Herrschaft um welchen Preis?
ES HAT von jeher Menschen gegeben, die bereit waren, zu gemeinen Mitteln Zuflucht zu nehmen, um herrschen oder regieren zu können. In den Berichten der Weltgeschichte stehen viele Namen von Herrschern, die aufgrund von Bestechung, Lügen, Intrigen und Mord an die Macht gelangt sind. Männer haben ihre Frauen und Frauen ihre Ehemänner ermordet, Söhne, Töchter, Mütter und nahestehende Verwandte wurden als Folge des leidenschaftlichen Verlangens nach Herrschaft in Gefängnisse eingesperrt, zu Sklaven gemacht, vergiftet, enthauptet und hingeschlachtet. Einige waren bereit, ihr Land an eine feindliche Nation zu verraten — gewiß ein furchtbarer Preis, der gezahlt wurde.
Die Bibel berichtet uns über sieben große Weltmächte, die sich auf dem Gebiet der Weltpolitik in der Herrschaft über die Menschheit abgelöst haben, nämlich Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom und schließlich das anglo-amerikanische Regierungssystem. Das politische Herrschaftssystem dieser Welt wird in der Bibel durch ein „wildes Tier“ veranschaulicht, das „sieben Köpfe“ hat. Wie erhielten dieses „wilde Tier“ und dessen „sieben Köpfe“ ihre Herrschaft und Gewalt, und welchen Preis mußten das Tier und dessen zusammengesetzte Regierungen bezahlen, damit sie die Gewalt empfingen?
WAS DAS FÜR EIN THRON IST
Die Bibel spricht vom „Thron“ des „wilden Tieres“. (Offb. 13:1, 2) Ist damit die Hauptstadt der Weltmacht gemeint, von der aus jeweils eine Zeitlang geherrscht wurde? Wir wissen, daß sich während der Herrschaft der sieben Weltmächte mit dem Wechsel politischer Mächte die Hauptstädte als Repräsentanten der jeweils dominierenden Weltmacht geändert haben. Vom 17. Jahrhundert an bis zum Zweiten Weltkrieg war England der dominierende Teil der Weltmacht, und während des letzten Teils dieser Zeitspanne wirkten die Vereinigten Staaten mit England zusammen; während dieser Zeit jedoch war das Britische Reich mit seiner Hauptstadt, London, England, noch der stärkere Teil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Vereinigten Staaten mit der Hauptstadt Washington, D. C., der stärkere Teil der Doppelweltmacht. Könnte man diese Stadt als den „Thron des wilden Tieres“ bezeichnen, da sie die Hauptstadt des stärkeren Teiles der gegenwärtigen der siebenten, Weltmacht darstellt?
Ein Thron veranschaulicht den Sitz einer Regierung oder eines Königreiches. Der Thron würde das Amt oder die Würde darstellen, die die Regierung als Träger der Souveränität innehat. Der Ort, wo sich der Thron befindet, würde sich demnach auf die Grundlage der Regierungsgewalt oder auf das beziehen, was die Macht und die Gewalt gewährt, in der Eigenschaft als Träger der Souveränität zu handeln.
Zum Beispiel ist in der ersten Prophezeiung, die in 1. Mose 3:15 erwähnt wird, ein Same verheißen, der den Kopf der Schlange zermalmen sollte. Auf diesen verheißenen Samen wurde wieder hingewiesen, als Gott zu Abraham sagte, sein Same würde das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen, wodurch angedeutet wurde, daß der Same herrschen würde. Der Same würde das Zepter, den Herrscherstab, tragen und sollte als Schilo bekannt werden, was bedeutet „der, dessen es ist“. Diese Verheißungen lassen erkennen, daß der Same, der kommen würde, seine Herrschaft durch die von Jehova Gott verliehene Gewalt empfangen würde. — 1. Mose 22:17; 49:10.
