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  • „Durch die gemachten Dinge wahrgenommen“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1979
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1979
w79 15. 1. S. 8-13

„Durch die gemachten Dinge wahrgenommen“

Wenn einfache Steinwerkzeuge die Existenz eines Herstellers beweisen, beweisen dann nicht komplexe lebende Geschöpfe die Existenz eines intelligenten fähigen Schöpfers?

WENN es in den Bergen einen Felsrutsch gibt, erwarten wir, im Tal einen Haufen Gesteinsbrocken zu sehen, wenn er zur Ruhe kommt. Wir würden unseren Augen nicht trauen, wenn die Felsbrocken in Form eines schönen Felsenhauses zur Ruhe kämen — denn ein Haus setzt Planung und sinnvolle Arbeit voraus. Und Planung gibt es nicht ohne einen Planer, wie es auch keine sinnvolle Arbeit ohne einen intelligenten Arbeiter gibt. Das stimmt mit der Erklärung der Bibel aus Hebräer 3:4 überein, wo es heißt: „Jedes Haus [wird] von jemandem errichtet.“

Ein Wissenschaftler gräbt im Erdboden und findet einen runden, länglichen Stein, der glatt ist und in der Mitte eine kreisrunde Kerbe hat. Er zweifelt nicht im geringsten daran, daß dieser Stein von einem Urmenschen geformt wurde. Er ist davon überzeugt, daß er einmal mit einem Lederriemen an einem Stock befestigt war und als Hammer oder Waffe benutzt wurde. Oder er findet einen flachen Stein mit scharfem Rand und ist sicher, daß er von einem „Steinzeitmenschen“ bearbeitet und als Messer oder Schaber gebraucht wurde. Ein kleiner, scharfer, spitz zulaufender Feuerstein überzeugt ihn davon, daß dieser von einem Menschen hergestellt und als Pfeil oder Speerspitze verwendet wurde. Solche zweckmäßigen, von Planung zeugenden Gegenstände, so schlußfolgert der Wissenschaftler, sind nicht das Produkt des Zufalls.

Das Werkstück wirft Licht auf seinen Hersteller. Diese Werkzeuge und Waffen sind primitiv. Daher betrachtet man sie als das Produkt primitiver Menschen, denn Affen stellen keine Waffen her, und die Werkzeuge des modernen Menschen sind viel komplizierter. Der Wissenschaftler ordnet den Menschen, der die Steinwerkzeuge gemacht hat, in die sogenannte Steinzeit ein und spekuliert, daß er auch in bezug auf sein Aussehen und seine Intelligenz irgendwo zwischen dem Affen und dem modernen Menschen eingestuft werden muß. Er stellt sich daher einen vornübergebeugten, primitiv dreinblickenden, schlurfenden, behaarten Affenmenschen vor. Seine Werkzeuge lassen mehr Zweckmäßigkeit und Planung erkennen als der Stock, dessen sich ein Affe bedienen mag, doch weit weniger als das, was der heutige Mensch herstellt. Der Wissenschaftler sieht den Hersteller durch seine Werke und beurteilt seine Eigenschaften nach seinen Werken.

SIE GEBEN IHRE EIGENE LOGIK AUF

Wenn es jedoch um das pflanzliche und tierische Leben auf der Erde geht, geben die meisten Wissenschaftler ihre Ansicht auf, daß Planung einen Planer voraussetze. Doch selbst die einfachsten Organismen sind weit komplexer als primitive Steinwerkzeuge. Ja, nicht einmal ein einzelliges Urtierchen kann als einfach angesehen werden. Denn diese einzelne Zelle erfüllt all die Körperfunktionen, die bei den Wirbeltieren von ihren vielen Organen wahrgenommen werden. Sie ist in sich selbst ein komplexer Organismus. Evolutionswissenschaftler behaupten, daß solch komplexe Organismen keinen Planer hatten, sondern zufällig ins Dasein kamen. Doch eher wäre es möglich, daß einfache Steinwerkzeuge durch einen Erdrutsch oder einen reißenden Wildbach entstünden, oder gar, daß ein Felsenhaus durch eine Geröllawine gebildet würde, als daß ein Urtierchen spontan ins Dasein käme!

