Die Wahrheit — eine Plage für die neuzeitlichen „Ägypter“
„... um auszurufen ... den Tag der Rache unseres Gottes.“ — Jes. 61:2.
1, 2. (a) Auf wen treffen die Worte nach 2. Timotheus 4:3, 4 zu, und auf wen nicht? Warum nicht? (b) Was übersehen jene, die die von Jehovas Dienern verkündeten plagenähnlichen Botschaften kritisieren?
DER Apostel Paulus sagte über unsere Zeit folgendes voraus: „Es wird eine Zeitperiode geben, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen werden, um sich die Ohren kitzeln zu lassen; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden.“ Das trifft, wie in dieser Zeitschrift schon oft gezeigt wurde, auf die heutigen geistlichen Hirten und ihre Herden tatsächlich zu. Von den ergebenen christlichen Dienern Jehovas sollte das jedoch nicht gesagt werden können, und es kann von ihnen auch nicht gesagt werden. Sie müssen die Wahrheit jederzeit bereitwillig annehmen, und sie tun es auch, selbst wenn es für sie mitunter hart sein mag. — 2. Tim. 4:3, 4.
2 Alle, die die freimütige Warnungsbotschaft, die diese Diener Jehovas übermitteln, kritisieren und ihnen vorwerfen, einen lieblosen Gott und eine Botschaft des Hasses zu verkündigen, übersehen völlig, daß diese Verkündiger der vor Gottes Rache warnenden göttlichen Botschaften, diese vor allem auf sich selbst anwenden. So kamen, wie in einer früheren Wachtturm-Ausgabe bereits gezeigt wurde, die ersten drei Plagen, die einst Ägypten heimgesucht hatten, nicht nur über die „Ägypter“, sondern auch über die versklavten „Israeliten“, das Volk Jehovas. Da Jehovas Diener aus den drei ersten Plagen, die über die neuzeitlichen „Ägypter“ kamen, jedoch Nutzen zogen, das heißt sich durch sie gleichsam zurechtweisen ließen, werden sie von den Auswirkungen der übrigen sieben Plagen, an deren Ausgießung sie ebenfalls teilhaben, verschont. In Verbindung mit der neuzeitlichen Ausgießung der Plagen stellte Moses’ Bruder Aaron den heute noch auf der Erde lebenden Überrest des geistigen Israel Jehovas dar, während Moses selbst Jesus Christus, den nun in himmlischer Herrlichkeit regierenden König, veranschaulichte. (2. Mose 6:5, 6, 20; 9:8) Aaron amtete als Moses’ Wortführer und gebrauchte dessen Stab.
DIE VIERTE PLAGE — HUNDSFLIEGEN
3. Was kam durch die vierte Plage, und was bewirkte sie?
3 Die vierte Plage, die über das alte Ägypten kam, war von den zehn Plagen die erste, bei der Jehova zwischen Israel, seinem Volk, und den Ägyptern einen Unterschied machte. Nach dem Bericht in 2. Mose 8:21-24 kamen durch diese Plage Hundsfliegen. Die Hundsfliege scheint größer gewesen zu sein als die gewöhnliche Stubenfliege. Sie scheint eher eine Art Bremse gewesen zu sein. Gewisse Arten dieser Fliege belästigten Mensch und Tier, andere dagegen nur die Pflanzen. Sie setzten auch überall ihre Larven ab. Die Häuser der Ägypter waren voll von ihnen, und der Schaden, den sie anrichteten, war so groß, daß, wie wir lesen „im ganzen Lande Ägypten ... das Land von den Hundsfliegen verderbt“ wurde. Von dieser Plage könnte gesagt werden, daß sie Schmach auf Wadjet, die Ichneumonidengöttina, brachte. Sie veranlaßte den Pharao nachzugeben, allerdings nur bis sie aufgehört hatte. — 2. Mose 8:28-32.
4. Was ist unter dem „Land“ des geistigen Volkes Israel zu verstehen?
4 Da von dieser Plage gesagt wird, sie habe das Land Ägypten verderbt, dürfte sie treffend eine plagenartige Botschaft Jehovas veranschaulichen, die den verderbten Zustand des neuzeitlichen „Ägypten“, der Organisation Satans, bloßstellt. Was heißt das? Die Prophezeiungen nach Jesaja 62:4 und 66:8 geben uns einen Anhaltspunkt. Wir lesen dort unter anderem: „Man wird ... dein Land ‚Vermählte‘ [nennen].“ „Kann ein Land an e i n e m Tage zur Welt gebracht ... werden?“ Diese Prophezeiungen weisen auf den wiederhergestellten Zustand der heutigen geistigen Israeliten hin. Der Ausdruck „Land“ bezieht sich auf die irdische Lage oder den irdischen Zustand, in dem sich der wiederhergestellte Überrest des geistigen Volkes Gottes befindet, das heißt auf dessen anerkannte Stellung. Im Ersten Weltkrieg (1914—1918) schienen die zu diesem Volk Gehörenden von Gott verworfen zu sein. Wie die geschichtlichen Tatsachen jedoch zeigen, erlangten sie im Jahre 1919 wieder Gottes Gunst, mit anderen Worten, ihre Stellung vor Gott wurde erneuert, gleichsam wiedergeboren oder „an e i n e m Tage“, mit e i n e m Male „zur Welt gebracht“. Von dieser Erneuerung wurden ihre Lehren, ihr organisatorischer Aufbau und ihre Form der Anbetung betroffen.
