Laß nicht zu, daß Moden oder Unterhaltung dir zu einer Schlinge werden
„[Unterweise] mit Milde die ungünstig Gesinnten . . ., da Gott ihnen vielleicht Reue gewährt, die zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit führt, und sie wieder zur Besinnung kommen mögen, aus der Schlinge des Teufels heraus, da sie von ihm für dessen Willen lebendig gefangen worden sind“ (2. Tim. 2:25, 26).
1. Inwiefern werden Satans Methoden, die Aufmerksamkeit der Menschen zu fesseln, mit Fallen oder Schlingen verglichen?
JÄGER wissen, daß sie ihre Fallen verstecken müssen, wenn sie Tiere fangen wollen. Ehe es das ahnungslose Tier merkt, schnappt die Falle zu oder wird es von einer Schlinge festgehalten. Manche Fallen enthalten einen Köder, und viele Tiere sind in die Falle gegangen, weil ein verlockender Köder sie veranlaßt hat, jede Vorsicht aufzugeben. Gottes Widersacher, Satan, der Teufel, hat ein System geschaffen, in dem selbstsüchtige Begierden vorherrschend sind. Dieses System ist voller Fallstricke und Schlingen, durch die ein Christ leicht gefangen werden und das Leben verlieren kann, wenn er nicht beständig auf der Hut ist (Ps. 119:110).
2. Warum müssen Christen heute mehr denn je wachsam sein?
2 Da wir so weit in der „Zeit des Endes“ fortgeschritten sind, besteht heute mehr denn je die Gefahr, daß sich einige nicht nur von den Verlockungen dieser Welt einfangen lassen, sondern daß auch der große Tag Jehovas wie eine Schlinge über sie kommt. Sie lassen sich so sehr von ihren weltlichen Bestrebungen in Anspruch nehmen, daß Jehovas Tag der Vernichtung der Bösen sie überraschen wird wie eine verborgene Falle, die plötzlich zuschnappt und sie tötet (Luk. 21:34, 35). „Dornen und Fallstricke sind auf dem Wege des Verkehrten; wer seine Seele behütet, bleibt davon fern“ (Spr. 22:5).
3. Was versteht man unter „Mode“ und welche Gefahr besteht darin, mit der Mode zu gehen?
3 In diesem Artikel werden wir uns mit Moden und mit dem Bedürfnis nach Unterhaltung beschäftigen, da diese zu den heimtückischsten Lockmitteln gehören, die der Teufel benutzt, um Christen zu verführen. Eine Mode ist eine gerade herrschende Richtung, Gewohnheit oder Gepflogenheit, die aus Nachahmung oder Anpassung hervorgeht. Oft ist es eine Marotte oder eine fixe Idee. Es gibt vieles, was man als Mode bezeichnen kann, doch am häufigsten bringt man Mode mit Kleidung und Frisur in Verbindung. Aber auch bestimmte Ernährungsweisen können Mode werden. Moden sind zwar nur eine Zeiterscheinung, aber sie können die Aufmerksamkeit und die Zeit eines Christen so sehr in Anspruch nehmen, daß die wichtigen Dinge, die mit der wahren Anbetung und der Erfüllung der von Gott gestellten Forderungen zum Erlangen des ewigen Lebens verbunden sind, für ihn in den Hintergrund treten oder bedeutungslos werden.
4. Welche Extreme in bezug auf Kleidermoden haben sich in den letzten Jahren entwickelt?
4 In manchen Gebieten der Erde ändert sich die Kleidermode für Männer und Frauen von Jahr zu Jahr nur sehr wenig, aber in vielen Ländern besteht seit einigen Jahren ein Trend, sich auffallend und unschicklich zu kleiden, und einige sind sogar zu der Auffassung gekommen, daß „alles geht“. Es genügt ihnen nicht, unsittliche, stolze oder rebellische Gedanken zu hegen. Sie möchten weiter gehen und ihre Auffassungen durch ihre Frisur und ihre Kleidung, ja durch ihre ganze äußere Erscheinung zum Ausdruck bringen. In einigen westlichen Ländern sehen wir Männer, die sich mehr wie Frauen kleiden, und Frauen, die sich mehr wie Männer kleiden. So manche Mode, die jetzt populär ist, wäre vor ein paar Jahren noch als eigentümlich angesehen worden.
