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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1979
w79 15. 11. S. 25-29

Spielt es eine Rolle, was für eine Bibelübersetzung man benutzt?

ALLE Bibelhandschriften, die uns heute zur Verfügung stehen, sind lediglich wertvolle Abschriften der hebräischen, aramäischen und griechischen Urschriften — und die meisten davon sind in Museen aufbewahrt. Ohnehin sind nur wenige von uns in der Lage, diese alten Sprachen zu lesen. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als neuzeitliche Übersetzungen zu verwenden. Es ist somit wichtig, bei der Beurteilung von Bibelübersetzungen gutes Unterscheidungsvermögen anzuwenden, um sicherzugehen, daß wir eine getreue und genaue Wiedergabe der Urschriften lesen.

DIE FLACHHEIT DER FREIEN ÜBERSETZUNG

Was erwartest du von einer Bibelübersetzung? Im wesentlichen gibt es zwei Arten: die wörtliche Wiedergabe und die Paraphrase oder freie Übertragung. Die erstere hält sich so eng wie möglich an den Urtext, soweit es die Spracheigentümlichkeiten und die Wortwahl zulassen. Im Gegensatz dazu ist die Paraphrase eine „freie“ Übersetzung, bei der sich der Übersetzer bemüht, die ursprünglichen Gedanken des Schreibers so auszudrücken, wie er sie versteht, statt mit genau den Worten, die im Urtext gebraucht werden. Diese beiden Methoden sind offensichtlich sehr unterschiedlich, und die Ungenauigkeit der freien Übertragung birgt Gefahren in sich, wie wir sehen werden.

Im Vorwort des Neuen Testaments von Zink, einer freien Übersetzung, ist folgende Erklärung enthalten: „Selbstverständlich wird, wer einen so alten Text in heutige Worte zu fassen sucht, dabei immer wieder seine eigene Überzeugung, sein Verständnis, seine persönliche Meinung zum Ausdruck bringen. Das ist nicht durchweg zu vermeiden. ... dieses Neue Testament ... ersetzt keine wissenschaftliche und keine kirchenamtliche Ausgabe.“ Betrachten wir nur ein Beispiel, um dieses Problem zu veranschaulichen.

In Apostelgeschichte, Kapitel 15 finden wir den Bericht über eine wichtige Zusammenkunft der Apostel und der älteren Männer, die in Jerusalem stattfand und bei der eine Entscheidung in der Frage der Beschneidung gefällt wurde. In Verbindung damit wurde auch die christliche Lehre bezüglich der wichtigen Frage des Blutes und seiner Verwendung und bezüglich des Verbotes der Hurerei klargestellt. Beachte jedoch, wie Die Gute Nachricht die Worte des Jakobus in Apostelgeschichte 15:19 deutet: „Darum bin ich der Ansicht, wir sollten die anderen Völker, die sich Gott zuwenden, nicht mit dem ganzen jüdischen Gesetz belasten.“ Den Schlußsatz des Briefes (V. 29), der damals abgefaßt wurde, gibt Zink wie folgt wieder: „Wenn ihr das einhaltet, tut ihr, was recht ist“, und dann fügt er in Klammern hinzu: „und es ist weiter keine jüdische Vorschrift für euch verbindlich“ (Kursivschrift von uns).

Eine Überprüfung des griechischen Textes zeigt deutlich, daß die Bezugnahmen auf das „jüdische Gesetz“ oder die „jüdische Vorschrift“ Interpolationen oder nachträgliche Einschiebungen sind und als direkte Folge der freien Übertragung hinzugefügt wurden. Spielt das denn eine Rolle, wenn man bedenkt, daß Jakobus und alle anderen Anwesenden Juden waren und daß die erwähnten Dinge im jüdischen Gesetz verboten waren? Allerdings! Würde man die obige Wiedergabe akzeptieren, so könnte man in die Gefahr geraten, Kompromisse zu schließen, denn in Wirklichkeit wurde das Verbot über die Verwendung des Blutes schon Jahrhunderte vorher dem Patriarchen Noah und seiner Familie von Jehova auferlegt (1. Mose 9:1-6). Das Verbot wurde zwar später in das mosaische Gesetz aufgenommen, das dann später ungültig wurde, doch es ist nie widerrufen worden, und es besteht gar kein Zweifel, daß es auch heute noch für die ganze Menschheitsfamilie gilt.

