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  • Warum die zunehmende Gesetzlosigkeit?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 15. 5. S. 291-293

Warum die zunehmende Gesetzlosigkeit?

JESUS CHRISTUS, der Sohn Gottes, sagte erstaunliche Einzelheiten voraus, aufgrund deren man erkennen könnte, wann das böse System der Dinge, das diese Erde lange Zeit beherrscht hat, enden würde. Eines der vielen Merkmale, von denen diese Prophezeiung, die als das „Zeichen“ der Gegenwart Christi bekannt ist, spricht, ist ‘die zunehmende Gesetzlosigkeit’ (Matth. 24:12).

Stimmt der gegenwärtige Trend zur Gesetzlosigkeit mit Jesu Beschreibung überein? Gibt es vernünftige Gründe zu glauben, daß die Zeit da ist, in der Gott in die Angelegenheiten der Menschen eingreifen und dafür sorgen wird, daß Gerechtigkeit herrscht?

WAS GESCHIEHT WIRKLICH?

Wenn von einer zunehmenden Gesetzlosigkeit die Rede ist, erinnern sich vielleicht einige daran, daß berichtet wird, dieser Trend lasse nach und sei sogar rückläufig. Gemäß einem kürzlich veröffentlichten Bericht sind in den Vereinigten Staaten die schweren Verbrechen im Jahre 1972 zum ersten Mal nach siebzehn Jahren um fast zwei Prozent zurückgegangen. Im Grunde genommen ist diese Meldung aber nur ein geringer Trost. Wieso? Weil laut Berichten die Gewaltverbrechen zahlenmäßig sehr zugenommen haben. So sind während derselben Monate Morde um 9 Prozent gestiegen, Überfälle und Vergewaltigungen um je 8 Prozent. Und da es sich dabei um die gemeinsten Verbrechen handelt, fürchten sich die Menschen davor am meisten. Außerdem war der „Rückgang“ der Verbrechen, die man als nicht so schwer betrachtet, nicht unbedingt darauf zurückzuführen, daß weniger Verbrechen begangen wurden. Einige namhafte Persönlichkeiten glauben vielmehr, es seien lediglich weniger Verbrechen gemeldet worden.

Die Tatsache, daß die Verbrechen immer noch zunehmen, zeigt sich in ihren Auswirkungen auf das tägliche Leben. Ein Psychologieprofessor der Universität von Kalifornien sagte kürzlich: „Zuerst nahm die Tankstelle nach zehn [Uhr] kein Bargeld mehr an. Dann hörten die Busfahrer überhaupt damit auf, Geld zu wechseln. Taxigesellschaften ließen kugelsicheres Glas [zwischen Fahrer und Fahrgastsitzen] einbauen. . . . Das Geschäft mit Sicherheitsvorrichtungen für Wohnungen blüht. Man kennt Alarmanlagen mit direkter Verbindung zur Polizei, Fenster, die mit Alarmglocken verbunden sind, und Radaranlagen für Wohnungen; neuerrichtete Wohnsiedlungen rühmen sich eines vierundzwanzigstündigen Wächterdienstes. . . . Überall gibt es Fernsehkameras“, um Ladendiebe, Rauschgifthändler und Bankräuber zu erspähen. Gewinnt man aufgrund dessen den Eindruck, die Verbrechen gingen zurück?

Und nicht genug damit. Wie steht es mit den Sicherheitsvorkehrungen an deinem Auto, den Schlössern in deinem Haus, der Besorgnis, die dich davon abhält, einen Park aufzusuchen, der Furcht, die dich davor zurückschrecken läßt, abends allein spazierenzugehen?

Überall nimmt das Verbrechen überhand: im Geschäftsleben, in der Regierung, auf den Straßen, in den Schulen, und allzuhäufig greift es auf die Familie über. Es ist nicht nur auf einige wenige Nationen beschränkt; alle sind davon betroffen, und zwar in erschreckendem Ausmaß. Wenn die Ereignisse unserer Tage keine Erfüllung des von Jesus erwähnten „Zeichens“ sind, was muß dann noch geschehen?

WARUM? WARUM? WARUM?

