So beten, daß man von Jehova erhört wird
1—3. (a) Was zeigt uns die Erfahrung eines kleinen Mädchens? (b) Was können alle Eltern daraus lernen?
ES TRUG sich in einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas zu. Ein kleines Mädchen benahm sich nicht ordentlich, obwohl die Mutter es wiederholt ernst anblickte und es im Flüsterton zurechtwies. Die Mutter gab dem Vater schließlich ein Zeichen, sich um das Mädchen zu kümmern, was er auch tat. Er ging mit seiner Tochter schnurstracks auf einen kleinen Raum im hinteren Teil des Saales zu. Als das Mädchen merkte, was die Uhr geschlagen hatte, rief es: „O Jehova, hilf mir bitte!“
2 Sooft diese Begebenheit erzählt wird, ruft sie Heiterkeit hervor, und das nicht ohne Grund. Ist sie indes nur belustigend, oder zeigt sie uns auch etwas? Wir können tatsächlich daraus etwas lernen. Das kleine Mädchen kannte den Namen Gottes, Jehova. Nur sehr wenige kleine Mädchen kennen diesen Namen. Die Kleine war über den Wert des Gebets belehrt worden und wußte, daß man Jehova in Zeiten der Not um Hilfe bitten kann. Es erscheint natürlich amüsant, daß sie Gott darum bat, sie vor einer notwendigen Züchtigung zu bewahren. Werden aber Bitten wie diese nur von naiven kleinen Mädchen vorgetragen? Keineswegs. Das Volk Israel äußerte gerade diese Bitte immer wieder, besonders in den Tagen der Richter. Wiederholt baten die Israeliten Gott um Erleichterung, wenn sie eine verdiente Strafe empfingen (Ri. 2:11-18; 4:1-3, 23, 24; 10:6-16; 11:32, 33).
3 Alle christlichen Eltern können aus dieser Erfahrung etwas lernen. Sie sollten ihren Kindern schon frühzeitig Glauben an Jehova Gott einflößen. Sie sollten ihnen helfen, zu erkennen und zu verstehen, daß Jehova eine wirkliche Person ist, die Gebete erhört. Kinder von klein auf beten zu lehren wird viel dazu beitragen, daß sie Gott fürchten, wenn sie das Alter erreichen, in dem sie für ihr Tun verantwortlich gemacht werden können. (Vergleiche Psalm 22:9, 10; Sprüche 22:6; 2. Timotheus 3:14, 15.)
WARUM MAN ÜBER SEINE GEBETE NACHDENKEN SOLLTE
4, 5. (a) Welche Fragen in bezug auf das Gebet sollten wir uns stellen? (b) Wieso sind diese Fragen sehr zeitgemäß?
4 Aber welche Rolle spielt das Gebet in deinem Leben? Wie oft betest du? Bist du häufig zu beschäftigt, um zu beten? Oder sind deine Gebete etwas Mechanisches, was du wie eine Pflichtübung schnell hinter dich zu bringen suchst? Welchen Inhalt haben deine Gebete?
5 Diese zum Nachdenken anregenden Fragen sind sehr zeitgemäß. Denn selbst unter denen, die sich als Diener Jehovas bekennen, gibt es Personen, die nicht regelmäßig beten. Andere haben das Gefühl, daß ihre Gebete gehaltlos sind, keinen sinnvollen Inhalt haben. Ein Christ sollte das nicht leichtnehmen, da der Inhalt seiner Gebete ein Spiegelbild seines geistigen Zustands ist. Jemandes geistige Gesundheit hängt wiederum größtenteils davon ab, daß er sich seiner geistigen Bedürfnisse bewußt ist und sie befriedigt (Matth. 5:3). Dadurch, daß er sich über den Inhalt seiner Gebete Gedanken macht, kann er auch seinen geistigen Zustand verbessern.
WARUM WIR UNS VERTRAUENSVOLL AN JEHOVA WENDEN KÖNNEN
6. Inwiefern können wir im Hinblick auf das, was wir in Psalm 65:2, Philipper 4:6 und 1. Thessalonicher 5:17 lesen, vertrauensvoll zu Gott beten?
