Pflege deinen Körper!
Was junge Leute wissen möchten und was ihnen helfen kann
DER weise Salomo verglich es mit einem Haus, das Fenster und Türen hat. Jahrhunderte später nannte der Apostel Paulus es „diese Behausung“. Was meinten sie damit? Den menschlichen Körper. (Pred. 12:3-7; 2. Kor. 5:1, 2) Und wie ein Haus, so benötigt auch der Körper die richtige Pflege, wenn er einem von vollem Nutzen sein soll.
Was für ein „Hausmeister“ bist du, wenn es darum geht, deinen Körper zu pflegen? Schätzt du den Körper, den du hast?
Du solltest es tun, denn der menschliche Körper ist wirklich ein Meisterwerk unter allen irdischen Schöpfungen. Dein Körper ist komplizierter als irgendein Computer oder irgendeine Maschine, die je erfunden wurde. Doch er arbeitet reibungslos, ist wunderbar leistungsfähig und äußerst anpassungsfähig. Es ist beeindruckend, daran zu denken, wie die 206 Knochen (von denen einige so stark sind, daß sie einen Druck von 1 400 kg pro Quadratzentimeter aushalten können), die mehr als 600 Muskeln, die ungefähr 100 000 Kilometer Blutgefäße und ein Netzwerk von Nervensystemen, die Nervenimpulse mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Metern in der Sekunde zum und vom Gehirn leiten können, sowie all die anderen Organe und Bestandteile des menschlichen Organismus — ja wie sie alle harmonisch als eine Einheit zusammenwirken. Wie der Apostel schrieb, ist „der Leib e i n e r“, obwohl er viele Glieder hat. Es ist gut, wenn wir daran denken und wenn wir die Wahrheit seiner Äußerung anerkennen: „Wenn e i n Glied leidet, leiden alle anderen Glieder mit.“ Ja, trotz seiner Milliarden von Zellen ist der Körper eine Einheit. Wenn wir möchten, daß er möglichst leistungsfähig ist, dürfen wir keinen unserer Körperteile vernachlässigen. — 1. Kor. 12:12, 14-26.
Es gibt noch einen besseren, erhabeneren Grund, warum du deinen Körper möglichst gut pflegen solltest: damit du ihn gebrauchen kannst, um sowohl deinem Schöpfer als auch deinen Eltern Ehre zu machen und um deinem Nächsten Gutes zu tun. Ein schlecht gepflegtes Haus macht seinem Architekten oder Erbauer keine Ehre. Ein Haus, das baufällig und unsauber ist oder üble Gerüche verbreitet, schadet der ganzen Umgebung. Das gleiche träfe auch auf uns zu, wenn wir es versäumten, unseren Körper richtig zu pflegen.
Dein Körper ist zwar so wunderbar eingerichtet, daß er sich in vieler Hinsicht selbst pflegen kann. Ohne daß du bewußt daran denkst, verdaut er Speise und wandelt sie in Energie um; oft heilt er geringe Wunden und Krankheiten selbst, ohne daß du etwas dazu beizutragen brauchst. Er hält erstaunlich viel aus, ohne sich zu beklagen.
Dennoch trifft der biblische Grundsatz, daß ‘wir ernten, was wir säen’, unvermeidlich auch auf unsere Körperpflege zu. Die ‘Ernte’ kann gut oder schlecht sein; das hängt ganz von uns ab. Man braucht nicht unbedingt alt zu werden, bis die Ernte beginnt; manchmal setzt sie schon viel früher ein, oft sogar schon ganz früh im Leben.
Es geht nicht nur darum, zu vermeiden, krank zu werden. Damit man sich wohl fühlt, glücklich ist, gut arbeiten und klar denken kann und damit man für andere ein angenehmer Umgang ist, muß man dafür sorgen, daß der Körper leistungsfähig ist. Was gehört denn zu den Dingen, die man im allgemeinen beachten sollte?
DER WERT EINER AUSGEGLICHENEN ERNÄHRUNG
Die Nahrung, die du zu dir nimmst, bewirkt viel mehr, als daß sie nur Energie erzeugt. Sie beschafft die Baustoffe, die dein Körper benötigt, um sich zu erhalten. Kohlehydrate, die in Zucker, Brot und Kartoffeln zu finden sind, geben dir Energie. Was geschähe aber, wenn du fast nur solche Dinge essen würdest? Ja, was geschähe, wenn du versuchtest, mit Limonade und Süßigkeiten auszukommen? Dein Körper würde bald an einem Mangel an Stoffen leiden, die er benötigt, um die zu ersetzen, die er täglich verbraucht.
