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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
w64 15. 10. S. 639-640

Fragen von Lesern

● Warum erscheint in der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (englisch) in Jesaja 14:23 der Ausdruck „Stachelschwein“ statt „Rohrdommel“ oder die Bezeichnung für einen anderen Vogel? — M. S., USA.

Über die Bedeutung des in Jesaja 14:23 erscheinenden hebräischen Wortes kippôd herrschen die verschiedensten Ansichten. Man ist sich darin nicht einig, ob es ein Vogel, wie die Rohrdommel, oder ein Landtier ist, wie der Igel, ein stachelschweinähnliches Tier, oder das Stachelschwein selbst. In der Prophezeiung nach Jesaja 14:23 ist die Rede von der endgültigen Verwüstung, die Gott über Babylon bringen würde. Nach der Elberfelder Bibel lautet diese Prophezeiung:

„Ich werde es zum Besitztum der Igel machen und zu Wassersümpfen; und ich werde es ausfegen mit dem Besen der Vertilgung, spricht Jehova der Heerscharen.“ Statt „Igel“ verwendet die Neue-Welt-Übersetzung hier den Ausdruck „Stachelschwein“. E. Kautzsch (und auch die King James Version) sagt „Rohrdommel“. Die Rohrdommel ist ein in Sumpfgebieten lebender, zu den Reihern gehörender Stelzvogel mit langem Hals. Nach der Aschaffenburger Bibel lautet dieser Text: „Ich will es machen zum Besitztum von Eulen.“ Die meisten anderen deutschen Bibelübersetzungen geben das umstrittene Wort mit „Igel“ wieder.

Viele Bibellexika und Bibelkommentare geben keine eindeutige Erklärung des Wortes kippôd. E. Kautzsch sagt zum Beispiel in einer Fußnote zu Jesaja 14:23: „Das hebr. Wort kippôd wird gewöhnlich mit Igel übersetzt, doch halten sich Igel nicht gerade in Ruinen und sumpfigen Gegenden auf. Unter Vergleichung von 34, 11 und Ze 2, 13 ff. ist ein Sumpfvogel zu vermuten, vielleicht die Rohrdommel.“ Harper’s Bible Dictionary sagt: „Vielleicht ein Stachelschwein oder eine Art Eidechse, man kann es aber nicht mit Sicherheit sagen.“ In Dr. William Smiths Dictionary of the Bible (Ausgabe 1888) lesen wir: „Das hebräische Wort wird ganz verschieden übersetzt. Die alten Versionen sind im allgemeinen für ,Igel‘ oder ,Stachelschwein‘ . . . die ,Schildkröte‘, der ,Biber‘, die ,Otter‘ und die ,Eule‘ sind ebenfalls vermutet worden, aber ohne die geringste Begründung.“ Die älteren Übersetzungen, wie die Vulgata und die Septuaginta, verwenden den Ausdruck „Igel“ oder „Stachelschwein“. Die von Charles Thomson und von C. A. Muses revidierte Septuagint Bible gibt Jesaja 14:23 folgendermaßen wieder: „Ich werde Babylon zur Wüste machen: Stachelschweine werden es bewohnen; und es wird eine Öde sein.“

Die meisten neueren hebräisch-englischen Wörterbücher erklären das hebräische Wort kippôd mit „Igel“ oder „Stachelschwein“. Auch die deutschen Bibellexika von Herbert Haag, Fritz Rienecker (Verlag Brockhaus) und Paul Zeller erklären es so. Gesenius verbindet dieses hebräische Wort mit dem arabischen kunfudh, „Stachelschwein“, und betrachtet die beiden Wörter als gleichbedeutend.

Die Erklärer, die an dieser Stelle (Jes. 14:23) „Rohrdommel“ vorgezogen haben, führen dafür folgende Gründe an: 1. Stachelschweine lebten nicht in Wassersümpfen; 2. das fragliche Tier müsse nach Zephanja 2:14 auf Säulenköpfe klettern können und 3. müsse es nach diesem Text auch ein Vogel sein, der singen könne.

Diese Begründungen sind jedoch nicht stichhaltig. Es gilt zu beachten, daß Jehova nach Jesaja 14:23 nicht sagt, die Wassersümpfe würden zur Behausung der Igel oder Stachelschweine werden, sondern daß er sagte: „Ich werde es zum Besitztum der Igel [Stachelschweine, NW] machen und zu [nicht: in] Wassersümpfen.“ Die Ausdrücke „Igel“ oder „Stachelschweine“ und „Wassersümpfe“ sollen besonders auf Verwüstung hinweisen. Die Prophezeiung Zephanjas (2:13, 14) lautet nach der King James Version: „Er wird seine Hand gegen Norden ausstrecken und Assyrien vernichten; und er wird Ninive zur Einöde machen, dürr wie eine Wüste. Und Herden werden sich in seiner Mitte lagern, alle Tiere der Nationen: der Kormoran und die Rohrdommel werden auf seinen Säulenknäufen wohnen; ihre Stimme wird in den Fenstern singen; auf der Schwelle wird Verwüstung sein.“

