Erzählt es „der kommenden Generation“!
„... dem künftigen Geschlecht [der kommenden Generation, NW] erzählend den Ruhm Jehovas und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat.“ — Ps. 78:4.
1. Was für eine Verantwortung nehmen Menschen auf sich, die die ihnen von Gott verliehene Fähigkeit, Kinder hervorzubringen, anwenden, und was schließt diese Verantwortung alles ein?
DIE Fähigkeit und das Vorrecht, Kinder zur Welt zu bringen, sind dem Menschen von Jehova Gott, dem Quell des Lebens und dem Schöpfer aller Dinge im Himmel und auf Erden, verliehen worden. (Ps. 36:9) Daß auch der unvollkommene Mensch diese Fähigkeit anwenden darf, ist nur Gottes unverdienter Güte zuzuschreiben. Wer von diesem Vorrecht Gebrauch macht, übernimmt eine große Verantwortung. Eltern haben die Pflicht, ihren Kindern die wahre Bedeutung und den eigentlichen Sinn des Lebens klarzumachen. Würden sie ihnen nur das physische Leben geben, ihr geistiges Leben aber vernachlässigen, so kämen sie ihrer Aufgabe nicht nach. Selbst die Tiere geben ihren Jungen das physische Leben. Vom Menschen, der nach dem Bilde Gottes geschaffen und mit Vernunft ausgestattet wurde, wird jedoch mehr erwartet. In Jehovas geschriebenem Wort, der Bibel, lesen wir, zu welchem Zweck er die vielen Wunderwerke seines Universums, zu denen auch der Mensch gehört, geschaffen hat: damit sie ihn loben und preisen, seine unermeßliche Schöpfermacht kundtun und zeigen, daß seine Grundsätze, die das ganze Universum beherrschen, von größtem praktischem Nutzen sind und den Menschen auf den einzig richtigen Weg zum Leben weisen. — Ps. 145:10.
2. Warum vermitteln manche Eltern ihren Kindern die wichtigsten Kenntnisse nicht, und mit wem können sie daher zu Recht verglichen werden?
2 Geschöpfe, die den Schöpfer durch ihr kurzes, gegenwärtiges Leben nicht rühmen und preisen, mißbrauchen und schänden eigentlich eine kostbare Gabe Gottes. Sie sind wie der Tor, der in seinem Herzen spricht: „Es gibt keinen Jehova.“ (Ps. 14:1, NW) Wie er leugnen und bestreiten sie die Existenz des Schöpfers. In ihrer Torheit bestreiten sie dadurch auch ihre eigene Existenz; denn kann es Geschöpfe geben ohne einen Schöpfer? Diese Gottlosen können ihren Kindern weiter nichts geben als das, was die Tiere ihren Jungen geben. Wie sollten sie die kommende Generation über den Sinn des Lebens unterrichten können, wenn sie ihn selbst nicht kennen? Und wie können ihre Kinder wirklich glückliche, brauchbare Menschen werden, wenn ihnen das, was ihnen gemäß Jehovas Willen als Erbe überlassen werden sollte, vorenthalten wird: die himmlische Weisheit?
3. (a) Welches Beispiel gaben uns Noah, Abraham, Jakob und andere als Väter? (b) Warum wurde Jehova mit Abraham bekannt und vertraut?
