Die Bewahrung der Lauterkeit bringt Freude
1. Wie bestätigt die Bibel, daß David ein Mann war, der seine Lauterkeit bewahrte?
„SO WAR David, mit der Schleuder und mit dem Steine, stärker als der Philister, und er schlug den Philister und tötete ihn; und David hatte kein Schwert in der Hand.“ (1. Sam. 17:50) David muß sich über seinen Sieg, den er wegen seiner Lauterkeit, seiner ganzherzigen Ergebenheit gegenüber Jehova, über den Philisterriesen Goliath errungen hatte, sehr gefreut haben. Einige Zeit nach seiner Begegnung mit Goliath betete er zu Jehova: „Lauterkeit und Geradheit mögen mich behüten.“ (Ps. 25:21) Der Bibelschreiber Asaph spricht in Verbindung mit David von der „Lauterkeit seines Herzens“. (Ps. 78:72) Gemäß 1. Könige 9:4 (NW) ermunterte Jehova Salomo, die Handlungsweise seines Vaters nachzuahmen, indem er zu ihm sagte: „[Wandle vor mir] so, wie David, dein Vater, wandelte, mit unversehrter Herzenslauterkeit und mit Geradheit, indem du nach allem tust, was ich dir geboten habe.“ David bewies trotz seiner Unvollkommenheit und seiner Fehler in seinem Leben mehrmals, daß er ein Mann war, der seine Lauterkeit bewahrte.
2. (a) Warum war Jesus bereit, so zu sterben wie er starb? (b) Wie wurde Jesus gemäß Philipper 2:5-11 für die Bewahrung seiner Lauterkeit belohnt?
2 Zur festgesetzten Zeit kam Jesus, der größere David, auf die Erde. Jesus war vollkommen und hielt während seines ganzen irdischen Lebens unerschütterlich an seiner Lauterkeit gegenüber Jehova fest, wodurch er uns ein gutes Beispiel gegeben hat. (1. Petr. 2:21-23) Können wir sagen, die Bewahrung seiner Lauterkeit gegenüber Jehova habe ihn glücklich gemacht? Gottes Wort beantwortet uns die Frage wie folgt: „Für die vor ihm [Jesus] liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl, der Schande nicht achtend, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes niedergesetzt.“ (Hebr. 12:2) Ja, Jesus war bereit, den schimpflichen Tod zu erleiden, den er wegen der Bewahrung seiner Lauterkeit zu erwarten hatte, aber es stand ihm eine Belohnung in Aussicht, auf die er sich freuen konnte. In Philipper 2:5-11 lesen wir darüber: „Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gottes Gestalt existierte, keine gewalttätige Besitzergreifung in Betracht zog, um nämlich Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl. Gerade aus diesem Grunde hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist, so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel und derer, die auf der Erde und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“
3. Was haben in der heutigen Zeit ebenfalls viele getan?
3 Heute, im 20. Jahrhundert, gibt es in der ganzen Welt Menschen, die an ihrer Lauterkeit festhalten, die Tag für Tag beweisen, daß sie ehrlich sind und den Wunsch haben, auch in kleinen Dingen so zu handeln, daß sie von Jehova als rechtschaffen betrachtet werden und viele mußten schon Entscheidungen von großer Tragweite treffen, durch die ihre Lauterkeit geprüft wurde.
PERSONEN, DIE IN DER HEUTIGEN ZEIT IHRE LAUTERKEIT BEWAHRT HABEN
4. (a) Wie handelte ein Sechzehnjähriger, der bemüht war, seine Lauterkeit zu bewahren? (b) Was tat sein Lehrer schließlich?
4 In einem Land, in dem Kirche und Staat zusammenarbeiten, sagte man einem sechzehnjährigen Jungen, er werde von der Schule verwiesen, wenn er sich nicht bekreuzige und die kirchliche Messe nicht besuche. Er stand kurz vor dem Schulabschluß, und man sagte ihm, er werde kein Abgangszeugnis bekommen, wenn er sich nicht füge. Der Lehrer sagte ihm, er solle doch einfach mitmachen, er brauche ja nicht daran zu glauben, aber der Junge blieb standhaft. Der Lehrer bewunderte den Glauben des Jungen sehr und sorgte dafür, daß dieser während des Schulgebets hinten im Klassenzimmer stehen konnte, damit niemand sah, daß er sich nicht bekreuzigte. (Der Lehrer befürchtete nämlich, er könnte in Schwierigkeiten geraten und vielleicht seine Stelle verlieren, wenn er dem Jungen offiziell gestatten würde, diese religiöse Übung nicht mitzumachen.) Der Lehrer übertrug dem Jungen auch gewisse Aufgaben, die dieser während der Messe zu erledigen hatte, damit er beschäftigt war und den Gottesdienst in der Kirche nicht zu besuchen brauchte. Können wir nicht sagen, daß der Junge für seine Bewahrung der Lauterkeit belohnt wurde?