Von David, der als König den König des Königreiches Gottes, Jesus Christus, vorschattete, sagte man, er sitze auf dem „Thron Jehovas“. (1. Chron. 29:23) Jehova war deshalb der Quell und die Grundlage der Macht und Gewalt, die David als Herrscher innehatte. Über Jesus wurde prophetisch in den Psalmen erklärt: „Dein Thron, o Gott, ist immer und ewiglich, ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches.“ Der Apostel Paulus wandte diesen Text wirklich auf Jesus Christus an, über den er sagte: „Aber mit Bezug auf den Sohn: ‚Gott ist dein Thron für immer, und das Zepter deines Königreiches ist das Zepter der Geradheit.‘“ (Ps. 45:6; Hebr. 1:8) Aus diesen Dingen erkennen wir, daß Jesu Amt oder Gewalt als Souverän, dargestellt durch den Thron, von Jehova stammt. Jehova hat die Vorkehrung eines Thrones getroffen und verleiht ihn, wem er will. Durch Christi Königreich würde deshalb das Vorhaben Jehovas durchgeführt und ihm Ehre bereitet.
Gewiß beruht die Grundlage für den Thron des „wilden Tieres“ nicht auf der Verheißung Jehovas Gottes über den Messias, den Samen seines himmlischen Weibes. Auf dem Thron des „wilden Tieres“ sitzt nicht jemand „von Gottes Gnaden“. In der Offenbarung heißt es: „Der Drache gab dem Tier seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.“ (Offb. 13:2) Der „Thron des wilden Tieres“ wurde von dem Drachen, Satan, dem Teufel, verliehen. Der „Thron“ besteht innerhalb der zugelassenen Tätigkeit und Zeit, in der Jehova Gott Satan, dem Teufel, freie Hand läßt, um seiner Feindschaft gegen den Samen des Weibes Ausdruck zu geben und die Ferse des messianischen Samens zu zermalmen. (1. Mose 3:15) Gott übertrug seine Gewalt nicht dem Drachen oder dem Tier. Gott ließ jedoch den Drachen, Satan, den Teufel, wegen der Streitfrage, die im Universum über die Rechtmäßigkeit und Gerechtigkeit der Souveränität Jehovas Gottes entstanden war, weiterhin bestehen, indem er eine Zeit einräumte, in der alle Geschöpfe im Universum in dieser Streitfrage Stellung beziehen können.
DER PREIS, DER GEZAHLT WURDE
Welchen Preis zahlte jedoch das „wilde Tier“ dafür, daß ihm diese Gewalt vom Drachen gewährt wurde? Wir können sicher sein daß dem „wilden Tier“ diese Gewalt nicht so ohne weiteres gewährt wurde. Das „wilde Tier“ mußte dem Drachen eine Gegenleistung geben. Von welcher Art? Wir erkennen, was der Drache von dem „wilden Tier“ erwartete, wenn wir verstehen, was der Teufel von Jesus Christus forderte, als er ihm in dem Versuch, ihn zu verführen, die Königreiche der Erde anbot. „Der Teufel sprach zu ihm: ‚Dir will ich diese ganze Gewalt und die Herrlichkeit von denselben geben; denn mir ist sie übergeben worden, und wem ich sie zu geben wünsche, dem gebe ich sie. Wenn du daher einen Akt der Anbetung vor mir verrichtest, wird alles dein sein.‘“ — Luk. 4:5-7.
So beruht der „Thron des wilden Tieres“ auf der Anbetung, die das „wilde Tier“ dem Drachen darbringt. Dort also ist der Thron oder der Ort, wo er steht, zu suchen. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, erkennen wir, daß der Ort, wo sich der „Thron“ des symbolischen „wilden Tieres“ befindet, nie ein anderer geworden ist. Es handelt sich nicht um einen buchstäblichen Ort, zum Beispiel um eine Hauptstadt. Er beruhte oder „stand“ zu jeder Zeit auf der Anbetung und Untertänigkeit, die das „wilde Tier“ Satan, dem Drachen, zollt.
