Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Astrologie — Wissenschaft oder Scharlatanerie?
● Wie groß ist der Einfluß, den Himmelskörper auf ein Kind im Augenblick der Geburt ausüben? Diese Frage war kürzlich Gegenstand öffentlicher Diskussionen, nachdem 186 prominente Wissenschaftler vereint die Astrologen als unwissenschaftlich und als „Scharlatane“ verurteilt hatten.
Die Zeitschrift „Smithsonian“ berichtet, daß der Astronom Carl Sagan von der Cornell University den Einfluß der Gravitation des im Kreißsaal anwesenden Geburtshelfers berechnet und herausgefunden habe, daß er größer sei als der des Planeten Mars. Computer verrieten zwar, daß die Schwerkraft des Mondes und des Jupiters geringfügig größer sein könne als die des Arztes, doch „sollte sich der sorgfältige Astrologe lieber mit der Stellung des Personals im Kreißsaal befassen, als Einzelheiten der ,astrologischen Beschaffenheit‘ einer Person anhand der Stellung der Sterne zu ermitteln“. Unter welchem „Zeichen“ wird also jemand geboren? Man machte den Vorschlag, daß das im Kreißsaal angebrachte Schild „Hier wird Sauerstoff verwendet! Rauchen verboten!“ das passende Zeichen sei.
Lange vor der modernen Wissenschaft wies die Bibel darauf hin, daß die Astrologie wertlos sei. Als der Prophet Jesaja die bevorstehende Vernichtung des heidnischen Babylon vorhersagte, schrieb er: „Du hast dir große Mühe gemacht mit deinen vielen Beratern; sollen sie doch kommen und dich retten, all die Sterndeuter und Himmelsbetrachter, die dir an jedem Neumond verkünden, was kommt. Wie Spreu werden sie sein“ (Jes. 47:13, 14, „Einheitsübersetzung“).
Natürlicher Frostschutz
● Je mehr Kenntnisse die Wissenschaftler sammeln, desto alberner wird die Behauptung, die Evolution habe durch planlos eintretende Zufälle all die wunderbaren Eigenschaften und Fähigkeiten der Lebewesen hervorgebracht. Man nehme nur die bei Fischen und Bäumen zu beobachtende Widerstandskraft gegen extreme Kälte. Chemiker haben schon eine Zeitlang Frostschutzmittel hergestellt. Doch in den letzten fünf Jahren haben Wissenschaftler mehr darüber kennengelernt, wie Kaltwasserfische den Winter überdauern. Diese Fische haben ihr eigenes natürliches „Frostschutzmittel“: bestimmte Proteine in ihrem Blutstrom. Die Wissenschaftler verstehen noch nicht genau, wie diese Einrichtung funktioniert, doch haben sie die Theorie aufgestellt, daß ein hoher Gehalt an Alanin, einer Aminosäure, in diesen Proteinen dazu beiträgt, die Moleküle des „Frostschutzmittels“ mit den Eiskristallen so zu verbinden, daß die Kristalle nicht wachsen können. Eines steht jedenfalls fest — es funktioniert.
Die im hohen Norden beheimateten Vögel und Landtiere können nach Süden ziehen, um den winterlichen Temperaturen unter Null auszuweichen, wohingegen die Bäume im Boden, der gefriert, verwurzelt bleiben. Wie können sie den Frost überdauern? Bekanntlich setzen gelöste Salze den Gefrierpunkt des Wassers außerordentlich herab. Darüber hinaus haben Wissenschaftler festgestellt, daß reines Wasser, das keinerlei Partikeln enthält, an denen sich Eiskristalle formen können, bis auf ungefähr — 40 °C unterkühlt werden kann, ohne daß es gefriert. Eine Untersuchung an 350 Baumarten, die große Kälte überdauern, ergab, daß bei 175 Arten das in den Holzzellen vorhandene Wasser diese Reinheit aufwies und natürliche Salze im Saft der Bäume den Gefrierpunkt noch weiter herabsetzten, und zwar auf fast — 90 °C! Das ist ein weiteres bemerkenswertes Beispiel dafür, wie sich die Weisheit des Schöpfers auswirkt.
Die Vergangenheit begraben
● Dreißig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg fühlen sich einige ehrliche Leute immer noch für das damalige Menschenmorden verantwortlich. Andere möchten darüber lieber „Gras wachsen lassen“.
Ein japanischer Lehrer lehnte kürzlich eine Einladung zum ersten Treffen früherer Schüler ab, die er vor mehr als dreißig Jahren unterrichtet hatte. Er schrieb an die Tokioer Zeitung „Daily Yomiuri“: „Ich fühlte mich sündhaft schuldig wegen der militaristischen Erziehung und Bildung, die ich ihnen vermittelt hatte, als sie in der fünften Klasse der Volksschule unter meiner Aufsicht gestanden hatten . . . Ich glaubte, daß ich vom moralischen Standpunkt aus nicht berechtigt war, vor meinen früheren Schülern zu erscheinen.“
In auffallendem Gegensatz dazu steht das Verhalten der nationalen Konferenz katholischer Bischöfe in den USA, die kürzlich die Verheimlichung eines vom Nationalrat der katholischen Laienschaft veröffentlichten Buches erzwang. Welche Gründe gab es dafür? Zunächst werden in dem Buch „A Question of Values“ (Eine Frage der Werte) tiefgehende Fragen über die Rolle aufgeworfen, die die Kirche selbst in jenem weltweiten Konflikt spielte. Es heißt u. a.: „Wo war die Kirche, als sich in Europa der Faschismus und der Nationalsozialismus erhoben? Wo war sie, als die Juden zusammengetrieben und in Viehwagen in die Vergessenheit geschickt wurden?“ Anscheinend kehren die Bischöfe solche Fragen lieber unter den Teppich. Kardinal Krol (Philadelphia) klagte: „Darüber kann man nicht diskutieren.“