Freie Übersetzungen sind oft lebendig und leicht zu lesen. Doch man muß bei ihrer Verwendung immer vorsichtig sein. Sie mögen einen gewissen Wert haben, wenn man beim schnellen Lesen einen Gesamteindruck von einem Bibelbericht haben möchte. Doch man muß sich davor hüten, die Einzelheiten, die man liest, für zuverlässig und exakt zu halten. Kenneth N. Taylor faßt die Situation in seinem Vorwort zu den Living Gospels (Lebendige Evangelien) — ebenfalls eine freie Übersetzung — wie folgt zusammen: „Wenn man die Bibel studieren will, sollte man eine freie Übertragung mit einer wörtlichen Übersetzung überprüfen.“ Wenn wir „zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“ wollen, ist es unerläßlich, diesen guten Rat zu befolgen (1. Tim. 2:4).

ÜBERSETZUNG ODER AUSLEGUNG?

Auf der Synode der anglikanischen Kirche im Juli 1978 entwickelte sich eine Auseinandersetzung zwischen den Bischöfen bezüglich des Wertes der populären Good News Bible. Der Bischof von Chichester kritisierte die Übersetzung wegen ihrer „zu vielen Paraphrasen“ und griff besonders die Wiedergabe des griechischen Wortes sarx in Galater 5:19 an. Sarx bedeutet „Fleisch“. Statt den Ausdruck erga tis sarkos mit „Werke des Fleisches“ zu übersetzen, gibt die Good News Bible die drei griechischen Wörter frei wieder und schreibt die in Galater 5:19-21 aufgeführten Untugenden einfach der „menschlichen Natur“ zu. (Siehe auch Gute Nachricht für Sie, NT 68.)

Gemäß dieser Auslegung könnten wir ein unchristliches Benehmen rechtfertigen. Wie leicht, aber wie falsch ist es doch, unserer „menschlichen Natur“ die Schuld zu geben statt uns selbst! In seinen weiteren Ausführungen (in Galater, Kapitel 5) zeigt Paulus, daß man von einem Christen erwarten kann, die Frucht des Geistes hervorzubringen. Ja, trotz unserer fleischlichen Neigungen können wir uns ändern und Eigenschaften wie Liebe, Freude, Frieden und Selbstbeherrschung bekunden.

Gemäß der Living Bible feierten Hiobs Söhne Geburtstag (Hiob 1:4). Doch in der Guten Nachricht ist in Übereinstimmung mit dem hebräischen Text lediglich von Festmählern die Rede, ohne irgendeine Anspielung auf Geburtstagsfeiern. Die erstere Wiedergabe ist ein klarer Fall von Auslegung. Dieses Beispiel veranschaulicht auch die großen Abweichungen, die zwischen freien Wiedergaben bestehen.

In der Einheitsübersetzung wird Ruth 1:1 wie folgt wiedergegeben: „Zu der Zeit, als die Richter regierten ...“ Ist es jedoch korrekt zu sagen, die Richter hätten wie Könige regiert? Nein. Die Good News Bible geht noch weiter und sagt einfach: „Vor langer Zeit, in den Tagen, als Israel noch keinen König hatte ...“ Für den unerfahrenen Bibelleser geht durch diese Wiedergabe der Gedanke verloren, daß Jehova das Volk Israel die turbulenten Zeiten der Richter hindurch stets leitete. Die freie Wiedergabe bringt hier keinen Gewinn. Doch eine wörtliche und sinnvolle Übersetzung lautet: „Nun begab es sich in den Tagen, als die Richter Recht sprachen ...“ (Neue-Welt-Übersetzung). Auf diese Weise wird das geschichtliche Bild korrekt dargestellt.

