Reden und retten
1. Welche höchst wichtige Gelegenheit haben die Menschen heute, wie der Text in Römer 10:8-10 dies zeigt?
SICH am Leben zu erhalten ist das Ziel aller gesunddenkenden Menschen, denn Jehova hat dem Menschen den Wunsch zum Leben eingepflanzt. Durch sein Wort offenbart Jehova nun den Menschen, daß allen ewiges Leben zugänglich ist, die ihre Hand danach ausstrecken und es zu Gottes Bedingungen annehmen. Es wird dem Menschen Gelegenheit geboten, das kennenzulernen, was in Gottes Wort enthalten ist, und Herz und Sinn damit zu erfüllen und dann zur eigenen Rettung sowie zur Rettung anderer davon zu sprechen. „Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen; das heißt das ,Wort‘ des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du dieses ,Wort in deinem Munde‘, daß Jesus der Herr ist, öffentlich kundtust und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckte, wirst du errettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab.“ — Röm. 10:8-10, NW.
2. Welche Schritte nach vorn müssen von denen gemacht werden, die nach Rettung streben?
2 Hier wird gezeigt, daß zwischen der Möglichkeit, ewiges Leben zu erhalten, und der Art und Weise, wie wir unsere Redefähigkeit gebrauchen, enge Beziehungen bestehen. Jehovas Schöpfung ist zu seiner Freude geschaffen worden und soll seinen Namen lobpreisen, und die Menschengeschöpfe, die er schuf, sollen Gott lobpreisen. Wenn sie das tun, blickt er mit Wohlwollen auf sie herab. Obwohl es sich zeigt, daß die meisten Menschen mit Jehova nicht in Harmonie sind, ihn nicht lobpreisen, hat er ihnen doch in seiner Barmherzigkeit Gelegenheit geboten, eine Erkenntnis seiner Vorsätze zu erlangen und das Leben zu wählen. Während jemand eine genauere Gotteserkenntnis erlangt, nimmt seine Wertschätzung für sein Verhältnis zum Schöpfer zu. Er erfährt, daß er das Vorrecht hat, durch das, was er spricht, eine öffentliche Erklärung zum Lobe Jehovas abzulegen. Er wird ein Zeuge Jehovas, jemand, der bei jeder Gelegenheit zur Ehre seines Gottes frei herausspricht. Er widmet sein Leben und alles, was er hat, auch seine Redegabe, dem Lobpreise Jehovas. Er beschließt, so zu handeln, wie der Psalmist es ausgedrückt hat: „Auch meine Zunge wird von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag.“ (Ps. 71:24) Solche Gott hingegebenen Menschen benutzt Gott heute als seine Zeugen, um mit der Menschheitsfamilie zu verkehren. Durch das, was die Welt als Torheit betrachten mag, nämlich durch das Predigen, wird vielen Rettung zuteil. — Jes. 43:8-12; 1. Kor. 1:21; 2. Pet. 3:9.
3. (a) Wo müssen, gemäß Jesu Worten, seine Nachfolger eine öffentliche Erklärung, die zur Rettung führt, ablegen? (b) Wieso kann die Tatsache, daß man schweigt, gemäß Matthäus 10:32, 33, zum Verlust des Lebens führen?
3 Was Paulus in Römer, Kapitel 10, als eine öffentliche Erklärung bezeichnet hat, die zur Rettung gereicht, ist jemandes öffentliches Sprechen, das sich auf seinen starken Glauben stützt. Die Erkenntnis, die in Gottes Wort enthalten ist, ist Gottes Dienern zu freimütigem Gebrauch anvertraut worden. Gemäß Matthäus 10:8 erinnerte Jesus die Apostel daran, daß sie ,umsonst empfangen haben und auch umsonst geben‘ sollen. Er beauftragte sie, hinzugehen und zu predigen, in die Häuser einzutreten und zu den Leuten zu sprechen und von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt Besuche zu machen, und er zeigte ohne jeden Zweifel, daß dies zu ihrer Rettung führen würde. Es mag Menschen geben, die folgern, es sei eine schwierige Aufgabe, hinzugehen und an öffentlichen Stätten über Gottes Königreich und sein Vorhaben zu sprechen, doch gehört dies zu den Anforderungen, die an jemanden gestellt werden, der Rettung oder ewiges Leben erlangen möchte. Nur auf einem Wege, auf dem von Gott vorgesehenen Wege, nämlich durch Christus Jesus, ist Rettung zu finden. Er ist der Mittler zwischen Gott und Menschen. Er hat gezeigt, wie dadurch, daß ein Prediger eine öffentliche Erklärung von Haus zu Haus und von Stadt zu Stadt ablegt, er vor dem Vater als einer dasteht, dem Rettung zukommt. Jesus sagte: „Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater bekennen, der in den Himmeln ist; aber wer mich vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater verleugnen, der in den Himmeln ist.“ (Matth. 10:32, 33, NW) Wenn jemand keine öffentliche Erklärung von Haus zu Haus und vor den Menschen ablegt, so handelt er so, als ob er seinen Glauben an Christus Jesus und Jehova Gott verleugnete; er verleugnet durch sein Schweigen Christus Jesus, und Christus verleugnet ihn vor dem Vater im Himmel, so daß er der Rettung verlustig geht.