3 Glücklicherweise hat es in jeder Generation Eltern gegeben, die diese Verantwortung erkannten und das, was sie über die Majestät und Ruhmwürdigkeit Gottes, des Höchsten, wußten, gewissenhaft an die nächste Generation weitergaben. Dadurch traten sie in die Reihe der großen Beispiele von Vätern, wie Noah, Abraham, Jakob und viele andere, ein. Noah schulte und unterwies seine Söhne so gut, daß sie ihm in kritischen Tagen mutig zur Seite standen und als Angehörige einer gottesfürchtigen Familie die Flut überlebten. (Hebr. 11:7) Jehova unterrichtet uns davon, warum er mit Abraham „bekannt und vertraut“ geworden sei, wenn er sagt: „Ich habe ihn erkannt [bin mit ihm bekannt und vertraut geworden, NW], auf daß er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm befehle, daß sie den Weg Jehovas bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben.“ (1. Mose 18:19) Heute muß jeder Vater, der behauptet, in einem freundschaftlichen Verhältnis zu Jehova Gott zu stehen, sich an Noah und Abraham ein Beispiel nehmen und dem Zweck dieses kostbaren Verhältnisses ebenso entsprechen.
4. Was denken manche Eltern irrtümlicherweise? Wieso wissen wir aber, daß sie sehr im Irrtum sind?
4 Manche Eltern denken aber irrtümlicherweise, die Kinder könnten leichter über die Richtlinien des Schöpfers unterwiesen werden, wenn man warte, bis sie die körperliche Reife erlangt hätten. Schon vor 130 Jahren verbreiteten einige sogenannte Christen die Ansicht: „Kinder sollten nicht über Religion belehrt werden, weil sie sonst gegen dieses oder jenes Glaubensbekenntnis voreingenommen werden könnten. Sie sollten damit nicht behelligt werden, bis sie selbst wählen können und auch eine Wahl treffen möchten.“ (Adam Clarkes Commentary, über 5. Mose 6:6-9) Gottes Wort dagegen gibt Eltern den Rat: „Erziehe den Knaben seinem Wege gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird.“ (Spr. 22:6) Josia und Timotheus bewiesen schon in jungen Jahren, daß es sich lohnt, die göttlichen Richtlinien auch auf diesem Gebiet zu befolgen. (2. Chron. 34:1; 2. Tim. 3:15) Die meisten Eltern lassen sich jedoch lieber von menschlicher Weisheit leiten, darum nimmt auch die Jugendkriminalität immer mehr überhand.
5. (a) Wohin führt weltliche Weisheit auf diesem Gebiet? (b) Was gebietet die himmlische Weisheit?
5 In welch schlimme Lage Eltern geraten, die vom Weg der himmlischen Weisheit abgehen, zeigen die nachstehenden Ausführungen eines Professors der Psychologie, die in der Torontoer Zeitung The Telegram vom 11. Dezember 1952 erschienen: „Die unveränderliche, unbestrittene Befehlsgewalt des Familienoberhaupts gehört der Vergangenheit an. Sie paßt nicht mehr in unsere Zeit. In alter Zeit war eine Reihe von Geboten nötig. Der Fortbestand der Familie hing davon ab, daß man zusammen arbeitete, den Samen aussäte und die Ernte einbrachte. Der Vater oder Familienvorstand verlangte, daß er respektiert wurde, und wurde auch respektiert. Heute übt er seine Gewalt nur noch selten aus, und selbst dann wird es ihm übelgenommen. Wir stehen vor einer völlig neuen Situation. Wir wissen nicht genau, wo wir sind, aber wir werden schon einen Ausweg finden.“ Eltern, ihr braucht nicht in eine solche Sackgasse zu geraten! Das Versäumnis, das Zepter der elterlichen Gewalt zu schwingen, bedeutet Verzicht auf die euch von Gott verliehene Stellung, und damit wird der Anarchie Tür und Tor geöffnet. Gottes Anweisungen auf diesem Gebiet sind unmißverständlich: „Züchtige deinen Sohn, weil noch Hoffnung da ist.“ „Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande. Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Ruhe verschaffen und Wonne gewähren deiner Seele.“ — Spr. 19:18; 29:15, 17.