5. Wieso können sich Kleidung und Frisur als eine Schlinge des Teufels erweisen?
5 Wie können Christen angesichts dieser Umstände herausfinden, was sie tragen und was sie nicht tragen sollten? Natürlich möchten sie nicht als altmodisch dastehen, doch wenn sie in das andere Extrem fallen und sich im Hinblick auf Kleidung und Frisur völlig von der alten Welt leiten lassen, gehen sie dem Teufel in die Falle. Der Teufel weiß nur zu gut, daß es nicht schwierig ist, jemand zu verleiten, einige Schritte weiter in die Welt zu gehen, wenn er erst einmal verlockt werden kann, den ersten Schritt zu tun und sich äußerlich mit den Moden dieser Welt, die unter seiner Herrschaft steht, zu identifizieren.
6. Wovon wird sich ein Christ bei der Auswahl seiner Kleidung leiten lassen?
6 In 1. Timotheus 2:9, 10 werden christliche Frauen ermahnt, wohlgeordnete Kleider zu tragen und sich mit Bescheidenheit zu schmücken. Dieser Grundsatz gilt natürlich auch für die Männer in der Versammlung. Wenn wir überlegen, ob wir uns nach einer bestimmten Mode kleiden sollen, können wir uns fragen, ob die Kleidung, ja unser ganzes Äußeres schicklich oder unschicklich ist und andere in Verlegenheit bringt. Oft sieht es unschicklich aus, wenn ein Mann enge Hosen trägt, ebenso wie kurze oder enthüllende Kleider für eine Frau unschicklich sind. Hat eine Schwester, wenn sie sich bückt oder versucht, sich auf der Bühne anständig hinzusetzen, Schwierigkeiten wegen ihres kurzen Kleides? Erwecken wir durch unsere äußere Erscheinung bei anderen die falsche Vorstellung, wir führten ein unsittliches Leben oder seien eitel oder rebellisch?
7. Welche wichtige Tatsache wird Jehovas christlichen Zeugen helfen, sich passend zu kleiden, ganz gleich, wo sie wohnen?
7 Jehovas christliche Zeugen sind Diener Jehovas, des großen Souveräns des Universums, und diese Tatsache sollte entscheidend dafür sein, wie wir uns kleiden. Was erwarten die Menschen in deiner Gegend von einem Diener Gottes? Es gibt in der Welt die unterschiedlichsten Kleidermoden, und daher ist es nicht die Sache der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas, für jedes Land oder jede Gegend festzulegen, welche Art Kleidung passend oder schicklich ist. Wenn ernste Zweifel hinsichtlich einer bestimmten Mode bestehen, wäre es besser, sich nicht danach zu kleiden. Besser wäre es, als etwas unmodern zu gelten, als den Eindruck zu erwecken, schamlos, eitel oder ungepflegt zu sein.
8. Wie kann eine Schwester wissen, ob es in ihrer Gegend passend ist, Hosen oder einen Hosenanzug zu tragen?
8 Wenn Hosen oder Hosenanzüge für Frauen von einem großen Teil der Bevölkerung mißbilligt werden, wäre es für eine christliche Schwester ratsam, sich in der Öffentlichkeit anders zu kleiden. Bei kaltem Wetter könnte sie es einrichten, nur für kurze Zeit ins Freie zu gehen oder sich öfter einmal aufzuwärmen. Aber in einem kalten Klima, wo es wegen des Wetters üblich ist, Hosen zu tragen, ist es für eine christliche Frau gewiß passend, dies ebenfalls zu tun. An vielen Orten war es Pionieren dadurch möglich, bei guter Gesundheit zu bleiben, selbst wenn sie viele Stunden im Predigtdienst tätig waren. Wenn eine christliche Schwester hinsichtlich einer besonderen Kleidermode unsicher ist, kann sie mit ihrem Mann oder einem Ältesten der Christenversammlung darüber sprechen. Die Ältesten sollten nicht versuchen, anderen ihren eigenen Geschmack aufzuzwingen, doch sie sind wahrscheinlich in der Lage, ihnen zu sagen, was in ihrer Gegend als annehmbar gilt. Kinder sollten in der Frage, wie sie sich kleiden und frisieren sollten, ihren Eltern gehorchen.