4. (a) Wer muß nun ein Lehrer sein? (b) Wie zeigt jemand, daß er nach Jesu Beispiel ein guter Lehrer ist?
4 Man kann im Dienste Gottes täglich seine Redefähigkeit auf mancherlei Weise gebrauchen. Der Gott hingegebene Diener braucht seine Zunge zum Predigen und Lehren. Jesus gebot vor seiner Himmelfahrt deutlich folgendes: „Geht . . . lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Das bedeutete, daß ein großer Lehrfeldzug durchgeführt werden mußte. Diese Lehrtätigkeit ist in der Bibel begründet. Um rechte Lehrer zu sein, müssen die Unterweiser mit ihrem Lehrbuch gut vertraut sein. Der große Meister oder Lehrer, Christus Jesus, war in seinen Tagen mit dem Lehrbuch gründlich vertraut, wie wir das aus dem in Lukas 4:17 aufgezeichneten Bericht ersehen, der zeigt, daß er in der Synagoge aufstand und die Rolle rasch an der Stelle öffnen konnte, die wir heute Jesaja, Kapitel 61, nennen. Während seines ganzen Predigtdienstes zitierte er Stellen aus den Propheten, den Schriften Moses und den Psalmen; und vor seiner Himmelfahrt begann er — wie uns in Lukas 24:27 berichtet wird — bei Mose und allen Propheten alles, was in den Schriften ihn betraf, auszulegen. In Vers 45 wird uns gezeigt, daß er den Zuhörern das Verständnis für den Sinn der Schriften öffnete. Damit gab Jesus das rechte Lehrbeispiel, indem er sich vergewisserte, daß die von ihm Unterwiesenen den Sinn dessen erfaßten, was er aus Gottes Wort lehrte. Das gereichte Jehova Gott zur Ehre und öffnete den Weg der Rettung für jene, die ihm zuhörten.
5. Wer empfängt den Segen, der aus der christlichen Lehrtätigkeit fließt, und wie muß man lehren?
5 Das ist die lebenrettende Lehrmethode, die wahre Diener Gottes, Jehovas, anwandten. Die Apostel wandten sie an, und wahre Christen bedienen sich ihrer bis auf diesen Tag. Paulus ermahnte den jungen Aufseher Timotheus wie folgt: „Gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst. Bleibe bei diesen Dingen, denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene erretten, die auf dich hören.“ (1. Tim. 4:16, NW) Timotheus hatte aus dem Studium des Wortes Gottes etwas gelernt und hatte durch seine Mutter und den Apostel Paulus Unterweisung empfangen. Paulus sagte in seiner letzten Ermahnung an Timotheus: „Ein Sklave des Herrn . . . soll gegen alle taktvoll sein, lehrfähig, der sich unter üblen Verhältnissen zusammennimmt, der mit Milde die Widerstrebenden unterweist, da ihnen Gott vielleicht Reue gewährt, die zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit führt, so daß sie wieder zur Besinnung kommen.“ (2. Tim. 2:24-26, NW) „Predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit, überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Lehrkunst.“ (2. Tim. 4:2, NW) Einem anderen Aufseher, nämlich Titus, gab er in seinem Schreiben einen ähnlichen Rat bezüglich des rechten Redens. (Titus 2:1, 6-8) Dieser Dienst führt dazu, das sowohl Lehrer wie Schüler Rettung finden.
