Baue auf Christus, den sicheren Grund
1. In welcher Beziehung haben manche sogenannte Christen versäumt, Jesus nachzufolgen?
DER Gründer des Christentums hat es uns nicht schwer gemacht, Christen zu sein. Jesus Christus sagte: „Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Warum versagen dennoch so viele? Jesus war kein Mörder, kein Dieb und auch kein Erpresser. Heute sind die Gefängnisse jedoch voll von Männern und Frauen, die sich zu einem sogenannten christlichen Glauben bekennen. Was ist mit ihrem „Christentum“ geschehen? Jesus war auch kein Trunkenbold, kein Ehebrecher und auch kein Verleumder. Die Kirchen — die größten wie die kleinsten — zählen heute jedoch viele solche Personen zu ihren Mitglieder. Was fehlt diesen Menschen? Warum folgen sie den Fußstapfen Christi nicht? Nachdem Jesus das Mannesalter erreicht hatte, widmete er sich ausschließlich der Belehrung seiner Mitmenschen. Er unterwies sie über Gott und sein Königreich. Heute findet man aber unter den Millionen, die sich Nachfolger Christi nennen, nur verhältnismäßig wenige, einige tausend, die bereit sind, wenigstens einige Stunden im Monat darauf zu verwenden, ihnen unbekannten Menschen die Botschaft Christi zu predigen. Warum? — Matth. 11:30, NW; 1. Petr. 4:15; 1. Kor. 6:9, 10; Apg. 10:42.
DEN RECHTEN GRUND WÄHLEN
2. Was betonte Jesus in den abschließenden Worten seiner Bergpredigt?
2 Jesus selbst gab uns die Antwort auf diese Frage in den abschließenden Worten seiner berühmten Bergpredigt. Wer in der Christenheit hat nicht schon Auszüge aus dieser Predigt gehört? Wie viele wissen aber, was Jesus mit diesen berühmten Worten sagen wollte? Er unterstrich die Wichtigkeit seiner Ausführungen, indem er zum Schluß sagte: „Jeder nun, der diese meine Worte hört und nach ihnen handelt, wird mit einem verständigen Mann verglichen, der sein Haus auf den Felsen baute. Und der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und schlugen gegen jenes Haus, aber es stürzte nicht ein, denn es war auf den Felsen gegründet worden. Ferner wird jeder, der diese meine Worte hört und nicht nach ihnen handelt, mit einem törichten Mann verglichen, der sein Haus auf den Sand baute. Und der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde wehten und stießen an jenes Haus, und es stürzte ein, und sein Zusammensturz war groß.“ (Matth. 7:24-27, NW) Demnach wäre der Grund, auf den wir bauen, für uns von größter Bedeutung. Er ist nichts anderes als unser Gehorsam gegen Gottes Wort und den durch seinen Sohn geoffenbarten Willen. — Joh. 17:3.
3. Warum versagen die meisten sogenannten Christen, und mit welchen Worten machte Paulus diesen Punkt klar und auf die Folgen dieser Handlungsweise aufmerksam?
3 Damit wir unser „Haus“ auf den Felsen, auf die Worte Jesu bauen können, müssen wir diese Worte kennen. Gerade in diesem Punkt versagen die meisten sogenannten Christen. Sie beginnen gar nicht, sich damit zu befassen, weil sie kein richtiges Verlangen haben, Gott kennenzulernen. Paulus, ein hervorragender Apostel Jesu, erörterte diesen Punkt gründlich und wies auf die Folgen dieser Handlungsweise hin. „Und da sie es nicht billigten, sich in genauer Erkenntnis an Gott zu halten“, sagte er, „überließ Gott sie einem mißbilligten Geisteszustand, so daß sie Dinge taten, die sich nicht geziemen, erfüllt, wie sie waren, mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, indem sie voll Neid, Mord, Streit, Betrug und Niedertracht waren, Ohrenbläser, böse Zungen ... Obschon diese Gottes gerechte Verordnung sehr wohl erkennen und wissen, daß jene, die solche Dinge treiben, den Tod verdienen, fahren sie damit nicht nur fort, sondern billigen auch jene, die sie zu tun pflegen.“ (Röm. 1:28-32, NW) Die meisten Menschen bauen heute auf Sand, das heißt auf die Sittenmaßstäbe dieser alten Welt, die verschwinden wird, wenn sich Gottes Zorn über sie ergießt. „Aber gemäß deiner Härte und deinem reuelosen Herzen häufst du dir selbst Zorn auf am Tage des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes. Und er wird einem jeden nach seinen Werken erstatten.“ — Röm. 2:5, 6, NW.
