Bereitest du dich jetzt auf die kommenden Prüfungen vor?
„Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien.“ — 2. Petr. 2:9.
1, 2. (a) Wie ernst ist die gegenwärtige Weltlage? (b) Was bedeutet das Zeitgeschehen?
ALLE Anzeichen lassen darauf schließen, daß die Menschheit äußerst schweren Prüfungen entgegengeht. Sie ist in die kritischste Zeit der Geschichte eingetreten. Die Verschlechterung der Weltlage schreitet so schnell voran, daß Staatsführer sogar glauben, der Fortbestand der Menschheit sei gefährdet. So hieß es in der New York Times vom 6. Januar 1969: „Die Politiker und Soziologen Rußlands, Chinas und Amerikas dürften sich darin einig sein, daß die Welt weniger denn je Aussicht hat, den Neujahrsmorgen des Jahres 2000 zu erleben, wenn in den nächsten fünf Jahren nicht ganz energische Schritte unternommen werden.“
2 Wenn wir das Zeitgeschehen anhand der Prophezeiungen des Wortes Gottes, der Bibel, prüfen, müssen wir unweigerlich zu dem Schluß kommen, daß wir in den vorhergesagten „letzten Tagen“ des gegenwärtigen Systems der Dinge leben. (2. Tim. 3:1; Matth. 24:3-14) Das bedeutet, daß wir in den Tagen leben, von denen in der Bibel vorhergesagt wird: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört . . . werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen.“ (Dan. 2:44) Die Hinweise in Gottes Wort lassen erkennen, daß dieses Königreich Gottes, um dessen Kommen Christen schon lange beten, im Jahre 1914, also in unserer Generation, im Himmel aufgerichtet worden ist. (Matth. 6:9, 10) Der inthronisierte König Jesus Christus ging damals daran, den Himmel von den dem Königreich feindlich gesinnten Engeln zu säubern.
3, 4. (a) Welcher Krieg wurde im Himmel zur Zeit der Aufrichtung des Königreiches Gottes geführt und wie endete er? (b) Was steht daher unmittelbar bevor?
3 Die Bibel beschreibt die Auswirkungen dieses himmlischen Krieges folgendermaßen: „Und hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, welcher Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; er wurde zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert. Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: ,Jetzt ist . . . das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen . . . Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und ihr, die ihr in ihnen weilt! Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.‘ “ — Offb. 12:7-12.
4 Stell dir das vor! Satan und seine Engel sind demnach also bei der Aufrichtung des Königreiches Gottes im Himmel von dort auf die Erde hinabgeworfen worden. Hier haben sie viel Unheil angerichtet, weil sie wissen, daß ihre Vernichtung kurz bevorsteht. Kann man nicht deutlich erkennen, daß die Nationen seit 1914 von dämonischen Mächten zum Wahnsinn getrieben werden? Was haben wir also demnächst noch zu erwarten? Darüber besteht wohl kein Zweifel. Die Dämonen werden noch mehr Wehen hervorrufen, und nach der Bibel wird sich der gesteigerte Zorn des aus dem Himmel geworfenen Teufels besonders gegen die richten, die „die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“. (Offb. 12:17) Das bedeutet, daß der Glaube und die Loyalität aller Christen geprüft werden. Sie gehen alle schweren Glaubensprüfungen entgegen. Bereitest du dich jetzt darauf vor, diesen Prüfungen standzuhalten? Wenn ja, dann kannst du aus den Worten Trost schöpfen: „Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien.“ — 2. Petr. 2:9.
ERKENNE DIE WICHTIGKEIT DER VORBEREITUNG
5. (a) Vor welcher Denkweise sollten wir uns hüten? (b) Wie sollten wir eingestellt sein, und warum?
5 Es wäre töricht von dir, zu denken, du seist eine Ausnahme und dein Glaube werde nicht geprüft werden. Der Teufel möchte dich durch diese Denkweise einlullen. Er möchte nicht, daß du dich vorbereitest. Er würde sich freuen, wenn du die göttliche Warnung mißachten würdest: „Bleibt besonnen seid wachsam. Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen. Doch widersteht ihm.“ (1. Petr. 5:8, 9) Ja, sei weise, indem du diese göttliche Warnung beherzigst. Laß dich von keiner Seite auf den Gedanken bringen, du brauchtest dich auf die kommenden schweren Glaubensprüfungen nicht vorzubereiten.