6. Welches Beispiel gab der Apostel Paulus hinsichtlich des Redens, das zur Rettung führt?
6 Paulus gab aber nicht nur Rat, sondern er gab selbst auch das rechte Beispiel, indem er sich treulich dem Lehren widmete. Das tat er nicht im Interesse eines selbstischen Gewinns, noch um des persönlichen Vorteils willen, der einem dadurch erwächst, daß man Menschen nachfolgt, sondern zu dem Zweck, andere in der Erkenntnis Gottes aufzuerbauen, damit auch sie fähig seien, auf eine Weise frei und offen zu reden, die zur Rettung und zum Preise Jehovas ausschlägt, und damit sie Jehova mit Geist und Wahrheit anbeten würden. Die Art, wie der Apostel Paulus und seine Mitverbundenen ihre Zunge im Predigtdienste gebrauchten, diente anderen stets zum Wohl. Die Aufzeichnung darüber ist in der Schrift aufbewahrt worden und soll uns als ein Beispiel dafür dienen, wie Christen bei ihrer Lehrtätigkeit Jesus Christus nachahmen sollen, so daß diese zum Ruhme Gottes gereicht. Nicht nur wir selbst können diese zur Rettung führende, öffentliche Erklärung von Haus zu Haus und in unserer Lehrtätigkeit bei Rückbesuchen ablegen, sondern wir können uns auch emsig an dem Dienste beteiligen, auch andere in der Methode zu schulen, in der sie die Botschaft von Gottes Königreich auf überzeugende Weise an Türschwellen sprechen und darlegen können. Das gehört mit zu dem Werke, durch das Mitmenschen auferbaut werden sollen und durch das ihnen Hilfe geboten werden soll, wenn sie den Wunsch hegen, Jehova zu dienen und Rettung zu erlangen. — 2. Tim. 2:2.
ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG AUF ANDERE ART
7, 8. (a) Wo muß sonst noch eine öffentliche Erklärung abgelegt werden, und welches Motiv veranlaßt hier zum Sprechen? (b) Wie muß man sich für diese Art der öffentlichen Erklärung vorbereiten, und wer empfängt dadurch Segen?
7 Die Liebe treibt uns dazu an, auch in den Studienzusammenkünften der Versammlung öffentlich zu reden. Der Christ denkt nicht nur an sich, sondern auch an die anderen Versammelten. Es ist sein Wunsch, sie aufzuerbauen. Er wünscht, daß auch andere Segen empfangen. Paulus schrieb über diese Art des Redens: „Jagt der Liebe nach, doch strebt weiterhin nach den geistlichen Gaben, vor allem aber, daß ihr prophezeien mögt . . . wer prophezeit, auferbaut und ermuntert und tröstet Menschen durch das, was er redet . . . wer prophezeit, erbaut eine Versammlung.“ — 1. Kor. 14:1, 3, 4, NW.
8 In dem System der Dinge, das unter wahren Christen besteht, wird nicht verlangt, daß jemand stets still sitze und nur zuhöre, sondern man teilt gute Dinge miteinander. Derselbe Apostel schrieb den Hebräern: „Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanke festhalten . . . Und laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns zur Liebe und zu rechten Werken anspornen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen.“ (Heb. 10:23-25, NW) In den öffentlichen Versammlungen müssen alle Anwesenden geistliche Dinge betrachten, und alle müssen gemeinsam an dem, was sie von Gott lernen, teilhaben. Dadurch, daß Gottes Diener in den Zusammenkünften der Versammlung öffentlich sprechen, wird die Hoffnung, die Gott in ihr Herz gelegt hat, gestärkt, und auch andere Personen erhalten einen Segen. Sie werden angespornt, Liebe zu üben und rechte Werke zu tun. Dieses Vorrecht, in der Versammlung von guten Dingen zu reden, darf man nicht vernachlässigen, denn zu schweigen würde Lieblosigkeit und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Brüdern offenbaren. Dies erkennend, wird man sich der dringenden Notwendigkeit bewußt, sich vor der Versammlung vorzubereiten, um sich daran beteiligen zu können, über geistliche Dinge zu sprechen. Man wartet nicht ab, um dann wie durch eine plötzliche Inspiration zu sprechen, sondern man bereitet sich in Herz und Sinn dadurch vor, daß man im voraus gemäß dem angekündigten Tätigkeitsprogramm der Versammlung studiert. Man lernt, die Bibel aufzuschlagen und öffentlich auf Bibeltexte Bezug zu nehmen, um andere aufzuerbauen, damit sie geistige Kraft erlangen. All dieses Sprechen in der Versammlung führt zur Rettung. — Gal. 6:6.