Wenn es um die kompliziertesten Schöpfungen des Universums geht, muß man sich fragen, ob nicht rein gefühlsmäßige Vorurteile die Ursache dafür sind, daß viele intelligente Personen ihre logische Regel aufgeben, daß ein zweckmäßiges Gebilde die Eigenschaften eines intelligenten Bildners widerspiegelt. Die Bibel stimmt mit ihrer Regel überein, doch sie scheuen davor zurück, diese Regel so anzuwenden, wie die Bibel sie anwendet: „Seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit“ (Röm. 1:20). Sie würden den Zufall nie als den Hersteller eines einfachen Steinwerkzeuges anerkennen, doch sie erkennen ihn bereitwillig nicht nur als Schöpfer der Einzeller, sondern auch alles anderen Lebens auf der Erde, einschließlich des Menschen, an. Sie weigern sich, hinter diesen Wundern an Gestaltung den großen Gestalter und Schöpfer des Universums zu sehen. Betrachte nur einige dieser Wunder. Denke einmal darüber nach, ob der blinde Zufall die Eigenschaften hat, die sie widerspiegeln.

DER BODEN UNTER DEINEN FÜSSEN

Am dritten Schöpfungstag sagte Jehova: „Das trockene Land erscheine“ (1. Mose 1:9). Damit wurde der Weg für das Wachstum der Pflanzen auf dem Land geebnet. Doch die Voraussetzung für das Gedeihen dieser Pflanzen ist das Wunder des Erdbodens. Der Erdboden — ein Wunder? Gehört er nicht zu dem Gewöhnlichsten, was es auf der Oberfläche der Erde gibt? Ja, bestimmt. Dennoch ist der Erdboden ein wichtiger Rohstoff, und man macht sich heute Sorgen, da durch die Erosion Staubbecken entstehen und die Wüsten wachsen. Oft dauert es Jahrtausende, bis Gestein in fruchtbare Erde umgewandelt ist. Das Gestein verwittert, Pilze siedeln sich an und keimen, dabei bilden sie Keimschläuche, an denen sich Algen festsetzen, und so vereinigen sich Pilze und Algen zu Flechten. Die Flechten wachsen auf der Oberfläche des Gesteins, zersetzen es und bauen eine dünne Erdschicht auf, auf der Moose wachsen können. Die Moose wiederum leben und sterben und bilden dadurch mehr Erde, in der schließlich auch Sämlinge Halt finden. Erosive Kräfte tragen die so entstandene Erde an Stellen, wo sie sich bis zu einer solchen Dicke ansammelt, daß sie höheren Pflanzenformen und schließlich Bäumen Halt gibt.

Wenn die Blätter abfallen oder die Pflanzen selbst sterben, werden sie von Bakterien zersetzt, und auf diese Weise entsteht reiche organische Erde. Mikroben spalten diese organischen Verbindungen in die einfachen Nährstoffe, die die Pflanzen benötigen. Obwohl wir von festem Boden sprechen, sind viele Böden alles andere als fest, denn sie sind mit Luft, Wasser und einer großen Zahl Lebewesen durchsetzt. Die Partikel von einem Gramm Erdkrume können eine Oberfläche haben, die mehr als 140 Quadratmeter bedecken würde. In den gemäßigten Zonen kann ein Teelöffel Erde über 5 Milliarden lebende Organismen enthalten! Jeder einzelne Organismus ist ein Wunder an Gestaltung und Zweckmäßigkeit, und sie alle zusammen werden benötigt, damit ‘das Land selbst seinen Ertrag gibt’ (Hes. 34:27). Ist der Erdboden zu nichts anderem nütze, als daß man darauf herumtrampelt? Ohne ihn gäbe es auf der Erde kein Leben!