„Warum aber diese zunehmende Gesetzlosigkeit?“ Diese Frage wird immer wieder gestellt. Zweifellos trägt vieles dazu bei. Einige geben dem heutigen Strafvollzugssystem die Schuld, das allzuoft den Eindruck erweckt, Straffällige eher zu verhärten, als sie zu bessern. Andere machen den Richtern Vorwürfe und sagen, viele von ihnen seien zu nachsichtig.

Auch die Korruption in Regierungskreisen trägt unter anderem dazu bei, daß die Gesetzlosigkeit zunimmt. Filme und Fernsehprogramme fördern die Gesetzlosigkeit, indem sie Verbrecher und andere Personen, die sich nicht an Grundsätze halten, als Helden darstellen.

Könnte es aber sein, daß alle diese Faktoren lediglich weitere Symptome des Problems sind und daß die eigentlichen Ursachen für die zunehmende Gesetzlosigkeit viel tiefer wurzeln? Ein Verbrechensforscher, der für den Senat der Vereinigten Staaten tätig ist, hat drei Grundursachen ausgesondert: die Familie, die Schulen und die Kirchen.

Die Bibel sondiert das Problem noch sorgfältiger. Sie zeigt, daß Satan, der Teufel, der Hauptschuldige ist. Einige mögen darüber spotten. Doch mit den Begründungen, die sie für die gegenwärtigen Weltverhältnisse anzubieten haben, können sie keine angemessene Erklärung für die stetige Zunahme der Gesetzlosigkeit geben. Die Bibel aber hat schon lange darauf hingewiesen, daß unsere Generation diese Dinge erleben werde.* Es hat sich erwiesen, daß sie recht hatte. Als Hauptverantwortlichen für das zunehmende Leid bezeichnet sie Satan, den Teufel, der wütend ist, da er weiß, daß ihm wenig Zeit verbleibt. Es gibt Grund genug, das, was die Bibel darüber sagt, zu glauben (Offb. 12:9-12).

DIE VERANTWORTUNG DER KIRCHEN

Angesichts dessen mögen einige von den Kirchen erwarten, daß sie sich als eine Kraft erweisen, die dem Trend zur Gesetzlosigkeit entgegenwirkt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.

Als Senator John McClellan zur Verbrechenssituation interviewt wurde, sagte er: „Einige Kirchen fordern meiner Meinung nach heute nicht mehr ein wirklich hohes Maß an Integrität und Sittlichkeit. Sie haben nicht mehr dieselben Ideale einer christlichen Lebensweise, die in der Vergangenheit beobachtet und praktiziert wurden.“ Und auf die Frage, ob dies einen Einfluß auf die Zunahme der Verbrechen habe, antwortete er: „Darüber besteht kein Zweifel“ (U.S. News & World Report).

Es handelt sich dabei indes nicht nur um einen passiven Einfluß, also nicht lediglich darum, daß etwas versäumt worden wäre. Wie bestimmte Fälle, die weltweit bekanntgeworden sind, zeigen, haben religiöse Führer anderen ein verwerfliches Beispiel gegeben. So berichtet die Ehefrau des kürzlich verstorbenen Paul Tillich in einer Autobiographie über ihr Leben mit diesem berühmten protestantischen Theologen von vielen ehebrecherischen Verhältnissen, die dieser mit anderen Frauen hatte. Doch die religiöse Welt verehrte ihn.

Sowohl von den Kanzeln herab als auch in Druckschriften untergräbt die Geistlichkeit öffentlich die Achtung vor den hohen sittlichen Grundsätzen der Bibel. Auf welche Weise? Dadurch, daß Geistliche die in der Bibel enthaltenen Berichte über die Schöpfung, über die Flut und über die Vernichtung Sodoms und Gomorras in Zweifel ziehen und sie als Mythen bezeichnen, während sie gleichzeitig für die Evolution eintreten, für die es den Begriff Sittlichkeit nicht gibt. Und wenn die Menschen erst einmal e i n e n Teil der Bibel als Dichtung betrachten, wie ernst werden sie dann die übrigen Teile der Bibel nehmen?