6, 7. (a) Welche günstigen Verhältnisse herrschten während des letzten Jahres des irdischen Dienstes Jesu? (b) Was zeigt, daß sich Jesus durch diese Verhältnisse nicht davon abhalten ließ, sich auf die kommenden Prüfungen vorzubereiten?
6 Jesus Christus gab uns auch in dieser Beziehung ein gutes Beispiel. Er ließ sich nicht durch günstige Verhältnisse zu der einlullenden Denkweise verleiten, schwere Glaubensprüfungen würden ihm erspart bleiben. Betrachten wir zum Beispiel die Verhältnisse während des letzten Jahres seiner irdischen Tätigkeit. Große Volksmengen waren zu ihm in die Berggegend in der Nähe des Galiläischen Meeres gekommen. Dort heilte er ihre Lahmen, Krüppel, Blinden und Stummen. Nachdem sie sich drei Tage bei ihm aufgehalten hatten und nun hungrig und müde waren, speiste er durch ein Wunder „viertausend Männer, außer den Frauen und kleinen Kindern“, mit nur ‘sieben Broten und einigen Fischen’. (Matth. 15:29-39) Jesus war darum beim Volk beliebt. Ja kurz vorher hatten die Leute ihn ergreifen und zum König machen wollen, nachdem er ein ähnliches Wunder gewirkt hatte. (Joh. 6:10-15) Jesus ließ sich aber durch die Gunst, die er beim Volk genoß, nicht einlullen und nicht dazu verleiten zu denken, die in der Bibel vorhergesagten schweren Prüfungen würden noch nicht so bald über ihn kommen. — Jes. 50:6; 53:5-12.
7 Danach zogen Jesus und seine Jünger weiter nach Norden und kamen in die Nähe des Berges Hermon. Der Bibelbericht lautet: „Von dieser Zeit an begann Jesus Christus seine Jünger darauf hinzuweisen, daß er nach Jerusalem gehen und von den älteren Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet . . . werden müsse.“ Die Jünger mögen gedacht haben, solche Leiden seien nicht zu erwarten. Der Apostel Petrus nahm ihn deshalb beiseite „und fing an, ihm ernste Vorhaltungen zu machen, indem er sprach: ,Sei gütig mit dir selbst, Herr; dieses Geschick wird dir bestimmt nicht widerfahren.‘ “ (Matth. 16:21, 22) Wie reagierte Jesus? Petrus widersprach seinem Meister ja nur, weil er es gut mit ihm meinte. Er liebte Jesus wirklich, und er wollte nicht, daß dieser sich über etwas beunruhige, was, wie es damals schien, noch in ferner Zukunft lag.
8. (a) Wie reagierte Jesus auf die gutgemeinten Bemühungen des Petrus, ihn zu beruhigen, und warum? (b) Was können wir daraus lernen?
8 Jesus wußte, daß er, wenn er auf solche Äußerungen hören würde, davon abgehalten werden könnte, sich innerlich zu stärken und sich auf die schweren Prüfungen vorzubereiten, die ihm nach der Heiligen Schrift kurz bevorstanden. Daher tadelte er Petrus energisch mit den Worten: „Tritt hinter mich, Satan! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst sondern die der Menschen.“ (Matth. 16:23) Petrus hatte nicht erkannt, wie wichtig es war. daß Jesus sich auf die kommenden Prüfungen vorbereitete. Hast du die Wichtigkeit, dich auf kommende Prüfungen deines Glaubens vorzubereiten, erkannt? Laß dich nicht durch anscheinend ruhige und günstige Verhältnisse einlullen und zu dem Gedanken verleiten, es könnten nicht plötzlich schwere Prüfungen über dich kommen. Höre nicht auf Äußerungen, die dich davon abhalten könnten, dich auf einen allgemeinen von den Dämonen inspirierten Angriff vorzubereiten. Nur wenn du dich vorbereitest, kannst du zuversichtlich hoffen, von Jehova aus der Prüfung befreit zu werden. — 2. Petr. 2:9.