Eine der ersten Übersetzungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen, waren die im Jahre 1947 von dem Geistlichen J. B. Phillips herausgegebenen Letters to Young Churches (Briefe an junge Kirchen). Von dieser Übersetzung heißt es ausdrücklich, sie sei nicht zum eingehenden, exakten Studium geeignet; doch sie hat den gefälligen Fluß einer freien Wiedergabe. Von ungewöhnlichem Interesse ist jedoch die Wiedergabe von 1. Korinther 14:22, wo es heißt, das Zungenreden sei ein Zeichen „nicht für die Ungläubigen, sondern für diejenigen, die bereits glauben“. Ebenso heißt es über das „Predigen des Wortes Gottes“, es sei ein Zeichen „für die, die nicht glauben, und nicht für Gläubige“ (Kursivschrift von uns). Das ist genau das Gegenteil von dem, was die griechischen Handschriften sagen.

Im Vorwort des Übersetzers (12. Auflage) erklärt J. B. Phillips, weshalb er bewußt von dem akzeptierten Text abgewichen ist. „Ich fühlte mich zu der Schlußfolgerung gezwungen, daß hier entweder ein Versehen von Paulus oder eine Textverfälschung vorliegt, und habe daher den Mut besessen, den Vers so zu ändern, daß er einen vernünftigen Sinn ergibt.“ Der ernsthafte Erforscher der Bibel ist für eine solch ehrliche Erklärung natürlich dankbar. Jeder Übersetzer der inspirierten Schriften trägt tatsächlich eine schwere Verantwortung, denn er muß die Tatsachen genau übermitteln (2. Tim. 3:15-17).

EXAKTE FORSCHUNG UND WÖRTLICHE ÜBERSETZUNGEN

Die vollständige Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift wird jetzt in sieben Sprachen gedruckt und hat weltweit eine Auflage von 23 Millionen Exemplaren erreicht. Im Vorwort der ersten Auflage der Christlichen Griechischen Schriften (1950) heißt es: „Wir bieten keine freie Wiedergabe der Heiligen Schrift. Wir sind durchweg bemüht gewesen, so wörtlich wie möglich zu übersetzen, soweit es die heutige englische Sprache zuläßt und eine wörtliche Wiedergabe durch Schwerfälligkeit den Gedanken nicht verdunkelt. Auf diese Weise können wir am besten dem Wunsch derer entsprechen, die darauf bedacht sind, die genaue Aussage des Originals möglichst Wort für Wort in ihrer eigenen Sprache zu haben.“ Angesichts dieser Wiedergabetreue kann sich der Erforscher der Bibel vertrauensvoll dieser Übersetzung bedienen und den Sinn der ursprünglichen inspirierten Schriften erkennen. Einige Beispiele mögen dies zeigen.

In den Christlichen Griechischen Schriften wird fast 200mal die Liebe erwähnt (über 250mal, wenn man verwandte Worte wie „liebende Güte“ mitzählt). Im allgemeinen ist es unbekannt, daß das Griechische vier grundlegende Wörter für das entsprechende deutsche Wort „Liebe“ hat. In den Christlichen Griechischen Schriften werden drei dieser Wörter verwandt: storgé, was sich auf die besondere Liebe zwischen Eltern und Kindern bezieht; philía, was die persönliche Zuneigung unter Freunden bezeichnet; und agápe, was oft als grundsatztreue Liebe bezeichnet wird — zum Beispiel Jehovas Liebe zu den Menschen (Joh. 3:16).

Um zwischen diesen Wörtern zu unterscheiden, ist eine geschickte Übersetzung erforderlich — eine Feinheit, die von Bibelübersetzern nicht immer beachtet wird. Die Unterhaltung zwischen Jesus und Petrus, die in Johannes 21:15-17 aufgezeichnet ist, ist ein deutliches Beispiel dafür. Hier gebrauchen die meisten Übersetzungen das allgemeine Wort „lieben“ oder „liebhaben“ siebenmal. Nicht aber die Neue-Welt-Übersetzung. Der Evangelist Johannes nämlich, der Jesus zitierte, gebrauchte zweimal das Wort agápe und brachte damit zum Ausdruck, daß Jesus von Petrus selbstlose Liebe in seinem Dienst für andere forderte („Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?“). Bei der Wiedergabe der Antwort des Petrus gebrauchte Johannes jedoch das Wort philía, wodurch er die persönliche Zuneigung zum Ausdruck brachte, die Petrus zu Jesus hatte. Die Verwendung des Wortes philía bei der dritten Frage Christi („Simon, Sohn des Johannes, hast du Zuneigung zu mir?“) unterstreicht das herzliche Verhältnis, das zwischen Jesus und Petrus bestand.