5, 6. Wie hat das neuzeitliche „Ägypten“ Gottes Anerkennung zu erlangen gesucht? Was hat die vierte Plage jedoch geoffenbart, und wodurch wurde sie bewirkt?
5 Die Religionsanhänger des neuzeitlichen Ägypten suchen von Gott in ihrer Stellung anerkannt zu werden, indem sie sich auf ihre von Menschen geschaffenen Organisationen verlassen und an ihren von Menschen erdachten Lehren und Bräuchen festhalten. Zu diesen Lehren gehören unter anderem auch die Lehre von einem dreieinigen Gott, von der ewigen Qual des Leibes nach dem Tode, vom Fegefeuer, von der Unsterblichkeit der Menschenseele, vom Gottesgnadentum der Könige usw. Ferner suchen sie durch Askese, durch die Ehelosigkeit der Priester, das Mönchstum, den Nonnenstand, den sonntäglichen Kirchenbesuch, die Beichte, den Gebrauch des Kreuzes, das Sprengen von Weihwasser, die Verehrung von Bildern (zu denen auch die Ikonen der Ostkirchen gehören), die Marien- und Heiligenverehrung, den Reliquienkult und andere religiöse Bräuche von Gott in ihrer Stellung anerkannt zu werden. Sie suchten dieses Ziel auch durch „große Werke“ zu erreichen, wie durch den Bau kostspieliger Kirchen und Tempel, durch Wunderheilungen, durch interkonfessionelle Bestrebungen unter Katholiken, Protestanten und Juden, durch Sittenreformen, durch die Beeinflussung der Gesetzgebung und durch Wohltätigkeit, unter anderem auch durch die Einrichtung von Suppenküchen für die Armen in den Vereinigten Staaten und durch Reisspenden an die Armen im Orient.
6 Die durch die Wahrheit bewirkte vierte Plage hat indes gezeigt, wie die Religionsanhänger des neuzeitlichen Ägypten in den Augen Gottes und in den Augen aller durch die göttliche Wahrheit aufgeklärten Menschen tatsächlich dastehen. Diese Plage hat die Lehren der Christenheit, ihren organisatorischen Aufbau, ihre Formen der Gottesanbetung und ihre Werke als unbiblisch bloßgestellt. Ein treffendes Beispiel hierfür war das Traktat „Offene Anklage gegen die Geistlichkeit“, das 1924 in Verbindung mit dem Kongreß der Zeugen Jehovas in Kolumbus (Ohio) herausgegeben und in dem gezeigt wurde, daß die wichtigsten Lehren und religiösen Bräuche der Christenheit der Bibel widersprechen. Über 13 000 000 Exemplare dieses Traktats wurden damals für die Verbreitung gedruckt. Ein weiteres Beispiel ist das später erschienene Buch und Hilfsmittel zum Bibelstudium „Gott bleibt wahrhaftig“, das diesem Zweck nun neunzehn Jahre gedient hat und von dem bereits über 19 000 000 Exemplare in 54 Sprachen erschienen sind. Zu diesen plagenartigen Botschaften gehörte besonders auch die Broschüre „Das Wort“ — von wem spricht Johannes?, die fast allen Geistlichen der Christenheit zugestellt wurde. Über 9 000 000 Exemplare dieser Broschüre wurden in vielen Sprachen gedruckt und in der ganzen Welt verbreitet. Wie sehr diese Botschaft als Plage empfunden wurde, bewiesen die vielen empörten Zuschriften, die die Herausgeber dieser Broschüre erhielten. Ein weiteres Beispiel für diese Plage war die Erwachet!-Sonderausgabe vom 22. April 1964 (englisch; deutsch: 8. Oktober 1964), betitelt „Wir prüfen die Grundlagen der Religion unserer Zeit“, von der 6 196 655 Exemplare gedruckt wurden. So ist tatsächlich schon in vielen Wachtturm-Schriften gezeigt worden, daß das „Land“ des neuzeitlichen „Ägypten“ verderbt ist, das heißt, daß Gott es in dessen Stellung nicht anerkennt und es ihm nicht gehört. Diese Bloßstellung, die Jehovas Zeugen unter der Leitung des größeren Moses, Jesu Christi, unternommen haben, hat tatsächlich wie eine Plage gewirkt.
DIE FÜNFTE PLAGE — PEST
7. Was brachte die fünfte Plage?
7 Auf Pharaos Bitte legte Moses bei Jehova Fürsprache für Ägypten ein, und die vierte Plage hörte auf. Doch der Pharao verstockte sein Herz wiederum, und so sandte Jehova die fünfte Plage, von der besonders Ägyptens Viehbestand betroffen wurde. Moses sagte: „Siehe, so wird die Hand Jehovas über dein Vieh kommen, das auf dem Felde ist.“ Alle Arten von Vieh sollten davon betroffen werden. Sie sollte „über die Pferde [kommen], über die Esel, über die Kamele, über die Rinder und über das Kleinvieh [die Schafe und Ziegen]“ und sollte „eine sehr schwere Pest“ sein. „Und Jehova tat dieses ... und alles Vieh [allerart Vieh, NW] der Ägypter starb, aber von dem Vieh der Kinder Israel starb nicht e i n e s.“ — 2. Mose 9:3, 6.