Du benötigst täglich Proteine, die in Milch, Käse, Fleisch und Fisch zu finden sind. Ohne sie würden deine Muskeln bald schlaff und kraftlos, und ihr Wachstum würde gehemmt werden. Du benötigst Mineralien, denn ohne sie würden deine Zähne bald schlecht und deine Knochen schwach werden. Blattgemüse sind reich an Mineralien. Du benötigst Vitamine, weil sie an den chemischen Regelvorgängen des Körpers beteiligt sind und weil sie den Körper vor bestimmten Krankheiten schützen. Früchte und Getreideprodukte sind die Hauptquellen der Vitamine. Du benötigst auch viel Wasser, denn es bildet den Hauptbestandteil des Blutes und aller Gewebeflüssigkeiten.
Die Früchte einer guten oder schlechten Ernährung erntet man nicht erst, wenn man sechzig oder siebzig Jahre alt ist, sondern schon in jungen Jahren. Versuche mit Schülern haben zum Beispiel gezeigt, daß eine bessere Ernährung ihre Lernfähigkeit steigerte. Eine schlechte Ernährung hat im allgemeinen schlechte Leistungen zur Folge. Schlecht ernährte Menschen neigen auch mehr zu Unfällen und büßen schnell ihr gesundes Aussehen und ihre natürliche Schönheit ein.
REINLICHKEIT TRÄGT ZUR GESUNDHEIT BEI
Wie wir viel mehr Freude am Leben haben, wenn wir in einem sauberen Haus wohnen, so haben wir auch mehr Freude am Leben, wenn wir unseren Körper rein halten. Regelmäßiges Baden erfrischt und ist gesund. Dein Körper kommt ständig mit Bakterien in Berührung, die in unserer Umwelt überall vorhanden sind. Einige davon können Krankheiten verursachen. Seife wirkt bakterientötend, und das Wasser dient dazu, Bakterien wegzuwaschen. Besonders die Hände bedürfen häufig deiner Aufmerksamkeit, denn damit faßt du die Nahrung an und damit berührst du andere Personen oder Dinge, die sie angefaßt oder benutzt haben.
Du fühlst dich nicht nur wohler, wenn du dich sauberhältst; du machst auch denen, die dich sehen oder in deine Nähe kommen, das Leben angenehmer. Welches Urteil bildest du dir, wenn du ein Haus siehst, das schmutzig und verwahrlost ist, über dessen Bewohner? Ähnlich mögen die Menschen dich nach deiner äußeren Erscheinung beurteilen. Ein schmutziges Gesicht, schmutzige Ohren, ein schmutziger Hals, schmutziges Haar und schmutzige Hände oder Fingernägel mögen für andere ein Hindernis sein, mit dir Freundschaft zu schließen oder Achtung vor dir zu haben. Reinlichkeit hebt auch die Selbstachtung.
Der Körper sondert selbst bei geringer Arbeit oder körperlicher Betätigung Schweiß ab. Eine starke Schweißabsonderung kann einen unangenehmen Körpergeruch hervorrufen. Wenn du dich regelmäßig badest und dich unter den Armen und an anderen kritischen Stellen wäschst, wird der Umgang mit dir angenehmer sein. Reinlichkeit trägt, wie eine gute Ernährung, zu einem besseren, reineren Aussehen bei.
Die Zähne sind ein Gebiet, das der besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Speiseteilchen mögen sich zwischen oder auf den Zähnen festsetzen. Die Säuren, die diese Teilchen abgeben, greifen den Zahnschmelz an. Mit der Zeit, manchmal schon nach einigen Monaten, löst sich der harte Zahnschmelz auf, und Zahnfäule setzt ein. Oder es mag zu einer Gingivitis oder Zahnfleischentzündung kommen, die schließlich bewirken kann, daß sich die Zähne lockern. Einige davon magst du sogar verlieren. Schlechte oder fehlende Zähne verschönern dein Lächeln nicht. (Vergleiche Hoheslied 4:2.)
Denke nicht, du könntest die Pflege der Zähne vernachlässigen, nur weil du keine Zahnschmerzen hättest. Untersuchungen haben ergeben, daß fast neun von zehn Schülern Zahnfäule haben. Das liegt im allgemeinen daran, daß die Zähne nicht regelmäßig geputzt werden, an schlechter Ernährung oder an beidem.
Ein sauberer Mund schützt auch vor übelriechendem Atem. Täglich einige Glas Wasser zu trinken hilft, den Mund sauberzuhalten. Denke daran, daß dein Mund so etwas wie die Tür oder der Eingang eines Hauses ist. (Pred. 12:4) Ein Haus, das ungepflegt aussieht und aus dessen Tür üble Gerüche dringen, wird im allgemeinen gemieden.