PRÜFUNGEN KÖNNEN PLÖTZLICH ÜBER UNS KOMMEN
9. Welche Prüfungen mußte Jesus schließlich erdulden, und hat er sie standhaft ertragen?
9 Weniger als ein Jahr nachdem Jesus seinen Jüngern gesagt hatte, was ihm bevorstehe, kamen die Leiden, von denen er gesprochen hatte, unerwartet über ihn. Er war in Jerusalem, im Garten Gethsemane, als eine Volksmenge, bewaffnet mit Knüppeln und Schwertern, bei Nacht kam und ihn in Gewahrsam nahm. Als er in jener Nacht verhört wurde, begannen einige, „ihn anzuspeien, und einige, sein ganzes Gesicht zu verhüllen und ihn mit den Fäusten zu schlagen“. (Mark. 14:65) Das war aber erst der Anfang seiner qualvollen Prüfung. Am nächsten Tag ließ Pontius Pilatus ihn „auspeitschen“ oder „geißeln“. (Matth. 27:26-30; Joh. 19:1-3) Was damit alles verbunden gewesen sein mag, können wir einem Kommentar entnehmen, der in der Zeitschrift Medical World News (Medizinische Weltnachrichten) vom 21. Oktober 1966 erschien und in dem es hieß: „Die traurige Geste der Krönung Christi mit einer Dornenkrone und das Geschrei des Volkes mögen mit Geißelung verbunden gewesen sein. Die Geißel (flagrum) bestand aus mehreren Lederriemen, an deren Ende Blei- oder Schafsknochenstückchen befestigt waren.“ Schließlich wurde Jesus, der durch diese grausame Auspeitschung schon sehr geschwächt war, an einen Marterpfahl genagelt, wo er eines qualvollen Todes starb. Er ertrug aber alles standhaft. Er war auf diese schweren Prüfungen vorbereitet.
10. Was sagte Jesus, um seine Jünger auf die ihnen bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten?
10 Jesus wollte, daß seine Jünger auf die ihnen bevorstehenden Prüfungen ebenfalls vorbereitet seien. Er sagte deshalb in der Nacht vor seinem Tod zu ihnen: „Behaltet das Wort im Sinn, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen . . . In der Welt werdet ihr Drangsal haben, doch faßt Mut! Ich habe die Welt besiegt.“ (Joh. 15:20; 16:33) Manchmal kamen solche Drangsale für die Nachfolger Jesu plötzlich und unerwartet.
11, 12. (a) Wie kam es, daß Paulus und Barnabas in Lystra plötzlich verfolgt wurden, und warum kam diese Verfolgung für sie unerwartet? (b) Was sollten wir daraus lernen, und wie bemühte sich Paulus, die Jünger auf das, was ihnen bevorstand, vorzubereiten?
11 Als zum Beispiel der Apostel Paulus und sein Missionargefährte Barnabas in der Stadt Lystra in Kleinasien predigten, wurden sie freundlich aufgenommen. Ja nachdem sie einen Gelähmten geheilt hatten, waren die Menschen sogar so beeindruckt, daß sie ihnen Opfer darbringen wollten. Wie die Bibel berichtet, geschah jedoch kurz danach folgendes: „Es trafen . . . Juden aus Antiochien und Ikonium ein und überredeten die Volksmengen, und sie steinigten Paulus und schleppten ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot.“ So plötzlich trat also ein Wechsel ein, der zu ihrer Verfolgung führte! — Apg. 14:8-19.
12 Das sollte uns zur Warnung dienen. Wir mögen als Christen ein ziemlich ruhiges Leben führen. Das Predigtwerk mag bei den Menschen außerordentlich gut Anklang finden. Doch dann mag plötzlich etwas geschehen, wodurch schwere Prüfungen über uns kommen mögen. Wir müssen mit solchen Glaubensprüfungen rechnen und müssen uns darauf vorbereiten, wenn wir ihnen standhalten möchten. Der Apostel Paulus wußte dies, und er spornte seine christlichen Glaubensbrüder an, dies zu tun. Die Bibel berichtet, daß er, nachdem er gesteinigt worden war, zusammen mit Barnabas „nach Lystra und nach Ikonium und nach Antiochien“ zurückkehrte und daß sie „die Seelen der Jünger [stärkten], indem sie sie ermunterten, im Glauben zu bleiben, und sagten: ,Wir müssen durch viele Drangsale in das Königreich Gottes eingehen.‘ “ — Apg. 14:21, 22.
