Gott über die Ägypter, und bis dahin war sein Wort für die israelitischen Sklaven Gesetz gewesen. Die Menschen warfen sich vor ihm nieder und krochen auf dem Bauch, wenn sie sich ihm näherten — nicht aber Mose, der im Namen Jehovas kam. Hier stand ein Mann, der Führer eines Millionenvolkes sein sollte. Er war als ein Sohn der Tochter Pharaos erzogen worden und besaß Kenntnisse und hatte den Beistand der ägyptischen Weltmacht, doch mit e i n e m Unterschied: Mose erkannte Jehova an. Als ihm Jehovas Vorhaben und Weg gezeigt wurden, war er bereit, diese zu beachten. Er mußte vieles aufgeben: sein ägyptischen Freunde, sein Geburtsland, seine Sicherheit und ‚den vorübergehenden Genuß der Sünde‘; aber Mose traf eine weise Wahl. Zehnmal erhielt Pharao die Gelegenheit, sich von Jehova belehren zu lassen, und zehnmal verhärtete er sein Herz. Schließlich ritt Pharao an der Spitze seiner ägyptischen Kriegsleute den ausziehenden Israeliten nach — doch nur, um im Roten Meere umzukommen! Kein Denkmal kennzeichnete das Grab dieses törichten Pharao; nur das Andenken, daß er dem Schöpfer getrotzt hat, ist geblieben.
9. Wie zeigte Jesus, daß er die Dinge dem Wege Jehovas entsprechend tat?
9 Wenn wir auch keine Landesregenten sind, wie Pharao es war, noch die Bildung und Vergangenheit eines Mose haben, müssen doch auch wir eine Wahl treffen. Die kluge Handlungsweise für uns besteht darin, Jehovas Weg zu suchen und ihm zu folgen. Selbst Jesus, der doch ein vollkommener Mensch war, suchte nicht nach seinem Kopf, sondern dem Wege Jehovas gemäß zu handeln. Er sagte: ‚Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.‘ Als Satan ihn zur Zeit seiner Versuchung durch eine falsche Anwendung von Schrifttexten irreführen wollte, zeigte Jesus, daß er das geschriebene Wort Gottes anerkannte, es richtig anwandte und es zu seinem Führer machte, wenn er sprach: „Wiederum steht geschrieben.“ Hierin gab er uns ein Beispiel. Er blickte zu seinem himmlischen Vater um Unterweisung und Führung auf, damit er seinen vollkommenen Willen tun könnte. So sagte er: ‚Ich tue nichts aus eigener Initiative, sondern so wie der Vater mich belehrt hat, rede ich diese Dinge.‘ (Joh. 8:28, NW) Er ließ sich nicht dazu beeinflussen, der falschen Führung der Geistlichkeit seiner Tage zu folgen, sondern stellte diese kraftvoll als blinde Leiter bloß. Wir tun gut, uns in ähnlicher Weise vom zuverlässigen Worte Gottes leiten zu lassen und auf diese Weise Jehovas Weg des Lebens zu folgen, denn in Sprüche 14:12 (NW) werden wir gewarnt: „Es gibt einen Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.“
10. Warum ist es so lebenswichtig, heute die Wahrheit zu erkennen?
10 Um uns zu vergewissern, daß wir alles so tun, wie Jehova es heute getan haben will, müssen wir die Unterweisung, die er uns gibt, sorgfältig beachten. Gleichwie Unwissenheit des Gesetzes keine Entschuldigung für Gesetzesübertretung ist, so wird uns auch nicht Leben zuteil, wenn wir Jehovas Weg außer acht lassen. Jehovas Weg ist den Menschen aller Nationen gezeigt worden, und seine Bekanntmachung erstreckt sich bis in die entferntesten Winkel der Erde, wie Jesus dies vorausgesagt hatte, als er sprach: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis.“ (Matth. 24:14, NW) Selbst in dem sogenannten „dunkelsten Afrika“ erreicht die Wahrheit die Menschen. In einem kürzlich vom zentralafrikanischen Zweig der Watch Tower Society erhaltenen Bericht hieß es: „Während der vergangenen zwei Jahre haben wir genügend Exemplare des Artikels ‚Diese Gute Botschaft vom Königreich‘ verbreitet, so daß jede Familie im Lande, die lesen kann, ein Exemplar davon haben sollte, und das Buch ‚Dies bedeutet ewiges Leben‘ hat mindestens jedes vierte Haus derer erreicht, die Ciwemba, das heißt die in dieser Gegend meistgesprochene afrikanische Sprache, sprechen.“ Somit können die Menschen selbst im „Busch“-Gebiet von Afrika diese Erkenntnis, die ewiges Leben bedeutet, empfangen. — Joh. 17:3, NW.