9. Welche Erfahrung zeigt, daß es unter Umständen nötig sein mag, an der persönlichen Erscheinung Änderungen vorzunehmen, um andere nicht daran zu hindern, den Weg zum Leben kennenzulernen?
9 Auch eine ausgefallene Frisur kann dazu beitragen, daß man dem Teufel in die Falle gerät und daß man andere zum Straucheln bringt. Zum Beispiel machte ein junger Mann in den Vereinigten Staaten gute Fortschritte in seinem Bibelstudium, und er fühlte sich veranlaßt, zusammen mit einem erfahrenen Zeugen die guten Dinge, die er aus der Bibel gelernt hatte, anderen zu verkündigen. Schon als Jugendlicher hatte er sich einen Bart wachsen lassen, und da einige Geschäftsleute Bärte trugen, dachte er, sein Bart würde im Predigtdienst niemand stören. Doch an einer Haustür hatte er sich kaum vorgestellt, als die Wohnungsinhaberin sagte: „Es tut mir leid, junger Mann. Ich möchte mich nicht in einen Studentenaufstand verwickeln lassen.“ Er konnte sagen, was er wollte — es gelang ihm nicht, das Mißverständnis zu klären, und die Unterhaltung wurde dadurch beendet, daß die Dame die Tür schloß. Danach fragte der junge Mann den erfahrenen Zeugen, was er denn falsch gemacht habe. Der Zeuge forderte ihn auf, einmal darüber nachzudenken, in welchem Verhältnis seine Erscheinung zu seiner Behauptung stehe, ein Diener Gottes zu sein. Da dieser neue Königreichsverkündiger nicht daran schuld sein wollte, daß jemand an ihm Anstoß nehmen und seinetwegen nicht den Weg des Lebens beschreiten würde, ließ er sich den Bart abscheren. Wärest du bereit, das gleiche zu tun oder ähnliche Änderungen vorzunehmen, wenn deine äußere Erscheinung in einem bestimmten Gebiet einen falschen Eindruck erwecken würde?
10. Wie kann man durch seine Kleidung oder seine Aufmachung den Zweck seiner Predigttätigkeit zunichte machen?
10 Wir müssen berücksichtigen, daß Jehovas Volk von der Welt genau beobachtet wird. Die Botschaft vom Königreich, die wir den Menschen überbringen, wird manchmal nach dem Äußeren derer beurteilt, die sie verkündigen. Es ist möglich, daß ein christlicher Bruder oder eine christliche Schwester durch ihre Kleidung die Aufmerksamkeit eines Wohnungsinhabers so sehr ablenkt, daß er gar nicht auf die Botschaft achtet oder zu dem Schluß kommt, wir hätten keine anderen Sittenbegriffe und Grundsätze als Weltmenschen. Wenn das der Fall ist, macht der Überbringer der Botschaft den Zweck seines Predigtdienstes völlig zunichte. Manchmal sehen wir uns gezwungen, auf etwas zu verzichten, um zu vermeiden, daß wir jemand zum Straucheln bringen. Diese Einstellung hatte auch der Apostel Paulus: „In keiner Weise geben wir irgendeine Ursache zum Straucheln, damit unser Dienst nicht bemängelt werde, sondern in jeder Weise empfehlen wir uns als Gottes Diener“ (2. Kor. 6:3, 4).