6 Warum können wir uns vertrauensvoll an Jehova wenden und erwarten, daß er unsere Gebete hört? Vor allem deshalb, weil er sich als der „Hörer des Gebets“ zu erkennen gibt und uns wiederholt auffordert zu beten (Ps. 65:2). Sein Wort enthält Aufforderungen wie: „Betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung geratet“ (Matth. 26:41). „Betet füreinander“ (Jak. 5:16). „Beharrt im Gebet“ (Röm. 12:12). „Betet unablässig“ (1. Thess. 5:17). „Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden“ (Phil. 4:6).
7. Nenne einige Personen, die das Gebet besonders pflegten.
7 Die Bibel berichtet auch von Beispielen, die für uns praktisch indirekte Aufforderungen zum Beten sind. Die inspirierten Schriften vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung enthalten unzählige Beispiele von Menschen, die das Gebet pflegten. Wir lesen, daß Abraham zu Jehova betete (1. Mose 12:8). Jesus betete in der Zeit von seiner Taufe im Jordan bis zu seinem Tod am Hinrichtungspfahl immer wieder zu seinem Vater (Luk. 3:21; 23:46). Der Apostel Paulus erwähnt in seinen Briefen das Thema Gebet buchstäblich Dutzende von Malen. Wiederholt fordert er dazu auf, für andere zu beten, er ermuntert zum Gebet oder bittet andere, für ihn zu beten (Phil. 1:9-11; Eph. 6:18, 19). Die Offenbarung, die von dem Apostel Johannes geschrieben wurde, schließt mit zwei Gebeten ab (Offb. 22:20, 21).
8. Aufgrund welcher Streitfrage können wir uns vertrauensvoll an Gott wenden?
8 Ein zweiter Grund, weshalb wir uns Gott vertrauensvoll im Gebet nahen können, besteht darin, daß sein Name damit in Verbindung steht, besonders sein Name oder sein Ruf als „Hörer des Gebets“. Auch ist sein Name mit seinem Volk verbunden. Allein schon der Anschein, er lasse es im Stich, könnte daher von Beobachtern so aufgefaßt werden, als sei er unfähig, seinen Dienern zu helfen, wenn sie es besonders nötig haben. Das würde Schmach auf seinen Namen bringen. In Psalm 79:9 lesen wir daher: „Hilf uns, o Gott unserer Rettung, um der Herrlichkeit deines Namens willen; und befreie uns, und decke unsere Sünden zu um deines Namens willen.“ Auch Moses, Josua, David und Hiskia äußerten sich in ihren Gebeten in diesem Sinne (2. Mose 32:11, 12; Josua 7:8, 9; 2. Kö. 19:15 bis 19; Ps. 25:11). Der Prophet Daniel brachte die Bitte vor: „O Jehova, schenke doch Aufmerksamkeit und handle. Säume nicht, ... denn dein eigener Name ist über deiner Stadt und über deinem Volk genannt worden“ (Dan. 9:19). Wenn wir wirklich Träger des Namens Jehovas sind, können wir uns in unseren Gebeten darauf berufen.
9. Warum können wir Gott zuversichtlich um Barmherzigkeit und Vergebung bitten?
9 Der dritte Grund, warum wir erwarten können, daß Jehova unsere Gebete erhört, besteht darin, daß er unsere Grenzen kennt und uns helfen möchte. Der Psalmist David drückte dies wie folgt aus: „So fern der Sonnenaufgang ist vom Sonnenuntergang, so weit hat er unsere Übertretungen von uns entfernt. Wie ein Vater seinen Söhnen Barmherzigkeit erweist, hat Jehova denen Barmherzigkeit erwiesen, die ihn fürchten. Denn er selbst kennt unser Gebilde wohl, ist eingedenk dessen, daß wir Staub sind“ (Ps. 103:12 bis 14; siehe auch Psalm 51:5). Wenn uns daher ein Fehler unterläuft, wenn wir etwas falsch machen oder eine schwerwiegende Sünde begehen, können wir wegen unserer Schwachheiten und Unvollkommenheiten Jehova Gott um Vergebung bitten.
10. Warum können wir uns vertrauensvoll an Gott wenden, wie die Erfahrungen, die Hiob, Paulus und andere gemacht haben, beweisen?