13. Was beweist, daß Prüfungen auch heute plötzlich über Christen kommen können?
13 Denke nicht, du könntest Glaubensprüfungen entgehen. Gottes Wort läßt darüber keinen Zweifel: Alle wahren Christen werden Prüfungen unterworfen. (2. Tim. 3:12) Wie oder in welcher Form sie kommen werden, wissen wir nicht immer. Aber auch heute können sie plötzlich kommen. In Malawi zum Beispiel, einem Land in Afrika, konnten die christlichen Zeugen Jehovas in den Jahren 1965/66 ihre Predigttätigkeit unter verhältnismäßig günstigen Verhältnissen durchführen. Doch dann, im Jahre 1967, wurden sie verboten und von der Regierung in ein falsches Licht gestellt. Das löste plötzlich eine Welle grausamster Verfolgung aus. Häuser und Versammlungsstätten wurden niedergebrannt. Frauen wurden vergewaltigt, und Männer wurden mißhandelt und getötet. Zu unerwarteten Verfolgungen von Christen kam es in den letzten Jahren auch in Kamerun, in der Vereinigten Arabischen Republik, auf Madagaskar, in Äquatorial-Guinea und in anderen Ländern.
WARUM GOTT PRÜFUNGEN ZULÄSST
14. Was zeigt, daß Gott mit gutem Grund zuläßt, daß seine Diener Prüfungen erdulden müssen? Was sollten wir daher zu erlangen suchen?
14 „Warum aber“, mag jemand fragen, „läßt Jehova Gott zu, daß seine Diener Prüfungen erdulden müssen?“ Warum läßt er zu, daß Satan, der Teufel, umhergeht wie ein brüllender Löwe und soviel Leid und Not verursacht? Er tut es mit gutem Grund. Das geht daraus hervor, daß er sagte: „Wer euch [meine Diener] antastet, tastet meinen Augapfel an.“ (Sach. 2:8, NW) Überlege nun: Würde Gott wohl zulassen, daß seine geliebten Diener leiden müssen — was ihn ebenso schmerzt wie ein Stich ins Auge —, wenn er dafür keinen guten Grund hätte? Bestimmt nicht! Wir sollten uns daher bemühen, richtig zu verstehen, warum Gott zuläßt, daß seine Diener von Satan so grausam verfolgt werden.
15. Wer verleitete das erste Menschenpaar dazu, sich von Gott abzuwenden, und was beweist eindeutig, daß der Betreffende Gott herausforderte?
15 Die Bibel zeigt, daß es dabei um eine universelle Streitfrage zwischen Jehova Gott und Satan, dem Teufel, geht. Sie enthüllt, daß sich, nachdem Gott das erste Menschenpaar erschaffen und es in eine paradiesische Wohnstätte auf Erden gebracht hatte, ein mächtiger Engel einschaltete und die beiden durch eine verleumderische Lüge zum Ungehorsam gegen Gott verführte. (1. Mose 3:1-6) Dadurch wurde dieser Unruhestifter zum Teufel oder Verleumder. Die Heilige Schrift deutet an, daß der Teufel später Gott herausforderte, indem er behauptete, er werde alle Nachkommen des ersten Menschenpaares, die noch geboren würden, veranlassen können, sich von ihm abzuwenden. Ein offenkundiges Beispiel hierfür ist sein Vorgehen in Verbindung mit dem treuen Diener Gottes namens Hiob.
16. (a) Worum geht es bei der Streitfrage zwischen Jehova und Satan, wie das der Unterhaltung zu entnehmen ist, die im Buche Hiob aufgezeichnet ist? (b) War diese Streitfrage in den Tagen Hiobs neu?