5. Warum wurde ein Junge in der Schule mißhandelt?
5 Manchmal werden Personen auch mißhandelt, weil sie dem Worte Gottes gehorchen. Auf einer pazifischen Insel weigerten sich zwei Schüler, an einer patriotischen Zeremonie teilzunehmen, die mit einer götzendienerischen Handlung verbunden war. Der Lehrer kümmerte sich nicht um die Religionsfreiheit, die in jenem Land gewährleistet ist; er ging so weit, daß er dem einen Jungen sogar die Hand brach. Der Fall wurde mit dem Lehrer besprochen und dann seinem Vorgesetzten unterbreitet, und dieser wies den Lehrer streng zurecht. Danach war der Lehrer sehr entgegenkommend. Dieser Junge mußte zwar ziemlich viel leiden, aber er blieb standhaft und bewies dadurch, daß er Jehova wirklich treu ergeben war.
6. (a) Wie kam es, daß sich ein dreizehnjähriges Mädchen entscheiden mußte, ob es sich Blut übertragen lassen wollte? (b) Wie bewahrten dieses Mädchen und seine Mutter die Lauterkeit gegenüber Jehovas Gesetzen?
6 In einem anderen Fall bewahrte vor einigen Jahren ein dreizehnjähriges Mädchen in Berlin, das Leukämie hatte, auf beispielhafte Weise seine Lauterkeit. Der Arzt erklärte, daß Blutübertragungen dem Mädchen Linderung verschaffen und den Fortschritt der Krankheit hemmen würden. Die Mutter, eine gottesfürchtige Christin, wußte aber, was die Bibel über den Blutgenuß sagt. (1. Mose 9:4; Apg. 15:28, 29) Sie weigerte sich deshalb, die Einwilligung zu Blutübertragungen zu geben. Auch das Mädchen willigte nicht ein. Es sagte: „Ich möchte lieber Jehova treu bleiben und sterben als sein Gebot übertreten und ein wenig länger leben.“ (Matth. 10:39) Dieses Mädchen starb tatsächlich, aber es ließ seiner Mutter einen Brief zurück. Der Brief war an alle gerichtet, die es gekannt hatten, und es bat darin, man möge seiner Mutter keine Vorwürfe machen, weil sie die Blutübertragungen nicht zugelassen hatte. Es schrieb wörtlich: „Es ist genauso mein fester Wille gewesen, lieber Gottes Wort treu und gehorsam zu sein, als ein Gesetzesübertreter zu sein ... wenn mich der große Lebengeber (Jehova) für würdig erachtet, gibt er mir eine Auferstehung, richtig in Fleisch und Blut als Mensch auf einer gereinigten, paradiesischen Erde in Wonne und Glück; und seht, darum ist mir das Sterben auch nicht schwergefallen; könnt Ihr das verstehen?“
7. (a) Der Glaube woran hilft einem, dem Tod ins Auge zu sehen? (b) Wie erlangt man einen solchen Glauben?
7 Warum ist es diesem Mädchen aber nicht schwergefallen zu sterben? Weil es so glaubte, wie Abraham damals glaubte, der „damit [rechnete], daß Gott imstande sei, ihn [seinen Sohn Isaak] sogar von den Toten aufzuerwecken“. (Hebr. 11:19) Ja, es glaubte unerschütterlich an Gottes verheißenes neues System der Dinge und an die Auferstehung derer, die durch das Opfer des Sohnes Gottes erlöst worden sind. (Joh. 5:28) Doch wie war dieses Mädchen zu dem Glauben gekommen, der ihm half, seine Lauterkeit zu bewahren, obwohl es wußte, daß es sterben mußte? Es hatte Gottes Wort, die Bibel, studiert. Ein anderes junges Mädchen, das heute als Zeuge Jehovas im Vollzeitpredigtdienst steht, sagte nach einer Ansprache, in der gezeigt worden war, wie Eltern ihre Kinder erziehen sollten: „Ich bin immer wieder neu froh darüber, daß sich meine Mutter so sehr um das Familienstudium bemühte. Manchmal möchte ich die Kinder, die ihre Eltern übergehen und nicht auf ihren Rat hören, nehmen und so richtig schütteln.“
8. (a) Warum schließt die Bewahrung der Lauterkeit Neutralität ein? (b) Wie und mit welchem Ergebnis wurden ein Sohn und seine Mutter auf ihre Neutralität geprüft?