NAVIGATIONSKÜNSTE, DIE DEN MENSCHEN IN STAUNEN VERSETZEN

Um der kalten Jahreszeit zu entgehen und Nahrung zu finden, ziehen viele Vögel in andere Länder. Ihre navigatorischen Fähigkeiten sind erstaunlich und werden heute immer noch nicht völlig verstanden. Woher wissen die Zugvögel in der nördlichen Hemisphäre, wenn die Kälte beginnt, daß sie warmes Wetter und Nahrung im Süden und nicht im Osten oder im Westen finden? Und wenn sie im Frühjahr zurückkehren, woher wissen sie, daß sie in Richtung Norden fliegen müssen? Verschiedene Hormone, die in den Blutstrom ausgeschüttet werden, sagen es ihnen. Einige Vögel wandern Hunderte, andere Tausende von Kilometern weit zu dem gleichen Ort, den sie sechs Monate vorher verlassen haben. Küstenseeschwalben und Regenpfeifer legen bei ihrer Wanderung in einer Richtung über 6 000 Kilometer zurück. Jungvögel machen sogar ihre erste Wanderung allein. Noch im Mittelalter weigerten sich Naturforscher, zu glauben, daß Vögel wandern. Sie dachten sich phantastische Erklärungen für das Verschwinden und das Wiederauftauchen der Vögel im Herbst und im Frühling aus. Doch schon im siebten Jahrhundert vor Christus sprach die Bibel vom Vogelzug: „Sogar der Storch am Himmel — er kennt seine bestimmten Zeiten wohl; und die Turteltaube und der Mauersegler und die Singdrossel — sie halten die Zeit der Ankunft eines jeden gut ein“ (Jer. 8:7).

Nachdem die Naturforscher zu der Überzeugung gekommen waren, daß die großen Vögel wandern, behaupteten sie immer noch, die kleineren würden sich auf dem Rücken der größeren transportieren lassen, um den Ozean zu überqueren. Doch der kleine blackpoll warbler (ein Verwandter der Grasmücke) schafft es wie so viele andere Zugvögel auch allein. Er verläßt Alaska im Herbst, fliegt etappenweise zur Küste von Neuengland, wartet dort auf das richtige Wetter, startet dann über den Atlantik und fliegt drei bis fünf Tage lang nonstop fast 4 000 Kilometer weit über den Ozean bis zur Nordostküste Südamerikas. Das alles schafft ein Vogel, der nur etwa 20 Gramm wiegt! Welch ein erstaunlicher Computer steckt in seinem Köpfchen, der ihm die Zeit sagt, die Bewegung der Sonne berechnet, die Sterne berücksichtigt und all diese Angaben verwertet, so daß der Vogel seinen Bestimmungsort erreicht, und das auch dann, wenn der Himmel bewölkt ist! Kann jemand wirklich in seinem tiefsten Inneren daran glauben, daß der Zufall diesen kleinen blackpoll warbler erschaffen hat?

Experimente mit Brieftauben haben ein anderes Leitsystem aufgedeckt, das den Vögeln zur Verfügung steht. Man hat Brieftauben in einer dunklen Kiste auf verschlungenen Wegen transportiert und sie etwa 1 000 Kilometer von ihrem Taubenschlag entfernt freigelassen. Innerhalb eines Tages waren sie wieder zurück. Scheint die Sonne, so machen sie von ihrem Leitsystem Gebrauch. Sie können aber auch bei bedecktem Himmel oder nachts zurückkehren. Sie spüren das Magnetfeld der Erde und benutzen es als Leitsystem. Bei einem Versuch hat man der Hälfte der Brieftauben, die freigelassen wurden, Magnete auf den Rücken gebunden. Durch die Magnete wurde das Magnetfeld der Erde gestört und nutzlos gemacht. An einem sonnigen Tag kehrten sämtliche Brieftauben sicher zurück. Doch wenn der Himmel bedeckt war, kehrten nur diejenigen ohne Magnete nach Hause zurück, während diejenigen mit den Magneten ziellos umherflogen. Jahrelang hielt man es für unmöglich, daß ein Tier das Magnetfeld der Erde wahrnehmen kann, da es sehr schwach ist. Doch heute ist es Wissenschaftlern bekannt, daß nicht nur Vögel, sondern auch Bienen das Magnetfeld der Erde spüren. Neuere Experimente scheinen anzudeuten, daß sogar einige Schnecken darauf reagieren.