10 Ein weiterer gewichtiger Grund, weshalb wir uns vertrauensvoll an Jehova wenden können, besteht darin, daß er unsere Gebete erhören wird, weil wir unsere Lauterkeit bewahrt haben. Hiob äußerte eine deutliche Bitte in diesem Sinne mit den Worten: „Gott wäge doch mein Leben auf gerechter Waage, dann wird er meine Unschuld erkennen“ (Hiob 31:6, Bruns). Paulus bat Glaubensbrüder: „Betet weiterhin für uns, denn wir hegen das Vertrauen, ein ehrliches Gewissen zu haben, da wir uns in allen Dingen ehrlich zu benehmen wünschen“ (Hebr. 13:18). Auch die Worte des Apostels Johannes lassen erkennen, daß wir in den Augen Gottes rechtschaffen sein müssen: „Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, so haben wir Freimut der Rede gegenüber Gott; und was immer wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und die Dinge tun, die in seinen Augen wohlgefällig sind“ (1. Joh. 3:21, 22).
DURCH JESUS CHRISTUS BETEN, NICHT ZU IHM
11. Durch wen nur können wir uns Gott im Gebet nahen?
11 Wie können wir zu dem großen „Hörer des Gebets“ kommen? Er hat festgelegt, daß dies nur durch Jesus Christus geschehen kann. Es gibt nur einen einzigen Mittler zwischen Gott und Menschen und einen einzigen Hohenpriester, Jesus Christus (1. Tim. 2:5; Hebr. 7:25, 26). Jesus selbst machte dies mit den Worten deutlich: „Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh. 14:6). „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bittet, so wird er es euch in meinem Namen geben. ... Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollgemacht werde“ (Joh. 16:23, 24).
12, 13. (a) Welche Fragen könnten angesichts dessen entstehen, was der Apostel Johannes und Stephanus taten? (b) Warum können aber direkt an Jesus gerichtete Gebete nicht mit dem Beispiel des Stephanus und dem des Apostels Johannes begründet werden?
12 Einige fragen sich indes: Können wir nicht auch etwas direkt von Jesus erbitten? Richtete der Jünger Stephanus sein Gebet nicht direkt an Jesus, und tat der Apostel Johannes nicht das gleiche? Es stimmt, daß Stephanus, kurz bevor er starb, sagte: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf“ (Apg. 7:59). Und der Apostel Johannes betete: „Amen! Komm, Herr Jesus“ (Offb. 22:20).
13 Wir sollten jedoch die Umstände berücksichtigen. Stephanus hatte zum Beispiel eine Vision, denn er sagte: „Siehe! Ich sehe die Himmel aufgetan und den Sohn des Menschen, zur Rechten Gottes stehend.“ Deshalb — weil er Jesus in einer Vision sah — konnte Stephanus den Sohn Gottes direkt ansprechen (Apg. 7:56). Auch der Apostel Johannes hatte eine Vision von himmlischen Dingen (Offb. 1:1, 10; 4:1, 2). Während dieser Vision sah er Jesus und hörte ihn sagen: „Es spricht der, der von diesen Dingen Zeugnis ablegt: ,Ja; ich komme eilends‘“ (Offb. 22:20). Demnach antwortete Johannes auf das, was er Jesus gerade sagen hörte. Diese Fälle sind mit dem zu vergleichen, was geschah, als sich der Verfolger Saulus von Tarsus auf dem Weg nach Damaskus befand. Jesus Christus offenbarte sich Saulus mit den Worten: „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“ Wie der Apostel Johannes und Stephanus, so antwortete auch Saulus Jesus direkt, indem er sagte: „Wer bist du, Herr?“ (Apg. 9:4, 5).
MIT GEBÜHRENDER EHRFURCHT
14, 15. Was sollten unsere Körperhaltung, unsere Worte und der Klang unserer Stimme beim Beten erkennen lassen, und warum?