8—11. Was führte in der Neuzeit zur fünften Plage?
8 Was wird durch diese Plage dargestellt? Vieh, das heißt Haustiere, insbesondere Schafe und Rinder, werden in der Bibel oft gebraucht, um Menschen darzustellen, die mit Lasttieren verglichen werden können. Da Ägyptens Vieh zum Unterhalt Ägyptens beitrug, dürfte es wohl die Unterstützer des heutigen, gegenbildlichen Ägypten, der Organisation Satans, darstellen. So, wie damals nicht alles Vieh, sondern nur allerart Vieh starb, sterben auch zufolge der wie eine Plage wirkenden Gerichtsbotschaft des Volkes Gottes alle Arten von Menschen oder Unterstützern des gegenbildlichen Ägypten — Große und Kleine, Reiche und Arme, Alte und Junge, Männer und Frauen, die den verschiedensten Nationen und Rassen angehören —, bildlich gesprochen, für Satans Organisation, indem sie aufhören, diese zu unterstützen. Diese Plage dürfte insbesondere die Botschaften veranschaulichen, die an aufrichtiggesinnte, gerechtigkeitsliebende, in ihrer Unwissenheit aber die Organisation Satans unterstützende Menschen gerichtet sind und sie auffordern, diese Organisation zu verlassen und für Jehova und sein Königreich Stellung zu beziehen.
9 Die sieben Botschaften, von denen Jehovas Zeugen in den Jahren 1922 bis 1928 jährlich eine ergehen ließen, schlossen zwar alle mit einem solchen Aufruf ab, aber die Resolution, die sie im Jahre 1927 auf ihrem internationalen Kongreß in Toronto (Kanada) annahmen, beleuchtete diesen Teil der Dienstaufgabe des durch Moses’ Bruder Aaron dargestellten Überrestes des Volkes Jehovas ganz besonders. (2. Mose 9:27) Man beachte, in welch treffender Sprache diese Resolution abgefaßt war. Es hieß darin unter anderem: „Es [gibt] keinen vernünftigen Grund ..., solch ein ... System länger zu unterstützen. In dieser Stunde der Verwirrung läßt Jehova Gott an die Völker die Aufforderung ergehen, das System dieses Scheinchristentums oder der ‚organisierten Christenheit‘ aufzugeben, für immer zu verlassen, sich vollständig davon abzuwenden und ihm keinerlei Unterstützung zuzuwenden, worin sie auch bestehen möge, weil es des Teufels Organisation ist, und ... die Völker [sollen] die Ergebenheit und Unterwürfigkeit ihrer Herzen gänzlich Jehova Gott, seinem König und seinem Königreich zuwenden ..., um volle Freiheit und Gottes Segnungen, die er für sie in Bereitschaft hält, zu empfangen.“ Über 3 900 000 Exemplare der Broschüre, in der diese Resolution erschien, wurden in vielen Sprachen verbreitet.
10 Seither sind weitere solche Aufrufe ergangen. Besonders deutlich war in dieser Hinsicht die Resolution, die Jehovas Zeugen 1958 auf ihrem Kongreß, den sie damals im Yankee-Stadion und in den Polo Grounds in der Stadt New York durchführten, annahmen. Die Resolution endete mit dem Aufruf: „Alle, die Leben und Glück unter einer gerechten Herrschaft herbeiwünschen und denen diese Resolution zur Kenntnis kommt, fordern wir daher bei diesem begeisternden Anlaß auf, sich diese wichtige Botschaft zu Herzen zu nehmen, den Namen des Schöpfers, der Himmel und Erde gemacht hat, zu ehren und sich seinem Königreich, das von Christus regiert wird, als der rechtmäßigen Regierung der neuen Welt zuzuwenden.“ Von dieser Resolution wurden 70 000 000 Exemplare in fünfzig Sprachen verbreitet. Diese wie eine Plage wirkende Botschaft wird dem gegenbildlichen Ägypten immer noch verkündet, indem die Menschen jetzt besonders aufgefordert werden, dem in Offenbarung 18:4 aufgezeichneten Befehl nachzukommen: „Geht aus ihr [Babylon der Großen] hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ Das heißt nicht, daß Babylon die Große und das heutige gegenbildliche Ägypten ein und dasselbe sind; Babylon die Große ist vielmehr der religiöse Teil des symbolischen Ägypten, der sichtbaren Organisation Satans. Wer also aus dem neuzeitlichen Groß-Babylon flieht, ihn seine Unterstützung entzieht, das heißt für diese Organisation gleichsam stirbt, stirbt, bildlich gesprochen, auch für das neuzeitliche „Ägypten“ so, wie damals das Vieh Ägyptens starb.
11 Der Jahresbericht der Zeugen Jehovas der jedes Jahr meist in der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Februar oder 1. März und im Jahrbuch der Zeugen Jehovas in verschiedenen Sprachen erscheint, ist ein beredtes Zeugnis von der Ausdehnung dieser Plage. Wieso? Weil aus diesen Berichten ersichtlich ist, wie viele Menschen sich jährlich vom neuzeitlichen „Ägypten“ abwenden, sich Jehova hingeben und taufen lassen. Im Dienstjahr 1963 waren es zum Beispiel 62 798 und im Jahre 1964 68 236 Personen. Die Veröffentlichung dieser Berichte in den genannten Schriften wirkt auf das neuzeitliche „Ägypten“ tatsächlich wie eine Plage.