EIN VORBILD GESUNDER LEHRE
4. Worauf sollten wir außer der Wahl des richtigen Grundes noch achten, und wie beginnen wir damit?
4 Wir müssen aber nicht nur die richtige Grundlage wählen, sondern auch darauf achten, wie wir darauf bauen. „Gemäß der unverdienten Güte Gottes, die mir verliehen worden ist, habe ich als weiser Arbeitsleiter einen Grund gelegt, aber jemand anders baut darauf. Doch jeder wache beständig darüber, wie er darauf baut. Denn kein Mensch kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn nun jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Hölzer, Heu, Stoppeln baut, so wird das Werk eines jeden kundwerden, denn der Tag wird es zeigen, weil er durch Feuer geoffenbart werden wird; und das Feuer selbst wird erproben, von welcher Art das Werk eines jeden ist.“ (1. Kor. 3:10-13, NW) Christus ist der Grund, auf den wir bauen sollten, und seine Worte sind Worte des Lebens. Damit wir aber durch sie Leben empfangen, müssen wir sie zu einem Vorbild gesunder Lehre machen, das heißt, wir müssen danach leben. Es genügt nicht zu wissen, daß Gottes Wort die Wahrheit ist. Es genügt auch nicht, sich mit der Organisation zu verbinden, die Gott auf den Felsen, Jesus Christus, aufgebaut hat. (Röm. 2:13) Wir müssen ferner fleißig darauf hinwirken, unser Denken und Handeln dem Vorbild anzupassen, das wir von Gott empfangen haben. „Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr euch selbst vergewissern könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist.“ — Röm. 12:2, NW.
5. Welcher Aufgabe widmen sich Jehovas Zeugen heute besonders, und welche Verantwortung erwächst ihnen daraus?
5 Heute beginnen Tausende von Menschen in der ganzen Welt zu erkennen, daß sie sich Jehova Gott und seinem Sohn Jesus Christus zuwenden sollten. Sie haben den aufrichtigen Wunsch, auf einen sicheren Grund, auf Christus, zu bauen, aber sie wissen nicht, wie sie es tun können. Diese schafähnlichen Menschen zu suchen und sich ihrer anzunehmen ist die wichtigste und dringendste Aufgabe, der sich Jehovas Zeugen heute widmen. Darum strömen ihnen immer mehr Menschen zu, um sich der Versammlung anzuschließen, die Gott zu diesem Zweck gegründet hat, und ihre Versammlungen dehnen sich immer mehr aus. Es werden deshalb auch immer mehr geschulte, fähige Diener benötigt, die diesen Neulingen in der Tätigkeit vorangehen und ihnen zur Reife verhelfen. Würde diesen nicht geholfen, auf einen sicheren Grund, auf Christus, zu bauen, so gäbe es in vielen Versammlungen unter den Neuen bald mehr solche, die versuchten, weiter nach den Maßstäben dieses alten Systems der Dinge zu leben, als solche, die ihr Denkvermögen nach den Maßstäben des neuen Systems der Dinge ausrichteten, und sie würden schließlich wieder in die Lebensweise der alten Welt verfallen. Demnach muß zur Aufrechterhaltung einer gesunden, starken Organisation unbedingt ein gutes Schulungsprogramm durchgeführt werden. Machst du dir dieses Schulungsprogramm richtig zunutze?
6. Welchen Nutzen zieht die Organisation aus einem guten Schulungsprogramm, und welche Verantwortung erwächst dadurch dem einzelnen?
6 In der frühchristlichen Versammlung war Paulus in dieser Hinsicht ein gutes Vorbild, und er forderte auch den jungen Timotheus auf, ein solches Vorbild zu sein: „Du nun, mein Kind, erwirb weiterhin Kraft in der unverdienten Güte, die mit Christus Jesus verbunden ist, und die Dinge, die du von mir mit der Unterstützung vieler Zeugen gehört hast, diese Dinge vertraue treuen Menschen an, die ihrerseits hinreichend befähigt sein werden, andere zu lehren.“ (2. Tim. 2:1, 2, NW) Dadurch werden nicht nur gesunde, im Glauben gut gegründete Christen, sondern auch Kräfte herangebildet, die fähig sind, die gesunde, christliche Lehre auszubreiten. Das schließt nicht nur persönliches Studium und persönliche Schulung ein, sondern auch die Anwendung des Gelernten im praktischen Leben. Die Wachtturm-Gesellschaft hat Jehovas Zeugen mit vielen Hilfsmitteln versehen. Wollen wir aber als einzelne Christen am Leben bleiben und der Aufgabe, die allen Christen durch ihr Hingabegelübde erwächst, nachkommen, müssen wir von den Gedanken der Bibel so durchdrungen sein, daß wir völlig frei darüber sprechen können. Wir können als Prediger und Nachfolger Jesu nicht dauernd Bücher für uns sprechen lassen.