Mit Hilfe dieser schriftgemäßen Erklärung ist es leicht zu verstehen, warum all die Regierungen der Welt gegen Gott und sein Volk gewesen sind und warum die Regierungen immer Bedrückung, Kriege und Vernichtung „auf Lager“ gehabt haben. Es besteht also kein Zweifel an der Richtigkeit des (englischen) Sprichwortes: „Mit der Wahrheit für immer aufs Schafott, mit der Torheit für immer auf den Thron.“ (Siehe auch Hiob 21:7, 17.) Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, ist es auch leicht verständlich, warum die falschen Religionen Groß-Babylons immer über die Königreiche der Erde geherrscht haben und warum diejenigen, die der wahren Religion gefolgt sind, gehaßt und verfolgt wurden. — Offb. 17:5, 18.
Die einzige irdische Regierung, die jemals ihre Macht und Gewalt von Gott erhalten hatte, war die Regierung Israels, die lediglich ein Vorbild für die Regierung Gottes, seines Königreiches, war, das von den Himmeln aus unter der Herrschaft Jesu Christi herrscht. Da die Regierung Israels nur ein Vorbild und nicht das Königreich des wahren Samens war, drang die falsche Religion Groß-Babylons ein, und Israel wurde verderbt vor Jehova Gott, weshalb er zuließ, daß es im Jahre 607 v. u. Z. gestürzt wurde. Die heidnischen Regierungen nahmen von diesem Zeitpunkt an auf politischem Gebiet die führende Stellung ein, und das in der Zeitspanne der Heidenzeiten bis 1914 u. Z., als das Königreich der Himmel durch die Hände Jesu Christi aufgerichtet wurde. — Hes. 21:32; Dan. 4:23.
Welch einen Preis haben doch die Regierungen, die das Tier bilden, dem Drachen bezahlt! Welch eine abscheuliche Handlung! Sie ist ein verräterischer Akt dem wirklichen Souverän des Universums, Jehova Gott, gegenüber und hat zur Folge, daß sich Weltmächte dem Dienst desjenigen gewidmet haben, der die Verkörperung alles Bösen und des Widerstandes gegenüber Gott ist.
Aus diesem Grunde war zu erwarten, daß Gottes Zorn gegen das „wilde Tier“ entbrennen und eine der sieben in der Offenbarung erwähnten Plagena auf den „Thron des wilden Tieres“ ausgegossen würde. Es ist die fünfte Plage, von der wir lesen: „Und der fünfte [Engel] goß seine Schale auf den Thron des wilden Tieres aus. Und sein Königreich wurde verfinstert, und sie begannen vor Schmerz an ihren Zungen zu nagen, aber sie lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre, und sie bereuten ihre Werke nicht.“ — Offb. 16:10, 11.
EIN REICH DER FINSTERNIS
Die fünfte Plage wäre demnach eine öffentliche Enthüllung der Tatsache, daß die vom „Thron des wilden Tieres“ ausgeübte Herrschaft von dem Drachen, Satan, dem Teufel, stammt und zu dem von ihm festgesetzten Preis erworben wurde; demzufolge ist das Reich, das das tiergleiche politische System dieser Welt von einem solchen Thron aus beherrscht, ein Reich der Finsternis. Satan, der Drache, war, wie Jesus ihn bezeichnete, der „Herrscher dieser Welt“. (Joh. 16:11) Satan, der Drache, war der „Gott dieses Systems der Dinge“, das ihn anbetete. (2. Kor. 4:4) Der Versuch, daß diese Regierungen Satan anbeten, wurde von Vertretern der falschen Religion Groß-Babylons durchgeführt. Die Priester oder Geistlichen Groß-Babylons haben dämonische Anweisungen und Ratschläge gegeben, so wie sie es auch bei den Königen des alten Babylon getan hatten. Sie waren immer gegen das Königreich des Samens, durch das Gott angebetet wird, und gegen diejenigen, die nach diesem Königreich trachten und es unterstützen.