9. Auf welche andere Weise kann man sich beim Reden zum Segen anderer beherrschen?
9 Auf viele andere Weise kann die Redefähigkeit zum Guten anderer verwendet werden. Sie dient zur Raterteilung und zur Führung. „Die Zunge der Weisen wirkt Gutes mit Erkenntnis, aber der Mund der Toren sprudelt Torheit hervor.“ (Spr. 15:2, NW) Wenn jemand nicht weiß, wie er ein Problem lösen oder welchen Lauf er einschlagen soll, um den rechten Weg zu gehen, kann er zu jemandem hingehen, der im Worte Gottes unterwiesen ist, und zufolge der Redefähigkeit kann der Betreffende in der Verfahrensweise unterwiesen werden, der er folgen soll, damit es ihm zur Rettung gereicht. „Wo keine geschickte Führung ist, wird das Volk fallen, doch Rettung steht bei der Menge der Ratgeber.“ (Spr. 11:14, NW) Versammlungsaufseher müssen guten Rat erteilen. — 1. Tim. 4:6.
10. (a) Welche Methode geschickten Redens wird in 2. Samuel 12:7-13 in bezug auf die Verfahrensweise bei einem Vergehen gegen Gottes Gesetz beschrieben? (b) Was können wir aus Davids Verhalten bei den Worten eines von Gott ernannten Dieners Gottes lernen?
10 Es gibt Zeiten, in denen gottergebene Diener Rat brauchen, doch ist es selbst in dem Falle, wo jemand einen Fehler gemacht hat, nicht notwendig, barsche Kritik zu üben. Ein biblisches Beispiel davon, wie jemand im Gebrauch der Redefähigkeit zur Erledigung einer Sache geschickt vorging, wird uns in 2. Samuel 12:7-13 berichtet. Gott sandte den Propheten Nathan zu König David, um ihm Rat zu erteilen und ihm vor Augen zu führen, daß er in Verbindung mit dem Tode Urijas unrecht gehandelt hatte. Bei jemandem, der guten Herzens ist, bewirken Ratschläge Gutes und dienen ihm zur Heilung und als Hilfe, so daß er sich vor Jehova Gott wieder in die rechte Stellung bringen kann. Als Nathan zu David über dessen unrechtes Vorgehen sprach, geriet David nicht in einen Wutausbruch, tadelte Nathan nicht oder ordnete seinen Tod durch die königlichen Wachen an, sondern gab statt dessen seine Sünde demütig zu, denn er wußte, daß er unrecht gehandelt hatte. Seine Worte zeigten, was in seinem guten Herzen war. Er suchte sich nicht zu rechtfertigen. Das ist recht und annehmbar vor Gott, und alle, die sich gegen Gottes gerechtes Gesetz vergangen haben und von Jehova durch seine sichtbaren Vertreter auf Erden zur Rechenschaft gezogen werden, sollten sich daran ein Beispiel nehmen. David konnte noch vor seinem Tode wieder Gottes Gunst erlangen, weil sein Herz in Ordnung war.
11. Inwiefern führen Worte der Weisen zur Heilung und zur Rettung?
11 So sehen wir, wie die Zunge des Weisen, wenn sie übereinstimmend mit Gottes Wort gebraucht wird, geistig zur Heilung führt. Die Bibel setzt heilende Worte jenen einer gedankenlosen Person gegenüber. „Da ist einer, der unbesonnene Worte redet gleich Schwertstichen; aber die Zunge der Weisen ist Heilung.“ (Spr. 12:18) Man sollte an die Interessen anderer denken. Worte sollten zur Ermunterung und zum Lobe gebraucht werden. „Huldvolle Worte sind eine Honigwabe, Süßes für die Seele und Gesundheit für das Gebein.“ (Spr. 16:24) Wahre Diener Gottes reden beständig miteinander, erbauen einander, stärken einander, und das ist Gott wohlgefällig, Gott erinnert sich jener, die einander durch Gespräche über geistliche Dinge auferbauen, und er rettet sie, wie dies in Maleachi 3:16, 17 vorausgesagt worden ist.
