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  • Jehova, ein Helfer ohnegleichen
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1976
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1976
w76 15. 11. S. 684-689

Jehova, ein Helfer ohnegleichen

„Woher wird meine Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt von Jehova, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Ps. 121:1, 2).

1. Wer ist der beste Helfer, und warum?

Der beste Helfer, den wir je haben können, ist unser Schöpfer, Jehova Gott. Alle Lebewesen der Erde ziehen ständig Nutzen aus den lebenswichtigen Naturkreisläufen, die er vor vielen Zeitaltern in Gang setzte. Hätte der Mensch in seiner Habgier nicht die Schätze der Erde falsch genutzt, so könnte unser Planet bequem eine weit größere Bevölkerung ernähren, ohne daß die Pflanzen- und Tierwelt Schaden nähme. Zu Recht konnte der inspirierte Psalmist über Jehova Gott sagen: „Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden“ (Ps. 145:16).

2. Wie hat Jehova im allgemeinen undankbare Menschen behandelt?

2 Nur selten machte Jehova von seiner Macht Gebrauch, Sonnenschein und Regen denen vorzuenthalten, die seinem Willen entgegenhandelten (2. Mose 10:21; Amos 4:7). In der Regel haben auch undankbare Personen aus seinen großzügigen Vorkehrungen Nutzen gezogen. Darauf lenkte Jesus Christus die Aufmerksamkeit, als er sagte: „Er [läßt] seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen“ (Matth. 5:45).

3. Wieso können sich Gottes Diener ermutigt fühlen, wenn sie bedenken, wie Jehova mit der Menschheit im allgemeinen verfahren ist?

3 Wenn der Allmächtige sogar undankbaren Menschen solche Güte erweist, dann können wir ganz zuversichtlich sein, daß er niemals diejenigen im Stich lassen wird, die ihn ganzherzig lieben. „Er liebt Gerechtigkeit und Recht“ (Ps. 33:5). Wir können daher überzeugt sein, daß er niemals gegenüber den Bedürfnissen seiner Diener blind sein oder ihre Hilferufe nicht beantworten wird. Gottes treuer Diener David stellte fest: „Jehova ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrhaftigkeit anrufen. Das Begehren derer, die ihn fürchten, wird er ausführen, und ihren Hilferuf wird er hören, und er wird sie retten“ (Ps. 145:18, 19).

UNVERGLEICHLICHE MACHT ZU HELFEN

4. Wie groß ist Jehovas Macht gemäß Psalm 148:2-6?

4 Nichts kann Jehova Gott davon zurückhalten, seinen Dienern zu helfen. Er ist in der Lage, ihnen unter allen Umständen zu Hilfe zu kommen. Seine Macht ist so groß, daß er das Weltall für alle Ewigkeit am Dasein erhalten kann. Das geht aus Psalm 148:2-6 hervor, wo es heißt, daß Jehova Gott die Sonne, den Mond und die Sterne „für immer bestehen läßt, auf unabsehbare Zeit“.

5. Welche Macht hat Jehova über Naturkräfte?

5 Ja, Jehova beherrscht die gewaltigen Naturkräfte, und er kann sie gebrauchen, um seinen Willen zu verwirklichen. Darauf wies Gott seinen treuen Diener Hiob mit folgenden Worten hin: „Bist du in die Vorratshäuser des Schnees eingetreten, oder siebst du auch die Vorratskammern des Hagels, den ich zurückbehalten habe für die Zeit der Bedrängnis, für den Tag des Kampfes und des Krieges?“ (Hiob 38:22, 23). Wenn Jehova will, kann er durch die Wirksamkeit seines Geistes sogar Erdbeben verursachen und kontrollieren, Blitze lenken sowie Meere und Flüsse austrocknen lassen (1. Sam. 14:15; 2. Sam. 22:15; Ps. 66:6; 74:15).