Du magst dich erinnern, daß Jesus gemäß Matthäus, Kapitel 6 mit sehr offenen Worten Personen verurteilte, die ihre Gaben der Barmherzigkeit zur Schau stellten. Die meisten Übersetzungen begnügen sich damit, über solche Personen zu sagen: „Sie haben ihren Lohn dahin.“ Das griechische Verb apécho vermittelt jedoch den Gedanken, daß solche Personen bereits ihren „vollen Lohn“ hätten, wie es die Neue-Welt-Übersetzung ausdrückt (Matth. 6:5). Sie suchten das Lob von Menschen, und mehr würden sie auch nicht bekommen. Wie treffend waren doch Jesu Bemerkungen!

In der King-James-Bibel (1611) werden die drei unterschiedlichen Wörter Hades, Gehenna und Tartarus immer mit dem Wort „hell“ (Hölle) übersetzt. Moderne Übersetzungen unterscheiden oft zwischen diesen Wörtern, aber nicht so konsequent wie die Neue-Welt-Übersetzung. Hades, eine Transkription aus dem Griechischen, bedeutet buchstäblich „der unsichtbare [Ort]“. Der Zusammenhang, in dem Petrus dieses Wort in Apostelgeschichte 2:27 gebraucht, zeigt, daß es dem hebräischen Wort Scheol (das allgemeine Grab der Menschheit) entspricht, während Gehenna (eine Anspielung auf das Tal Hinnom südwestlich von Jerusalem) ewige Vernichtung bezeichnet. Das Wort Tartarus kommt nur einmal vor, in 2. Petrus 2:4, und es bezieht sich ausschließlich auf Geistpersonen, auf die gefallenen Engel.

Bei vielen aufrichtigen Menschen löst das Wort „Hölle“ aufgrund ihrer religiösen Unterweisung Emotionen aus. Eine prägnante und genaue Übersetzung des Griechischen räumt mit falschen Lehren auf. Nicht alle Übersetzer wünschen dies jedoch, wie es aus der folgenden freien Wiedergabe von Matthäus 7:13 hervorzugehen scheint: „Geht ein durch das enge Tor, denn das Tor zur Hölle ist breit, und die Straße, die dorthin führt, ist bequem, und viele gehen darauf“ (Good News Bible). Die Verwendung des Wortes „Hölle“ für das griechische Wort apóleia, das „Vernichtung“ bedeutet, ist sehr irreführend. Durch die genaue Wiedergabe der wörtlichen Neuen-Welt-Übersetzung wird jede Unklarheit beseitigt, denn es heißt dort: „Geht ein durch das enge Tor; denn breit und geräumig ist der Weg, der in die Vernichtung führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen.“ (Vergleiche die Verwendung des griechischen Wortes „Apollyon“, das in Offenbarung 9:11 zusammen mit dem hebräischen „Abaddon“ transkribiert wird, was „Vernichter“ bzw. „Vernichtung“ bedeutet.)

Als Paulus an die Christenversammlung in Kolossä schrieb, erwähnte er die Notwendigkeit, eine „genaue Erkenntnis“ zu erwerben sowie den ‘Reichtum der vollen Gewißheit unseres Verständnisses’ (Kol. 2:2). Die Neue-Welt-Übersetzung hat sich bemüht, ihren Lesern die von Gott inspirierten ursprünglichen Schriften so nahe wie möglich zu bringen. Sie verdient ein ernsthaftes Studium. Jehovas Zeugen sind dafür dankbar, daß ihnen diese Übersetzung für ihre Zusammenkünfte, für ihr öffentliches Predigtwerk und für ihre wichtigen persönlichen Nachforschungen zur Verfügung steht. Ja, es spielt wirklich eine Rolle, was für eine Bibelübersetzung man benutzt.

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