VERSTÄNDNIS, EIN WICHTIGES „BAUMATERIAL“
7. Was ist in erster Linie erforderlich, um ein tiefes Verständnis zu erlangen, und warum ist es so wichtig?
7 Paulus zeigte, daß das richtige Verständnis des Wortes Gottes eine Kraftquelle ist, wenn er schrieb: „Damit er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gewähre, mit Kraft durch seinen Geist mächtig gemacht zu werden an dem Menschen, der ihr innerlich seid, damit der Christus durch euren Glauben mit Liebe in euren Herzen wohne, damit ihr gewurzelt und festgegründet seid, um mit allen Heiligen völlig begreifen zu können, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist.“ (Eph. 3:16-18, NW) Diese Tiefe des Verständnisses erlangt man durch Gottes Geist, der auf seine Organisation einwirkt, und jeder, der sich mit dieser Art von Erkenntnis wappnet und stärkt, zieht daraus Nutzen. Gott hat uns sein Wort, die Bibel, gegeben, damit wir seinen Willen kennenlernen und uns auf seinen Dienst vorbereiten können. Liest du aber die Bibel regelmäßig? Wie könnten wir sonst Gottes Gedanken kennenlernen und ein christliches Lebensmuster entwickeln, das den feurigen Prüfungen, durch die der Glaube eines Christen erprobt wird, standhält?
8. Warum wird soviel Nachdruck auf eine genaue Erkenntnis gelegt, wie können wir sie erlangen, und was bewirkt sie?
8 Gottes Wort ist die Grundlage unseres Glaubens. Während wir uns in seinen Inhalt vertiefen, pflegen wir gleichsam einen Gedankenaustausch mit Gott. Unser Glaube wird dadurch gestärkt und gefestigt, und wir werden dann „stets bereit [sein] zu einer Verteidigung vor jedermann“, der von uns „einen Grund für die Hoffnung verlangt“, die in uns ist. Wir werden dadurch auch befähigt, andere über den Weg des Lebens zu belehren. (1. Petr. 3:15; 2. Tim. 2:2, NW) Warum wird aber soviel Nachdruck auf eine „genaue“ Erkenntnis gelegt? Warum sollten wir den Wachtturm gründlich studieren und die angeführten Bibelstellen mit den Darlegungen in Verbindung zu bringen suchen? Weil Jehova seinem Volk durch den Wachtturm fortwährend Weisungen und biblischen Rat zukommen läßt und weil ein sorgfältiges Studium und die genaue Beachtung aller Einzelheiten erforderlich sind, um diese Belehrungen anwenden, die damit verbundenen Grundsätze richtig verstehen und das Ganze richtig beurteilen zu können. Auf diese Weise können wir unseren Auftrag und unsere Aufgabe zu predigen, die Jehova allen Christen oder Fußstapfennachfolgern seines Sohnes übertragen hat, „mit allen Heiligen völlig begreifen“. Eine andere Handlungsweise könnte uns zu unabhängigem Denken veranlassen und zu Spaltungen führen. „Nun ermahne ich euch, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang eng vereint sein mögt.“ (1. Kor. 1:10, NW) Wenn alle, die mit der Christenversammlung verbunden sind, sich die Gedanken Gottes und Christi zu eigen machen, wird Einheit unter ihnen herrschen, und sie werden alle ein reiferes Verständnis erlangen.