PERSONEN NACHAHMEN, DIE IN RECHTER WEISE REDEN
12. (a) Was für eine Art des Sprechens ist zeitgemäß? (b) Auf welches Beispiel lenkt Paulus die Aufmerksamkeit?
12 Der heute in jeder Gemeinde bestehende Bedarf an mehr Predigern und Lehrern führt uns die Tatsache deutlich vor Augen, daß es nun nicht an der Zeit ist für müßige Reden, nicht an der Zeit für Witzeleien oder unzüchtige Redensarten und Geschwätz. Die Zeit ist kostbar: das Leben vieler steht auf dem Spiel! Daher hat Paulus folgenden Rat erteilt: „Kein verderbtes Wort komme aus eurem Munde hervor, sondern etwas, das — wo es nötig werden mag — zur Erbauung zu sagen gut ist, damit es den Hörenden förderlich sei.“ (Eph. 4:29, NW) Nachdem Paulus das vierte Kapitel über den guten Gebrauch der Redefähigkeit beendet hat, sagt er anschließend daran die Worte: „Daher werdet Nachahmer Gottes als geliebte Kinder und wandelt weiter in Liebe, wie auch der Christus euch geliebt und sich für euch hingegeben hat.“ (Eph. 5:1, 2, NW) Hier lenkt er unsere Aufmerksamkeit auf die höchsten Beispiele, die wir haben, auf Gott, den Allmächtigen, und Christus Jesus.
13, 14. (a) Was hat Jehova stets geredet? (b) Führe einige Beispiele dessen an, was Jehova geredet hat und worin wir ihn nachahmen sollten.
13 Was hat Jehova immer geredet? Wahrheit und Weisheit. Was Gott geredet hat, was Menschen bekannt geworden ist, ist stets erbaulich und gut gewesen. Er, der Hohe und Mächtige, sieht zwar unsere Unvollkommenheiten, doch kritisiert und bemängelt er uns nicht unablässig. Vielmehr gibt er Ratschläge, wie wir sündige Neigungen des Fleisches überwinden können, und den Menschen, die ihm zu dienen suchen, gibt er von seinem Geist zu ihrer Hilfe. Er spricht barmherzig, freundlich und mit viel Liebe und Langmut zu ihnen. Seine Worte sind so gut, daß sie für eine hungrige Seele wie Speise sind. In der Tat, der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht. Christen wirken nun mit ihm als öffentliche Verkündiger der guten Botschaft zusammen und müssen daher das Beispiel Gottes auf jegliche Weise nachzuahmen suchen, besonders jetzt im Gebrauch der Redefähigkeit. — Matth. 4:4; 2. Kor. 2:17.
14 Jehova ist auch stark, wenn es darauf ankommt, Böses zu tadeln und seine Gerichte über Satan und das böse System der Dinge anzuzeigen. Gleichzeitig spricht er von seinen Vorsätzen. Er zeigt, daß gehorsamen Geschöpfen dadurch Gutes zuteil wird, daß jene, die Böses treiben, vernichtet werden. Die Alternative ist klar vorgezeichnet: Bleibe in Verbindung mit Satan auf den Wegen der Welt und komme um, oder komm herüber auf die Seite Gottes und Christi und gewinne ewiges Leben! (5. Mose 30:19, 20) Warum ein Unterstützer der Welt Satans sein, wenn diese vernichtet werden soll? Gott gibt den Rat: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr an ihren Plagen nicht Anteil haben wollt.“ — Off. 18:4, NW.
15. Wie hat Jehova uns ein Beispiel von sich als einem Lehrer gegeben?
15 Gott ist ein Lehrer; er unterrichtet andere über seinen Willen, so wie er Jesus gelehrt hat. Jesus beachtete die Belehrung Jehovas, und es wurde prophetisch von ihm geschrieben: „Der Herr, Jehova, hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre gleich solchen, die belehrt werden. Der Herr, Jehova, hat mir das Ohr geöffnet, und ich, ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurückgewichen.“ (Jes. 50:4, 5) Das, was Jehova Jesus lehrte, erfüllte dessen Herz und Sinn, und er wurde instand gesetzt, seine Redefähigkeit in vortrefflicher Weise zu gebrauchen.