DIE SECHSTE PLAGE — BLATTER-GESCHWÜRE
12, 13. Was brachte die sechste Plage?
12 Obwohl damals durch die fünfte Plage „allerart Vieh“ der Ägypter starb, verstockte sich „das Herz des Pharao ..., und er ließ das Volk nicht ziehen“. Jehova warnte ihn daher vor der sechsten Plage. Darauf nahm Moses, wie Jehova ihn angewiesen hatte, Ofenruß und „streute ihn gen Himmel; und er wurde zu Blatter-Geschwüren, die an Menschen und Vieh ausbrachen“. „Und die Schriftgelehrten vermochten nicht vor Mose zu stehen wegen der Geschwüre; denn die Geschwüre waren an den Schriftgelehrten [Magie treibenden Priestern, NW] und an allen Ägyptern.“ — 2. Mose 9:7-11.
13 Diese Plage brachte Schmach und Schande über Imhotep oder Imuthes, den ägyptischen Gott der Heilkunst, denn kein ägyptischer Arzt vermochte die von dieser Plage Befallenen zu heilen. Sie demütigte besonders die Magie treibenden Priester Ägyptens. Die ersten beiden von Moses herbeigeführten Plagen hatten sie scheinbar nachgeahmt. Bei der dritten, der Stechmückenplage, hatten sie eingestehen müssen, daß es „Gottes Finger“ war. (2. Mose 8:1-19) Doch die sechste brachte noch mehr Schmach und Schande über sie, denn sie konnten nicht einmal mehr vor Pharao erscheinen. Einige Bibelkommentatoren nehmen an, daß es sich bei dieser Plage um schwarzen Aussatz oder die Geschwüre Ägyptens, bekannt als Elephantiasis, handelte, die Krankheit, von der sehr wahrscheinlich Hiob einige Jahre vorher befallen worden war. (Hiob 2:6-12) Wie dem auch sei, es war jedenfalls eine Hautkrankheit, bei der Beulen, Schwellungen, Geschwüre und Entzündungen auftraten, und sie muß zweifellos sehr schmerzhaft gewesen sein, was man aus der Wirkung schließen kann, die sie auf die ägyptischen Priester hatte.
14—16. Wodurch ist das neuzeitliche „Ägypten“ bis heute von der sechsten Plage heimgesucht worden?
14 Wie erfüllt sich die prophetische Bedeutung dieser Plage in unserer Zeit? Offenbarung 16:2 gibt uns einen Anhaltspunkt, denn nach diesem Text bewirkte die dort erwähnte Ausgießung der Schale des Grimmes Gottes, daß über alle, die das Kennzeichen des wilden Tieres hatten und dessen Bild anbeteten, ein schmerzliches, bösartiges Geschwür kam. Das Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! zeigt, daß diese Plage im Jahre 1919, als das Versagen des Völkerbundes vorausgesagt wurde, begann. Im Jahre 1921 wies Der Wachtturm zum erstenmal darauf hin, daß das im 13. Kapitel der Offenbarung erwähnte symbolische Tier aus dem Meer nicht ein kirchliches System, sondern Satans sichtbare politische Organisation darstelle und das angebetete „Bild des Tieres“ der Völkerbund sei. Wie die anderen Plagen so hat auch diese zwei Aspekte: Einerseits wird durch die anhand der Bibel durchgeführte Bloßstellung ersichtlich, wie die neuzeitlichen „Ägypter“, die Anbeter des „Bildes des Tieres“, in den Augen Jehovas dastehen, und anderseits werden die neuzeitlichen „Ägypter“ durch diese Bloßstellung gequält. Da Ägypten Satans gesamte sichtbare Organisation darstellt, wirkt sich diese Plage auf die religiösen Führer der Christenheit und der Heidenwelt aus.
15 Diese Plage kam schon im Jahre 1922 zu einem Höhepunkt, als Joseph F. Rutherford, der damalige Präsident der Watch Tower Society, am 8. September auf dem Kongreß der Zeugen Jehovas in Cedar Point (Ohio) darauf hinwies, daß König Ussija aussätzig geworden sei, weil er dadurch, daß er sich als König anmaßte, im Tempel Räucherwerk zu opfern (ein Vorrecht, das ausschließlich den Priestern aus dem Stamme Levi vorbehalten war), in Jerusalem die Religion mit der Politik verbunden habe, und daß er in seiner Vermessenheit und in seinem aussätzigen Zustand die Christenheit vorgeschattet habe. (2. Chron. 26:1, 16-23) Richter Rutherford erwähnte ferner, daß die Christenheit den Völkerbund als einen von Menschen geschaffenen Ersatz des Königreiches Gottes gutgeheißen habe, und sagte dann: „Auf diese Weise verleugneten sie das Kommen des Herrn und seines Königreiches.“ Von da an war die Christenheit in den Augen Jehovas gleichsam aussätzig oder voll von Blatter-Geschwüren und darum unrein. Die sechste Plage, die über Ägypten kam, war eine Äußerung des Grimmes Jehovas und verursachte Schmerzen. So war es auch mit diesen von Gottes Volk verkündigten Botschaften. Sie waren eine Äußerung des göttlichen Grimmes über die Menschen, die das „Kennzeichen“ des Tieres hatten und dessen Bild, den Völkerbund, anbeteten, und peinigten die gegenbildlichen Ägypter des 20. Jahrhunderts.