Gottes Wort, die Bibel, ist zwar nicht extrem (wie es einige Personen in dieser Hinsicht sind), aber es fördert und lehrt Reinlichkeit. Saubere Hände und ein sauber gewaschener Körper werden oft als Veranschaulichung für geistige Reinheit benutzt. (Ps. 26:6; Jes. 1:16; Hebr. 10:22) Der Apostel Paulus ermahnte: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen.“ (2. Kor. 7:1) Sind wir innerlich rein, das heißt, sind unser Herz und unsere Gedanken rein? Sollten wir uns dann nicht auch bemühen, äußerlich rein zu sein?
DAS BEDÜRFNIS NACH ANGEMESSENER RUHE
Täglich zerfallen Millionen von Körperzellen und müssen ersetzt werden. In deinem Körper entstehen gewisse Schlackenstoffe, die sich besonders zufolge von Arbeit und Bewegung in den Muskeln anhäufen. Diese Schlackenstoffe verursachen in dir ein Gefühl der Müdigkeit. Dein Körper muß genügend Ruhe haben, wenn er sich von den angehäuften Schlackenstoffen befreien und auch in der Lage sein soll, neue Zellen zu produzieren, damit er leistungsfähig und in gutem Zustand bleibt. Auch dein Zentralnervensystem und dein Gehirn benötigen Ruhe. Sie können sich nicht erholen, wenn du nicht schläfst.
Da du jung bist, magst du das Gefühl haben, du könntest mit wenig Schlaf auskommen. Jugendliche Kraft und Energie können aber täuschen. Sie können die Symptome eines ernsthaften gesundheitlichen Schadens verschleiern, der sich aufgrund unzureichender Ruhe entwickeln mag. In Wirklichkeit benötigt der im Wachstum befindliche Körper eines jungen Menschen mehr Schlaf als ein Erwachsener, nicht weniger. Schlafmangel vermindert die Denkkraft und fördert die Vergeßlichkeit. Er beeinträchtigt die geistige und körperliche Reaktionsfähigkeit und kann bewirken, daß man nervös, unruhig, reizbar und unverträglich wird. Das trifft besonders auf Situationen zu, in denen man unter Druck steht oder seelischen Belastungen ausgesetzt ist.
Arbeite also mit deinem Körper zusammen, indem du ihm die nötige Ruhe gönnst. Wenn dir deine Eltern sagen, du sollest zu einer bestimmten Uhrzeit im Bett sein, dann erkenne ihren Rat als richtig an. Wenn du jede Nacht genügend Schlaf erhältst, kannst du besser und schneller arbeiten. Du wirst das Leben angenehmer finden und weniger Beschwerden haben.
WERTSCHÄTZUNG FÜR DIE VORKEHRUNG DES SCHÖPFERS BEKUNDEN
Ja, wir alle können mit dem Psalmisten sagen: „Ich werde dich [Jehova] lobpreisen, weil ich auf eine furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin. Deine Werke sind wunderbar, wie meine Seele es sehr wohl weiß.“ Unser Körper ist ein Zeugnis für die Weisheit und auch für die Liebe unseres himmlischen Vaters. — Ps. 139:14-16.
Wenn wir die Gabe des Lebens schätzen, dann sollten wir unseren Körper zur Ehre unseres Schöpfers gebrauchen und auch zur Ehre seines Sohnes, der sein Leben hingab, damit wir Leben erlangen können. Folge dem Beispiel des Apostels Paulus, der den Wunsch äußerte, daß, „wie allezeit zuvor, so auch jetzt, die Größe Christi durch ... [seinen] Leib hervorgehoben werde“. — Phil. 1:20; 1. Kor. 6:13.
Wie Paulus und wie Jesus, dem Paulus nachfolgte, so mögen auch wir manchmal aufgrund unserer Bereitschaft, im Dienste Gottes Härten zu erdulden, gezwungen sein, ohne die ausreichende Nahrung und Ruhe auszukommen. (2. Kor. 6:4, 5) Aber wir sollten niemals unseren Körper aus reiner Nachlässigkeit oder aus selbstsüchtigen Gründen oder aus Dummheit mißbrauchen oder vernachlässigen. Das würde einen Mangel an Achtung vor dem Einen, dem wir unser Leben verdanken, beweisen.
„Ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes.“ Er wird uns für die Wertschätzung, die wir für seine liebevollen Vorkehrungen bekunden, reich belohnen und segnen. — 1. Kor. 10:31.