6. Warum dürfen Eltern keine Zeit verlieren, und wozu sollten sie entschlossen sein?
6 Versäumt nicht, der neuen Generation diese wichtigen Dinge zu erzählen. Eure Kinder sollten von der wahren Erkenntnis völlig durchdrungen sein, bevor sie erwachsen sind, damit sie den gefährlichen Angriffen auf ihren Glauben, denen sie in einer feindlichen Welt ausgesetzt sind, standhalten können. Verliert keine Zeit! Die jüngste Geschichte hat gezeigt, daß erwachsene Männer, die in der Gefangenschaft von ihren Feinden der Gehirnwäsche unterzogen wurden, sich wie Wachs umformen ließen, weil sie keine richtige Grundlage für ihren Glauben erhalten hatten. Es genügt also nicht, die Kinder nur wenige Jahre zu belehren. Es ist eine fortschreitende, systematische Belehrung nötig, durch die ihr Leben von frühester Jugend bis zum Erwachsenenalter geformt wird.
ES IHNEN NACH UND NACH ERZÄHLEN
7. Wann sollte mit der Erziehung der Kinder begonnen werden? Wie?
7 Sobald ein Kind das Licht der Welt erblickt, nimmt es durch Auge und Ohr Eindrücke auf. Was hört und sieht es? Laute, unfreundliche Worte, Streitigkeiten und Aufruhr? Oder beruhigende, gütige und edle Worte und Taten? Was für Eindrücke kann der feinfühlige Sinn des Kindes in eurer Umgebung aufnehmen? Beginnt ihr den Geist des Kindes zu formen, sobald es sprechen und sich äußern lernt? Die Mutter könnte mit ihm zu Hause ein gutes Hilfsmittel zum Bibelstudium durchnehmen, zum Beispiel das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies. Sie könnte ihm die vielen Bilder erklären und dabei betonen, daß die Frage, ob ein Mensch gut oder böse ist, danach entschieden wird, ob er Gott gehorcht und ihm gefällt oder ob er ihm nicht gehorcht und ihm mißfällt. Wenn dann der Vater nach Hause kommt, könnte er das Kind auffordern, das Gelernte zu wiederholen. Er kann es zum Lernen ermuntern, wenn er seine Fortschritte aufmerksam verfolgt. Eltern, wenn ihr euch dieser nützlichen Belehrung eurer Kinder nur dann widmet, wenn es euch gerade paßt, werdet ihr keine völlig befriedigenden Ergebnisse erzielen. Räumt ihr in eurem Familienzeitplan einen Platz ein, und ihr werdet zu eurer großen Freude sehen, wie die göttliche Wahrheit im Herzen eures Kindes immer fester verankert wird.
8. (a) Welchen Vorteil hat eine fortschreitende, systematische Belehrung? (b) Was müssen Eltern dabei unter anderem berücksichtigen?
8 Wenn dann das Kind später beim Spiel und in der Schule mit anderen Kindern und dadurch auch mit schlechten Gedanken und verkehrten Ansichten in Berührung kommt, könnt ihr bei der Erziehung seine guten und schlechten Handlungen mit Begebenheiten aus der biblischen Geschichte verbinden, die es durch eure Belehrung bereits kennengelernt hat. Euer Tadel und eure Lobesworte erhalten dadurch größere Bedeutung und machen mehr Eindruck. Je besser das Kind Ursache und Wirkung kennenlernt und Gefühle und Einstellungen zu unterscheiden weiß, desto mehr müßt ihr, Eltern, darauf achten, daß ihr euch in jeder Hinsicht richtig benehmt. Durch einen einzigen hitzigen Wortwechsel oder einen einzigen Streit ohne Worte zwischen euch könnt ihr das, was ihr dem Kind durch wochenlange, geduldige Belehrung beigebracht habt, zunichte machen. Das Kind erwartet von seinen Eltern, daß sie gemäß der guten biblischen Belehrung, die sie ihm erteilen, leben und handeln. Außerdem ist es nun so weit, daß es alles, was es sieht und hört, nachahmt, weil es ihm Freude macht und es lernen möchte. Hat es gute Vorbilder? Das hängt ganz davon ab, wie sich Vati und Mutti selbst verhalten. Auch hat es eine Menge Fragen. Wie stellt ihr euch dazu? Seid ihr ungeduldig und unterdrückt ihr seine Wißbegierde, so wird es wahrscheinlich woanders hingehen, um Antwort zu erhalten, und ziemlich sicher erhält es dann eine Antwort, die auf weltlicher Weisheit beruht. (Jak. 3:15) Wäre es also nicht besser, ihr nähmet euch Zeit und würdet ihm seine ernstgemeinten Fragen beantworten und es dabei stets auf Jehova Gott hinweisen, von dem allein wahre Weisheit kommt. (1. Kor. 2:6-10) Nehmt euch Zeit, den Wissensdrang und den Lerneifer des Kindes zu befriedigen, denn dadurch wird es erst recht schön in den Augen Jehovas. — Spr. 4:7, 8.