8 In Johannes 18:36 werden die Worte Jesu zitiert: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt.“ Wenn wir unsere Lauterkeit bewahren wollen, müssen wir diesem Königreich treu bleiben und uns den Angelegenheiten des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge gegenüber streng neutral verhalten. In einem Inselland erfuhr eine Zeugin Jehovas, daß man ihren Sohn von der Schule verweisen wollte, weil er sich aus Gewissensgründen weigerte, an militärischen Übungen teilzunehmen. Sie richtete sich daher an die Schulbehörde. Ein Beamter machte ihr den Vorschlag vorzugeben, ihr Sohn sei körperlich behindert, damit er befreit werden könne; aber die Mutter, die wußte, wie Gott über das Lügen denkt, erwiderte, das sei nicht die Wahrheit. (Offb. 21:8) Dann schlug man ihr vor, der Junge könne ja einfach die Uniform anziehen, zum Appell antreten und Holzgewehre austeilen. Die Mutter erklärte erneut, dadurch würde ihr Junge erkennen lassen, daß er sich an den Übungen beteilige. Die Beamten wurden wütend. Sie sagten zu der Mutter, ihre Religion sei unvernünftig streng, und schickten sie fort. Sie entfernte sich wortlos, aber sie war noch nicht weit gegangen, da rief man sie wieder zurück. Die Beamten entschuldigten sich für ihre Äußerungen und sagten, sie würden sie eigentlich wegen ihrer festen religiösen Überzeugung bewundern. Wie dankbar war sie doch Jehova, als man ihr mitteilte, ihr Junge könne im Büro des Direktors arbeiten, während die anderen bei den militärischen Übungen seien! Sie und ihr Sohn wurden für ihr Bemühen, ihre Lauterkeit in der Frage der christlichen Neutralität zu bewahren, bestimmt belohnt.
9. Warum nahmen eine Schauspielerin und ihr Mann verschiedene Änderungen in ihrem Leben vor, und wie wirkte sich dies aus?
9 Selbst Personen, die die wahre Religion und die reine Anbetung Jehovas noch nicht lange kennen, können ihre Loyalität und ihre Lauterkeit Gott gegenüber beweisen. Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung erlangen eine genaue Erkenntnis der Wahrheit. In einem Land im Nahen Osten begann eine verheiratete Schauspielerin, die Bibel zu studieren, und nahm die Wahrheit bereitwillig an. Sie erkannte sehr bald, daß sie Rollen in Fernsehprogrammen und Bühnenstücken, die gegen christliche Grundsätze verstießen, nicht mehr spielen konnte. (1. Petr. 4:3, 4) Ihrem Mann, der ebenfalls Schauspieler war, fiel es schwerer, sein Leben zu ändern, da weltliche Verbindungen ihn am Fortschritt hinderten. Die Ermunterungen der Zeugen Jehovas und eine Selbstprüfung halfen ihm aber bald, eine gottgefällige Stellung einzunehmen. Dann lud er nach und nach alle seine Freunde und Nachbarn ein, um mit ihnen die Bibel zu studieren. Sie fragten ihn, wodurch bei ihm diese Änderung bewirkt worden sei, und er erwiderte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh. 8:32) Das Bemühen dieser beiden, ihr Leben gewissenhaft nach dem Worte Jehovas und dessen Grundsätzen auszurichten, lohnte sich, denn sie erlebten die Freude, diese Änderung bei sich zu beobachten und mit anderen erfolgreich über die neue Religion, die sie gefunden hatten, zu sprechen.
10. Wie begegnete eine Neuinteressierte dem Widerstand, den ihr ihre Angehörigen entgegenbrachten, und wie wurde sie belohnt?