6. Wie kann Gottes Geist wahren Christen in einer Notlage zu Hilfe kommen?

6 Der heilige Geist oder die wirksame Kraft ist ein machtvolles Werkzeug, das Jehova jederzeit zur Verfügung steht. Wenn einer seiner Diener in eine Prüfung gerät, kann ihm der Allmächtige durch seinen Geist biblische Grundsätze in den Sinn zurückrufen und ihm verstehen helfen, wie sie in seinem Fall anzuwenden sind (Joh. 14:26). Auf diese Weise erhält der Betreffende Kraft, auszuharren und seinen guten Wandel fortzusetzen. Jehova Gott kann mit Hilfe seines Geistes Herz und Sinn seiner Diener anregen, auf die Bedürfnisse von Glaubensbrüdern einzugehen und ihnen zu Hilfe zu kommen (Mark. 10:29, 30). Durch seinen Geist mag Jehova gelegentlich sogar Herrscher veranlassen, seinen Wünschen entsprechend zu handeln. In Sprüche 21:1 heißt es diesbezüglich: „Eines Königs Herz ist wie Wasserbäche in der Hand Jehovas. Wohin immer es ihm gefällt, wendet er es.“

7. Wen kann Jehova gemäß Psalm 34:7 gebrauchen, um seinen Dienern beizustehen?

7 Der Höchste gebietet auch über Millionen mächtiger Engel (Dan. 7:10). Daß er diese Engel gebraucht, um seinen Dienern auf Erden beizustehen, erfahren wir aus Psalm 34:7, wo wir lesen: „Der Engel Jehovas lagert sich rings um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie.“

EIN BEMERKENSWERTER BERICHT

8. Was kann der Bibelbericht über Jehovas Rettungswerke bei uns bewirken?

8 Um seinen Dienern eine sichere Grundlage für den Glauben an seine beispiellose Fähigkeit zu helfen zu vermitteln, sorgte Jehova Gott für einen zuverlässigen Bericht über viele seiner Rettungswerke. Dieser in der Bibel aufgezeichnete Bericht kann bei uns das gleiche bewirken, was eine Vision bei einem Diener des hebräischen Propheten Elisa bewirkte. Folgendes trug sich zu: Eine starke Militärstreitkraft aus Syrien belagerte die israelitische Stadt Dothan in der Absicht, den Propheten Elisa gefangenzunehmen. Furchterfüllt rief Elisas Diener aus: „Ach, mein Herr! Was sollen wir tun?“ Darauf antwortete Elisa: „Fürchte dich nicht, denn mehr sind derer, die mit uns sind, als derer, die mit ihnen sind.“ Dann begann Elisa, „zu beten und zu sprechen: ,O Jehova, öffne bitte seine Augen, damit er sehe. Sogleich öffnete Jehova die Augen des Bediensteten, so daß er sah; und siehe! die Berggegend war voller Rosse und Kriegswagen aus Feuer rings um Elisa her“ (2. Kö. 6:15-17). Diese Vision war keine Wahnvorstellung. Jehova Gott griff tatsächlich ein, indem er die syrische Militärstreitkraft vorübergehend mit Blindheit schlug, und vereitelte dadurch ihre Pläne, Elisa gefangenzunehmen (2. Kö. 6:18-23).