9. Worauf ist bei der Erziehung besonders zu achten, wenn die Kinder in das Entwicklungsalter kommen?
9 Dann kommen die Entwicklungsjahre. Während dieser Zeit entwickelt sich bei Sohn und Tochter ein gewisses Geltungsbedürfnis. Sie sind oft mit Kindern zusammen, deren Eltern sich nicht um sie kümmern. Bald will auch euer Kind überall seinen Willen durchsetzen. Da hilft nur die Rute der Zucht — die buchstäbliche und die sinnbildliche. Sie sollte aber stets mit Einfühlungsvermögen und Liebe angewandt werden. (Spr. 23:13, 14) Will das Kind wissen, warum es dies oder jenes tun muß, genügt es auch nicht, ihm zu sagen: „Das ist egal, du hast einfach zu tun, was ich dir sage.“ Handelt Jehova mit seinen irdischen Kindern so? Nein, denn durch sein geschriebenes Wort erfahren wir, warum er etwas Bestimmtes von uns verlangt, denn durch sein Wort wird alles „richtiggestellt“. (Jes. 1:18, NW) Und er hat für alles einen guten Grund. Erklärt dem Kind auch, daß die angebliche Freiheit, die andere Kinder genießen, in Wirklichkeit ein Mangel an Erziehung ist, der auf Unkenntnis der göttlichen Grundsätze für das Familienleben zurückzuführen ist.
10. Wie müssen Eltern dem Einfluß des weltlichen Wissens steuern, das den Kindern beigebracht wird? Warum müssen sie das tun?
10 Jungen und Mädchen im Entwicklungsalter bilden sich ein, sie seien schon erwachsen, und versuchen es auch immer wieder zu beweisen. Das bißchen weltliche Wissen, das ihnen in der Schule beigebracht worden ist, steigt ihnen zu Kopf wie starker Wein. Ist euer Einfluß nun stark genug, um dieser Neigung entgegenzuwirken? Durch die Belehrung, die sie von euch empfingen, bevor sie zur Schule gingen, sollte sich ihnen die Tatsache, daß es nur eine Quelle wahrer Erkenntnis oder wahren Wissens gibt, tief eingeprägt haben. (Ps. 94:10) In dieser Zeit, da sie das Wissen, das ihnen die Schule vermittelt, gierig verschlingen, solltet ihr sie immer wieder daran erinnern, daß der Unterricht in Geschichte, Religion und wissenschaftlichen Fächern von nationalistischem, sektiererischem und evolutionistischem Gedankengut beeinflußt und durchsetzt ist. Erkläre ihnen warum. Ihr müßt es ihnen sagen, damit ihr weiterhin für sie in allen Fragen die letzte Instanz seid. Da die meisten Kinder nicht durch die wahre Erkenntnis gestärkt werden, sind sie in diesem Stadium schnell bereit, ihre Eltern als altmodisch und rückständig zu betrachten.
11. Warum ist der Wunsch, allgemein beliebt zu sein, ein gefährlicher Feind, und wie kann dieser Feind erfolgreich bekämpft werden?