DIENST — EIN WEITERES WICHTIGES „BAUMATERIAL“
9. Wieso ist die Teilnahme am Dienste Gottes eine Kraftquelle?
9 Die genaue Erkenntnis des Vorhabens Gottes und der göttlichen Anforderungen ist aber nicht die einzige Kraftquelle. Auch die Teilnahme am Dienste Gottes ist zu unserer Stärkung notwendig. Aus jeder Erfahrung können wir Kraft schöpfen und lernen, um weitere, größere Aufgaben im Dienste Gottes bewältigen zu können. Jehovas Zeugen haben die wahre Gottesanbetung in der Vergangenheit trotz des Widerstandes ihrer Feinde unerschrocken gefördert, indem sie sich nicht nur verteidigten, sondern auch angriffen. Nachdem die Israeliten aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren, wurde der Wiederaufbau des Tempels Jehovas wegen des Widerstandes der Feinde eine Zeitlang unterbrochen. Die Arbeit am Hause Gottes sollte jedoch nicht für immer lahmgelegt bleiben, denn Gott selbst stärkte seine Diener durch seinen Propheten für das vor ihnen liegende Werk. „Seid stark, alles Volk des Landes, spricht Jehova, und arbeitet! denn ich bin mit euch.“ — Hagg. 2:4.
10. Wieso hat der Charakter unseres Werkes manche Wandlung erfahren?
10 Heute bilden Jehovas Zeugen eine starke Organisation, in der alle arbeiten. Ihre neuzeitliche Geschichte verrät, daß Jehovas Diener eifrig für Gott tätig gewesen sind; sie haben aber ihre Tüchtigkeit im Feld durch jahrelange Schulung erlangt, und viele dieser Jahre waren nicht leicht. Die Glieder der Klasse des treuen und verständigen Sklaven Gottes gehen nun im Tempeldienst tatkräftig voran. Seit ihrer Befreiung aus der Gefangenschaft im Jahre 1919 hat die Förderung der christlichen Tätigkeit bis heute keine Unterbrechung erfahren. Die Einsammlung der gesalbten Fußstapfennachfolger Jesu Christi ist beendet worden. In Verbindung mit der Einsammlung der großen Menge der „anderen Schafe“ ist die Verkündigung des Königreiches bis in die entferntesten Winkel der Erde vorgedrungen, und seit dem denkwürdigen Jahr 1919 hat der Charakter des Werkes manche Wandlung erfahren.
11. Wie sind jene eingestellt, die mit Gottes Organisation Schritt halten? Wie hat sich das ausgewirkt?
11 Wie Jehovas treue Zeugen der alten Zeit (Hebräer 11) folgen seine Diener auch heute genau der Führung ihres Gottes und werden sehr gesegnet. Jene, die mit Gottes Organisation Schritt gehalten haben, haben eine neue Arbeitsmethode nach der anderen kennengelernt und gesehen, daß jede Änderung ein Fortschritt war und jede dieser Methoden einen bestimmten Zweck erfüllte. Der Segen, von dem diese gewissenhaften Bemühungen begleitet waren, ist ein Beweis dafür, daß Gott sie billigte und anerkannte. Jene, die während dieser „Zeit des Endes“ tätig gewesen sind, haben diesen Segen verspürt und ziehen aus der fortgeschrittenen Predigtmethode, die jetzt angewandt wird, Nutzen. Wieso konnten sie von einer Arbeitsmethode zur anderen voranschreiten? Weil sie die Gedanken Gottes durch das Wort Gottes kennenzulernen suchten. Sie wurden deshalb von Gottes heiligem Geist geleitet und konnten sein Werk und den Zweck, dem ihre Tätigkeit dienen sollte, erkennen. Das hat es ihnen ermöglicht, auf Jesus Christus, den sicheren Grund, richtig zu bauen. Heute empfangen sie die gründlichste Schulung, die Dienern Jehovas je zuteil wurde. Darum sprechen jetzt Hunderttausende von fähigen Predigern unbefangen an den Türen der Menschen vor. Sie halten kurze, aufschlußreiche Predigten anhand des Wortes Gottes, wobei sie gewandt eine Bibelstelle nach der anderen aufschlagen, um gründlich zu beweisen, daß die Botschaft die sie übermitteln, Wahrheit ist. Wie vielen konnten diese treuen Diener Gottes dadurch doch schon zum Glauben verhelfen! Wie sehr wird doch ihr eigener Glaube gestärkt, wenn sie sehen, wie die ständig wachsende Armee täglich hinauszieht, um die wahre Anbetung Gottes zu fördern und zur Rettung vieler beizutragen, die noch den falschen Maßstäben dieses gegenwärtigen Systems der Dinge versklavt sind.