9. Wie machte Jehova von Naturkräften Gebrauch, um den Israeliten zur Zeit Baraks zu helfen?

9 Die vielen glaubensstärkenden Berichte darüber, wie Jehova seine Diener befreite, sind wirklich begeisternd. Eine solche bemerkenswerte Befreiung, bei der Jehova Naturkräfte gebrauchte, ereignete sich zu der Zeit, in der die Israeliten von dem kanaanitischen König Jabin bedrückt wurden. Jehova Gott erweckte Barak, um die Israeliten zu befreien. Barak musterte eine Streitkraft von zehntausend Mann und bezog eine Stellung am Berg Tabor. Sogleich zog Sisera, der Heeroberste von König Jabin, mit einer weit überlegenen Streitmacht von gut ausgerüsteten Soldaten und 900 Kriegswagen in eine Ebene, durch die der Kischon floß. Darauf rettete Jehova Gott Barak und seine Männer. Offenbar durch eine Überschwemmung, die von einem gewaltigen Sturm verursacht worden war, machte Jehova Siseras Heer kampfunfähig. Die über die Ufer getretenen Wasser des Flusses verwandelten den Boden in Schlamm. Die Pferde und die Kriegswagen sanken in den Morast ein. Darauf flohen Siseras Soldaten aus Furcht vor Baraks Männern. „Das ganze Lager Siseras [fiel] durch die Schärfe des Schwertes . . . Auch nicht e i n e r blieb übrig.“ Das Hochwasser des Kischon, gespeist durch seine Nebenflüsse, schwemmte die Leichname weg. Der Heeroberste Sisera floh zu Fuß und nahm ein unrühmliches Ende durch die Hand einer Frau, durch Jael, die Frau Chebers, des Keniters (Ri. 4:12-21; 5:20, 21).

10. Welche Beispiele haben wir in der Bibel, die zeigen, daß Jehova Engel gebrauchte, um den Israeliten zu helfen?

10 Manchmal spielten Engel eine bedeutende Rolle in Verbindung mit den Großtaten des Allmächtigen. Ganze „Abordnungen von Engeln“ beteiligten sich daran, verheerende Plagen über Ägypten zu bringen, als Pharao sich weigerte, die versklavten Israeliten freizulassen (Ps. 78:43-51). Jahrhunderte später drohte das assyrische Heer unter Sanherib, Jerusalem, die Hauptstadt des Königreiches Juda, einzunehmen. Weil damals der treue König Hiskia herrschte, ließ Jehova Gott nicht zu, daß dieser Anschlag gelang. In einer einzigen Nacht schlug Jehovas Engel 185 000 assyrische Soldaten nieder — „jeden tapferen, starken Mann und Führer und Obersten“ (2. Kö. 19:35; 2. Chron. 32:21). Nachdem Sanherib den wichtigsten Teil seines Heeres verloren hatte, sah er sich gezwungen, die Belagerung Jerusalems abzubrechen.

11. Welches Interesse haben Engel an den Gliedern der Christenversammlung?

11 Sind Jehovas mächtige Engel immer noch bereit und daran interessiert, seinen Dienern auf Erden zu helfen? Ganz bestimmt! Als Jesus seine Jünger ermahnte, niemand zum Straucheln zu bringen, wies er ausdrücklich auf diese Tatsache hin: „Seht zu, daß ihr keinen von diesen Kleinen verachtet, denn ich sage euch, daß ihre Engel im Himmel allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der im Himmel ist“ (Matth. 18:10). Jesu Worte bedeuten nicht unbedingt, daß jeder treue Christ seinen besonderen Schutzengel hat. Doch anscheinend kümmern sich Engel um das geistige Wohl wahrer Christen. Das wird in Frageform in Hebräer 1:14 bestätigt: „Sind sie nicht alle Geister für den öffentlichen Dienst, ausgesandt, um denen zu dienen, die die Rettung ererben werden?“ Welch wunderbare Hilfe wird uns doch durch die Engel zuteil!