11. (a) Wie erfüllt sich das Zeichen der Gegenwart Jesu? (b) Wie tut sich Jehova selbst kund?
11 Als Jesus von dem großen Zeichen unserer Zeit sprach, von der Bedrängnis der Nationen, den Kriegen, Seuchen und Erdbeben, sprach er auch von der Scheidung der Menschen in zwei große Klassen. Auf der einen Seite befänden sich die bockgleichen Gegner des Schöpfers, auf der anderen die sanftmütigen, gehorsamen, schafähnlichen Menschen. Dieses Werk der Scheidung geht heute vor sich. Alle Menschen müssen nun zeigen, ob sie zu dieser oder jener Klasse gehören. Die Zeit für Unwissenheit über Gott ist vorbei. Es ist nun an der Zeit, von dem nutzlosen Wettstreit der Rassen abzustehen und sich in der reinen Anbetung des Schöpfers zu vereinen. „Und er brachte durch e i n e n Menschen jede Nation der Menschen ins Dasein, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohne, und er verordnete die bestimmten Zeitabschnitte und die festgesetzten Wohngrenzen der Menschen, damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden möchten.“ Als nächstes weist Paulus auf den Weg hin, dem wir folgen sollen, indem er uns versichert, daß Gott „keinem von uns fern“ ist, der ihn aufrichtig sucht und sein Wort erforscht. Wir finden indes seinen Weg niemals, wenn wir blindlings zu einem Götzen oder einem Standbild aufblicken, um uns von diesem führen zu lassen, und nie darüber hinausblicken, um den Schöpfer zu sehen, der sich in seiner wunderbaren Schöpfung und auch durch sein Wort offenbart. So sagt es uns Paulus: Wir „sollten nicht annehmen, das Göttliche Wesen gleiche dem Golde oder Silber oder Stein, gleiche einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen“. Gott zeigte, wie dringend notwendig es ist, Erkenntnis über den Weg Gottes zu erlangen, wenn er sagt: „Gott hat zwar die Zeiten solcher Unwissenheit übersehen, fordert aber jetzt die Menschen auf, daß sie alle überall bereuen sollen. Denn er hat einen Tag gesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will.“ Es kann in Wahrheit gesagt werden, daß Menschen, die über Jehovas Vorhaben in Unwissenheit bleiben, aus eigener Wahl in diesem Zustand sind; denn er hat sein Wort den Menschen nun weltweit zugänglich gemacht. — Apg. 17:26-31, NW.
12. Welche organisatorische Einrichtung hat Jehova geschaffen? Warum?
12 Wie Jehova es vorauswußte, suchen Menschen aus allen Nationen ernstlich nach der Wahrheit. Nicht zufrieden mit dem breiten Weg, der zur Vernichtung führt, dem niederen Weg der Ausschweifung, blicken sie nach dem Weg aus, den sie nach Jehovas Willen gehen sollen. Daniel sagte: „Viele werden es [das Buch] durchforschen, und die Erkenntnis wird sich mehren.“ Wenn wir unsere Erkenntnis dadurch mehren, daß wir persönlich die Blätter der Bibel durchgehen, sie also erforschen, bietet uns Jehova Hilfe. In den Tagen der Apostel wurde zur Unterweisung und Aufsicht der ersten Christenversammlungen eine Organisation aufgebaut. Jesus hatte dafür die Grundlage gelegt, indem er als leitende Körperschaft zwölf Apostel und andere reife Männer auswählte. Diese Männer fuhren fort, über das Verkündigungswerk jener Tage die Aufsicht zu führen und es zu leiten, während es sich bis zu ihrem Tode durch die damals bekannte Welt rasch ausbreitete. Jesus wies darauf hin, daß in unserer Zeit eine ähnliche Vorkehrung getroffen werden würde, indem eine Klasse gesalbter Diener, nämlich ein „treuer und verständiger Sklave“, erweckt werde, der in der Zeit, in welcher an geistiger Nahrung Mangel herrschen würde, solche beschaffen sollte. Als Folge dieser theokratischen Aufsicht gibt es nun eine Herde, die, ungeachtet der früher empfangenen Unterweisung, im Verständnis und in der Handlungsweise eins ist. — Dan. 12:4; Matth. 24:45-47, NW.