16. (a) Was für eine Sprache führte Jesus? (b) Wieso ist uns Jesus in seinen Lehrmethoden ein Beispiel?
16 Das Beispiel, das Jesus in bezug auf das Reden gab, zeigt uns, daß er in Liebe und mit Geduld Unterweisung erteilte. Er redete nicht bloß zu seinen Nachfolgern auf Erden, sondern erklärte ihnen die Dinge und lehrte sie. Er sprach in vielen Gleichnissen und Bildern. Das 13. Kapitel des Matthäus-Evangeliums enthält Bilder in Verbindung mit dem Säen des Samens. Diese Bilder wurden erklärt, so daß würdige Menschen ihn nicht nur etwas sagen hörten, sondern daß sie auch den Sinn des Gesagten verstanden. Jesus vergewisserte sich, daß seine Worte seinen Jüngern, denen, die er lehrte, zum Guten gereichten. Für alle Worte, die er sprach, hatte er einen guten Grund. Zuerst überlegte er, und dann sprach er. Da er sich von Liebe treiben ließ, beteiligte er sich nicht an Geschwätz oder Verleumdungen. Er widmete sich dem Werke Jehovas und war beauftragt, es in einer kurzen Zeit zu vollbringen. Er beschäftigte sich mit dem, was seines Vaters war, und redete im Interesse der Rettung derer, die ihm zuhörten. Was er sprach, diente stets zur Auferbauung der Menschen seiner Umgebung und gereichte ihnen zur Rettung. Er offenbarte Jehovas Gerichte über die Gesetzlosen und sprach ohne Furcht, selbst vor seinen Feinden. Er wußte, wie er taktvoll vorgehen und wann er reden konnte. Sein Verhalten zeigte nicht nur, daß er von Jehova gelernt hatte, sondern auch die Art und Weise, wie Jehova ihn gelehrt hatte, zu reden und zu lehren; und jedes Mal, da er seinen Mund auftat, offenbarte er, was sein gutes Herz erfüllte. Diesem Beispiel sollten wir folgen. Werdet Nachahmer Gottes und Christi Jesu!
17. (a) Was sollte heute unsere Zeit, in der wir sprechen können, ausfüllen? (b) Weshalb müssen wir uns stets ein beherrschtes Reden zum Ziele machen, und was lernen wir aus Moses Erfahrung zu Meriba?
17 Über Jehova Gott und die Segnungen seiner neuen Welt kann so viel Gutes gesagt werden. Jehova teilt es uns durch sein Wort und seine sichtbare Organisation mit. Bestimmt haben wir nie Zeit genug, alles zu lernen, was wir gerne wissen möchten. Wie könnte daher irgendein Christ Zeit finden, sich in weltliche Gespräche oder unnütze Reden zu verwickeln und seine Zeit auf diese Weise zu verschwenden? (Kol. 4:5, 6) Wir müssen uns selbst beherrschen lernen; Jehova hört, was wir reden. (Ps. 59:7, 12, 13) Gerade wenn wir uns mit der Sache Jehovas beschäftigen, müssen wir sorgfältig und zum Ruhme Gottes reden. Mose ging nicht in das Verheißene Land ein, um sich dort des Lebens zu erfreuen, weil er zu Meriba in seinen Worten gefehlt hatte. — 4. Mose 20:10-12.
18. Was werden wir im Interesse der Errettung mit Jehovas Hilfe zu tun suchen?
18 Es ist hohe Zeit, daß wir uns im Denken und Reden beherrschen lernen, damit unsere Zunge nicht einem entlaufenen Pferde gleiche, das seinen Zaum am Boden nachschleppt. Auch wollen wir nicht ein feuriges Schwatzorgan mit uns herumtragen, das einem angezündeten Streichholz in einem zundertrockenen Walde gleicht. Statt dessen werden wir sorgsam darauf achten, daß wir die wichtige Predigt- und Lehrtätigkeit nicht aus den Augen verlieren. Unser Ziel ist, Jehova und Christus im Gebrauch unseres Denk- und Sprechvermögens nachzuahmen und so zur Rettung anderer beizutragen. Dafür erbitten wir Jehovas Hilfe, in dem Bestreben, dem Lebengeber zu gefallen, denn aus uns selbst können wir nichts tun. Macht folgende Worte zu eurem Gebet: „Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, Jehova, mein Fels und mein Erlöser!“ — Ps. 19:14.