11 In den späteren Entwicklungsjahren ist der Wunsch, allgemein beliebt zu sein, einer der gefährlichsten Feinde eures Kindes. Ihr werdet „Kraft, die über das Normale hinausgeht“, benötigen, um diesen Feind erfolgreich bekämpfen zu können. Diese außergewöhnliche Kraft könnt ihr nur durch das Gebet zu Jehova und durch die auferbauende Gemeinschaft mit anderen seiner wahren Anbeter erlangen. (2. Kor. 4:7) Wie berechtigt der Wunsch, allgemein beliebt zu sein, doch erscheint! Er führt aber zur Geldliebe und zu jeder Art von Unmäßigkeit. Er zieht die Menschen in den Strudel der Gesellschaft dieser Welt hinein und reißt sie schließlich in den Abgrund des Lasters. Die einen suchen diese Beliebtheit durch sportliche Leistungen zu erlangen, andere durch Kleidung oder Sex, durch gesellschaftlichen oder geschäftlichen Erfolg usw.; aber so oder so, dieses Streben nimmt ihren Sinn gefangen und verdrängt alles Gute und für den Geist Nützliche. (1. Tim. 6:9, 10) Seid auf der Hut vor den heimtückischen Angriffen, die aus diesem Lager auf euer Kind unternommen werden. Lest mit ihm öfter das elfte Kapitel des Hebräerbriefes durch und besprecht es mit ihm. Betont besonders, daß diese Männer, die einen erprobten Glauben hatten, sich nicht einer allgemeinen Beliebtheit erfreuten, sondern verfolgt wurden, und daß die Welt „ihrer nicht würdig“ war in den Augen Jehovas. (Hebr. 11:38, NW) Lehrt euer Kind vor allem, danach zu trachten, Gottes Gunst zu gewinnen.
12. (a) Ist die sexuelle Aufklärung der heranwachsende Jugend wichtig? Warum? (b) Wie kann sie erfolgreich durchgeführt werden?
12 Der Geschlechtstrieb ist in diesem Alter ein besonders schwieriges Problem. Manche Eltern halten dieses Thema für zu heikel, um mit den Kindern richtig darüber zu sprechen, und dann wundern sie sich, wenn ihr Sohn oder ihre Tochter auf Abwege gerät. Die Bibel bespricht diese Angelegenheit taktvoll aber dennoch ausführlich genug. Sie vergleicht die Frau und ihre Fähigkeit, den Mann, mit dem sie verheiratet ist, sexuell zu befriedigen, in ausdrucksvollen Worten mit einer Familienzisterne: „Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne und einen frischen Trunk aus deinem eigenen Brunnen! Sollen deine Quellen sich auf die Straße ergießen und deine Wasserbäche auf die freien Plätze? Nein, dir allein sollen sie gehören und keinem Fremden neben dir. Dein Brunnquell möge gesegnet sein! Freue du dich der Frau, die du von Jugend an hattest! Sie ist eine liebliche Hindin und eine anmutige Gazelle.“ (Spr. 5:15-19, Br) Es läßt sich einem Jugendlichen gut erklären, daß mit dem Ausdruck „deine eigene Zisterne“ die mit einem Mann gesetzlich verheiratete Frau gemeint ist und daß daher jeder Unverheiratete, der sich die Rechte anmaßt, die nur einem Verheirateten zustehen, eigentlich ein gemeiner Dieb ist. Die verführerischen Worte, die die Hure dem unerfahrenen Jüngling nach Sprüche 9:17 zuruft, sind daher sehr treffend. „Gestohlene Wasser sind süß“, sagt sie, „und heimliches Brot ist lieblich.“ Passenderweise sagt die Bibel auch, Hurer, Ehebrecher, Diebe und Erpresser seien nicht würdig, das neue System der Dinge unter Gottes Königreich zu ererben. — 1. Kor. 6:9, 10.