16 Seither hat die Watch Tower Society, die den christlichen Zeugen Jehovas als Herausgeber dient, viele Schriften veröffentlicht und verbreiten lassen, die den Völkerbund und seinen Nachfolger, die Vereinten Nationen, als nutzlose, von Menschen geschaffene Notbehelfe, die das Königreich Gottes ersetzen sollten, bloßstellten. Ein besonders treffendes Beispiel hierfür war die Erwachet!-Sonderausgabe vom 8. Oktober 1962 (englisch; deutsch: 22. April 1963), betitelt „Die Vereinten Nationen oder Gottes Königreich?“. Die Watch Tower Society druckte von dieser Ausgabe für die Verbreitung 5 269 268 Exemplare. Diese Verkündigung und Ausbreitung der göttlichen Gerichtsbotschaft hat gezeigt, wie armselig, unrein, elend und geistig verseucht die Unterstützer dieser von Menschen geschaffenen Einrichtungen in den Augen Gottes sein müssen. Diese Verkündigung ist für alle Unterstützer dieser politischen Behelfsmittel zur Förderung des Weltfriedens und der Weltsicherheit, für die innerhalb und für die außerhalb der Christenheit, sehr schmerzhaft gewesen und hat zur sechsten Plage gehört.
DIE SIEBENTE PLAGE — HAGEL, FEUER UND DONNER
17, 18. (a) Wie erklärt sich Jehovas Verfahrensweise mit dem Pharao? (b) Was brachte die siebente Plage damals?
17 Sechs Plagen hatte Jehova Gott bereits über den Pharao und sein Volk kommen lassen, aber das Herz des Pharao blieb verstockt. Warum handelte Jehova, der Allmächtige, mit diesem hartnäckigen, stolzen und doch so winzigen Menschen auf diese Weise? Jehova sagte zu ihm damals: „Jetzt hätte ich meine Hand ausgestreckt und hätte dich und dein Volk mit der Pest geschlagen, und du wärest vertilgt worden von der Erde; aber eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen, und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde.“ Ja, dadurch, daß Jehova auf diese Weise vorging, machte er sich einen Namen und zeigte dem Pharao, wie groß seine göttliche Macht ist und wie verschieden sie wirkt. Nachdem Jehova dem Pharao gesagt hatte, warum er so mit ihm handelte, warnte er ihn vor der siebenten Plage mit den Worten: „Erhebst du dich noch wider mein Volk, daß du sie nicht ziehen lässest, siehe, so will ich morgen um diese Zeit einen sehr schweren Hagel regnen lassen, desgleichen nicht in Ägypten gewesen ist, von dem Tage seiner Gründung an bis jetzt.“ — 2. Mose 9:15-19.
18 Da sich der Pharao weigerte, auf diese Warnung zu hören, forderte Jehova Gott Moses auf, seine Hand gegen den Himmel auszustrecken. „Und Jehova sandte Donner und Hagel, und Feuer fuhr zur Erde. Und Jehova ließ Hagel auf das Land Ägypten regnen. Und es kam Hagel, und Feuer, mitten im Hagel sich ineinander schlingend ... Nur im Lande Gosen, wo die Kinder Israel waren, war kein Hagel.“ — 2. Mose 9:22-26.
19—21. (a) Was wurde von der siebenten Plage betroffen? (b) Was wird durch den Donner, den Hagel und die Blitze dargestellt?
19 Da mit dieser Plage Donner, Feuer und Hagel vom Himmel her verbunden waren, kann von ihr gesagt werden, sie sei über den Himmel, die Luft und die Erde gekommen. Das erinnert uns an die in Offenbarung 16:17-20 erwähnte siebente Plage, die auf die Luft ausgegossen wurde, die die Menschen einatmen. Wir lesen: „Und der siebente goß seine Schale auf die Luft aus. Darauf kam eine laute Stimme aus dem Heiligtum vom Throne her, die sprach: ‚Es ist geschehen!‘ Und Blitze und Stimmen und Donner geschahen, und ein großes Erdbeben ereignete sich, wie sich ein solches nicht ereignet hatte, seitdem es Menschen auf der Erde gab, ein so weitreichendes, so großes Erdbeben. Und die große Stadt spaltete sich in drei Teile, und die Städte der Nationen fielen; und Babylon, der großen, wurde vor Gott gedacht, um ihr den Becher mit dem Wein des Grimmes seines Zorns zu geben. Auch entfloh jede Insel, und Berge wurden nicht gefunden.“ Diese in der Offenbarung erwähnte Plage war eine Äußerung des Grimmes Gottes gegen den Geist, den die Menschen der Welt atmen. Dieser Geist ist der Geist des Teufels, und er bringt unter den Menschen seine Frucht hervor. Eine Botschaft, die auf diese Tatsache aufmerksam machte, wurde im Jahre 1928 in Detroit (Michigan) unter dem Titel „Öffentliche Erklärung gegen Satan und für Jehova“ veröffentlicht. Diese Botschaft machte Satan, den Teufel, unmißverständlich für die Mißstände in der Welt verantwortlich und warnte vor der eilends herannahenden Schlacht von Harmagedon. Alle bisher veröffentlichten Schriften, in denen Satan als Weltherrscher bloßgestellt wurde, haben zu dieser Plage gehört, die über das neuzeitliche „Ägypten“ und dessen Pharao gekommen ist. Hierzu gehörten auch die Wachtturm-Artikel „Das Spottlied gegen Satan, den Teufel“,b und „Satans Tod ankündigen“c sowie alle übrigen Artikel, in denen Satans unsichtbarer Einfluß auf das Weltgeschehen bloßgestellt wurde. Ein Beispiel hierfür war der Artikel „Erkenne den Geist der Welt“, der im Wachtturm vom 1. Februar 1964 erschien.