10 Wer seine Lauterkeit bewahren möchte, stößt bei Verwandten, die die wahre Religion nicht anerkennen, oft auf Widerstand. Hat aber Jesus nicht vorhergesagt: „Eines Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.“? (Matth. 10:36) Eine Frau in Südafrika begann, die Bibel zu studieren, und trat kurz danach aus ihrer Kirche aus, weil sie deren Irrlehren erkannt hatte. Ihr Mann und ihre Mutter machten ihr große Schwierigkeiten, aber die Zeugin Jehovas, die mit ihr die Bibel studierte, wies sie auf die Worte Jesu in Matthäus 10:37 hin: „Wer zum Vater oder zur Mutter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig.“ Sie wurde dadurch ermuntert weiterzustudieren. Es tröstete sie auch zu wissen, daß die, die wegen der guten Botschaft von Gottes Königreich gehaßt werden, wirklich glücklich sind. (Matth. 5:10, 11) Sie setzte das, was sie bei ihrem Studium lernte, noch entschiedener in die Tat um. Ihre Standhaftigkeit lohnte sich, denn einige Zeit später erfuhr sie zu ihrer Überraschung, daß ihre Mutter mit ihren Bekannten ebenfalls über die gute Botschaft sprach und sogar ihr Bedauern darüber ausdrückte, daß sie sich früher keine Zeit dafür genommen hatte. Die Mutter begann dann, ihre Tochter zur Standhaftigkeit zu ermuntern. Diese junge Frau ist für die Bewahrung ihrer Lauterkeit wirklich reich gesegnet worden, denn nun dienen sie und ihre einst gegnerisch eingestellte Mutter gemeinsam Jehova.
11. Wie versuchte man einen Bruder zu veranlassen, das biblische Verbot zu stehlen zu übertreten, und wie ging die Sache aus?
11 Wer seine Lauterkeit bewahren möchte, muß auch dem entsprechen, was wir in Epheser 4:28 lesen: „Wer stiehlt, stehle nicht mehr.“ Da wir heute in einer Zeit großer wirtschaftlicher Schwierigkeiten leben, geraten Personen in verantwortungsvollen weltlichen Stellungen oft in Situationen, in denen sie vor einer Versuchung stehen oder unter Druck gesetzt werden. Das Studium der biblischen Grundsätze hilft einem, das Gleichgewicht zu bewahren und ehrlich zu bleiben. In einem armen asiatischen Land begann der Kassierer einer Bank mit Jehovas Zeugen zu studieren. Oft versuchten Angestellte ihn zu bestechen oder ihn zu zwingen, gefälschte Schecks auszustellen, um zu Geld zu kommen. Diese Leute boten ihm sogar eine ganze Möbelgarnitur und ein neues Auto an, um ihn zu veranlassen nachzugeben und mit ihnen gemeinsame Sache zu machen. Durch die biblische Wahrheit gestärkt, bewahrte er aber seine Lauterkeit und lehnte alle diese Geschenke ab. Kurz nach seiner Taufe wollte der Direktor der Bank ihn veranlassen, ihm größere Summen ohne entsprechende Quittungen zu geben. Der Bruder ließ sich nicht dazu bewegen, da dies gegen die Vorschriften der Bank und gegen die Grundsätze der Bibel gewesen wäre. Nach einer von der Bankverwaltung durchgeführten Untersuchung wurde der Direktor entlassen. Der Bruder dagegen ist immer noch in seiner Stellung und steht wegen seiner Ehrlichkeit bei der Verwaltung in hohem Ansehen. Er hätte den Wünschen des Direktors entsprechen können in dem Gedanken, er müsse weiter mit ihm zusammenarbeiten und müsse es vielleicht büßen, wenn er sich ihm nicht füge, aber er wollte lieber Jehova treu bleiben, und er wurde schließlich reich gesegnet.
12. Wie bemühte sich ein Mann, der die Bibel studierte, die Bedingungen für die Beteiligung am Predigtdienst zu erfüllen?
12 Die Bibel sagt über Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ (Offb. 18:4) Wer seine Lauterkeit bewahren möchte, muß auch diesen Rat befolgen. In Westafrika studierte ein Mann mit Jehovas Zeugen die Bibel. Schon nach wenigen Monaten äußerte er den Wunsch, sich am öffentlichen Predigtdienst zu beteiligen. Er wurde darauf hingewiesen, daß er noch zu eng mit einem Teil „Groß-Babylons“ verbunden sei und es deshalb gut wäre, wenn er zuerst seine Stelle wechseln würde. Da er körperlich behindert war, fand er nicht so ohne weiteres eine andere Arbeit. Er wußte aber, daß Jehova alle segnet, die das tun, was recht ist, und so zog er über 600 Kilometer weit weg, um eine neue Arbeit anzunehmen. Zu seiner Freude stellte er fest, daß in demselben Büro ein Zeuge Jehovas arbeitete. Er begann sofort, sich am Predigtdienst zu beteiligen, ließ sich in die Theokratische Predigtdienstschule einschreiben und unternahm Schritte, um seine Hingabe an Jehova durch die Taufe zu symbolisieren.