13. Wie kann der Geschlechtstrieb der Jugend in richtige Bahnen gelenkt werden?
13 Der Geschlechtstrieb der Jugend sollte auch durch eine nüchterne Aufklärung über die heimtückischen Krankheiten, die durch ungehemmten Geschlechtsverkehr oft hervorgerufen werden und die heute sehr stark verbreitet sind, in richtige Bahnen gelenkt werden. Zeigt euren Söhnen und Töchtern anhand der Statistik, wie die Syphilis und andere Geschlechtskrankheiten überhandnehmen. Macht kein Hehl aus den furchtbaren, schmerzhaften und oft tödlichen Folgen, die diese Krankheiten haben. Überwacht auch ihren Umgang mit Angehörigen des anderen Geschlechts. Verlaßt euch nicht allzu sehr auf ihre Selbstbeherrschung und Tugendhaftigkeit. Der Geschlechtstrieb ist eine gewaltige Kraft. Jugendlichen Gelegenheit zu geben zu beweisen, daß sie diesen Trieb beherrschen, während sie die damit verbundenen Rechte und Pflichten noch gar nicht kennen, wäre ungefähr so, wie wenn man ihnen gestattete, einen Rennwagen auf einer verkehrsreichen Straße zu fahren, ohne ihnen vorher Fahrunterricht zu erteilen und sie über die Rechte der anderen Verkehrsteilnehmer aufzuklären. Wir kümmern uns nicht um die verworrenen Sittenbegriffe der sogenannten intelligenten Welt. Wir sollten uns und unsere Kinder immer wieder daran erinnern, daß wir Gottes Gunst und ewiges Leben erlangen, nicht die Gunst der Welt gewinnen und sterben möchten.
MITEINANDER VERTRAUT WERDEN
14. (a) Wie können Kinder vor schlechtem Umgang geschützt werden? (b) Wie beweisen Eltern, daß sie ihr Kind wirklich lieben?
14 Wollt ihr euer Kind vor zweifelhaften Kameradschaften und fragwürdigen Freizeitbeschäftigungen schützen, so müßt ihr für einen entsprechenden Ersatz sorgen. Sucht mit ihm aus Liebe vertraut zu werden, wie Jehova mit Abraham vertraut wurde. Das ist aber nicht möglich, wenn jeder in der Familie seine eigenen Wege geht. Seid am Leben eurer Angehörigen aufrichtig interessiert. Zieht die Kinder schon früh zur Mitarbeit im Haus heran, damit sie die Arbeit, die die Reinerhaltung eines behaglichen Heims erfordert, kennen- und schätzen lernen. Dadurch haben Vater und Mutter mehr Zeit, sich der Familie zu widmen. Sucht Mittel und Wege, um die Familie auch in Mußestunden zusammenzuhalten. Betreibt gemeinsam historische, naturgeschichtliche, erdkundliche, archäologische und andere Studien. Besondere Bücher aus der öffentlichen Bibliothek, die Besichtigung von Museen und anderer lehrreicher Stätten sowie Ausflüge in die freie Natur, die einen Begriff von den Wundern der Schöpfung an Ort und Stelle vermitteln, werden euch dabei helfen. Sofern ihr einen Projektor habt, könnt ihr zu Hause Filme oder Lichtbilder vorführen und so euren und den Kindern eures Nächsten Freude bereiten und sie gleichzeitig belehren. Eure Bereitschaft, alles aufzubieten, um mit weltlich gesinnten Menschen um die Freundschaft eurer heranwachsenden Kinder zu kämpfen, läßt erkennen, daß ihr sie wirklich liebt.