Es ist aber nicht nötig, daß das kippôd auf die Knäufe stehender Säulen klettern können muß, denn die angeführten Worte sind eher eine Anspielung auf die zertrümmerten Säulen der Paläste Ninives als auf stehende Säulen. Die Neue-Welt-Übersetzung gibt Zephanjas Prophezeiung wie folgt wieder: „Er wird Ninive zur Wüste machen, zu wasserlosem Land wie die Steppe. Und mitten darin werden sich bestimmt Herden lagern, alle wildlebenden Tiere einer Nation: Pelikan und Stachelschwein werden die Nacht zwischen den Säulenknäufen verbringen. Eine Stimme wird unablässig im Fenster singen. Auf der Schwelle wird Verwüstung sein.“ Das heißt also, daß wildlebende Tiere zwischen den umgestürzten Säulen Ninives hausen sollten, und das konnten Stachelschweine leicht tun, da sie oft auch in Felsen Unterschlupf suchen. Was den dritten Punkt anbelangt, sagt die King James Version: „Ihre Stimme wird in den Fenstern singen.“ Das Wort „ihre“ steht jedoch nicht im Hebräischen Grundtext. Deshalb sagt die Neue-Welt-Übersetzung: „Eine Stimme wird unablässig im Fenster singen“, und das könnte sich auf einen Vogel, der in einem verlassenen Fenster sitzt, beziehen oder auf das Pfeifen des Windes. Die „Stimme“ bezieht sich nicht auf den Pelikan oder das Stachelschwein, die beide nicht „singen“ können.

Die Rohrdommel singt übrigens auch nicht, sondern läßt sich durch ein rabenartiges Krächzen hören. Auch würde dieser Stelzvogel schlecht in das wasserlose Land, zu dem Ninive nach der Prophezeiung werden sollte, passen. Das Stachelschwein und der Pelikan würden jedoch in eine solche Umgebung passen. Obwohl der Pelikan ein Schwimmvogel ist, lebt er auch in der Wüste, denn der Psalmist schrieb: „Ich gleiche dem Pelikan der Wüste.“ (Ps. 102:6) Der Pelikan, der nach 3. Mose 11:18 ein unreiner Vogel ist, zieht sich nicht selten an einen einsamen Ort auf dem Land zurück und sitzt mit eingezogenem Hals und auf der Brust ruhendem Schnabel in einer melancholischen Stellung da. Der Pelikan brütet mit Vorliebe auf einsamen Inseln und an felsigen Küsten, wo er vor Menschen sicher ist. Durch die Prophezeiung sollte gezeigt werden, daß Ninive vollständig verwüstet werden würde. New York, London und Paris müßten wirklich vollständig verwüstet werden, bevor der Pelikan und das Stachelschwein an diesen Orten hausen würden.

Das Stachelschwein wäre somit für das verwüstete Ninive und für die Trümmerstätte Babylons ein passender Bewohner. The Imperial Bible Dictionary sagt über das Stachelschwein: „Es kommt in ganz Palästina, Syrien und im Euphrattal vor. Es ist ein nächtlich lebendes Tier und würde daher gut zu den ‚trübsinnigen Tieren‘ passen, die mit dem kippôd zusammenleben. Es versteckt sich gewöhnlich an dunklen, einsamen Orten und ist auch in den Ruinen von Edom [Jes. 34:11] und Babylon zu finden. Rich [ein Engländer, der früher in Bagdad wohnte] sagt ausdrücklich, er habe, als er die von unzähligen Gängen und Röhren durchzogenen kahlen Erdhügel des alten Babylon erforscht habe, ,Unmengen‘ von Stachelschweinstacheln gefunden.“

Stachelschweine sind also zu Bewohnern der zertrümmerten Paläste Babylons geworden. Wie passend! Welch ein furchtbares Ende für diese große Stadt! Die Lebensgewohnheiten dieser bodenbewohnenden Tiere mit ihrem stachligen Panzer deuten treffend an, was nach dem prophetischen Wort Jehovas aus Babylon und Ninive werden sollte: eine völlig menschenleere Einöde!

● Warum rührte der Engel, der mit Jakob rang, dessen Hüfte an, so daß sein Hüftgelenk verrenkt wurde und er „hinkte an seiner Hüfte“? — J. K., USA.

Der Engel rührte Jakobs Hüfte möglicherweise an, damit sich dieser nicht allzusehr rühmen konnte, erfolgreich mit einem Engel gekämpft und ihm einen Segen abgerungen zu haben. Der Engel rührte Jakobs Hüfte an, „und das Hüftgelenk Jakobs ward verrenkt“, so daß er nachher hinkte. (1. Mose 32:24, 25, 32) Das sollte ihn demütig erhalten und ihm zeigen, daß er diesen Sieg nicht durch eigene Kraft errungen hatte und daß der Engel stärker war als er. Man könnte es vielleicht mit dem „Dorn im Fleisch“ vergleichen, von dem Paulus, der Apostel Jesu Christi, geplagt wurde und von dem ihn Gott nicht befreite, damit er sich nicht überhebe wegen der übernatürlichen Visionen und Offenbarungen sowie anderer geistiger Segnungen, die er vom Herrn empfangen hatte. — 2. Kor. 12:1-7.

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