12. Welche Beispiele haben wir, die zeigen, daß Gott seinen Dienern stets die richtigen Anweisungen gibt?
12 Wie dankbar können wir doch sein, daß Gottes Anweisungen nie unzulänglich waren für das Werk, das getan werden mußte. Jehovas Diener wurden über ihre Aufgaben nie im ungewissen gelassen. (Ps. 25:9; Amos 3:7) Noah wurde genau gesagt, wie er die Arche bauen sollte. Durch eine Vision erfuhr Moses, wie die Stiftshütte aussehen sollte, und David, wie der Tempel gebaut werden sollte. (1. Mose 6:14-16; 2. Mose 25:40; 1. Chron. 28:11, 12) Den Propheten Gottes der alten Zeit wurde gesagt, was sie verkündigen und wo und wann sie es verkündigen sollten. Das einzige, was von ihnen verlangt wurde, war, daß sie gehorchten. Jona wollte sich vor dem Auftrag, den er von Jehova empfangen hatte, drücken, aber Gottes Wille geschah dennoch, und das sollte uns eine Lehre sein. — Jona 1:1-3, 17; 3:1-3.
13. Welche Möglichkeiten haben wir heute, zu erfahren, was Gott von uns verlangt und wie wir es tun können?
13 Wir haben heute viele Möglichkeiten zu erfahren, was Gott von uns verlangt und wie wir es tun können. Durch den Königreichsdienst gehen uns Anweisungen für den Dienst zu. Die Dienstzentren, die im ganzen Gebiet der Versammlung errichtet worden sind, sollen nicht nur dem Bibelstudium dienen, sondern allen in der Umgebung Wohnenden die Gelegenheit bieten, am Felddienst teilzunehmen. Um neuen Dienern Gottes zu helfen, sich auf die Erfüllung ihrer Aufgabe als christliche Prediger vorzubereiten, wurde das Schulungsprogramm eingeführt. Man hat Predigten vorbereitet, die an den Türen gehalten werden können. Im Jahrbuch erscheinen jährlich Berichte über die Tätigkeit. Besonders geschulte Diener besuchen die Versammlungen regelmäßig, um den einzelnen im Predigtdienst beizustehen. Wie dankbar können wir Jehova doch sein, daß er uns durch die Gesellschaft so viele Möglichkeiten gibt, einen starken christlichen Glauben aufzubauen, der in Jesus Christus, unserem Führer und Gebieter, verankert ist! Baust du aber wirklich auf diesen Grund? Wachst du beständig darüber, wie du darauf baust?
RECHTER UMGANG UND DAS GEBET
14. Wieso ist der rechte Umgang gutes „Baumaterial“, und warum brauchen Neue nicht zu denken, sie könnten den Rat des Apostels Paulus nach Hebräer 10:24 nicht befolgen?
14 Die Tatsachen beweisen, daß weitaus die meisten derer, die mit Jehovas Zeugen verbunden sind, ihren Dienst ernst nehmen, weil sie erkennen, daß Gott mit seinem Volke ist, auf das er seinen Namen gelegt hat, und weil sie das tun möchten, was Gott von ihnen erwartet. (Jes. 2:2, 3) Auch der rechte Umgang gehört zu dem guten „Baumaterial“, das wir verwenden sollten. Wir benötigen aber den rechten Umgang nicht nur selbst, sondern sollten auch für jene, mit denen wir verbunden sind, der rechte Umgang sein. Sie sollten möglichst viel von uns lernen können, besonders die Neuen. Damit wir „aufeinander achten [können] zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken“, müssen wir selbst stark und genügend gewappnet sein, um von uns selbst geben zu können. (Hebr. 10:24, NW) Neue brauchen sich durch diese Ermahnung nicht entmutigen zu lassen und sollten auch nicht denken, sie könnten diesen Rat nicht befolgen. Auch ihr solltet von dem geben, was ihr habt. Es mag anfänglich nur wenig sein, aber dadurch, daß ihr helft, andere zu stärken, werdet auch ihr stark und festgegründet. Euer Fortschritt wird dann „allen Menschen“ kundwerden. Durch diese gegenseitige Ermunterung werden alle gefestigt. — 1. Tim. 4:15; Röm. 1:12, NW.