15. Wovor müssen sich Eltern hüten, obwohl sie die Kameraden ihrer Kinder sein sollten, und warum?
15 Während ihr einerseits die Kameraden eures Kindes sein solltet, dürft ihr anderseits nicht zulassen, daß ein zu vertrauliches Verhältnis entsteht und das Kind schließlich die Achtung vor euch verliert. Wenn ihr bei allem, was ihr sagt und tut, Respekt vor Jehova bekundet, wird das Kind auch euch respektieren. Haltet stets an guten Grundsätzen fest. Seid nie inkonsequent. Euer Ja sollte Ja sein, und an eurem Nein sollte es nichts zu rütteln geben. Wie oft sieht man, daß ein kleiner Schelm seinen Eltern so lange schmeichelt und flattiert, bis sie ihm seinen Willen lassen! Eltern, die den Weg des geringsten Widerstandes gehen und dem Kind in solchen Fällen nachgeben oder ihm sogar etwas durchlassen, was sie ihm verboten haben, erziehen es in Wirklichkeit zum Ungehorsam. Da sich das auf das spätere Leben eures Kindes auswirkt, tragt ihr eine schwere Verantwortung.
ES AUF DIE ZUKUNFT VORBEREITEN
16. Wie könnt ihr euer Kind auf eine glückliche, erfolgreiche Zukunft vorbereiten?
16 Ihr würdet euer Kind vergeblich auf die Zukunft vorbereiten, wenn ihr dabei außer acht ließet, daß der Hauptzweck eurer Erziehung darin besteht, dem jungen Menschen einzuprägen, daß die Erkenntnis Gottes und ein Leben gemäß den göttlichen Anforderungen das Wichtigste im Leben ist. Das Kind sollte daher schon von frühester Jugend auf zu einem nützlichen Leben erzogen werden. Macht es auf die Propheten aufmerksam und zeigt ihm, daß sie sich voll und ganz dem Lehren der himmlischen Weisheit widmeten. Erklärt ihm, wieso die tapferen, unerschrockenen Krieger, von denen die Bibel berichtet, als Vorbilder der kühnen, geistigen Krieger der Neuzeit gelten, die ihre Feinde ohne fleischliche Waffen in die Flucht schlagen, die starken Verschanzungen des Irrtums umstoßen und die vielen versklavten Menschen befreien. (2. Kor. 10:4-6) Führt ihm die vielen Möglichkeiten, dem Königreich Gottes zu dienen, vor Augen. Helft ihm erkennen, daß ausnahmslos jede weltliche Beschäftigung nur dann nützlich ist, wenn sie dem Menschen ermöglicht, mehr Zeit und Geld für das erhabene Werk der Ausbreitung der Erkenntnis über Jehovas Großtaten und sein wunderbares Vorhaben zu verwenden.
17. Was hat das Erlernen einer guten Sprache mit der erfolgreichen Zukunft eures Kindes zu tun?
17 Eine gute Sprache ist eine grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft. Zu einer guten Sprache gehören eine deutliche Aussprache, angenehme, höfliche Worte, und vor allem muß das, was gesagt wird, die Wahrheit sein. Wenn ihr euer Kind lehrt, sich richtig auszudrücken, wird sich das in verschiedener Hinsicht vorteilhaft auswirken. Einem Kind, das nicht aus sich herausgeht, kann man nicht helfen. Die Unterdrückung seiner Gedanken und Ansichten mag aus ihm einen verschlossenen Menschen machen, der sich für seine kleine, selbstsüchtige Welt mehr interessiert als für seine Angehörigen und die vielen wahrheitshungrigen Menschen um ihn herum. (Spr. 18:1, Lu) Damit in einer Familie eine warme, herzliche Atmosphäre herrscht, muß man sich aussprechen. (Spr. 15:22) Wenn ihr stets zugänglich seid und euch mit eurem Kind vernünftig und offen aussprecht, kann der Same des Irrtums in seinem Herzen nicht so leicht Wurzel schlagen, ohne daß ihr es merkt. (Hebr. 12:15) Wenn das Kind eine gute Sprache lernen soll, müssen seine Lehrer ein gutes Beispiel geben. Nach der Bibel wirken gute Worte über ein gutes Thema auf den Zuhörer heilend und erfrischend. (Spr. 15:23; Ps. 107:20) Ihr könnt euer Kind so erziehen, daß es später vielen in diesem selbstsüchtigen, herzlosen System der Dinge lebenden Menschen Trost und Hoffnung bringen kann.