14 Wenn wir uns dem großen Souverän des Universums im Gebet nahen, muß dies auch in der richtigen Art und Weise geschehen. Wir dürfen nur mit der größten Achtung und Ehrerbietung sowie in tiefer Demut zu ihm kommen. Obwohl Gottes Wort sagt, daß wir uns ihm mit „Freimut der Rede“ nahen können, heißt das nicht, daß wir zu vertraulich oder allzu freundschaftlich mit dem großen Schöpfer sprechen sollten (Hebr. 4:16; 1. Joh. 3:21, 22). Es wäre unbesonnen und unpassend, ein Gebet zum Beispiel mit den Worten zu beginnen: „Guten Tag, Jehova!“ Aufgrund unseres Glaubens und unserer Zuversicht, daß er uns bereitwillig zuhört, und weil wir unsere Lauterkeit bewahrt haben, können wir mit Freimut der Rede zu ihm kommen, doch sollte dies mit tiefem Respekt und mit Ehrfurcht geschehen. (Vergleiche Prediger 5:1, 2.)
15 Wir sollten nie vergessen, daß Jehova Gott weit über uns steht. Als irdische Geschöpfe mit einem fleischlichen Organismus stehen wir was Macht und Herrlichkeit betrifft, unter den Engeln (Hebr. 2:7). Außerdem sind wir unvollkommene, sündige Menschen. Es ist daher angebracht, daß wir durch die Worte, die wir im Gebet wählen, und durch den Klang unserer Stimme erkennen lassen, daß wir unser Verhältnis zu Jehova Gott verstehen und schätzen, denn er schenkt nur den Demütigen Gehör, die ‘vor seinem Worte zittern’ (Jes. 66:2). Jesus Christus hob diesen Grundsatz in seinem Gleichnis von den zwei Männern hervor, die in den Tempel in Jerusalem gingen, um zu beten. Jehova Gott schenkte dem stolzen, selbstgerechten Pharisäer keine Beachtung. Doch er erhörte offensichtlich das Gebet des demütigen, reuevollen Steuereinnehmers (Luk. 18:9-14).
IM GLAUBEN UND MIT BEHARRLICHKEIT
16. Welche Schriftstellen zeigen, daß Glaube beim Beten erforderlich ist?
16 Um von Jehova Gott erhört zu werden, müssen wir auch im Glauben zu ihm kommen. In Gottes Wort werden wir wiederholt auf diese wichtige Bedingung aufmerksam gemacht. Jesus sagte: „Wenn ihr Glauben habt von der Größe eines Senfkorns, ... wird euch [nichts] unmöglich sein“ (Matth. 17:20). Aus Hebräer 11:6 erfahren wir, daß wir, um Gott wohlzugefallen, nicht nur glauben müssen, daß er existiert, sondern auch, daß er diejenigen belohnt, die „ihn ernstlich suchen“. Der Jünger Jakobus schrieb: „Bitte aber unablässig im Glauben, ohne irgendwie zu zweifeln, denn wer zweifelt, ... wähne nicht, daß er von Jehova etwas empfangen werde“ (Jak. 1:6, 7).
17. Welchen Rat gibt die Bibel im Hinblick auf Beharrlichkeit im Gebet?
17 Damit unsere Bitten erhört werden, müssen wir auch beharrlich beten. Wir sollten uns das Gebet zu einer Gewohnheit machen. Die Bibel rät uns: „Achtet darauf, daß euer Gebet nicht unregelmäßig und zufällig stattfindet“ (Röm. 12:12, Das Neue Testament, übertragen von Jörg Zink). Jesus legte immer wieder darauf Nachdruck. In seiner Bergpredigt sagte er: „Bittet fortwährend, und es wird euch gegeben werden; sucht unablässig, und ihr werdet finden; klopft immer wieder an, und es wird euch aufgetan werden“ (Matth. 7:7). In seinem Gleichnis von der Witwe, die von einem Richter recht erhielt, der weder Gott fürchtete noch Menschen achtete, unterstrich Jesus ebenfalls die Notwendigkeit, beharrlich zu beten (Luk. 18:1-8). Wenn wir es mit dem, worum wir Jehova Gott bitten, wirklich ernst meinen, werden wir ‘im Gebet beharren’ und ‘unablässig beten’ (Röm. 12:12; 1. Thess. 5:17).