Nicht nur Vögel wandern, sondern auch Wale, Robben, Schildkröten, Aale, Krabben, Fische, Schmetterlinge und Karibus. Einige Schlafmützen ziehen jedoch den Winterschlaf vor, um den Härten des Winters zu entgehen. Der kleine amerikanische Streifenziesel veranschaulicht einige der bemerkenswerten physiologischen Veränderungen, die in den Winterschläfern vor sich gehen. Die Körpertemperatur sinkt bis auf wenige Grade über der Außentemperatur. Das Herz schlägt nur ein- oder zweimal in der Minute. Wenn das Tier aktiv ist, atmet es einige hundert Male in der Minute, doch im Winterschlaf atmet es alle fünf Minuten nur einmal. Und doch bleibt das Blut mit Sauerstoff angereichert, und die wenig benutzten Muskeln behalten ihre Spannkraft. Was löst die Entscheidung aus, im Herbst in den Schlaf zu sinken und im Frühling wieder aufzuwachen? Nicht nur das Wetter. Eine chemische Substanz, die in den Blutkreislauf freigelassen wird, verursacht den Winterschlaf, und eine andere bewirkt das Aufwachen. Mit Hilfe solcher chemischer Substanzen haben Wissenschaftler den Winterschlaf schon im Hochsommer eingeleitet.

Angesichts all dieser Wunder gab Hiob zu: „Darum redete ich, doch verstand ich nicht, Dinge, zu wunderbar für mich, die ich nicht kenne“ (Hiob 42:3).

EINE VIELFALT AUSGEKLÜGELTER VORRICHTUNGEN

Erinnerst du dich noch an das primitive Steinwerkzeug, das nicht durch Zufall entstehen konnte? Behalte dieses Beispiel als Vergleich im Sinn, wenn du entscheidest, ob das folgende durch Zufall entstehen konnte.

Fast jeder weiß, daß das Chamäleon seine Zunge mehrere Zentimeter weit aus dem Mund hinausschnellen kann, um Insekten zu fangen. Weißt du aber auch, wie das Chamäleon dies macht? Hinten im Maul befindet sich ein horizontal liegender kegelförmiger Knochen, dessen Spitze nach vorn zeigt. An seiner Basis ist die lange, hohle Zunge verankert. Lange Muskeln halten die Zunge, die zusammengefaltet ist wie der Blasebalg eines Akkordeons, um diesen Knochen gepreßt. An der Zungenspitze befinden sich Schließmuskeln, die an der Spitze des Knochens ruhen. Die unabhängig voneinander beweglichen türmchenförmigen Augen erblicken ein Insekt in Reichweite. Die langen Muskeln ziehen sich kräftig zusammen und halten die Zunge über dem Knochen wie eine zusammengedrückte Feder. Dann ziehen sich die Schließmuskeln, die die Spitze des schlüpfrigen Knochens umgeben, plötzlich zusammen, und währenddessen erschlaffen die Muskeln, die die „Feder“ zusammengedrückt haben, und die Zunge schießt hinaus. Das Insekt bleibt an der klebrigen Spitze hängen, und die lange, schlaffe Zunge wird langsam eingeholt. Dieser Vorgang verläuft ähnlich, wie wenn ein kleiner Junge einen schlüpfrigen Kirschkern zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und damit schießt. Nur bleibt im Fall des Chamäleons der schlüpfrige Knochen fest, und die Zungenspitze, die den Druck ausübt, schießt heraus. Eine solche einfallsreiche Konstruktion setzt gewiß einen Konstrukteur voraus.

Der Bombardierkäfer verwendet Explosivstoffe, um seine Feinde zu erschrecken. Drei von Drüsen abgesonderte chemische Substanzen werden in getrennten Kammern aufbewahrt. Wenn ein Feind herannaht, öffnen sich die Ventile der Kammern, deren Inhalt dann in eine dickwandige Kammer fließt. Dort bewirkt ein Enzym eine Explosion, und aus einer Art Geschützrohr, das in jede Richtung gedreht werden kann, schießt eine schädliche Gaswolke. Der Käfer kann wiederholt schießen, innerhalb einiger Minuten Dutzende von Malen und jedesmal mit einem wahrnehmbaren „Pop“. Der Feind zieht sich fluchtartig zurück. Dieser Käfer hat ein Laboratorium, produziert Explosivstoffe und setzt sie sinnvoll ein. Er ist eine erschreckende kleine Bombenfabrik!