Gott demütigte, erniedrigte und verurteilte die Dämonen zur Vernichtung. Sie sind in Fesseln der Finsternis, in Fesseln, die nicht gesprengt werden, was bedeutet, daß die Dämonen für die ewige Vernichtung bestimmt sind. (2. Petr. 2:4; Jud. 6) Ebenso verurteilte Gott dieses weltliche politische System zu der Finsternis ewiger Vernichtung. (Offb. 19:20) Da den Menschen jegliches Licht zur Lösung der Weltprobleme versagt blieb, wurden sie sehr geplagt, besonders Politiker, Staatsmänner, Weltherrscher und ihre Bundesgenossen aus Handel und Religion. Die Plage war für sie eine Qual. Zu dieser plagenauslösenden Ursache kam die Tatsache hinzu, daß nach der Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel im Jahre 1914 „Krieg ... im Himmel“ ausbrach und der Drache, Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel aus dem Himmel hinaus- und in die Nähe unserer Erde hinabgeworfen wurden. Richtigerweise sagte eine laute Stimme vom Himmel her: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“ — Offb. 12:5-12.
Christen wissen, daß sie das „Tier“, nämlich die Mächte dieser Welt, nicht stürzen sollen. Sie beten das „wilde Tier“ oder den Drachen nicht an, dem die Regierungen dieser Welt, als Gegenleistung für die Macht, die sie haben, Anbetung dargebracht haben. Christen kämpfen jedoch nicht gegen Menschen von Fleisch und Blut. Sie respektieren sogar die Stellung, die diese obrigkeitlichen Gewalten aus dem Grunde bekleiden, weil Jehova ihnen diese gewährt und er Christen geboten hat, den obrigkeitlichen Gewalten so lange untertan zu sein, wie diese unter der Zulassung Gottes bestehen. (Röm. 13:1, 2) Christen wissen, daß nicht in erster Linie Menschen für die Bedrängnis verantwortlich sind, die durch Regierungen ausgelöst wird, sondern daß Satan, der Teufel, und die Dämonen dafür verantwortlich sind. Christen kämpfen nicht gegen die Könige des „wilden Tieres“, sondern sie ‘legen die vollständige Waffenrüstung Gottes an’ und kämpfen „gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“. Im Königreich dieses „wilden Tieres“, zu dem auch die Regierungen der Christenheit gehören, werden viele ‘unfruchtbare Werke, die zur Finsternis gehören’, verübt. (Eph. 6:11, 12; 5:8-11) Jehova Gott begünstigt dieses weltliche Königreich nicht mit Licht.
Obwohl Christen nichts unternehmen, um die Regierungen dieser Welt zu beeinflussen, kündigen sie jedoch die fünfte Plage an, die Gott ausgießt, denn das ist ihr Auftrag von Gott. Während des Höhepunktes der durch die Schwierigkeiten ausgelösten Qualen, die die politischen Führer erleiden, verkünden Jehovas Zeugen, daß diese Welt von Satan, dem Teufel, beherrscht wird. — Wie sehr ihre Qualen dadurch doch vergrößert werden!