13. (a) Welche Einstellung zur Predigttätigkeit wird belohnt? (b) Was tat eine junge Dame, um ihren Angehörigen zu helfen, die Wahrheit kennenzulernen, und lohnten sich ihre Bemühungen?
13 Wir beweisen unsere Loyalität und unsere Lauterkeit gegenüber Jehova auch dadurch, daß wir mit anderen über die gute Botschaft sprechen, die sein Wort, die Bibel, enthält. Wir kennen die Wahrheit, und wir sollten deshalb so empfinden wie Jeremia, der sagte: „Es [ist] in meinem Herzen wie brennendes Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen; und ich werde müde, es auszuhalten, und vermag es nicht.“ (Jer. 20:9) Diese Einstellung zum Reden über Jehovas Vorhaben ist richtig und wird mit Freude belohnt. Eine junge Dame besuchte Verwandte im Ausland und stellte fest, daß einer dieser Verwandten mit Jehovas Zeugen studierte. Sie wohnte diesen Studien bei und machte schnelle Fortschritte. In wenigen Monaten gab sie sich Jehova hin und wurde ein Zeuge. Sie schrieb ihren Angehörigen über die Wahrheiten, die sie aus der Bibel kennengelernt hatte, aber ihre Briefe wurden nicht günstig aufgenommen. Sie beschloß daher, nach Hause zurückzukehren, um mit ihren Angehörigen darüber zu sprechen und ihnen zu zeigen, welchen Wechsel die Wahrheit in ihrem Leben bewirkt hatte. Das Ergebnis war aber anders, als sie es sich gedacht hatte. Ihre Angehörigen waren sogar dagegen, daß sie die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas besuchte. Einige Männer der betreffenden Versammlung machten jedoch eines Tages einen freundlichen Besuch bei ihren Angehörigen und konnten sie dazu überreden, den Königreichssaal wenigstens einmal zu besuchen, um zu sehen, wie es dort wäre. Sie waren von der Liebe, der Freundlichkeit und der Freude unter den Brüdern dort so sehr beeindruckt, daß sie die junge Dame nicht mehr daran hinderten, die Zusammenkünfte zu besuchen und sich am Predigtdienst zu beteiligen. Nach einiger Zeit begann sich ihre jüngere Schwester für die Wahrheit zu interessieren, und inzwischen hat sie sich Gott hingegeben, um ihm zu dienen. Weitere Bemühungen führten dazu, daß auch ihre Mutter und ihre verheiratete Schwester die Wahrheit kennenlernten und nun ebenfalls mit anderen darüber sprechen. Jetzt sind sie im Dienste Jehovas glücklich vereint, und das alles, weil die Person, die die Wahrheit zuerst kennengelernt hatte, treu blieb und fest entschlossen war, mit ihren nächsten Angehörigen darüber zu sprechen.
FREUDE JETZT UND IN DER ZUKUNFT
14. (a) Wieso kann gesagt werden, die Bewahrung der Lauterkeit bringe jetzt schon Freude mit sich? (b) Erkläre in diesem Zusammenhang Sprüche 27:11.
14 Kann also nicht mit Recht gesagt werden, daß die Bewahrung der Lauterkeit jetzt schon Freude bringt? Bestimmt freuen wir uns, wenn wir anderen erkennen helfen können, daß wir die wahre Religion haben, oder wenn wir wegen unseres guten Benehmens von einem weltlichen Vorgesetzten gelobt oder befördert werden. Worüber wir uns aber noch mehr freuen können, erfahren wir aus Sprüche 27:11, und diesen Vers wollen wir gemeinsam lesen und näher untersuchen: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Schmäher.“ Jehova fordert uns auf, weise zu sein. Wie können wir weise werden? Wie können wir Weisheit bekunden? Indem wir Erkenntnis aus der Bibel in uns aufnehmen und diese Erkenntnis dann im Leben anwenden. Mit anderen Worten, indem wir uns treu an die biblischen Grundsätze halten. Was ist die Folge, wenn wir so handeln? Wir erfreuen Gottes Herz. Warum? Weil wir ihm eine Antwort liefern, die er seinem Schmäher, Satan, dem Teufel, geben kann. Ja, Jehova kann dann auf Personen hinweisen, die ihre Lauterkeit bewahrt haben, und kann Satans Behauptung, er könne alle Menschen veranlassen, sich von Gott abzuwenden, widerlegen, wie er dies bei Hiob tun konnte. (Hiob 1:8) Überlegen wir einmal: Ist das Bewußtsein, daß wir Jehova durch unser Handeln, ja dadurch, daß wir (vor allem in Zeiten der Prüfungen oder der Erprobung) das tun, was recht ist, erfreuen, nicht ein ganz besonderer Grund zur Freude? Dieses Bewußtsein wird uns helfen, weiterhin richtig zu handeln, denn ‘die Freude Jehovas ist unsere Feste’. — Neh. 8:10, NW.