Der Taumelkäfer hat Bifokalaugen, mit denen er über und unter Wasser sehen kann, doch das ist das geringste seiner Wunder. Er kann fliegen, krabbeln, auf dem Wasser laufen und tauchen. Beim Tauchen nimmt er eine Luftblase mit, die wie eine Lunge wirkt. Sie nimmt die Kohlendioxydausscheidungen des Käfers auf und leitet sie ins Wasser ab und versorgt ihn mit Sauerstoff aus dem Wasser. Auf diese Weise kann das Tier stundenlang unter Wasser bleiben. Die Unterseite des Käfers nimmt Wasser an, aber die Oberseite, auch die obere Hälfte der zweigeteilten Augen, wird durch Drüsen ständig eingefettet, so daß sie Wasser abstößt. Er bewegt sich auf dem Oberflächenfilm des Wassers schnell in alle Richtungen, so daß Bugwellen entstehen. Wenn die kleinen Wellen das Ufer oder einen Gegenstand auf dem Oberflächenfilm erreichen — vielleicht einen anderen Taumelkäfer oder ein eßbares Insekt —, so werden sie reflektiert. Über zwei Antennen, die auf der Wasseroberfläche ruhen, erfährt der Käfer, was die reflektierten Wellen über ihre Umgebung verraten. Auf diese Weise fängt er seine Nahrung und vermeidet Zusammenstöße mit seinen Artgenossen, die zu Hunderten wie wild auf der Wasseroberfläche hin und her schießen und alle ihre eigenen Wellen machen. Doch jeder Käfer empfängt nur das Echo seiner eigenen Wellen. Das System funktioniert bei Tag und Nacht. Der Taumelkäfer nutzt somit die Wasserwellen genauso wie die Fledermaus die Schallwellen. Welch ein Computer ist doch in jenem winzigen Köpfchen eingeschlossen!

„NICHTS NEUES UNTER DER SONNE“

Menschen betrachten technische Errungenschaften und bewundern ihre menschlichen Erfinder. Doch wenn sie beobachten, daß Tiere die gleichen Prinzipien sinnvoll anwenden, sagen sie, alles sei durch Zufall entstanden. In Wirklichkeit haben Erfinder ihre Erfindungen zum größten Teil von der Natur abgeguckt. Es ist so, wie Salomo sagte: „Es [gibt] nichts Neues unter der Sonne“ (Pred. 1:9). In dem Buch Bionics schreibt Daniel Halacy jr. Auf Seite 19:

„Ein Verkehrsflugzeug wurde auf den Markt gebracht, dessen Flügel nach denen eines Vogels geformt worden waren. Eine Kautschukfirma experimentierte mit einer strömungsgünstigen künstlichen „Haut“ für Boote, die der Haut von Meeressäugetieren nachgebildet war. Ein neuer Übergrundgeschwindigkeitsmesser für Flugzeuge wurde dem Auge eines Käfers nachgebaut, und eine verbesserte Fernsehkamera ahmt den Mechanismus des Auges der Königskrabbe nach.“

Wissenschaftler studieren mit großem Eifer die Schöpfungen Jehovas, um deren einfallsreiche Konstruktionen zu ergründen und sie für menschliche Erfindungen zu übernehmen. Das erinnert uns an die Worte aus Hiob 12:7-9: „Frage doch bitte die Haustiere, und sie werden dich unterweisen, auch die geflügelten Geschöpfe der Himmel, und sie werden es dir kundtun. Oder befasse dich mit der Erde, und sie wird dich unterweisen, und die Fische des Meeres werden es dir verkünden. Wer unter all diesen erkennt nicht gut, daß die Hand Jehovas selbst dies getan hat?“ Erfinder schätzen es, wenn sie für ihre geschickten Nachahmungen geehrt werden, doch oft verweigern sie dem Einen, der alles „in Weisheit“ erdacht hat, die Anerkennung (Ps. 104:24).