20 Mit der siebenten Plage, die über das damalige Ägypten kam, waren auch Donner und Feuer oder Blitze verbunden. In der Neuzeit wird diese Plage daher durch donnerartige Warnungen vor der Schlacht von Harmagedon, in der Gottes Urteilssprüche am gegenbildlichen Ägypten vollstreckt werden, hervorgerufen. Diese symbolischen Donnerschläge werden durch geistige Lichtstrahlen oder Wahrheitsblitze verursacht, die aus dem himmlischen Tempel Jehovas hervorgehen. Durch diese Plage werden die Menschen warnend darauf hingewiesen, daß das neuzeitliche „Ägypten“ keine Sicherheit bietet. Alle, die diese Warnung nicht beachten und deshalb in Harmagedon umkommen, können mit den alten Ägyptern verglichen werden, die damals die Warnung nicht beachteten und vom Hagel erschlagen wurden.
21 Ja, wie in Verbindung mit der im 16. Kapitel der Offenbarung beschriebenen Ausgießung der siebenten Schale und dem in Offenbarung 11:15-19 erwähnten Ertönen der siebenten Trompete fällt auch in Verbindung mit dieser siebenten Plage Hagel. Das Feuer und der vernichtende Hagel, die bei der siebenten Plage über das alte Ägypten kamen, erinnern an die Worte nach Jeremia 23:29: „Ist mein Wort [wenn es vollstreckt wird] nicht also — wie Feuer ... und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?“ Hagel ist gefrorenes Wasser, und die harten, wie Hammerschläge wirkenden biblischen Wahrheiten, die in den von der Watch Tower Society herausgegebenen Büchern veröffentlicht wurden, können mit Hagel verglichen werden. Hilfsmittel zum Bibelstudium wie die Bücher Feinde und Religion (letzteres in englisch) sowie der öffentliche Vortrag „Die Christenheit hat versagt! Ihr Ende steht bevor — was dann?“, der im Jahre 1962 in der ganzen Welt gehalten wurde, haben wie ein vernichtender Hagel gewirkt. Zur Zeit geht ein geistiger Hagel in Form der Botschaften nieder, die in dem 704 Seiten starken Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! (einem Hilfsmittel zum Bibelstudium) und dem zweistündigen Film „Eine ‚ewige gute Botschaft‘ geht rund um die Welt“ dargelegt werden.
22. Was wird die Hagelplage schließlich noch bringen?
22 Doch der Höhepunkt der Hagelplage, das heißt der Verkündigung konzentrierter, harter biblischer Wahrheiten, verbunden mit donnerartigen Warnungen an die heutigen gegenbildlichen Ägypter, scheint noch bevorzustehen. In dem Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! heißt es auf den Seiten 575, 576: „Die [harte] unnachgiebige Botschaft von der Rache Gottes an Satans sichtbare Organisation [wird] auf die Menschen herabprasseln — ein Vorgeschmack ihrer Vernichtung. Das symbolische Hagelwetter hat nicht den Zweck, die Menschheit zu dieser späten ‚Stunde‘ zu bekehren ... Die Tatsache, daß die ‚Plage ... außergewöhnlich groß‘ war, offenbart, daß von Jehovas Zeugen schließlich eine außergewöhnlich umfangreiche öffentliche Ankündigung der Rache Gottes erfolgen wird.“ Diese Ausführungen veranlassen uns zu der Frage: Wenn doch die Menschen durch diese, einer Hagelplage gleichenden Botschaft nicht bekehrt werden, warum wird sie dann verkündet? Damit die Bösen mit Sicherheit wissen, von wem und warum sie vernichtet werden.
DIE ACHTE PLAGE — HEUSCHRECKEN
23, 24. Welche interessanten Tatsachen werden über die achte Plage erwähnt?