15. Warum kann gesagt werden, daß die Freude, die die Bewahrung der Lauterkeit mit sich bringt, nicht von kurzer Dauer ist?
15 Die Freude, die die Loyalität gegenüber Jehova mit sich bringt, ist nicht von kurzer Dauer. Sie wird über die kurz bevorstehende Vernichtung des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge hinausreichen. In Jesaja 65:18 (NW) lesen wir die Einladung Jehovas: „Doch frohlockt und freut euch immerdar über das, was ich schaffe.“ Und was schafft Jehova? Vers 17 (NW) lautet: „Denn siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde; und die früheren Dinge werden nicht in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen.“ Das gerechte neue System, das Gott schafft, ist etwas, worüber wir immerdar werden frohlocken können, denn wenn wir treu seinen Willen tun, haben wir die Aussicht, in dieser neuen Ordnung zu leben. Unsere Lauterkeit wird uns gewissermaßen zur Zuflucht sein und uns schützen, wenn die Bösen vernichtet werden. „Wegen seiner Schlechtigkeit wird der Böse niedergestoßen werden, aber der Gerechte wird in seiner unversehrten Lauterkeit Zuflucht finden.“ — Spr. 14:32, NW.
16. Welche Freude steht den Gliedern des Überrestes der „kleinen Herde“ in Aussicht?
16 Die noch auf Erden lebenden Glieder des Überrestes der „kleinen Herde“ Jesu werden für die Bewahrung ihrer Lauterkeit bis in den Tod damit belohnt werden, daß sie mit Christus Jesus vereint im Himmel tausend Jahre als Könige und Priester dienen werden. (Luk. 12:32; Offb. 20:6) Um diese Belohnung zu empfangen, tat Paulus nach Philipper 3:13, 14 folgendes: „Die Dinge vergessend, die dahinten sind, und mich nach den Dingen ausstreckend, die vor mir sind, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus.“ Die heute noch im Fleische lebenden gesalbten Christen müssen ähnlich handeln. Wenn sie dies tun, werden sie jetzt schon viele freudige Erfahrungen machen und werden zu Jehovas bestimmter Zeit einen unvergleichlichen Lohn empfangen: Sie werden wie Jesus unsterblich sein und zu Gottes himmlischer Königreichsregierung gehören. — 1. Kor. 15:53, 54.
17. Welche Freude steht den Gliedern der „großen Volksmenge“ in Aussicht?
17 In Offenbarung, Kapitel 7 ist zunächst von einer begrenzten Anzahl Menschen die Rede, die mit himmlischem Leben belohnt werden, und dann wird in Vers 9 eine aus der ganzen Welt kommende „große Volksmenge“ erwähnt, die ebenfalls Leben erlangen wird. Die Glieder dieser „großen Volksmenge“ werden dagegen als Menschen ewig auf einer paradiesischen Erde leben. Alle, die in Jehovas Augen rein bleiben, indem sie ihre Lauterkeit ihm gegenüber bewahren, und die mutig bekennen, daß Jehova durch Jesus Rettung schafft, werden zu ihrer Freude ewiges Leben erlangen, wenn sich die Worte erfüllen: „Und er [Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ (Offb. 21:4) Diese Verheißung ist nicht „zu schön, um wahr zu sein“, wie einige sagen mögen, denn im nächsten Vers lesen wir: „Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.“ Ja, Gott selbst bürgt für ihre Zuverlässigkeit.
18. Was können wir wie David sagen, wenn wir unsere Lauterkeit bewahren?
18 Es ist tatsächlich so, daß die Bewahrung der Lauterkeit nicht nur schon jetzt Freude bringt, sondern auch in Zukunft. Wenn wir unsere Lauterkeit bewahren, werden wir wie David zu Gott sagen können: „Ich aber, in meiner Lauterkeit hast du mich aufrecht gehalten und mich vor dich gestellt auf ewig.“ — Ps. 41:12.