12. Wie veranschaulicht das Beispiel Jesu Christi die wunderbare Hilfe, die uns durch Gottes Geist zuteil werden kann?

12 Das Beispiel Jesu Christi zeigt treffend, daß Jehova durch seinen Geist wunderbar helfen kann. Der Sohn Gottes trug eine gewaltige Verantwortung. Er wußte, daß sein Vater absolutes Vertrauen zu ihm hatte und sogar vorausgesagt hatte, daß er seine unversehrte Lauterkeit bewahren würde. Dennoch mußte Jesus von seinem freien Willen Gebrauch machen. Hätte er versagt, so hätte das für ihn den ewigen Tod bedeutet. Die Wahrhaftigkeit seines Vaters wäre in Frage gezogen und unvollkommenen Menschen die Gelegenheit versagt worden, von Sünde und Tod befreit zu werden. Jesus benötigte wirklich die stärkende Kraft des Geistes seines Vaters. Im vollen Bewußtsein dessen, was von ihm erwartet wurde, „brachte Christus“, wie die Bibel zeigt, „Flehen und auch Bitten mit starkem Schreien und Tränen vor dem dar, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, und er wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört“ (Hebr. 5:7). Daß Jesus seine Vollkommenheit bis zum Tod bewahrte, beweist, daß sein Vater seine Hilferufe erhörte und seinen Sohn durch seinen Geist stärkte.

13. Was müssen wir tun, wenn wir aus der Hilfe des Geistes Gottes Nutzen ziehen wollen?

13 Wenn Christi treue Jünger in Prüfungen geraten, können sie ebenfalls mit Hilfe rechnen (Jak. 1:2-5). Doch wie im Fall Jesu wird dabei die Willensfreiheit des einzelnen nicht ausgeschaltet. Gottes Geist wird keinen zwingen, etwas Bestimmtes zu unternehmen. Der Betreffende muß den ernstlichen Wunsch haben, die Hilfe des Geistes zu erhalten. Zum Beispiel muß jemand, der um Hilfe bittet, damit er einer Versuchung widerstehen kann, bereit sein, die biblischen Grundsätze zu beachten, an die Gottes Geist ihn erinnert, und in Übereinstimmung damit handeln.

14. Welche Rolle spielt Gottes Geist, wenn uns Hilfe von unseren Glaubensbrüdern zuteil wird?

14 Gott mag jemandem seine Hilfe auch durch Glaubensbrüder zukommen lassen. Doch spielt auch hier Gottes Geist eine Rolle, denn dieser Geist ist in allen wahren Christen wirksam. Wenn sie zum Beispiel sehen, daß einer ihrer geistigen Brüder physisch oder geistig in Not ist, dann spricht Gottes Geist ihren Sinn und ihr Herz an und macht sie darauf aufmerksam, daß sie Hilfe leisten müssen, und veranlaßt sie, dementsprechend zu handeln.

15, 16. (a) Warum sind einige Christen schneller bereit, Glaubensbrüdern zu helfen, als andere? (b) Wieso sind Glaubensbrüder ein wertvolles Mittel, durch das uns Hilfe zuteil werden kann, und was sollten wir dennoch nicht erwarten?

15 Ob allerdings jemand, der in der Lage ist zu helfen, tatsächlich reagiert, hängt natürlich davon ab, ob er für das Drängen des Geistes Gottes empfänglich ist. Es kann sein, daß jemand seinem Glaubensbruder nicht zu Hilfe kommt, weil er zuläßt, daß seine eigenen Interessen der treibenden Kraft des Geistes widerstehen. Das erklärt, weshalb sogar in der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts einige Christen ihren Brüdern wesentlich bereitwilliger und schneller zu Hilfe kamen als andere. Beachte, was der Apostel Paulus an die Philipper schrieb:

„Dessenungeachtet habt ihr wohlgetan, daß ihr mit mir an meiner Drangsal teilgenommen habt. In der Tat, ihr Philipper wißt auch, daß im Anfang der Verkündigung der guten Botschaft, als ich von Mazedonien abreiste, keine Versammlung mit mir in der Sache des Gebens und Empfangens teilnahm, außer ihr allein; denn selbst nach Thessalonich sandtet ihr mir sowohl einmal als auch ein zweites Mal etwas für meine Bedürfnisse. Nicht, daß ich ernstlich die Gabe suche, sondern ich suche ernstlich die Frucht, die eurem Konto mehr Guthaben einträgt. Jedoch habe ich alles vollauf und habe Überfluß. Ich habe in Fülle, jetzt, da ich von Epaphroditus die Dinge von euch erhalten habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein annehmbares Schlachtopfer, Gott wohlgefällig“ (Phil. 4:14-18).