DAS BEKANNTMACHEN DER FÜNFTEN PLAGE
In der Wacht-Turm-Ausgabe vom 15. April 1925 wurde der Hauptartikel „Die Geburt der Nation“ veröffentlicht und damit die erste Ankündigung gegeben, daß nach dem Ende der Zeiten der Heiden im Jahre 1914 Krieg im Himmel ausgebrochen und der Teufel mit seinen Engeln auf unsere Erde hinabgeworfen worden war. In dem Artikel „Der König in Tätigkeit“ wurde in der Ausgabe vom 15. Oktober 1925 weitere Aufmerksamkeit auf diese Tatsache gelenkt. Das Ausstoßen des Teufels und seiner Engel aus dem Himmel wirkte sich auf das „wilde Tier“ und sein Reich hier auf der Erde aus. All das wurde kraftvoll in dem Buch „Befreiung“ dargelegt, das am Freitag, den 28. Mai 1926 (in Englisch) auf dem internationalen Kongreß in London, England, freigegeben wurde, nachdem die Kongreßteilnehmer eine Resolution, betitelt „Ein Zeugnis an die Herrscher der Welt“, angenommen hatten. In Punkt sechs dieser Resolution wurde festgestellt, daß „durch die verblendenden Einflüsse ... die Herrscher sowohl als auch die Beherrschten von dem wahren Gott abgewendet worden [sind]“.
Am darauffolgenden Sonntag abend, dem 30. Mai, wurde diese Resolution den vielen Tausenden unterbreitet, die in der gedrängt vollen Royal Albert Hall in London versammelt waren. Die sieben unterbreiteten Punkte wurden daraufhin durch die Ansprache öffentlich unterstützt, die Präsident Rutherford über das Thema „Warum brechen die Weltmächte zusammen? — Das Heilmittel“ hielt. In dieser öffentlichen Ansprache hielt Rutherford einen Rückblick auf die sieben aufeinanderfolgenden Weltmächte, die durch die sieben Köpfe des „wilden Tieres“ dargestellt werden und in der englisch sprechenden Weltmacht gipfeln. Von dem damals vertretenen Standpunkt ausgehend, daß sich der Thron oder Sitz des Tieres dort befinde, wo die Hauptstadt der damals dominierenden politischen Macht lag, sagte Rutherford:
„Weil Britannien das größte aller Weltreiche ist, weil es sich gemeinsam mit seinen Verbündeten [Amerika] ‚Christentum‘ nennt und behauptet, durch göttliches Recht zu regieren, darum ruht auf ihm eine ernste Verantwortung, die nicht übersehen werden kann. Weil die britische Weltmacht der Mittelpunkt und das Bollwerk heutiger Zivilisation der Welt ist, der Welt derer, die Gott als ein Tier symbolisiert, und weil London der Sitz der Regierung ist und diese herrschenden Faktoren vorgeben, durch göttliches Recht zu regieren, ist hier der wirkliche ‚Sitz des Tieres‘.“
Der Völkerbund wurde, obwohl man ihn von seiten der Christenheit förderte und unterstützte, offen als von dem großen Drachen, Satan, dem Teufel, herstammend erklärt:
„Doch wer ist für den Völkerbund verantwortlich? Verdankt er seine Schließung und sein Bestehen göttlichem Recht und göttlicher Autorität? Ich antworte: Nein! Der Teufel ist der Vater und das britische Reich ist die Mutter und die anderen Völker, die ihn unterstützen, sind die Ammen ...
Der Teufel veranlaßte die herrschenden Faktoren des sogenannten Christentums, in diesen Bund gegen Jehova und seinen gesalbten König einzutreten.“ — Der Wacht-Turm vom 15. August 1926, Seiten 244—248; The Golden Age vom 8. September 1926, Seiten 780—791.
Der Inhalt dieser Ansprache und der sie unterstützenden Resolution wurde in schriftlicher Form in Millionen Exemplaren weltweit bekanntgemacht. Die Weltherrscher folgten nicht dem in dieser Ansprache und dieser Resolution dargelegten Rat, Jehova als Gott anzuerkennen. „Sie lästerten [vielmehr] den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre, und sie bereuten ihre Werke nicht“, wie es in Offenbarung 16:11 vorausgesagt worden war. Mitten im Zweiten Weltkrieg zerfiel der Völkerbund, wodurch ihre Schmerzen noch größer wurden. Die heidnische und die „christliche“ Welt schufen die Vereinten Nationen als Nachfolger des Völkerbundes. Was aber über den eigentlichen Urheber des Völkerbundes gesagt worden ist, gilt auch für die Vereinten Nationen von heute.