ÜBERTRIEBENE SORGE UM DIE GESUNDHEIT KANN EIN FALLSTRICK SEIN
11. Wieso kann die übertriebene Sorge um die Gesundheit einem Christen zum Fallstrick werden?
11 Viele messen der Ernährung und der Körperpflege einen übertriebenen Wert bei. Doch auch die übertriebene Sorge um die Gesundheit kann uns zum Fallstrick werden. Es besteht die Gefahr, daß wir uns so sehr mit Ernährung und Krankheiten beschäftigen, daß diese Dinge für uns wichtiger werden als das Predigen der guten Botschaft und die Hoffnung auf das neue System, in dem alle Krankheiten wirklich geheilt werden. Natürlich müssen wir vernünftig sein und auf unsere Gesundheit achten, und eine bestimmte Kost oder bestimmte Medikamente mögen für unseren Gesundheitszustand nützlich sein, aber das sollte eine persönliche Angelegenheit sein, die in unserem Dienst für Jehova eine Nebenrolle spielt. Paulus warnte energisch davor, die Ernährung zu einer Streitfrage zu machen (Röm. 14:1-23). „Darum, ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes“ (1. Kor. 10:31). Laß daher nicht zu, daß eine übertriebene Sorge um die richtige Ernährung und um deine Gesundheit dir zu einem Fallstrick wird oder daß du andere dadurch zum Straucheln bringst.
12. Zu welchem Schluß kommen wir, wenn wir extreme Ansichten über Kleidung, Ernährung usw. anhand der Bibel prüfen?
12 Wir sollten uns darüber im klaren sein, daß extreme Ansichten über Kleidung, Frisur, Ernährung oder andere Dinge bewirken können, daß wir nicht mehr Gottes Willen tun, sondern daß wir uns in die Angelegenheiten der Welt verstricken lassen. Oft sind damit besondere Ausgaben verbunden, und das wiederum macht es nötig, mehr zu arbeiten, um solche Dinge bezahlen zu können. Moden sind daher oft nichts anderes als heimtückische Fallstricke des großen Widersachers, Satans, des Teufels. „So wacht denn streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, indem ihr die gelegene Zeit für euch auskauft, weil die Tage böse sind. Deshalb hört auf, unvernünftig zu werden, sondern nehmt weiterhin wahr, was der Wille Jehovas ist“ (Eph. 5:15-17).
UNTERHALTUNG NICHT ZUM FALLSTRICK WERDEN LASSEN
13. (a) Wie hat der Teufel das Verlangen des Menschen nach Unterhaltung zu dessen Schaden ausgenutzt? (b) Was sollte Unterhaltung bewirken?
13 Als unser liebevoller himmlischer Vater den Menschen erschuf, gab er ihm die Fähigkeit, sich auf verschiedene Art zu erfreuen, unter anderem dadurch, daß er sich selbst und andere unterhalten kann. Doch oft nutzt der Teufel die Fähigkeit des Menschen, sich an etwas Gutem zu erfreuen, so aus, daß sie sich für ihn schlecht oder nachteilig auswirkt. Das trifft besonders auf das Gebiet der Unterhaltung zu. Christen wissen, daß gute Unterhaltung ein gewisses Bedürfnis befriedigt. Sie bringt eine angenehme Abwechslung in den Rhythmus des täglichen Lebens, und das verschafft dem Körper und dem Sinn die nötige Entspannung und Erholung. Unterhaltung ist aber nur dann nützlich, wenn sie sich auf Körper und Geist stärkend und wohltuend, nicht schädlich, auswirkt.
14. Welche Fragen werden uns bei der Wahl einer sich auf Körper und Geist stärkend und wohltuend auswirkenden Unterhaltung helfen?
14 Wenn es deshalb um die Wahl der Unterhaltung geht, sollten wir uns stets fragen. Ist sie im Einklang mit christlichen Grundsätzen? Welchen Einfluß wird sie auf Herz und Sinn ausüben? Wie wird sie sich auf andere auswirken? Wenn wir diese Faktoren berücksichtigen, können wir verhindern, daß uns die Unterhaltung zu einem Fallstrick wird, indem sie uns so sehr in Anspruch nimmt, daß wir unseren Glauben verlieren oder beginnen, einen unchristlichen Wandel zu führen.
15, 16. (a) Woran kann man erkennen, wie beliebt Sport als Unterhaltung ist? (b) Welche ausgeglichene Ansicht sollten Christen über Sport haben?
15 Eine der bedeutendsten Arten der Unterhaltung in der Welt ist der Sport. Viele treiben aktiv Sport; andere sind begeisterte Zuschauer. Seit dem Zweiten Weltkrieg herrscht große Begeisterung für verschiedene Sportarten. Oft sind die Sportstadien bis zum Bersten gefüllt. Die Fans trotzen schlechtem Wetter, reisen weite Strecken und bezahlen hohe Preise, um bei den Spielen dabeizusein. Einige können endlose Statistiken über die Spiele und ihre Spieler aufsagen, was zeigt, wie sehr ihre Zeit und ihre Aufmerksamkeit davon beansprucht werden.