16 Da die Glieder der Christenversammlung in unterschiedlichem Maße geistige Fortschritte machen und da die Willensfreiheit des einzelnen eine Rolle spielt, können wir nicht erwarten, daß alle den Geist der Großzügigkeit in gleichem Maße haben, wie ihn die Philipper hatten. Doch die Tatsache, daß viele für die Anleitung des Geistes Gottes sehr empfänglich sind, gibt den treuen Dienern Jesu Christi die Gewähr, daß sie in einer Zeit der Prüfung und der Bedrängnis Hilfe erhalten werden.

17. Welche Gabe kann durch Gottes Geist sogar in Ungläubigen beeinflußt werden, so daß sie für wahre Christen eintreten?

17 Ermutigend ist auch, daß Gottes Geist Personen, die gar keine Anbeter Jehovas sind, veranlassen kann, seinen Dienern zu Hilfe zu kommen. Wie ist das möglich? Nun, der Mensch wurde im Bilde Gottes erschaffen (1. Mose 1:28). Das bedeutet, daß die Menschen im allgemeinen gewisse göttliche Eigenschaften besitzen, wie Gerechtigkeit, Weisheit, Liebe und Macht — Eigenschaften, die von einer höheren Qualität sind als die der Tiere. Die Menschen haben auch die Gabe des Gewissens, einen inneren Sinn für Recht und Unrecht (Röm. 2:14, 15). Der heilige Geist kann daher auch denen, die keine ergebenen Diener Jehovas sind, Dinge in den Sinn zurückrufen, durch die sie in ihrem Gewissen veranlaßt werden zu handeln.

18, 19. Welche Ereignisse in den Tagen Mardochais und Esthers zeigen, daß Jehova Ungläubige gebrauchen kann, um seinen Dienern zu helfen?

18 Denken wir nur an König Ahasverus (Xerxes I.), der zur Zeit Mardochais und Esthers lebte. Er hatte Haman, einem seiner höchsten Beamten, die Befugnis erteilt, einen Erlaß zur Vernichtung aller Juden herauszugeben. Was der König nicht wußte, war, daß dieser Erlaß auch die Königin Esther betraf, die dem König nicht gesagt hatte, daß sie eine Jüdin war, sowie ihren Cousin Mardochai, den Haman nicht erwähnte, als er für die Vernichtung der Juden eintrat. In der darauffolgenden Nacht konnte Ahasverus nicht einschlafen, und aus irgendeinem Grund ließ er sich etwas aus dem amtlichen Urkundenbuch vorlesen. Auf diese Weise erfuhr er, daß Mardochai einmal eine Verschwörung gegen den König aufgedeckt hatte. Als Ahasverus feststellte, daß Mardochai nicht belohnt worden war, regte sich sein Gerechtigkeitssinn, und er beschloß, etwas zu tun, um Mardochai zu belohnen (Esth. 3:1-15; 6:1-3).

19 Als Haman am nächsten Tag frühmorgens vor den König trat, um zu verlangen, daß Mardochai gehängt werde, geschah genau das Gegenteil. Noch bevor Haman seine Forderung vorbringen konnte, wurde er gezwungen, Mardochai öffentlich zu ehren (Esth. 6:4-11). Das war das erste in einer Folge von Ereignissen, die zu einem Gegenerlaß führten, durch den die Juden in die Lage versetzt wurden, um ihr Leben zu kämpfen. Offensichtlich hatte Gott seine Hand im Spiel. Anscheinend weckte sein Geist zur gelegenen Zeit in Ahasverus den Wunsch, sich das Urkundenbuch vorlesen zu lassen und danach ein Versäumnis wiedergutzumachen.

