Zufriedenheit darin finden, Gottes Vollzeitdiener zu sein
AUF einer langen Busreise begann eine Zeugin Jehovas ein Gespräch mit einer Mitreisenden. Über die Weltlage kamen sie auf die Hoffnung auf Gottes Königreich und die wunderbaren Segnungen, die dieses Königreich mit sich bringen wird, zu sprechen. Die Mitreisende, eine Mutter, die einen kleinen Jungen bei sich hatte, zeigte solch großes Interesse, daß die Zeugin ihr das Buch Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes, ein Hilfsmittel zum Bibelstudium, zeigte. Da senkte die Frau ihren Blick auf einmal und fragte: „Sind Sie ein Zeuge Jehovas?“ Dann erzählte sie, sie habe sich geschworen, nie mehr mit einem Zeugen Jehovas zu sprechen, und nun habe sie sich so lange mit einem unterhalten!
Es stellte sich heraus, daß sie und ihr Mann Eheschwierigkeiten hatten und daß er mit einem Zeugen Jehovas studieren wollte, weil sich die Religion der Zeugen auf die Ehe seiner Schwester so vorteilhaft ausgewirkt hatte. Das führte jedoch nur noch zu mehr Streitigkeiten, so daß sie schließlich ihre Sachen packte und mit ihrem Jungen nun zu ihrer Mutter fahren wollte. Das Gespräch wurde fortgesetzt; die Zeugin zeigte ihr in dem erwähnten Hilfsmittel zum Bibelstudium die Kapitel über die Ehe und über den Platz des Mannes und der Frau nach Gottes Anordnung. Als die Frau an ihrem Reiseziel ankam, war sie nicht nur davon überzeugt, daß sie wieder zu ihrem Mann zurückkehren würde, sondern war auch entschlossen, mit der Unterstützung der Zeugen Jehovas gemeinsam mit ihm die Bibel zu studieren.
Warum hatte diese Zeugin Jehovas mit ihrer Reisegefährtin ein Gespräch begonnen, das sie dann auf die gute Botschaft von Gottes Königreich lenkte? Weil sie Zufriedenheit darin findet, ein Vollzeitdiener Gottes zu sein. Ja, sie weiß, daß sie als Gott hingegebener Christ verpflichtet ist, jede Gelegenheit wahrzunehmen, von Gottes Namen und von seinem Königreich Zeugnis abzulegen. — Matth. 6:33.
Bei jeder Gelegenheit Zeugnis zu geben ist nur eine Art, auf die Jehovas Zeugen beweisen, daß sie Vollzeitdiener Jehovas Gottes sind, obwohl sie verhältnismäßig nur wenige Stunden dem Predigtdienst von Haus zu Haus widmen können. Sie beweisen es aber auch dadurch, daß sie die Worte des Apostels Paulus beachten, die wir in 1. Timotheus 6:8 lesen: „Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, so werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“a Als reife Christen können sie mit Paulus sagen: „Ich habe gelernt, in welchen Umständen ich mich auch immer befinde, selbstgenügsam zu sein.“ — Phil. 4:11.
Ja, während alle Gott hingegebenen Christen mit den notwendigen materiellen Dingen zufrieden sind, bleiben sie sich ihrer geistigen Bedürfnisse stets bewußt. (Matth. 5:3; Phil. 4:12) Sie wissen, daß sie unablässig auf ihren geistigen Zustand achten und ihn ständig verbessern müssen, indem sie die gelegene Zeit auskaufen, fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen und Jehova Gott und ihren Mitmenschen immer mehr und immer besser dienen. (Eph. 5:15, 16) Viele richten es so ein, daß sie entweder als Vollzeitprediger, das heißt als Missionare oder Pioniere, oder als Vollzeitarbeiter in einer der Institutionen der Watch Tower Society dienen können. Sie ermuntern auch andere, besonders die Jugend, wenn irgend möglich, ihre Dienstvorrechte auf diese Weise auszudehnen.
Sei daher als Gottes Vollzeitdiener zufrieden, und beachte die Worte: „Eure Lebensweise sei frei von Geldliebe, indem ihr mit den vorhandenen Dingen zufrieden seid. Denn er [Jehova] hat gesagt: ‚Ich will dich keineswegs im Stiche lassen noch dich irgendwie verlassen.‘“ — Ps. 34:8; Hebr. 13:5.
[Fußnote]
a Einzelheiten siehe Der Wachtturm vom 1. Mai 1967.