16 Der Apostel Paulus gab dem jungen Aufseher Timotheus einige Richtlinien und sagte unter anderem: „Übe dich andererseits mit Gottergebenheit als deinem Ziel. Denn die Leibesübung ist zu wenigem nützlich; Gottergebenheit aber ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Tim. 4:7, 8). Der Apostel Paulus erkannte also an, daß Leibesübungen für den Körper nützlich sein können, aber im Verhältnis zum Hauptziel, zur Gottergebenheit, eine untergeordnete Rolle spielen müssen. Sport, in bescheidenem Maß betrieben, kann Gelegenheit bieten zu guter Kameradschaft, Unterhaltung und Leibesübung, was sowohl für den Körper als auch für den Geist zuträglich ist. Übertriebene Sportbegeisterung könnte uns jedoch des notwendigen Schlafes und der nötigen Ruhe berauben. Das wäre unvernünftig. Wir könnten anfangen, den Sport zu ernst zu nehmen und zu sehr darin aufzugehen. Man könnte sich schwere körperliche Schäden zuziehen. Sport kann den Wettbewerbsgeist fördern. Ein ausgeglichener Christ hütet sich jedoch vor dem Wettbewerbsgeist, der einen stolz macht, wenn man andere in einem Spiel schlägt (Gal. 5:26). Wer seine Kraft und seine Zeit für die wichtigeren Dinge aufsparen will, die mit der Gottergebenheit zusammenhängen, muß mäßig sein. Die Bibel gibt den Rat: „Laßt eure Vernünftigkeit allen Menschen bekanntwerden“ (Phil. 4:5). Jesus warnte davor, das „Wort Gottes“, das ins Herz gepflanzt worden ist, durch die „Vergnügungen dieses Lebens“ ersticken zu lassen (Luk. 8:11, 14).
17. Warum müssen junge Christen, die noch zur Schule gehen, darauf achten, daß ihnen die sportliche Betätigung nicht zum Fallstrick wird?
17 Junge Christen, die noch zur Schule gehen, müssen besonders darauf achten, daß der Sport in ihrem Leben nicht das Wichtigste wird. Wer sich übermäßig sportlich betätigt, läuft Gefahr, sein Bibelstudium und das Königreichswerk zu vernachlässigen. Die Ehre, in einer Mannschaft zu spielen, und die Begeisterung, Spiele zu gewinnen, sind heimtückische Fallstricke, die einen Christen einfangen können, bevor er dessen gewahr wird. Wer sich in geistiger Hinsicht vernachlässigt und sich gleichzeitig durch schlechten Umgang, durch den Wettbewerbsgeist und durch den Wunsch, beliebt zu sein, schwächen läßt, setzt sein Leben aufs Spiel. „Das Gesetz des Weisen ist ein Quell des Lebens, um jemand von den Schlingen des Todes wegzuwenden“ (Spr. 13:14).
18. Warum sollte man sorgfältig darauf achten, welche Filme oder Theaterstücke man sich ansieht?
18 Kann man zur Entspannung ins Kino gehen, sich Fernsehfilme oder Bühnenstücke ansehen? Das muß natürlich jeder selbst entscheiden. Aber die Bibel warnt uns: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr durch Prüfung feststellen könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist“ (Röm. 12:2). Christen müssen sich darüber im klaren sein, daß Satan der „Gott dieses Systems der Dinge“ ist und daß die meisten Menschen unter seinen schlechten Einfluß geraten sind. „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ (2. Kor. 4:4; 1. Joh. 5:19). Das kann man erkennen, wenn man das betrachtet, was im Kino, im Fernsehen und auf der Bühne geboten wird. Die Produzenten haben es darauf abgesehen, Geld zu machen, und die meisten sagen ganz offen, daß sich heute Sex und Gewalttat am besten verkaufen lassen. Wenn daher Glieder einer christlichen Familie gelegentlich ins Kino oder ins Theater gehen, haben sie die Verantwortung, eine sorgfältige Auswahl zu treffen.