23 Als der Pharao damals sah, welchen Schaden der Hagel und das Feuer angerichtet hatten, zeigte er Reue, aber nur solange die Plage anhielt. Sobald der Hagel aufhörte, änderte er seine Meinung. Darauf sandte Jehova Moses und dessen Wortführer, Aaron, zum Pharao und ließ ihn vor der achten Plage, einer Heuschreckenplage, warnen. Wir lesen darüber in 2. Mose 10:13-15: „Als es Morgen wurde, da trieb der Ostwind die Heuschrecken herbei. Und die Heuschrecken kamen herauf über das ganze Land Ägypten und ließen sich in dem ganzen Gebiet Ägyptens nieder ... und sie fraßen alles Kraut des Landes und alle Früchte der Bäume, die der Hagel übriggelassen hatte; und es blieb nichts Grünes übrig an den Bäumen und am Kraut des Feldes im ganzen Lande Ägypten.“
24 Ägyptische Heuschrecken können bis sieben Zentimeter lang werden. Unter dem Gesetz, das Gott den Israeliten durch Moses gab, galten die Heuschrecken als reine Tiere und durften gegessen werden, ja, im Orient ißt man sie heute noch. Das alte Ägypten hatte bis dahin noch nie eine solch gewaltige Heuschreckenplage erlebt. Der Himmel wurde von den Schwärmen völlig verdunkelt. Schon allein Moses’ und Aarons Warnung vor dieser Plage bewirkte, daß die Diener des Pharao über das Vorgehen ihres Herrschers in helle Empörung gerieten. Der Pharao rief Moses und Aaron, nachdem er sie abgewiesen hatte, darum nochmals zu sich. Doch als Moses und Aaron von ihm verlangten, daß er ganz Israel, nicht nur die Männer, in die Wüste ziehen lasse, damit es dort Jehova anbete, wurde er wütend und trieb sie von sich weg. Darauf kam diese Plage, und sie bewirkte nicht nur, daß alles, was die früheren Plagen übriggelassen hatten, abgefressen wurde und das Land zu einer trostlosen Öde wurde, sondern sie war auch ein einmaliger Sieg über die ägyptischen Fruchtbarkeits- und Erntegötter. Eilends ließ der Pharao Moses und Aaron rufen und tat so, als würde er bereuen, ließ danach aber wieder zu, daß sich sein Herz verhärtete. Jemand, dessen Herz nicht in Ordnung ist, lernt aus Erfahrung nichts.
25, 26. Was ist durch die neuzeitliche Heuschreckenplage bisher vernichtet worden, und wodurch ist sie bewirkt worden?
25 Was stellte diese Plage dar? Durch die buchstäbliche Plage wurde damals in Ägypten alles, was auf den Feldern und an den Bäumen übriggeblieben war, vernichtet, und das führte zu einer Hungersnot, von der Jehovas Volk im Lande Gosen jedoch verschont blieb. Jehova Gott sandte jene Heuschrecken. Im Gegenbild dürften es die Botschaften sein, durch die seine Zeugen heute die religiöse Ernährungslage des gegenbildlichen Ägypten bloßstellen und beweisen, daß dieses „Ägypten“ keine lebengebende geistige Nahrung mehr hat.
26 Diese Plage offenbart, wie Jehova Gott die geistige Nahrung des gegenbildlichen Ägypten betrachtet. Die biblischen Wahrheiten, die der Überrest seines geistigen Volkes, veranschaulicht durch Aaron, unter der Leitung des größeren Moses, Jesu Christi, verkündet, beweisen, daß die religiösen Lehren und Bräuche des gegenbildlichen Ägypten unbiblisch sind und kein Leben in sich haben. Die Vertreter der Handelswelt, die Politiker, die Wissenschaftler, die Philosophen und sämtliche Anhänger der falschen Religion, zu denen auch die katholische Geistlichkeit und die Protestanten (die Fundamentalisten und die an die Entwicklungslehre glaubenden Modernisten) gehören, haben die Lage bis jetzt nicht verbessern können. Es ist gezeigt worden, daß den gegenbildlichen Ägyptern die wirklich nahrhafte geistige Speise fehlt. Diese Bloßstellung der im neuzeitlichen „Ägypten“ herrschenden geistigen Hungersnot war für die „Ägypter“ eine Plage. Der in der Welt herrschende geistige Hunger ist in den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! sowie in öffentlichen Vorträgen der Zeugen Jehovas schon oft erörtert worden. Weitere Äußerungen dieser symbolischen Plage sind auch die Bücher Was hat die Religion der Menschheit gebracht? und „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!. Diese Botschaften, die alle falschen Religionen einbeziehen und den im neuzeitlichen „Ägypten“ herrschenden geistigen Hunger bloßstellen, lassen erkennen, daß nichts Grünes an geistiger Nahrung mehr übriggeblieben ist und daß sich alle, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, woanders hinwenden müssen.
DIE NEUNTE PLAGE — EINE FINSTERNIS
27, 28. (a) Was brachte die neunte Plage, und warum war sie für die Götter Ägyptens der schlimmste Schlag? (b) Was tat der Pharao, nachdem diese Plage aufgehört hatte?
27 Da sich der Pharao des alten Ägypten durch die achte Plage nicht belehren ließ, sandte Jehova die neunte Plage, eine Finsternis. Nach dem Bericht in 2. Mose 10:21-29 war diese Finsternis so dicht, daß man sie greifen konnte, sie glich einem dichten Nebel. Ja, es war drei Tage und drei Nächte so dunkel, daß kein Ägypter von seinem Platz aufstand. Die Israeliten hatten jedoch Licht in ihren Wohnungen, denn sie wurden von der neunten Plage ebenso verschont wie von den fünf vorangegangenen. Diese Plage brachte Schmach und Schande über Ammon Re, den Sonnengott, und über Thoth, der als Ratgeber des Osiris und als Mondgott sowie als sogenannter Ordner von Sonne, Mond und Sternen verehrt wurde. Diese Plage war für die ägyptischen Götter der schlimmste Schlag, der sie bis dahin getroffen hatte. Wieso? Weil Sonne und Licht von den Ägyptern ganz besonders verehrt wurden.