20. Welche Erfahrung machte Esra mit König Artaxerxes und anderen Amtspersonen?

20 Auch andere machten die Erfahrung, daß Gottes wirksame Kraft den Sinn und das Herz von Amtspersonen beeinflußte. Als der Perserkönig Artaxerxes (Longimanus) einen Beitrag zur Verschönerung des Tempels in Jerusalem leistete, erkannte der Priester Esra folgendes an: „Gesegnet sei Jehova, der Gott unserer Vorväter, der dem König solches ins Herz gegeben hat, das Haus Jehovas zu verschönen, das in Jerusalem ist! Und mir hat er vor dem König und seinen Ratgebern und hinsichtlich aller mächtigen Fürsten des Königs liebende Güte zugewandt“ (Esra 7:27, 28). Beachte, daß Gottes Geist offensichtlich auch die Ratgeber und die mächtigen Fürsten des Königs veranlaßte, die Bemühungen Esras wohlwollend zu beurteilen.

21. Welche Gewißheit sollten uns Gottes Rettungswerke der Vergangenheit vermitteln?

21 Wie ermutigend sind doch diese Berichte, die zeigen, wie Jehova seinen ergebenen Dienern in der Vergangenheit geholfen hat! Sie lassen uns erkennen, daß uns die benötigte Hilfe auf vielerlei Weise zukommen kann. Wenn sie nicht auf die eine Weise kommt, kommt sie bestimmt auf eine andere Weise. Der inspirierte Psalmist erklärte: „Jehova wird sein Volk nicht aufgeben“ (Ps. 94:14). Das gleiche empfand Mardochai, als er und seine Landsleute von dem Erlaß der Ausrottung erfuhren. Als er seine Cousine Esther aufforderte, für ihr Volk einzutreten, sagte er: „Wenn du zu dieser Zeit gänzlich schweigst, wird den Juden von einem anderen Ort her Erleichterung und Befreiung erstehen“ (Esth. 4:14).

22. Wieso sollten wir auf Jehovas Fähigkeit zu helfen vertrauen, selbst wenn die Lage vom menschlichen Standpunkt aus hoffnungslos erscheint?

22 Vom menschlichen Standpunkt aus mag eine Situation hoffnungslos erscheinen. Es mag kein Ausweg in Sicht sein. Doch wenn Gott etwas will, dann kann ihn nichts daran hindern. Das ließ Jehova Gott sehr deutlich erkennen, als die Israeliten sich beklagten, daß sie kein Fleisch zu essen bekamen. Er gab durch Moses zur Antwort: „Jehova wird euch bestimmt Fleisch geben, und ihr werdet in der Tat essen. Ihr werdet essen, nicht e i n e n Tag noch zwei Tage, noch fünf Tage, noch zehn Tage, noch zwanzig Tage, sondern bis zu einem Monat.“ Darauf erwiderte Moses, er halte dies für unmöglich: „Sechshunderttausend Mann zu Fuß sind das Volk, in dessen Mitte ich bin, und doch hast du — du gesagt: ,Fleisch werde ich ihnen geben, und sie werden bestimmt während eines Monats von Tagen essen.‘! Wird man Kleinviehherden und Großviehherden für sie schlachten, damit es für sie ausreiche? Oder wird man alle Fische des Meeres für sie fangen, damit es für sie ausreiche?“ Darauf erwiderte Jehova: „Ist etwa die Hand Jehovas verkürzt? Nun wirst du sehen, ob dir widerfährt, was ich sage, oder nicht.“ Jehovas Hand war nicht zu kurz. Er ließ durch einen Wind Wachteln in gewaltiger Zahl in das Lager der Israeliten treiben (4. Mose 11:18-23, 31).

23. Sollten wir erwarten, daß uns Jehova durch ein Wunder vor dem Tod oder vor schwerer Verfolgung retten wird? Weshalb antwortest du so?