16 Der inspirierte Bibelbericht versetzt uns in den Himmel selbst und läßt uns ein wichtiges Gespräch verfolgen. Wir lesen: „Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jehova zu stellen; und auch der Satan kam in ihrer Mitte. . . . Und Jehova sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? denn seinesgleichen ist kein Mann auf Erden, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend. Und der Satan antwortete Jehova und sprach: Ist es umsonst, daß Hiob Gott fürchtet? Hast du nicht selbst ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingezäunt? . . . Aber strecke einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er sich nicht offen von dir lossagen wird.“ Das zeigt, daß es in Verbindung mit der Streitfrage zwischen Gott und Satan unter anderem auch um die Frage geht: Bleiben Menschen, wenn Prüfungen ausgesetzt, Gott treu? Satan vertrat offensichtlich die Ansicht, daß dies nicht der Fall wäre. Um die Frage mindestens in Verbindung mit Hiob zu klären, sagte Jehova deshalb zu Satan: „Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand.“ Hiob hielt aber trotz aller Prüfungen, die Satan über ihn brachte, an seinem Glauben an Gott fest. Er bewies, wie das vor ihm schon Abel, Noah, Abraham und andere gottesfürchtige Männer getan hatten, daß der Teufel ein Lügner ist. — Hiob, Kapitel 1 und 2; Hebr. 11:4-38.
17. Was hat der Teufel weiterhin zu tun versucht, und welche Fragen erheben sich daher für einen jeden von uns?
17 Obwohl Gottes Diener im Laufe der Jahrhunderte durch ihren Glauben und ihr Ausharren immer wieder bewiesen haben, daß Satan ein Lügner ist, hat dieser in seinem sinnlosen Unterfangen nicht nachgelassen. Er bemüht sich weiterhin, die Menschen von der wahren Anbetung abzubringen. Diejenigen aber, die Jehova Gott lieben, bleiben ihm trotz aller Prüfungen, die der Teufel über sie bringt, treu. Wirst du den letzten Angriffen standhalten können, die Satan, noch kurz bevor ihn Gott vernichtet, unternehmen wird? Wirst du mit dazu beitragen, den Beweis zu erbringen, daß Menschen Jehova Gott dienen, weil sie ihn wirklich lieben? Das kannst du nur tun, wenn du verschiedene wichtige Dinge berücksichtigst, die dir dabei helfen werden.
WAS UNS HILFT, PRÜFUNGEN ZU ERDULDEN
18. (a) Warum erfreute Hiobs Treue das Herz Jehovas? (b) Was wird uns deshalb helfen, Gott unter Prüfungen treu zu bleiben?
18 Denke zum Beispiel daran, wie sehr sich Jehova Gott über die Handlungsweise des treuen Hiob gefreut haben muß. Satan hatte dem Sinne nach gesagt, kein Mensch werde, wenn auf die Probe gestellt, seine Lauterkeit Gott gegenüber bewahren. Hiob antwortete ihm durch seine Handlungsweise jedoch vor dem ganzen Universum: „Du bist ein gemeiner Lügner, Satan, ich bin bereit, Gott treu zu bleiben bis in den Tod!“ (Jak. 5:11) Es macht Jehova sehr glücklich, wenn Menschen wie Hiob ihm treu dienen und so seinen Widersacher zum Lügner stempeln. Das geht aus seiner liebevollen Aufforderung hervor: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Schmäher.“ (Spr. 27:11) Denke also an dein Vorrecht, Jehovas Herz erfreuen zu können! Wenn du ihm unter Prüfungen treu bleibst, trägst du dazu bei, daß er seinem Schmäher, Satan, dem Teufel, eine „Antwort“ geben kann. Wenn du dies im Sinn behältst, wirst du Prüfungen weit besser erdulden können.
19. Woran sollten wir ebenfalls denken, wenn wir Prüfungen standhalten möchten?
19 Wir können Prüfungen auch eher standhalten, wenn wir daran denken, daß sie nur vorübergehend sind. Ja wirklich, Prüfungen bedeuten nichts im Vergleich zu den Segnungen, mit denen Gott seine treuen Diener belohnen wird. (Röm. 8:18) Die Bibel berichtet über Hiob, dem Satan doch bestimmt furchtbare Leiden zufügte: „Jehova segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang.“ (Hiob 42:12) Und was noch wichtiger ist: Wegen seiner Treue wird Hiob mit einer Auferstehung zu ewigem Leben gesegnet werden. Es ist daher bestimmt weise, Gott treu zu dienen. Die Bibel sagt: „Glücklich ist der Mann, der die Prüfung erduldet, denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Jehova denen verheißen hat, die ihn beständig lieben.“ — Jak. 1:12; Matth. 5:10-12.