18. Was hilft Eltern, der „kommenden Generation“ von den Wunderwerken Jehovas zu erzählen?
18 Ihr werdet nicht die einzigen Eltern sein, die dieser Pflicht, der „kommenden Generation“ von den Wunderwerken Jehovas zu erzählen, nachkommen. Es gibt noch mehr, die darin eine ihnen von Gott übertragene Aufgabe sehen. Sie belehren ihre Kinder nicht nur zu Hause, sondern nehmen sie auch in einen Königreichssaal oder eine zentral gelegene Wohnung mit, wo sich jede Woche zu einer bestimmten Zeit mehrere Familien zu einem einstündigen Bibelstudium versammeln, um sich gegenseitig im Glauben und in der Hoffnung auf die von Gott verheißene neue Ordnung der Dinge zu stärken. Befindet sich in eurer unmittelbaren Nähe kein solcher Versammlungsort? Wie wäre es in dem Falle, wenn ihr ein solches Bibelstudium, zu dem interessierte Menschen zusammenkommen könnten, in eurer Wohnung einrichten würdet? Ihr könntet es ja anhand der vorliegenden Zeitschrift durchführen. Bestimmt würde euch das helfen, die Schätze der Erkenntnis, die in Gottes Wort für unsere Tage aufgespeichert sind, zu finden, und eure Angehörigen könnten aus einer solchen Gemeinschaft nur Nutzen ziehen.
19. Was sollten Eltern nicht zulassen, wenn sie die ihnen von Gott übertragene Aufgabe erfolgreich erfüllen wollen, und was dürfen sie erwarten, wenn sie ihrer Pflicht gewissenhaft nachkommen?
19 Eltern, Jehova hat euch ein wunderbares Erbe anvertraut: Kinder, die ihr auf eine ewige, erfolgreiche Zukunft vorbereiten und entsprechend belehren solltet. Warum also nicht alles daran setzen, diese Aufgabe richtig zu erfüllen? Wer eine Familie hat, sollte sie als sein kostbarstes Gut betrachten. Nebensächliche Dinge, wie Beruf, gesellschaftliche Stellung, das persönliche Bedürfnis nach Entspannung, sollten diese Aufgabe nie in den Hintergrund drängen. Eure Kinder sollten sehen können, wie sich euer Glaube im Leben praktisch auswirkt. Sie sollten euch darüber befragen, und ihr solltet ihnen die Grundlage eures Glaubens erklären können. Das geht aus 5. Mose 6:20-25 deutlich hervor: „Wenn dein Sohn dich künftig fragt und spricht: Was bedeuten die Zeugnisse und die Satzungen und die Rechte, welche Jehova, unser Gott, euch geboten hat? so sollst du deinem Sohne sagen: ... Jehova hat uns geboten, alle diese Satzungen zu tun, Jehova, unseren Gott, zu fürchten, uns zum Guten alle Tage, daß er uns am Leben erhalte, wie es an diesem Tage ist.“ Belehrt euer Kind während seiner ganzen Wachstumszeit Schritt für Schritt. Leistet gründliche Arbeit. Dann wird es, wenn es erwachsen ist, nicht seine eigenen Wege gehen, sondern weiter an eurer Seite im Dienste des erhabenen Schöpfers stehen. Vermittelt ihm die Erkenntnis über Jehovas Macht, seine wunderbaren Werke und sein unfehlbares Vorhaben. Ja, erzählt es der „kommenden Generation“. Legt durch eure Worte und euer Beispiel Zeugnis davon ab.
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