Kümmert sich Gott um dich?
„IMMER wenn ich mich zu wichtig nehme, stelle ich mich gewissermaßen in die Ecke und sage: ,Du kleines Stäubchen. Was hast du schon, worauf du stolz sein könntest?‘“
Diese Worte, die ein christlicher Prediger vor einigen Jahren geäußert haben soll, verraten einen bemerkenswerten Charakterzug: Demut. Diese Eigenschaft ist bestimmt wünschenswert, denn „die Folge der Demut und der Furcht Jehovas ist Reichtum und Herrlichkeit und Leben“ (Spr. 22:4).
Wenn wir die Größe des Universums mit seinen Millionen von Himmelskörpern betrachten, erkennen wir, daß die Bewohner der Erde wirklich klein sind und allen Grund haben, demütig zu sein. Nicht umsonst wird gesagt, die Menschen seien lediglich „Stäubchen auf einem Staubkorn“ im Universum.
Bedeutet das aber, daß der Höchste zu erhaben wäre, um an den Menschen auf diesem verhältnismäßig kleinen Planeten interessiert zu sein? Ja, kümmert sich Gott tatsächlich um dich?
WAS IST DIE ERDE?
Gewiß, die Erde ist ein verhältnismäßig kleiner Planet im Weltraum. Ist sie aber wirklich nur ein unbedeutendes Staubkorn? Für Gott jedenfalls nicht, denn er sagt: „Die Himmel sind mein Thron, und die Erde ist der Schemel meiner Füße“ (Jes. 66:1). Gewiß ist dieser sinnbildliche ‘Fußschemel’ des Höchsten nicht nur ein unbedeutendes Staubkorn.
Jehova hat mit der Erde, seinem ‘Fußschemel’, sogar etwas Wunderbares vor. Sie wird eines Tages ein paradiesisch schöner Ort sein, eine herrliche Wohnstätte für gehorsame Menschen (Jes. 45:18; Luk. 23:43). Erforscher der Bibel erkennen daher zwar an, daß die Erde klein ist, aber sie wissen, daß sie von Jehova Gott erschaffen worden ist und für ihn eine wichtige Rolle spielt (1. Mose 1:1).
‘WAS IST DER MENSCH?’
In Gottes Augen ist die Erde also kein unbedeutendes Staubkorn im Weltraum. Doch wie verhält es sich mit den Menschen?
Von den himmlischen Werken Gottes tief beeindruckt, stellte der inspirierte Psalmist David die Frage: „Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der sterbliche Mensch, daß du ihn im Sinn behältst, und der Sohn des Erdenmenschen, daß du für ihn sorgst?“ (Ps. 8:3, 4). Wenn wir uns überlegen, welchen Platz wir im Universum einnehmen, so haben wir allen Grund, demütig zu sein. Der Mensch als ein unter den Engeln stehendes Geschöpf scheint es nicht zu verdienen, von Jehova Gott beachtet zu werden. Die Frage des Psalmisten beweist jedoch, daß sich Gott um die Menschen kümmert.
Davids Frage lautete kurz gesagt: „Was ist der Mensch, daß Gott an ihn denkt, daß Jehova sich um ihn kümmert?“ Gott denkt also an den Menschen, ja der Höchste kümmert sich um ihn. Er behandelt die Menschen nicht als unbedeutende „Stäubchen“, sondern läßt über Gerechte und über Ungerechte sowohl die Sonne scheinen als es auch regnen (Matth. 5:45). Eine Generation nach der anderen hat Ursache, Gott dafür zu danken, daß er die Menschen nicht vergessen hat, denn er gibt ihnen „Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten“ (Apg. 14:16, 17).
Jehova Gott kümmert sich also offensichtlich um die Menschheitsfamilie. Und warum sollte er es auch nicht tun? Die Bibel sagt doch: „Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie“ (1. Mose 1:27). Da Gott „ein GEIST“ ist, besteht keine äußerliche Ähnlichkeit zwischen Gott und dem Menschen (Joh. 4:24). Der Mensch hat jedoch Eigenschaften, die die Eigenschaften seines himmlischen Schöpfers widerspiegeln, Charakterzüge, die ihn eindeutig von den Tieren unterscheiden. Wie Gott, so besitzt zum Beispiel auch der Mensch die hervorragenden Eigenschaften Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit und Macht (1. Joh. 4:8; 5. Mose 32:4; Hiob 12:13; Jes. 40:26). Die Menschheit ist für den Schöpfer also nicht unbedeutend.
Wer einen Mitmenschen als unwichtiges „Stäubchen“ betrachten oder behandeln würde, könnte in Wirklichkeit den Schöpfer der Menschheit angreifen. Treffend wird in Gottes Wort gesagt: „Wer den Minderbemittelten verspottet, hat seinen Erschaffer geschmäht“ (Spr. 17:5). Und in Sprüche 14:31 lesen wir: „Wer den Geringen übervorteilt, hat seinen Erschaffer geschmäht, wer aber dem Armen Gunst erweist, verherrlicht Ihn“, das heißt Jehova Gott.
Wer den Geringen übervorteilt oder verspottet, schmäht also in Wirklichkeit den Schöpfer des Menschen. Unser Dienst für Gott kann sogar bedeutungslos werden, wenn wir andere herabsetzen (Jak. 3:17). Wir sollten unsere Mitmenschen daher ebenso achten, wie Jehova sie achtet. Es bleibt aber noch die Frage:
INWIEWEIT KÜMMERT SICH GOTT UM DICH?
Im Vergleich zum Universum sind die Erde und der Mensch sehr klein. Besonders deutlich zeigt sich die Winzigkeit des Menschen bei einem Vergleich mit seinem Schöpfer. Wenn man dann noch die Erbsünde und die Unvollkommenheit in Betracht zieht, so befänden sich die Menschen wirklich in einer hoffnungslosen Lage, wenn sich Jehova Gott nicht um sie kümmern würde (Röm. 5:12).
Er kümmert sich aber um sie. „So sehr hat Gott die Welt geliebt“, sagte Jesus Christus, „daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ Diese Vorkehrung ist für jeden einzelnen gedacht, denn der Apostel Johannes schrieb: „Wer Glauben an den Sohn ausübt, hat ewiges Leben; wer dem Sohne nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Joh. 3:16, 36).
Bedeutet das, daß Gott darauf aus ist, Sünder zu vernichten? Nein! Denn nach den Worten des christlichen Apostels Petrus will Jehova nicht, „daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen“ und so die Aussicht haben, ewig in seinem verheißenen neuen System der Dinge zu leben (2. Petr. 3:9, 13). Der gleiche Apostel wies auch darauf hin, daß Gott an den einzelnen interessiert ist, denn er erklärte: „Bestimmt merke ich, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“ (Apg. 10:34, 35).
Somit kümmert sich Jehova tatsächlich um die Menschen als einzelne. Er wird alle am Leben erhalten und segnen, die Güte lieben und bescheiden mit ihm wandeln (Micha 6:8). Entwickle daher ein enges persönliches Verhältnis zu Gott, deinem Schöpfer, denn er kümmert sich um dich.