19. Warum können wir es uns nicht leisten, uns Unterhaltung zu suchen, die uns geistig schadet?
19 Doch selbst wenn du dich bemühst, wählerisch zu sein, kann es vorkommen, daß der Film oder das Theaterstück, das du dir ansiehst, nicht lediglich informativ ist oder der Unterhaltung und Entspannung dient, sondern einen zersetzenden Einfluß ausübt. Wirst du dann den Mut haben, aufzustehen und das Fernsehgerät abzuschalten oder das Kino oder das Theater zu verlassen? Wir müssen ständig darauf achten, was wir in unseren Sinn und in unser Herz aufnehmen, und wir sollten nicht denken, wir müßten das Schlechte kennenlernen, um davon überzeugt zu sein, daß es schlecht ist. Paulus schrieb: „Was irgend von ernsthaftem Interesse, was irgend gerecht, . . . keusch, . . . liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge erwägt weiterhin“ (Phil. 4:8). Wenn wir das tun, ist in unserem Sinn kein Platz mehr für unsittliche, gewalttätige oder andere schlechte Dinge.
20, 21. (a) Warum sollten christliche Eltern streng darüber wachen, was sich ihre Kinder im Fernsehen anschauen? (b) Was sollte man tun, statt seine Zeit mit Fernsehsendungen zu verschwenden, die wenig oder gar keinen Wert haben?
20 Umfragen haben ergeben, daß in den Vereinigten Staaten Kinder durchschnittlich 500 bis 1 000 Stunden im Jahr vor dem Fernsehschirm verbringen. Einige Eltern setzen ihr Kind vor den Fernsehapparat, damit es ruhig bleibt und sie nicht stört. Doch wie wirkt sich das auf die Kinder aus, deren Sinn für alle Eindrücke sehr empfänglich ist? Der Kinderpsychiater Dr. Arthur R. Timme warnte davor, Kinder an das Fernsehen zu gewöhnen, denn das übe „einen sehr schädlichen Einfluß auf den Sinn heranwachsender Kinder aus. . . . Sie wachsen mit einer völlig verzerrten Vorstellung von Recht und Unrecht in bezug auf menschliches Verhalten auf.“ Aus den Nachrichten erfahren wir täglich von Kindern, die in Gewaltverbrechen und Perversitäten verwickelt sind, und es besteht kein Zweifel, woher sie die meisten Anregungen dafür erhalten haben. Ihr Eltern, wacht ihr streng darüber, was sich eure Kinder im Fernsehen anschauen?
21 Man kann auch feststellen, daß einige Erwachsene das Fernsehgerät einschalten, um sich zu zerstreuen, und sich dann alles ansehen, was gesendet wird, statt etwas zu lesen, nachzudenken oder sich irgendwie schöpferisch zu betätigen. Oft ist das Zimmer von Lärm erfüllt, und wenn es dann einmal still ist, macht sich eine nervöse Unruhe bemerkbar. Doch wahre Diener Gottes dürfen sich nicht vom „Zeitalter der Zerstreuung“ beherrschen lassen. Die Zeit ist zu kostbar, als daß man sie verschwenden dürfte. Wie erfrischend wäre es doch, in einem solchen Fall einfach das Fernsehgerät abzuschalten und in Ruhe etwas aus Gottes Wort zu lesen! Das erfordert natürlich Selbstzucht, aber es lohnt sich wirklich.