QUAL UND BEFREIUNG
Es ist verständlich, daß die Unterstützer und Mitinhaber des „Thrones“ des „wilden Tieres“ — der politischen Herrschaft, die sie aufgrund ihres Abkommens mit Satan, dem Drachen, ihrem Gott, innehaben — durch das Bekanntmachen dieser Plage sehr gequält werden. Welch eine Schande ist es doch, als Anbeter des Teufels entlarvt zu werden, des Urhebers aller Schlechtigkeit und gegen Gott verübten Bosheit und der Ursache für all die Korruption, die Erniedrigung, den Streit, die Morde und die Kriege auf dieser Erde! Die Weltherrscher fahren fort, „vor Schmerz an ihren Zungen zu nagen“, nicht wegen der Finsternis und des Zustandes der Erniedrigung, in den sie sich durch diese Anbetung Satans gebracht haben, sondern wegen ihrer Qualen, da sie bloßgestellt worden und ihre Pläne fehlgeschlagen sind. Sie sind auch mit Geschwüren bedeckt, weil sie in religiöser Hinsicht siech und unrein geworden sind und den „Thron des wilden Tieres“, die politische Herrschaft, die auf der Anbetung Satans, des Drachen, ihres Gottes, beruht, unterstützen und sich daran beteiligen. Trotz all ihrer Plagen, so berichtet die Bibel, „bereuten [sie] ihre Werke nicht“. Sie handeln absichtlich so und verdienen deshalb die Plage des gerechten Zornes Gottes. Sie fürchten das Bekanntmachen dieser Plage durch die Zeugen Jehovas, richten sich aber nicht danach aus. Sie sind zu sehr mit ihren Plänen beschäftigt, und sie lassen zu, daß die Religionisten Groß-Babylons sie beeinflussen, in der Finsternis der Welt zu bleiben, in der sie umhertappen.
Die Finsternis, in der diese Weltherrscher umhertappen, und der Zustand derjenigen, von denen sie unterstützt werden — sie sind mit Geschwüren bedeckt —, sind Anzeichen ihrer Vernichtung. Gott sieht dies alles von seinem Thron in den Himmeln aus. Er hat die Plagen über diejenigen ausgegossen, die ihn hassen. Das heißt jedoch nicht, daß Gott Menschen nicht liebt, die in Unkenntnis der Tatsachen auf Veranlassung des Drachen, Satans, des Teufels, das „wilde Tier“ in seinem Kampf gegen Gott unterstützt haben. Das Bekanntmachen der fünften Plage räumt Menschen Gelegenheit ein, zu der richtigen Ansicht über den wahren Sachverhalt zu gelangen und die Bibel zu untersuchen und den Gegensatz zu erkennen, der zwischen dem „wilden Tier“ und dem Königreich Christi besteht, durch das dem Schöpfer wahre Anbetung dargebracht wird. Er ist in liebender, selbstloser Weise an seiner Schöpfung interessiert. Durch das Licht der Königreichswahrheit wird eine Hoffnung übermittelt, die der Ansicht einiger Menschen gemäß unmöglich ist — die Hoffnung auf ewiges Leben unter gerechten Zuständen für alle. Verzweifle nicht, vertraue auch nicht auf unvollkommene Menschen, die enttäuschen, sondern blicke zu dem sicheren und zuverlässigen eigentlichen Quell aller Regierungen, dem Quell des Lebens, auf. — Ps. 146:3-5.
[Fußnote]
a Eine Untersuchung über die anderen sechs Plagen ist in dem Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!, veröffentlicht von der Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania, Brooklyn, New York, und in Ausgaben der Zeitschrift Der Wachtturm, die bereits erschienen sind oder noch erscheinen werden, nachzulesen.