23 Obwohl Jehova Gott tatsächlich Wunder für sein Volk wirken kann, sollten wir nicht erwarten, daß er uns unbedingt durch ein Wunder vor dem Tod oder vor grausamer Verfolgung retten wird. Es mag Jehovas Vorsatz dienen, daß er zuläßt, daß einige seiner Diener in Treue sterben oder schreckliche Leiden erdulden, wie das bei seinem erstgeborenen Sohn, Jesus Christus, der Fall war. Dadurch, daß Gottes Diener treu ausharren, haben sie das Vorrecht, zu beweisen, daß sie Gott nicht aus selbstsüchtigen Beweggründen anbeten. So beweisen sie, daß der Vorwurf, den Satan in Verbindung mit Hiob erhob, eine Lüge war: „Alles, was ein Mensch hat, wird er um seine Seele geben“ (Hiob 2:4).

24. Mit welchen Worten brachten Schadrach, Meschach und Abednego die richtige Einstellung über Jehovas Fähigkeit, seinen Dienern zu helfen, zum Ausdruck?

24 Während der Herrschaft König Nebukadnezars bekundeten drei hebräische Verbannte in Babylon — Schadrach, Meschach und Abednego — die richtige Einstellung zu Gottes Fähigkeit, seinen Dienern zu helfen. Als ihnen gedroht wurde, sie würden dazu verurteilt, in einem Feuerofen zu sterben, weigerten sie sich weiterhin, sich vor dem Standbild niederzubeugen, das Nebukadnezar hatte errichten lassen, und sie erklärten mutig: „Wenn es sein soll, vermag uns unser Gott, dem wir dienen, zu befreien. Aus dem brennenden Feuerofen und aus deiner Hand, o König, wird er uns befreien. Wenn aber nicht, so werde dir, o König, kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild von Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten“ (Dan. 3:17, 18).

25. Was ist wichtiger als die vorübergehende Bewahrung des Lebens, und warum?

25 Das wichtigste ist nicht, daß man sein Leben in diesem System für eine kurze Zeit bewahrt. Viel wichtiger ist es, ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott und Jesus Christus aufrechtzuerhalten. Darauf wies Jesus mit den Worten hin: „Wer seine Seele liebhat, vernichtet sie; wer aber seine Seele in dieser Welt haßt, wird sie zum ewigen Leben bewahren“ (Joh. 12:25). Jemand, der sein gutes Verhältnis zum Schöpfer und zu seinem Sohn opfert, um einem vorzeitigen Tod zu entgehen, kann seine Seele — das von Gott erhaltene Anrecht auf Leben — für immer verlieren. Dagegen wird jemand, der als ein treuer Diener Jesu Christi stirbt, mit Gewißheit auferstehen, und das mit der Aussicht auf ewiges Leben.

26. Wofür können wir immer Hilfe von Jehova erwarten, und warum?

26 Wenn auch einige von uns als Beweis für ihre unerschütterliche Ergebenheit gegenüber Jehova Gott von Menschenhand getötet werden mögen, können wir dennoch fest davon überzeugt sein, daß Jehova uns nicht verlassen wird. Er wird uns helfen, seine anerkannten Diener zu bleiben. Solange wir uns bemühen, ihm zu dienen, ist unser Verhältnis zu ihm gesichert. „Ich bin überzeugt“, schrieb der Apostel Paulus, „daß weder Tod noch Leben, noch Engel, noch Regierungen, noch Gegenwärtiges, noch Zukünftiges, noch Mächte, noch Höhe, noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung imstande sein wird, uns von Gottes Liebe zu trennen, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm. 8:38, 39). Mögen wir daher, ganz gleich, was uns in Zukunft widerfahren mag, stets darauf vertrauen, daß uns Jehova helfen kann, in seiner Gunst zu bleiben.

[Bild auf Seite 685]

Die Augen des Dieners Elisas wurden geöffnet, so daß er Jehova als einen Helfer ohnegleichen erkennen konnte.

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