20. (a) Sind die Prüfungen, die wir durchmachen mögen, verschieden von denen, die andere Christen durchmachen? (b) Wieso kann uns der Gedanke an die Erfahrungen anderer helfen, Prüfungen zu erdulden?
20 Auch an die Treue und Standhaftigkeit unserer christlichen Brüder in der ganzen Welt zu denken hilft uns, Prüfungen zu erdulden. Manchmal mögen wir den Eindruck haben, wir müßten Prüfungen durchmachen, die noch nie jemand durchgemacht habe. Die Bibel sagt jedoch: „Widersteht ihm [Satan, dem Teufel], fest im Glauben, wissend, daß die gleichen Dinge in bezug auf Leiden sich an eurer ganzen Bruderschaft in der Welt vollziehen.“ (1. Petr. 5:9) Ja, „die gleichen Dinge in bezug auf Leiden“ kommen über deine christlichen Glaubensbrüder in anderen Ländern. Das siehst du, wenn du das Jahrbuch der Zeugen Jehovas liest. Wenn andere unter den Prüfungen, die Satan über sie bringt, treu bleiben können, dann kannst du es auch. Dieser Gedanke wird dir helfen, Prüfungen zu erdulden.
VORBEREITUNG NOTWENDIG, UM PRÜFUNGEN ZU ERDULDEN
21. Welche Rolle spielt das Gebet bei der Vorbereitung auf die kommenden Prüfungen?
21 Darüber hinaus ist es unbedingt notwendig, sich auf die kommenden Prüfungen vorzubereiten, indem man durch das Gebet eng mit Jehova Gott verbunden bleibt. Die Bibel spornt uns dazu an mit den Worten: „Beharrt im Gebet.“ „Betet unablässig.“ (Röm. 12:12; 1. Thess. 5:17) Wie ein Soldat während einer Schlacht mit seinem Vorgesetzten in Verbindung bleiben muß, so sollte auch ein Christ sich stets an Gott wenden und ihn um Weisungen und Kraft bitten. Jesus ermunterte seine Nachfolger, zu Gott zu beten: „Bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist.“ — Matth. 6:13.
22. Wie erhört Gott das Gebet: „Bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist.“?
22 Das bedeutet aber nicht, daß du, nachdem du gebetet hast, einfach deine Hände in den Schoß legen und auf die Befreiung warten kannst. Es ist mehr erforderlich, wenn du der Prüfung standhalten möchtest. Das zeigt sich darin, wie Gott das Gebet: „Bringe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem, der böse ist“ erhört. Er tut dies hauptsächlich auf zwei Arten. Erstens, indem er uns durch sein Wort vor den Methoden, die Satan anwendet, warnt. Du kannst also wissen, was für Prüfungen du von Satan zu erwarten hast. Gewarnt zu sein bedeutet, gewappnet zu sein. (2. Kor. 2:11) Zweitens erhört Jehova dieses Gebet, indem er seine Diener durch sein Wort stärkt. Das ermöglicht es ihnen, die Prüfungen, die Satan mit Gottes Zulassung über sie bringen mag, zu erdulden.
23. Was müssen wir bei unserer Vorbereitung auf die kommenden Prüfungen ferner berücksichtigen?
23 Zur Vorbereitung auf die kommenden Prüfungen gehört also ganz offensichtlich auch das Studium des Wortes Gottes, der Bibel. Dieses Studium ist notwendig, wenn man richtig gewarnt und gestärkt sein möchte. Du mußt aber bei deiner Vorbereitung auch den regelmäßigen Besuch der Zusammenkünfte der Versammlung des Volkes Gottes berücksichtigen. In diesen Zusammenkünften empfängst du nicht nur Gottes Geist, sondern wirst durch seine sichtbare Organisation auch liebevoll unterstützt und gestärkt. (Matth. 18:20) Du darfst dich nicht absondern, denn die Bibel sagt: „Wer sich absondert, wird nach seinem eigenen selbstsüchtigen Verlangen trachten; gegen alle praktische Weisheit wird er losbrechen.“ — Spr. 18:1, NW.