28 Als die Plage der übernatürlichen Finsternis aufgehört hatte, wollte der Pharao alle Israeliten in die Wüste ziehen lassen, damit sie Jehova dienen könnten. Doch als Moses und Aaron darauf bestanden, daß die Israeliten auch ihr Vieh mitnehmen sollten, um Schlachtopfer darbringen zu können, rief der Pharao mit donnernder Stimme: „Hinweg von mir! Hüte dich! Versuche nicht mein Angesicht wieder zu sehen, denn an dem Tage, da du mein Angesicht siehst, wirst du sterben.“ Darauf erwiderte Moses ruhig: „So hast du geredet. Ich werde nicht versuchen, dein Angesicht je wieder zu sehen.“ — 2. Mose 10:28, 29, NW.
29. Worin besteht die gegenbildliche neunte Plage?
29 Über die gegenbildliche neunte Plage ist folgendes zu sagen: Die Christenheit anerkennt heute Jehova Gott ebensowenig als das Licht des Universums und Jesus Christus als Retter und Licht der Welt wie die übrigen gegenbildlichen Ägypter. Viele erwarten, daß der Mensch durch eine Fortentwicklung gerettet werde; andere setzen ihre Hoffnungen auf die materialistische Wissenschaft; Anhänger heidnischer Religionen haben ihre Verbesserungsvorschläge, und die Juden sehen im Judaismus das Licht der Welt und des Menschen einzige Hoffnung. Die neunte Plage offenbart, wie töricht es ist, auf diese angeblichen Lichter zu vertrauen, und zeigt, daß sich alle, die ihre Hoffnung auf diese „Lichter“ setzen oder für sie eintreten, in der größten Finsternis befinden, und zwar nicht nur in einer geistigen Finsternis, sondern auch in der Finsternis, mit der der Zustand vergleichbar ist, der durch Gottes Mißfallen hervorgerufen wird. Eine besonders ausgeprägte Äußerung dieser Plage war die Botschaft, die im Jahre 1926 in London auf dem Kongreß der Zeugen Jehovas in Verbindung mit dem öffentlichen Vortrag „Warum wanken die Weltmächte?“ verkündet wurde. Dieser Vortrag wurde zur Unterstützung der Resolution gehalten, die die Kongreßteilnehmer damals annahmen. In dieser Resolution wurde darauf hingewiesen, daß der Völkerbund versagen werde, daß „durch die verblendenden Einflüsse Satans ... die Herrscher sowohl als auch die Beherrschten von dem wahren Gott abgewendet worden“ seien und daß nur Gottes Königreich „die blinde Ungewißheit“ beseitigen könne, von der die Menschen so lange befallen gewesen seien. (Offb. 16:10, 11) Auch die Resolution, die 1963 auf den rund um die Welt durchgeführten Kongressen angenommen wurde, wies auf die durch Gottes Mißfallen bewirkte Finsternis hin, die das neuzeitliche „Ägypten“ bedeckt. Jehovas Volk hat schon in vielen Veröffentlichungen gezeigt, daß die angeblichen Retter der Menschen — Einzelpersonen, Bewegungen und Organisationen wie der Völkerbund, der als „das einzige Licht“ gepriesen wurde — in Wirklichkeit keine Lichter, keine Retter sind. Der öffentliche Vortrag, der 1926 auf dem Kongreß in London gehalten wurde, und die damals angenommene Resolution erschienen danach in gedruckter Form als Traktat, und 50 000 000 Exemplare dieses Traktats wurden verbreitet. Außerdem ließ die Watch Tower Society in der Londoner Zeitung Daily News, die damals 800 000 Leser hatte, auf eigene Kosten einen ganzseitigen Bericht erscheinen, der diese Botschaft enthielt. Diese vielen Veröffentlichungen, die alle zeigten, in welch dichte Finsternis das gegenbildliche Ägypten gehüllt ist, gehörten zu dieser symbolischen neunten Plage, und diese von Jehovas Zeugen verkündigten Botschaften wirken auf alle, die zu solch angeblichen Lichtern der Welt aufschauen, tatsächlich wie eine Plage.
[Fußnoten]
a Man vergleiche Dead Men Tell Tales von H. Rimmer, S. 106.
b Der Wachtturm, 15. Dezember 1949.
c Ebd., 1. Oktober 1956.
[Bild auf Seite 521]
Hintergrund: Offene Anklage gegen die Geistlichkeit
Vordergrund (von links noch rechts): „‚Gott bleibt wahrhaftig‘“; „‚Das Wort‘ — von wem spricht Johannes?“; „Erwachet!“-Sonderausgabe „Wir prüfen die Grundlagen der Religion unserer Zeit“
[Bild auf Seite 524]
„Der Wachtturm“; „Erwachet!“-Sonderausgabe „Die Vereinten Nationen oder Gottes Königreich?“
[Bild auf Seite 525]
Hintergrund: „Der Bote“
Vordergrund (von links nach rechts): Die „Wachtturm“-Artikel: „Das Spottlied gegen Satan, den Teufel“; „Satans Tod ankündigen“; „Erkenne den Geist der Welt“
[Bild auf Seite 527]
Von oben nach unten: „Feinde“; „Religion“; „‚Babylon die Große ist gefallen!‘ Gottes Königreich herrscht!“; Text zu dem Film „Eine ‚ewige gute Botschaft‘ geht um die Welt“