22. Welche Fragen könnte sich ein Christ stellen, der gern tanzt, und welche Grundsätze sollte er beachten?
22 Das Tanzen ist eine andere Form der Unterhaltung. In biblischen Zeiten tanzte man, um Freude zum Ausdruck zu bringen und um Gott zu lobpreisen (Ps. 149:3; 150:4). Kann ein Christ die heutigen Tänze tanzen? Jeder muß selbst entscheiden, was er in dieser Hinsicht tun kann. Es sind jedoch einige entscheidende Faktoren zu berücksichtigen. Mit wem tanzt ein Christ? Mit wem hat er Umgang? Wo tanzt er? Welchen Ursprung hat der Tanz? Welche Bewegungen erfordert er? Besteht die Gefahr, daß er unreine Gedanken erweckt, oder dient er lediglich der körperlichen Betätigung und ist ein harmloses Vergnügen? Wenn verheiratete Christen tanzen, ist es ratsam, daß sie mit ihrem Ehepartner tanzen. Wenn ledige Christen mit jemandem vom anderen Geschlecht tanzen, sollten sie sich anständig benehmen, nicht so, daß sie sich gegenseitig sexuell erregen. Das Tanzen in Diskotheken und Tanzbars kann gefährlich sein, nicht nur wegen der dort herrschenden Atmosphäre, die gewöhnlich ganz anders ist als unter Christen, sondern auch wegen des schlechten Umgangs. Selbst wenn Christen zusammenkommen, um zu tanzen, sollten sie am besten nicht in großen Gruppen zusammenkommen, da dann alles leicht aus der Kontrolle gerät und einige weiter gehen mögen, als es ratsam ist. Wir sollten uns so verhalten, daß wir nicht nur uns vor Schaden bewahren, sondern auch vermeiden, andere zum Straucheln zu bringen (1. Kor. 8:9; Röm. 13:14). Wenn wir gern tanzen, sollten wir wählerisch sein und unmoralische, anstößige Tänze meiden. Denken wir stets daran, daß wir alles zur Verherrlichung Gottes tun sollten (1. Kor. 10:31; 1. Petr. 1:15, 16).
23. Wie kann jemand, der Jehova wohlgefallen möchte, verhindern, daß ihm die Musik zu einem Fallstrick wird?
23 Musik kann ein schönes Mittel zur Unterhaltung sein, aber auch sie kann uns zum Fallstrick werden, wenn wir es zulassen. Ein großer Teil der Musik, die heute komponiert und gespielt wird, dient dem Zweck, selbstsüchtige Wünsche zu wecken. Daher sollte sich ein Christ fragen: Was ist ihr Ursprung? Welchen Zweck hat sie? Wie wird sie mich beeinflussen? Stört meine Musik andere? Manche Musik, zum Beispiel die gegenwärtige Rockmusik, spiegelt den Geist der Rebellion wider, und oft sind die Texte anstößig und regen zu Gewalttaten an. Ein Christ tut gut daran, sich aus der großen Auswahl von Musik die auszusuchen, die ihn unterhält und erfrischt und die er sich mit gutem Gewissen anhören kann.
24. (a) Warum legt der Teufel Fallstricke in Verbindung mit Moden oder Unterhaltung? (b) Welche Verpflichtung sollten wir gegenüber aufrichtigen Menschen verspüren, die sich befreien möchten, während wir uns bemühen, den tödlichen Fallstricken des Teufels zu entgehen?
24 Da die Welt immer tiefer im Sumpf der Entartung versinkt und bald vernichtet werden wird, wissen Christen, wie wichtig es ist, sich nicht vom Geist dieser Welt verlocken und zu Fall bringen zu lassen. Sie erkennen, daß die Moden oder die Unterhaltung, die die Welt liebt, Köder sind, die die ganze Menschheit in die „Schlinge des Teufels“ locken sollen (2. Tim. 2:25, 26; Ps. 140:4, 5). Die meisten Menschen sind ihm bereits in die Falle gegangen, aber er würde auch gern Diener Gottes in seine Falle locken, und genauso bemüht er sich, alle Aufrichtigen, die sich aus seinen Klauen befreien möchten, in seiner Gewalt zu behalten. Sehr bald wird er nun selbst in Ketten gelegt und in einen Abgrund geworfen werden, aber inzwischen, in der kurzen noch verbleibenden Zeit, können wir seinen tödlichen Fallstricken entgehen, wenn wir sorgfältig darüber wachen, wie wir vor Jehova wandeln, indem wir sein Wort der Wahrheit als eine Leuchte für unseren Pfad gebrauchen (Offb. 20:1-3; Ps. 119:105). Und es ist unser Vorrecht, denen zu helfen, die sich aus Satans Fallstricken befreien möchten. Wir können das tun, indem wir ihnen die Wahrheit verkündigen, die die Menschen befreit, und indem wir beweisen, daß wir wirklich Gott lieben und nicht nur das Vergnügen (2. Tim. 3:4, 5; Joh. 8:32).