Diese Dinge sind vor allem deswegen bezeichnend, weil Jesus in seiner Prophezeiung über unsere Zeit das Wirken „falscher Propheten“ mit der „zunehmenden Gesetzlosigkeit“ in Verbindung brachte (Matth. 24:11, 12). Da sie zufolge ihres Stolzes so weit gegangen sind, ihre eigene Meinung über Gottes Wort zu stellen, sind sie ein williges Werkzeug des Teufels und tragen auf diese Weise noch zu den schwierigen Verhältnissen, die die Menschheit bedrücken, bei.

Geistliche haben auch dadurch zu der zunehmenden Gesetzlosigkeit beigetragen, daß sie die Lehre vom Königreich Gottes zugunsten eines „sozialen Evangeliums“ aufgegeben haben. Der berühmte englische Schriftsteller H. G. Wells machte interessanterweise auf diese Tatsache aufmerksam: „Bemerkenswert ist die Bedeutung, die Jesus dem, was er das Himmelreich nennt, beimißt, und die geringe Rolle, die diese Lehre in den Zeremonien und Glaubenssätzen der meisten christlichen Kirchen spielt“ (Die Weltgeschichte).

Sowohl katholische als auch protestantische Geistliche haben sich in die Politik eingemischt, weil sie nicht darauf vertrauen, daß Gottes Königreich für Gerechtigkeit sorgen wird, und es hat ihnen nichts ausgemacht, zu Gewalttaten Zuflucht zu nehmen und andere unter dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ bei Gewalttätigkeiten zu unterstützen oder zu begünstigen. Kann aber ein Unrecht durch ein weiteres Unrecht gutgemacht werden? Jesus warnte seine Nachfolger davor, zu Gewalttaten Zuflucht zu nehmen, und pries die Friedsamen glücklich (Matth. 5:9; 26:52).

Was ist schuld an dem Blutbad in Irland? Ist es nicht die Einmischung der Religion in die Politik? Eines der neuesten Beispiele sind einige Geistliche aus Chile, die des Landes verwiesen worden sind. Einer von ihnen beschwerte sich mit den Worten: „Man [die Militärregierung] beschuldigt uns, den Marxismus und den Klassenkampf ins Land gebracht zu haben.“ Können diese Geistlichen — ob sie diese Beschuldigung als zutreffend anerkennen oder nicht — ehrlich bestreiten, daß sie sich mit Politik beschäftigt haben, statt Gottes Königreich zu predigen? Sie haben es sich selbst zuzuschreiben, daß gerade aufgrund dieser Betätigung eine solche Anklage gegen sie erhoben wird.

Durch das Königreich Gottes wird der Schöpfer die Erde von aller Gesetzlosigkeit säubern — ganz gleich, ob es der Stolz einflußreicher Männer zuläßt, dafür einzutreten, oder nicht. Wir können beruhigt sein, denn Gottes Wort sagt: „Nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein. . . . Hoffe auf Jehova, und halte seinen Weg ein, und er wird dich erhöhen, die Erde in Besitz zu nehmen. Wenn die Bösen weggetilgt werden, wirst du es sehen“ (Ps. 37:10, 34).

In dieser neuen Ordnung, die nun nahe herbeigekommen ist, „wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petr. 3:13). Du wirst keine Schlösser mehr an deiner Wohnungstür benötigen. Wer auch immer dich besuchen kommt, du wirst ihn vertrauensvoll als einen Freund willkommen heißen können. Ohne dich fürchten zu müssen, wirst du allein spazierengehen können, wenn du möchtest, selbst in der Nacht, um dich an dem Zirpen der Grillen oder der Schönheit des Sternenhimmels zu erfreuen. Man wird auf der ganzen Erde wirklich in Sicherheit wohnen. Der Schöpfer des Himmels und der Erde hat dies verheißen.

Wirst du aber dann am Leben sein? Jetzt ist die Zeit, Jehovas Anforderungen kennenzulernen und dein Leben damit in Übereinstimmung zu bringen. Jehovas Zeugen sind dir gern dabei behilflich.

[Fußnote]

Einzelheiten siehe das Buch Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht.

[Bild auf Seite 291]

Furcht veranlaßt Menschen, ihre Wohnung durch Schlösser zu sichern.

[Bild auf Seite 293]

Wie schön wird es sein, wenn man keine Schlösser mehr benötigt und wenn jeder, der dich besucht, ein Freund ist!

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