Gottes Königreich mit der rechten Einstellung predigen
Welche Vorbilder haben wir, die uns ermuntern, die rechte Einstellung zum Predigen des Königreiches Gottes zu haben?
Unser größtes Vorbild ist natürlich Jesus Christus, der Sohn Gottes. Er wußte, daß das Predigen des Königreiches Gottes das größte Vorrecht ist, das jemandem zuteil werden kann. Darum sagte er: „Ich [muß] die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkünden, denn dazu bin ich ausgesandt worden.“ Das tat er auch gewissenhaft, ungeachtet dessen, was andere taten oder nicht taten. — Luk. 4:43; 8:1; Mark. 1:38.
Seine rechte Einstellung zeigte sich auch in seinem innigen Verhältnis zu seinem himmlischen Vater. Es war ihm eine Lust, Gottes Königreich zu predigen, weil ihm dies die Gelegenheit bot, seine unerschütterliche Liebe zu Gott zu beweisen, und dadurch gab er seinem Vater die Möglichkeit, Satan auf dessen Behauptung, die Menschen würden ihm nicht aus Liebe dienen, eine Antwort zu geben. — Hiob, Kapitel 1 und 2; Ps. 40:8; Spr. 27:11.
Auch die Apostel Jesu hatten die rechte Einstellung zum Predigen des Königreiches. ‘Sie hatten alles verlassen und waren ihm nachgefolgt’, um sich an diesem Werk zu beteiligen. „Jeden Tag fuhren sie im Tempel und von Haus zu Haus ununterbrochen fort zu lehren und die gute Botschaft über Jesus, den Christus, zu verkünden.“ — Mark. 10:28; Apg. 5:42.
Auch der Apostel Paulus ist uns ein gutes Vorbild, denn er predigte Gottes Königreich ebenfalls mit der rechten Einstellung. Er hätte sich gemäß dem Fleische vieler Dinge rühmen können, aber er hatte alles aufgegeben, um Gottes Königreich zu predigen. Wie eindrucksvoll ist doch sein Bericht in 2. Korinther 11:22-33 und in Philipper 3:4-8. Selbst in der Gefangenschaft nahm er alle freundlich auf, „die zu ihm hereinkamen, predigte ihnen das Königreich Gottes und lehrte sie ungehindert und mit dem größten Freimut der Rede die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen“. — Apg. 28:30, 31.a
Als eines der vielen Beispiele aus der Neuzeit könnte ein junges amerikanisches Ehepaar angeführt werden, das in ein schönes Heim eingezogen war und vorhatte, eine Familie zu gründen. Dann kam der Mann eines Tages nach Hause und sagte zu seiner Frau: „Wodurch unterscheiden wir uns eigentlich von den Angehörigen der Christenheit? Wir begnügen uns damit, Gott lediglich pro forma zu dienen, während uns in Wirklichkeit nichts im Wege steht, Vollzeitdienst zu leisten. Wir könnten doch beide unsere Stelle aufgeben, unser Haus verkaufen und den Vollzeitpionierdienst aufnehmen.“ Seine Frau schluckte ein paarmal, denn sie hatte sich darauf gefreut, eines Tages Mutter zu werden, einige Kinder zu haben und sie aufzuziehen. Sie wandte sich aber im Gebet an Jehova und erflehte seine Hilfe. Er half ihr auch. Sie nahm den Pionierdienst auf, und nach wenigen Jahren wurden sie in die Missionarschule Gilead eingeladen. Nun dienen sie schon einige Jahre freudig als Missionare in einem Land in Südamerika.
Wieso hilft uns die rechte Einstellung, Gottes Königreich zu predigen?
Die rechte Einstellung hilft uns, Gottes Königreich zu predigen, weil sie uns erkennen läßt, daß wir Gottes Königreich in unserem Leben allem voranstellen sollten. Sie bewahrt uns davor, das Vergnügen mehr zu lieben als Gott, und sie hilft uns, die gelegene Zeit auszukaufen, um Gottes Königreich zu predigen. Sie hilft uns auch, das Fernsehgerät rechtzeitig auszuschalten, besonders an einem Samstagabend, um am anderen Tag richtig ausgeruht zu sein. — Matth. 6:33; Eph. 5:15, 16.
Diese Einstellung hilft uns auch insofern, als sie uns erkennen läßt, daß wir uns nicht nur einem Werk, sondern einer Person, Jehova Gott, hingegeben haben. Wir werden daher unerschütterlich weiterpredigen, selbst wenn uns noch so viele Türen vor der Nase zugeschlagen werden, da wir wissen, daß wir in unserem Werk Erfolg haben, solange wir Gott gefallen und zur Rechtfertigung seines Namens beitragen.
Wenn wir die rechte Einstellung zum Predigen des Königreiches Gottes haben, bemühen wir uns auch, die Königreichsbotschaft immer besser darzubieten und Personen, die Einwände erheben, immer taktvoller zu begegnen. Sie wird uns sogar veranlassen, unsere Stimme zu verbessern, sofern sie unangenehm klingt. (Eine Hilfe in dieser Hinsicht mag ein Artikel sein, der in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. März 1971 erschienen ist.) Wir mögen noch nie daran gedacht haben, daß der Klang unserer Stimme dafür ausschlaggebend sein mag, ob der Wohnungsinhaber uns die Tür aufmacht oder nicht. Eine angenehme Stimme ist beim öffentlichen Predigen des Königreiches Gottes besonders wertvoll.
In diesen und in vielen anderen Beziehungen kann uns die rechte Einstellung beim Predigen des Königreiches Gottes eine Hilfe sein.
[Fußnote]
a Einzelheiten siehe Wachtturm vom 15. Juni 1970.