24. Welche wunderbare Verheißung hat uns Jehova gegeben? Gilt sie aber einem jeden?
24 Wenn du dir alles das, wofür Jehova Gott zu deiner Stärkung gesorgt hat — sein Wort, seinen Geist und seine Organisation —, zunutze machst, kannst du wirklich zuversichtlich sein. Das kannst du folgender Verheißung aus der Bibel entnehmen: „Gott . . . ist treu, und er wird nicht zulassen, daß ihr über das hinaus versucht werdet, was ihr ertragen könnt.“ (1. Kor. 10:13) Ja, mögen die Versuchungen oder Prüfungen noch so groß sein, Jehova wird es seinen Dienern ermöglichen, ihnen standzuhalten. Welch wunderbare Zusicherung! Vergiß aber nicht, daß diese Verheißung nicht einem jeden gilt. Sie gilt nur denen, die sich alles das, wofür Gott zu ihrer Stärkung gesorgt hat, zunutze machen. Wenn du nicht mit Jehova Gott durch das Gebet ständig in Verbindung bleibst, wenn du nicht regelmäßig Gottes Wort studierst und die Zusammenkünfte der Versammlung seines Volkes besuchst, kannst du nicht erwarten, daß Jehova den Ausweg schafft, falls du versucht wirst. Das sollte dir zeigen, wie wichtig es ist, sich jetzt auf die kommenden Prüfungen richtig vorzubereiten.
25. Welche Beispiele aus der heutigen Zeit zeigen, wie Jehova seinen Dienern helfen kann, Prüfungen zu erdulden?
25 Als Beispiel dafür, wie Jehova im Falle derer, die sich seine Vorkehrungen zunutze machen, den Ausweg schafft, könnten jene seiner Diener in der Vereinigten Arabischen Republik angeführt werden, die auf die Fußsohlen und auf den Rücken geschlagen wurden, weil sie sich geweigert hatten, sich an Handlungen zu beteiligen, die ihre christliche Neutralität verletzt hätten. Einer schrieb: „Während ich auf dem Boden lag und geschlagen wurde, betete ich zu Jehova, er möge mir helfen, diese Qualen zu ertragen. Ich freute mich sehr, daß Jehova, der allmächtige Gott, mir half.“ Ein anderer Zeuge Jehovas schrieb: „Man konnte noch so gemein sein gegen uns und uns noch soviel schlagen, nach einigen Sekunden verspürten wir wieder nichts mehr, obwohl wir weitergeschlagen wurden. Wir spürten, daß Jehova Gott stets mit uns war.“ Auf welch wunderbare Weise Jehova doch den Ausweg schaffen kann! So, wie er damals den gequälten Lot befreite, so hat er auch heute schon wiederholt bewiesen, daß er „weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien“. — 2. Petr. 2:6-9.
26. Was müssen wir jetzt unbedingt tun?
26 Bestimmt wird auch dein Glaube geprüft werden, denn Satan, der Teufel, weiß, daß sein Ende nahe ist, und er wird deshalb alles daransetzen, um dich durch Prüfungen vom Dienste Gottes abzubringen. Du mußt dir daher die Vorkehrungen, die Gott zu deiner Stärkung getroffen hat, zunutze machen, indem du regelmäßig zu ihm betest, sein Wort studierst und dich regelmäßig mit seinem Volk versammelst. Dann wirst du Jehovas Wohlgefallen erlangen und jeder Prüfung, die über dich kommen mag, standhalten.
„Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er war nirgends zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung hatte er das Zeugnis, daß er Gott wohlgefallen habe. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist, und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird.“ — Hebr. 11:5, 6.
[Bild auf Seite 302]
Der Verrat an Jesus und seine Festnahme erfolgten plötzlich, aber er hatte sich auf die ihm bevorstehenden Prüfungen vorbereitet und hielt ihnen stand.