In Sprüche 6:8 lesen wir über die Getreideameise: „Sie [bereitet] doch im Sommer ihre Speise; sie hat ja in der Ernte ihre Nahrungsvorräte eingesammelt.“ Jahrhundertelang wurde die Existenz von Ameisen, die Getreide ernten und speichern, angezweifelt, doch im Jahre 1871 entdeckte ein britischer Naturforscher ihre Getreidevorräte. Es gibt auch Ameisen, die ihre Nahrung auf eigens angelegten Mistbeeten selbst erzeugen, Sklaven haben und „Vieh“ halten. Termiten klimatisieren ihre Nester, wie es auch Bienen mit ihren Stöcken tun. Durch einen Tanz im Dunkel des Bienenstocks zeigen Honigbienen anderen, wo Nektar zu finden ist, in welcher Richtung und wie weit entfernt. Insekten haben erstaunliche Fähigkeiten, die Menschen nicht nachahmen können. „Sie sind instinktiv weise“, wie die Bibel sagt; Jehova Gott hat sie so gemacht (Spr. 30:24).

„Wasser, Wasser überall, nur keinen Schluck zu trinken“, so lautet ein Spruch über das Meer. Doch einige Seevögel haben Drüsen, die Seewasser entsalzen. Einige Fische, wie zum Beispiel der Zitteraal, erzeugen elektrischen Strom bis zu 400 Volt. Viele Fische, Würmer und Insekten erzeugen kaltes Licht, was den Neid von Wissenschaftlern erregt, denen bei der Lichterzeugung immer ein Teil der Energie als Wärme verlorengeht. Fledermäuse und Delphine benutzen ein Sonarsystem, Wespen stellen Papier her, Ameisen bauen Brücken, Biber stellen Dämme her, gewisse Schlangen haben ein Thermometer, das auf Temperaturschwankungen von einem tausendstel Grad Celsius reagiert. Schwimmende Insekten benutzen Schnorchel und Taucherglocken, Kraken bedienen sich des Düsenantriebs, Spinnen produzieren sieben Arten von Gewebe, stellen Falltüren, Netze und Lassos her und haben Spinnenbabys, die wie Ballonfahrer Tausende von Kilometern in großer Höhe reisen. Ein Schmetterlingsweibchen versprüht ein Parfüm, das ein Männchen noch in 10 Kilometer Entfernung wahrnehmen kann, wenn nur ein einziges Molekül davon seine Antennen berührt. Lachse kehren, nachdem sie Jahre im offenen Meer verbracht haben, in den Bach zurück, in dem sie zur Welt gekommen sind, da sich jeder einzelne an den charakteristischen Geruch seines heimatlichen Baches erinnert und ihn entdecken kann, wenn er in den Küstengewässern schwimmt.

Jehova machte Hiob auf seine vielen Schöpfungswunder aufmerksam. Wie reagierte Hiob darauf? Er sagte: „Ich habe erkannt, daß du alle Dinge zu tun vermagst, und es gibt keine Idee, die für dich unerreichbar ist“ (Hiob 42:2).

Es ist unmöglich, daß Tiere mit einem solch erstaunlichen Bauplan ohne das Wirken eines Planers entstanden sind. Evolutionisten behaupten, daß die natürliche Auslese und das Überleben des Tüchtigsten die Planer gewesen sind. Doch das Problem ist das Entstehen, nicht das Überleben des Tüchtigsten. Man kann nicht auswählen, solange nichts zum Wählen da ist. Man kann kein Haus bauen, bevor das Baumaterial da ist. Diesbezüglich sagt die Bibel: „Natürlich wird jedes Haus von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott“ (Hebr. 3:4). Beweise dafür sind überall vorhanden. Viele, die in einem primitiven Steinwerkzeug ein Spiegelbild eines Affenmenschen sehen, können nicht erkennen, daß sich Gottes Eigenschaften in all seinen Wunderwerken widerspiegeln. „Sie [sind] unentschuldbar“ (Röm. 1:20). Wollen wir dagegen ‘Augen haben, die sehen’, daß Jehova existiert, wie seine Schöpfungswerke es zeigen! (Matth. 13:14-16).

[Bild auf Seite 11]

CHAMÄLEON

Zungenbein

Schließmuskel

Zungenmuskel

Zentralknochen

klebrige Zunge hält Insekten fest

[Bild auf Seite 12]

Bombardierkäfer

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