13. In welchem Kontrast steht die Christenheit zur Neuen-Welt-Gesellschaft?
13 Diese organisatorische Einrichtung, die gestützt wird durch den Geist Jehovas, vereint die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas und ermöglicht das gewaltige Werk der Bekanntmachung „dieser guten Botschaft vom Königreich“ unter den Menschen aller Nationen. Jehova ist ein Gott, der etwas schafft und produziert, und sein Volk widerspiegelt diese Eigenschaften, denn es ist ein eifriges, schwer arbeitendes Volk, worüber die teilnahmslosen, apathischen Herden der geteilten Christenheit staunen. Die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft sind — was ihr Verständnis des Wortes Gottes betrifft — ein geeintes Volk; alle haben sich Jehova hingegeben und freuen sich, Schulter an Schulter zusammenzuarbeiten, um das Werk durchzuführen, das, wie Jesus es gezeigt hatte, in dieser Zeit getan werden muß. In welchem Gegensatz dazu steht doch die Christenheit, in der die vielen Glieder derselben Kirche viele verschiedene Gedanken über die Lehren ihrer Kirche haben und ihr Glaubensbekenntnis gerade so annehmen oder verwerfen, wie es ihrem Geschmack paßt!
14. Wie erkennen die Schafe die Stimme des Rechten Hirten?
14 Die Einheit derer, die Jehovas Weg der Wahrheit folgen, ist ein sicheres Anzeichen dafür, daß sie den rechten Weg gefunden haben. Wenn in der frühen Christengemeinde die Hervorhebung gewisser Persönlichkeiten die Einheit der Brüder zu gefährden schien, beeilte sich Paulus, Abhilfe zu schaffen. „Nun ermahne ich euch, Brüder, auf Grund des Namens unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß ihr keine Spaltungen unter euch aufkommen laßt, sondern im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang fest vereint seid.“ (1. Kor. 1:10, NW) Wenn die ersten Christen alle übereinstimmend und einmütig redeten, sollten wir in Gottes Herde heute denselben Zustand herrschen sehen. Obwohl die Herde zufolge verschiedener religiöser Überlieferungen, menschlicher Philosophien und falscher und törichter Glaubensbekenntnisse weithin verstreut wurde, wußte doch Jesus voraus, daß die Schafe seine Stimme als Stimme des Rechten Hirten erkennen und zu der einen wahren Herde kommen würden. (Joh. 10:16, 27, NW) Menschen guten Willens haben umsonst darauf gewartet, eine Stimme zu hören, die unter den entzweiten Stimmen der Christenheit Autorität verraten würde, aber wenn sie den Klang der Wahrheit hören, erkennen sie die Wahrheit und freuen sich.
15. Wie können die Christen zeigen, daß sie mit Christus eins sind.
15 Da Christus nicht geteilt besteht, wie Paulus dies zeigt, kann auch sein Volk nicht geteilt bestehen und dennoch behaupten, christlich zu sein. (1. Kor. 1:13, NW) Statt dessen zeigte Christus, daß wir in Einheit mit ihm sein sollten, so wie er mit dem Vater in Einheit ist. Er zeichnete uns den Weg deutlich vor, dem wir folgen sollten, um zu dieser Einheit des Geistes und Herzens mit Jehova zu gelangen. So sagte er zu Thomas: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Jesus gab uns ein Beispiel, dem wir folgen sollten, wenn wir Gott dienen möchten. Es war ein gutes Beispiel und zeigte keine Entzweiung oder Uneinigkeit, denn es wurzelte in der Liebe. Er verglich seine Diener nämlich mit Zweigen an einem Weinstock. So erklärte er: „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jeden Zweig an mir, der nicht Frucht bringt, reinigt er, damit er mehr Frucht bringe … Wenn jemand nicht in Einheit mit mir bleibt, wird er wie ein Zweig hinausgeworfen und verdorrt.“ — Joh. 14:6; 15:1-16, NW.
16. Was für Früchte erwachsen demjenigen, der bei der Organisation Jehovas bleibt, und wie wird dies offenbar?
16 Uneinigkeit statt Einheit findet sich an der Wurzel der verdorrten Zweige der Christenheit, denn beachtet wohl, daß laut The World Almanac für 1959 eine hervorragende Denomination 27 Abteilungen hat, eine andere 21 usw. Wahre christliche Einheit und wirkliche Früchte können jedoch unter den Männern, Frauen und Kindern wahrgenommen werden, die die Neue-Welt-Gesellschaft ausmachen. Sie sind eins im Denken, im Verständnis und in der Wertschätzung für die Heilige Schrift, da sie ein Teil der Organisation Jehovas sind. Sie sind auch eins in der Tat, indem sie in der ganzen Welt in ihrem Königreichsdienst gemeinsam wirken. Weil sie sich an die Organisation gehalten und gute Früchte hervorgebracht haben, ist Jehovas Geist mit ihnen gewesen und hat sie von den verderblichen Traditionen gereinigt und gestärkt, damit sie noch mehr Frucht hervorbringen können. Jehova hat sie über seinen Weg belehrt und führt sie auf Pfaden der Gerechtigkeit — um seines Namens willen.