15. Wieso stärkt uns das Gebet?
15 Ein wichtiger Faktor, den wir bei unserem Bauvorhaben nicht übersehen dürfen, wenn wir festgegründet werden und eine genaue Erkenntnis erlangen wollen, ist das Gebet. Die Verbindung mit unserem Gott ist der beste Umgang, den wir pflegen können. Durch das Gebet können wir unsere Furcht, unsere Zweifel und unsere Ungewißheit überwinden. Durch das Gebet vertieft sich unsere Wertschätzung für Gottes Wort und kommen wir seiner Anwendung in unserem Leben näher. Im Gebet können wir Gott unsere geistigen und täglichen materiellen Bedürfnisse kundtun und können dadurch auch besser erkennen, wie er für uns sorgt. Es muß für die Philipper sehr ermutigend gewesen sein, die Worte des Apostels Paulus zu lesen: „Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt, wird eure Herzen und eure Geisteskräfte durch Christus Jesus behüten.“ (Phil. 4:6, 7, NW) Jesus gab uns ein Mustergebet, das Gebet des Herrn. Hältst du dich an dieses Gebet? Jesus sagte: „Ihr sollt daher auf folgende Weise beten.“ — Siehe Matthäus 6:9-13, NW.
16. Warum sollten wir uns wegen unserer Mängel nicht allzuviel Sorgen machen?
16 Jehova wünscht, daß seine Diener vollerwachsene Männer und Frauen seien. Paulus schrieb an die Korinther: „Bleibt wach, steht fest im Glauben, benehmt euch wie Männer, werdet kraftvoll.“ (1. Kor. 16:13, NW) Wir sollten uns eng an die Organisation Jehovas halten. Sei bei allem, was du tust, ehrlich und rechtfertige dich nicht, wenn du nicht Schritt hältst. Gewöhnlich hat es einen Grund, wenn wir versagen, aber selten ist es Mangel an Können. Jehova kennt unsere Mängel und wird diese wettmachen, wenn wir unsere Talente und Fähigkeiten sowie unsere Gelegenheiten richtig nutzen. Wenn wir studieren, im Dienste Gottes tätig bleiben, stets den rechten Umgang pflegen und uns immer von Jehova leiten lassen, wenn wir vor einer Aufgabe stehen, ja wenn wir uns nicht fürchten, wird Jehova das tun, was wir nicht tun können. Wer Gelegenheiten versäumt, die sich ihm jetzt bieten, mag keine Vorrechte mehr erhalten und, was noch schlimmer wäre, als Christ überhaupt versagen.
17. Warum brauchen wir uns nicht zu fürchten, obwohl wir in der „Zeit des Endes“ leben?
17 Wir haben wirklich keine Ursache, uns in dieser „Zeit des Endes“ zu fürchten, zu zweifeln oder nicht stark genug zu sein für künftigen Dienst. „So spricht Jehova der Heerscharen: Stärket eure Hände, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Munde der Propheten höret ...; die Saat des Friedens, der Weinstock, wird seine Frucht geben, und die Erde ihren Ertrag geben, und der Himmel wird seinen Tau geben; und dem Überrest dieses Volkes werde ich das alles zum Erbteil geben. Und es wird geschehen, gleichwie ihr, Haus Juda und Haus Israel, ein Fluch unter den Nationen gewesen seid, also werde ich euch retten, und ihr werdet ein Segen sein. Fürchtet euch nicht, stärket eure Hände!“ — Sach. 8:9-13.
18, 19. Was wird dazu beitragen, daß wir „frei von Anklage“ sind „am Tage des Herrn“?
18 Unsere Hände müssen stark sein, damit wir unter allen Verhältnissen und in jeder Stellung, die Jehova uns zuweisen mag, wirken können. „Das Ende aller Dinge hat sich genaht. Seid daher gesunden Sinnes und seid wachsam im Hinblick auf Gebete. Habt vor allem inbrünstige Liebe zueinander, denn die Liebe deckt eine Menge von Sünden zu. Wenn jemand redet, so rede er, als wären es die heiligen Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so diene er als von der Kraft abhängig, die Gott darreicht, so daß in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus. Sein sind die Herrlichkeit und die Macht für immer und ewiglich. Amen.“ — 1. Petr. 4:7, 8, 11, NW.
19 Unsere Zukunft liegt in Gottes Hand. Haltet euch darum eng an ihn. Bereitet euch jetzt auf die Zukunft vor. Baut auf Jesus Christus, den sicheren Grund. Dann werdet ihr an dem wunderbaren Schlußzeugnis und den vielen noch vor uns liegenden, kostbaren Dienstgelegenheiten teilhaben, und dann wird Gott euch „auch befestigen bis ans Ende, damit ihr frei von Anklage seid am Tage unseres Herrn Jesus Christus“. (1. Kor. 1:8, NW) Ja, wer jetzt Gottes Wort mit Jehovas Zeugen studiert und auf Christus, den sicheren Grund, baut, ist im voraus gewappnet und kann sich davor hüten, „fortgerissen“ zu werden. — 2. Petr. 3:17, NW.
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