18. Welche Dinge sollten uns nicht daran hindern, Zeit zum Beten zu finden?
18 Im Gebet zu beharren steht in engem Zusammenhang damit, daß man sich Zeit zum Beten nimmt. Wir sollten nie zu beschäftigt sein, um zu beten. Es stimmt, daß die wichtigen Dinge des Lebens — unsere tägliche Beschäftigung, das Essen, die Pflege unseres Äußeren und das Schlafen — den größten Teil der 24 Stunden eines Tages in Anspruch nehmen. Gibt es aber nicht auch andere Dinge, die mehr von unserer Zeit beanspruchen, als sie dürften? So zum Beispiel das Zeitunglesen, das Fernsehen, sportliche Aktivitäten und andere Formen der Erholung oder Entspannung. Wenn wir das kostbare Vorrecht des Gebets nicht wirklich schätzen, könnte es ohne weiteres sein, daß wir es vernachlässigen, weil andere Dinge unsere ganze Zeit in Beschlag nehmen.
GELEGENHEITEN ZUM BETEN
19. Nenne einige der vielen Gelegenheiten, bei denen wir beten können.
19 Es gibt für uns wirklich viele Anlässe oder Gelegenheiten zu beten. ‘Unablässig zu beten’ bedeutet für uns, daß wir bei allen Gelegenheiten beten — wenn wir am Morgen aufstehen, wenn wir uns abends niederlegen, vor Mahlzeiten und wenn wir nachts wach sind. (Siehe Psalm 5:3; 92:1, 2; 119:147-149, 164; 1. Timotheus 4:4, 5.) Wir mögen vor schwierigen Problemen stehen, Belastungen ausgesetzt sein oder eine schwere Verantwortung tragen; vielleicht haben wir eine Ansprache vor einer christlichen Zuhörerschaft zu halten oder unseren Glauben vor Regierungsbeamten zu verteidigen. Bestimmt sollten wir in solchen Fällen unsere Sorgen Jehova anvertrauen, ja, „beachte ihn [Gott] auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen“ (Spr. 3:6). Des weiteren sollte unser Herz von Dankbarkeit gegenüber Jehova überströmen, wenn uns ein besonderer Segen zuteil wird, besonders dann, wenn dies unerwartet geschieht oder wir es herbeigesehnt haben. Aber natürlich muß nicht unbedingt ein besonderer Grund dafür vorliegen, damit wir unserer Dankbarkeit Ausdruck verleihen. Herz und Sinn können uns zu jeder anderen Zeit dazu veranlassen.
20. Was ist über unsere Körperhaltung beim Beten zu sagen?
20 Es ist also jederzeit angebracht zu beten. Heißt das aber, daß wir beim Gebet nicht auf unsere Körperhaltung zu achten brauchen? Die Bibel schreibt tatsächlich nicht vor, im Gebet eine bestimmte Haltung einzunehmen, sich beispielsweise hinzuknien oder die Hände zu falten. Wir lesen allerdings von Personen, die beim Beten standen, knieten, sich niederwarfen oder die Hände ausstreckten. (Siehe 1. Mose 24:26, 48; 1. Könige 8:22, 42, 44, 54; Nehemia 2:1-4; Markus 11:25.) Das zeigt, daß es passend ist, beim Gebet, wenn möglich, eine respektvolle Körperhaltung einzunehmen. In einer Zusammenkunft der Versammlung können wir zum Beispiel aufstehen und unser Haupt neigen. Durch eine solche veränderte Körperhaltung können wir uns auch vielleicht besser auf das Gebet, das für uns dargebracht wird, konzentrieren. Sich niederzuknien scheint eine besonders passende Stellung bei persönlichen Gebeten zu sein. (Vergleiche Daniel 6:10; Philipper 2:9, 10.) Wenn wir vor dem Einschlafen im Bett liegen und beten, sollten wir die Ermahnung des Apostels Paulus gewissenhaft beachten, beim Gebet ‘wach zu bleiben’ (Eph. 6:18).
21. Wie müssen wir beten, damit Gott uns anhört?
21 Wir sollten das Gebet wirklich als eine ernste Sache betrachten. Wie dankbar können wir sein, daß wir uns an unseren himmlischen Vater in der Zuversicht wenden können, daß er uns zu jeder Zeit anhört! Natürlich setzt das voraus, daß wir im Glauben zu ihm kommen, auf dem richtigen Weg, mit der richtigen Geisteshaltung und daß wir im Gebet beharren und nie zu beschäftigt sind, um zu beten. Wenn wir Kinder haben, sollten wir sie beharrlich über die Wichtigkeit des Gebets belehren und ihnen hinsichtlich des Betens ein gutes Beispiel geben.